Gußwerk
Gußwerk
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Bruck-Mürzzuschlag | |
Kfz-Kennzeichen: | BM | |
Fläche: | Ungültiger Metadaten-Schlüssel 62.110 km²
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Koordinaten: | 47° 44′ N, 15° 18′ O | |
Höhe: | 747 m ü. A. | |
Einwohner: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | Ungültiger Metadaten-Schlüssel 62110 /Ungültiger Metadaten-Schlüssel 62110 Einw. pro km²
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Postleitzahl: | 8632 | |
Vorwahl: | 03882 | |
Gemeindekennziffer: | 6 21 10 | |
NUTS-Region | AT223 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hochschwabstraße 1 8632 Gußwerk | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Michael Wallmann (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (15 Mitglieder) |
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Lage von Gußwerk im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag | ||
Gußwerk, von der Tonion aus gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gußwerk ist eine Gemeinde mit Ungültiger Metadaten−Schlüssel 62110
Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Gerichtsbezirk Bruck an der Mur und im politischen Bezirk Bruck-Mürzzuschlag in der Steiermark. Ab 1. Jänner 2015 ist sie Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit den Gemeinden Mariazell, Halltal und Sankt Sebastian zusammengeschlossen, die neue Gemeinde wird den Namen „Mariazell“ führen.[1]
Geografie
Gußwerk ist mit 285,29 km² nach Sölden (Ötztal) in Tirol und Wien die flächenmäßig drittgrößte Gemeinde Österreichs. Gußwerk liegt im Salzatal im österreichischen Bundesland Steiermark. Die drei höchsten Berge der Gemeinde sind der Ringkamp (2153 m), die Hohe Veitsch (1981 m) sowie der Hochstadl (1919 m).
Gemeindegliederung
Katastralgemeinden sind Aschbach und Weichselboden.
Ortschaften der Gemeinde Gußwerk sind:
- Gußwerk-Ort mit Bohrwerk, Salzahammer, Salzatal, Waldau, Härtehammer und Fallenstein
- Wegscheid
- Aschbach mit Niederalpl, Rotsohl
- Gollrad mit Knappengraben und Schloss Brandhof
- Greith
- Weichselboden mit Gschöder, Rotmoos und der Barbarakapelle in der Höll
Geschichte
Im wohl 1342 entstandenen Ort wurde von 1743 bis 1767 das zur damaligen Zeit hochmoderne Eisengusswerk mit drei Hochöfen gebaut. Die Bergbaue der Mariazeller Gegend sowie die Versorgung mit Ressourcen (Wasserkraft) ermöglichten die Gründung eines Eisengusswerkes. Dieses bestand von 1742 bis 1899 und war einer der bedeutendsten Artilleriewarenproduzenten der österreichischen Monarchie.
Abt Eugen Inzaghi (St. Lambrecht) gründete das Werk 1742 mit der Genehmigung Maria Theresias. Der Besitzstand des Werkes wechselte, erster Besitzer war das Stift St. Lambrecht von 1742 bis zur Auflösung im Zuge der Josephinischen Kirchenpolitik 1786, danach folgte - wie schon davor ganz im merkantilistischen Sinn - eine Interimsdirektion staatlicher Beamter bis zur endgültigen Übernahme als ärarisches Werk 1800.
Die erste Phase von 1742 bis ca. 1750 war geprägt vom Werksaufbau und damit verbundenen organisatorischen und finanziellen Problemen. Nach einer ersten Blüte des Kunstgusses unter P. Wolfgang Hofmann begann die Entwicklung zum Artilleriewarenproduzenten ab 1769 (Verträge mit dem Artilleriehauptzeugamt). Ignaz von Reichenberg baute als Pächter (1771/1775 - 1787) das Werk aus, erweiterte die Anlagen und zog viel Personal nach Gußwerk. Die günstige Entwicklung wurde durch Katastrophen (Hochwasser, Feuer) gehemmt.
