Japanische Maritime Selbstverteidigungsstreitkräfte

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Japanische Maritime Selbstverteidigungs­streitkräfte
Kaijō Jieitai

Aufstellung 1952
Staat Japan Japan
Streitkräfte Selbstverteidigungs­streitkräfte
Typ Teilstreitkraft (Marine)
Leitung
Admiralstabschef Admiral Yutaka Murakawa
Stv. Admiralstabschef Admiral Hiroshi Yamamura
Insignien
Seekriegsflagge

Die Japanischen Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte (japanisch 海上自衛隊 Kaijō Jieitai, englisch Japan Maritime Self-Defense Force, abgekürzt JMSDF) sind die De-facto-Marine Japans und der maritime Zweig der Selbstverteidigungsstreitkräfte. Sie sind der Nachfolger der Kaiserlich Japanischen Marine, die nach der Niederlage des japanischen Kaiserreiches im Pazifikkrieg aufgelöst wurde. Da das Land nach seiner Niederlage im Zweiten Weltkrieg in Artikel 9 der japanischen Verfassung auf Streitkräfte verzichtete, wird im Namen der Streitkräfte das Element der Selbstverteidigung betont.

Die JMSDF sind etwa 44.000 Mann stark und haben eine genehmigte Obergrenze von 46.000 Soldaten. Ihr Fokus liegt auf der U-Jagd.

Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Auftrag der Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte ist der Schutz der territorialen Integrität der japanischen Küstengewässer und wird durch die Insellage des Landes und der Abhängigkeit von natürlichen Bodenschätzen bestimmt. Daher ist die Hauptaufgabe der JMSDF, vor einer Invasion abzuschrecken und diese im Notfall bekämpfen zu können. Allerdings soll sie im Rahmen der internationalen Beziehungen zu einem möglichst friedlichen Miteinander beitragen.[1][2]

Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Übersicht über die Schiffe und Boote der JMSDF findet sich in der Liste von Schiffen der Japanischen Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte.

Hubschrauberträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hubschrauberträger der Izumo-Klasse
Zerstörer der Akizuki-Klasse
U-Boot der Sōryū-Klasse
Minensuchboot der Awaji-Klasse

Zerstörer und Fregatten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U-Boote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Minenabwehrfahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 3 Hochseeminensuchboote der Awaji-Klasse
  • 3 Küstenminensuchboote der Enoshima-Klasse
  • 3 Küstenminensuchboote der Hirashima-Klasse
  • 12 Küstenminensuchboote der Sugashima-Klasse

Amphibische Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hilfsschiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2 Versorger der Mashu-Klasse
  • 3 Versorger der Towada-Klasse

Luftfahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Japanischen Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte betreiben 154 Flugzeuge und 154 Hubschrauber (Stand Ende 2022).[3] Ein bedeutender Teil dieser Luftfahrzeuge wurde durch die nationale Flugzeugindustrie hergestellt.

Luftfahrzeug Bild Herkunft Verwendung Version Aktiv Bestellt Anmerkungen
Aufklärungsflugzeuge
Lockheed P-3 Orion Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten/
Japan Japan
Seeaufklärer
ELINT-Aufklärer
Aufklärer
P-3C
EP-3C
OP-3C
49
5
4
Soll durch die Kawasaki P-1 als Seeaufklärer ersetzt werden
Kawasaki P-1 Japan Japan Seeaufklärer 29 2 weitere 39 Maschinen geplant
Learjet 36 Kanada Kanada Aufklärer U-36A 4
Transport- und Schulflugzeuge
Shin Meiwa US-2 Japan Japan SAR-Flugzeug 6
Lockheed C-130 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Transporter C-130R 6
King Air Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Transporter
Schulflugzeug
King Air 90 5
12
Lockheed P-3 Orion Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten/
Japan Japan
Schulflugzeug UP-3D 3
Fuji T-5 Japan Japan Schulflugzeug 32
Hubschrauber
Mitsubishi SH-60 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten/
Japan Japan
SAR-Hubschrauber
U-Jagdhubschrauber
UH-60J
SH-60J
SH-60K
127 1
Kawasaki AW101 Europaische Union Europäische Union/
Japan Japan
Transporthubschrauber
Minenräumhubschrauber
CH-101
MCH-101
2
10
Eurocopter EC 135 Deutschland Deutschland Schulungshubschrauber EC135 T2+ 15

Dienstgrade und Dienstgradabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offiziere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgradgruppe Flaggoffiziere Stabsoffiziere Subalternoffiziere
Ärmelabzeichen
Schulterstücke
Dienstgrad 幕僚長たる海将
(Bakuryō-chō taru Kaishō
oder Kaibakuchō)
海将
(Kaishō)
海将補
(Kaishō-ho)
1等海佐
(Ittō Kaisa)
2等海佐
(Nitō Kaisa)
3等海佐
(Santō Kaisa)
1等海尉
(Ittō Kaii)
2等海尉
(Nitō Kaii)
3等海尉
(Santō Kaii)
Dienstgrad
(Bundeswehr)
Admiral Vizeadmiral Konteradmiral Kapitän zur See Fregattenkapitän Korvettenkapitän Kapitänleutnant Oberleutnant zur See Leutnant zur See
NATO-Rangcode OF-9 OF-8 OF-7 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2 OF-1

Unteroffiziere und Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgradgruppe Deckoffizier Unteroffiziere Mannschaften
Ärmelabzeichen
Dienstgrad 准海尉
(Jun Kaii)
海曹長
(Kaisō-chō)
1等海曹
(Ittō Kaisō)
2等海曹
(Nitō Kaisō)
3等海曹
(Santō Kaisō)
海士長
(Kaishi-chō)
1等海士
(Ittō Kaishi)
2等海士
(Nitō Kaishi)
Dienstgrad
(Bundeswehr)
Oberstabsbootsmann
(Warrant Officer)
Stabsbootsmann Hauptbootsmann Oberbootsmann/
Bootsmann
Obermaat/
Maat
Hauptgefreiter/
Obergefreiter
Gefreiter Matrose
NATO-Rangcode OR-9 OR-8 OR-7 OR-6 OR-5 OR-3 OR-2 OR-1

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bruno Hofbauer: Kaijō Jieitai – Die Japanischen Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte. In: MarineForum, 9-2019, S. 20–24.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maritime Selbstverteidigungsstreitkräfte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Missionsbeschreibung beim japanischen Verteidigungsministerium. Archiviert vom Original am 21. April 2007; abgerufen am 11. August 2007 (englisch).
  2. Overview of Japan’s Defense Policy. (PDF; 636 kB) Ministry of Defense, S. 3 ff., abgerufen am 1. September 2013 (englisch).
  3. World Air Force 2021. Flight International, November 2022, abgerufen am 2. Dezember 2022 (englisch).