Die Zeit der Übergangsverwaltung 1788 - 1800 wurde geprägt durch die Leitung Andreas Haagers, dem es, unterstützt durch die Zeitumstände (Koalitionskriege, erhöhter Waffenbedarf der Monarchie) gelang, das Werk organisatorisch, technisch und im Bereich der Erzeugung zum wesentlichen Produzenten von Kanonen, Kugeln, Bomben und Munition für die österreichische Armee zu machen. Diese Entwicklung gab den Ausschlag für die Entscheidung, das Werk unter staatlicher Leitung weiterzuführen. In der Zeit der Koalitionskriege wurde es zum wichtigsten Produzenten von Artillerieprodukten der Monarchie. Eisengussprodukte und Artilleriewaren, wie z. B. Kanonen des Gusswerkes, das auch dem Ort Gußwerk den Namen gab, finden sich auch heute noch nicht nur in Österreich, sondern auch in z. B. Kroatien auf der Festung von Pula oder in Šibenik.
1829 entstand das Kanonenbohrwerk (im heutigen Ortsteil Bohrwerk). 1899 wurde der letzte Hochofen in Gußwerk ausgeblasen. Aufsehen erregte 1996 der Fund eines nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA angelegten Waffenlagers in der Höll (Ortschaft Weichselboden).
Politik
Gemeindevertretung
Nach der Gemeinderatswahl vom 21. März 2010 ist die Sitzverteilung:
- 10 Mandate Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)
- Österreichische Volkspartei (ÖVP) 5 Mandate
Bürgermeister ist Michael Wallmann, Vizebürgermeisterin Gabriela Stebetak.
Wappen
- In einem von Gold und Grün geteilten Schild oben drei miteinander verbundene stilisierte Hochöfen, unten drei aus dem Schildrand wachsende silberne Sägeblätter in Gatterstellung.
Das Wappen weist auf das bis in das vorige Jahrhundert sehr bedeutende Eisengusswerk, das auch dem Ort den Namen gegeben hat, und auf die in der Gemeinde wichtige Holzwirtschaft hin.[2]
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. September 1964.
Regionalpolitik
Die Gemeinde ist Teil der Leader-Region Mariazellerland–Mürztal und Mitglied in der Agenda-21- und Tourismusregion Mariazeller Land, dessen steirische Gemeinden auch die Regionext-Kleinregion das Namens bilden. Anlässlich der Gemeindestrukturreform 2010–2015 wird Gußwerk voraussichtlich mit Mariazell fusionieren.[3]
Städtepartnerschaften
- Vejano in Italien
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauten
- Montanmuseum in Gußwerk-Ort
- Jagdmuseum in der Pension Haring
- Schloss Brandhof
- Prescenyklause
- Pfarrkirche Gußwerk, die 1850 erbaute Pfarrkirche ist dem am Kreuz erhöhten Herrn geweiht
- Filialkirche Wegscheid
- Filialkirche Weichselboden
- Filialkirche Gollrad
- Bahnhof Gußwerk, bis Mai 1988 Endbahnhof der Mariazellerbahn; heute in Privatbesitz
Musik
- 2 Blasmusikkapellen: Gußwerk und Aschbach
Sport
Fußball, Schilanglauf, Schitouren, Tennis, Wandern, Bergsteigen
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde:
- Norbert Horvatek (1888–1982), SPÖ-Politiker, Bürgermeister von Fohnsdorf, Abgeordneter zum Nationalrat und Steiermärkischen Landtag, Landesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter der Steiermark
- Michael Schoiswohl (1858–1924), CS-Politiker, Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung 1918–1919, Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung 1919–1920, Abgeordneter zum Nationalrat 1920–1923
Literatur
- Gertraud Wagenhofer: Das Eisengusswerk bei Mariazell von seiner Gründung bis zur Übernahme durch das Aerar (1742-1800). Eine Werksgeschichte. Graz: Dbv-Verlag für die Technische Universität (=Dissertationen der Karl-Franzens-Universität Graz 84), 1991
- Matthias Pichler: Geschichte der Gemeinde Gußwerk. 1959
Weblinks
- Webseite der Gemeinde
- Eintrag zu Gußwerk im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- 62110 – Gußwerk. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 10. Oktober 2013 über die Vereinigung der Stadtgemeinde Mariazell und der Gemeinden Gußwerk, Halltal und Sankt Sebastian, alle politischer Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 15. November 2013. Nr. 121, 32. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 631.
- ↑ Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 16, 1966, S. 56
- ↑ Die neue Gemeindestruktur der Steiermark. Liste Endversion A01, 2012 (pdf, gemeindestrukturreform.steiermark.at; 97 kB);
Karte Grafik, Teil 2, Nr. 82 in Die neue Steiermark. kleinezeitung.at, 21. Jänner 2013. Stand der Karten 22. Jänner 2013