Junkers J.1000

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Junkers J. 1000
Typ Verkehrsflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Junkers Flugzeugwerke
Erstflug nie gebaut, nur eine Kabinenattrappe
Produktionszeit

Projektentwurf/Studie 1924

Die Junkers J.1000 war ein Entwurf der Junkers Flugzeugwerke für ein Großverkehrsflugzeug in Entenbauweise aus den 1920er Jahren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Projektentwurf wurde 1924 von Hugo Junkers und Ernst Zindel, anlässlich der 63. Hauptversammlung des VDI in Hannover der Öffentlichkeit vorgestellt. Die J.1000 sollte in der Lage sein 100 Fluggäste und 10 Crewmitglieder während einer Flugzeit von 10 Stunden transportieren zu können. Das Großverkehrsflugzeug sollte im transatlantischen Luftverkehr eingesetzt werden. Es waren Routen in die USA und Kanada, über Island und Grönland im Gespräch.

Der Entwurf stellte die konsequente Umsetzung der Vorstellungen von Junkers zum Einsatz von „dicken“ lastaufnehmenden Tragflügeln dar, die er in seinem Nurflügelpatent schon 1910 erarbeitet hatte. In der bis zu 2,3 Meter dicken und 80 Meter spannenden, freitragenden Tragfläche sollten demnach, neben den Passagier- und Schlafkabinen, Aussichts- und Speiseräume, Gepäck und Besatzungsräumen, auch Kraftstoff und Triebwerke untergebracht werden.

Bemerkenswert ist ebenfalls das Fahrwerk, das in die beiden nach vorne zeigenden Leitwerksträger eingezogen und unten durch eine Jalousie abgedeckt werden sollte. Die Unterseite dieser Träger war durch eine Kufe verstärkt, um bei Notlandungen mit eingefahrenem Fahrwerk landen zu können.

Die Pläne für die Triebwerksanlage enthielten neuartige Ansätze. So sollten zum ersten Mal im Flugzeugbau Freikolbenkompressoren zum Einsatz kommen. Hinter den Luftschrauben angeordnete Turbinen sollten durch von den Kompressoren erzeugte Druckluft angetrieben werden. Dieses System war für eine Leistung von viermal 1000 PS ausgelegt. Zu einem späteren Überarbeitungszeitpunkt war jedoch die Verwendung von vier konventionellen Dieselmotoren statt der Turbinen direkt vor der Flügelvorderkante vorgesehen.

Das Flugzeug kam nicht über den Entwurf hinaus, allerdings wurde in Dessau ein MockUp der Passagierkabinen in den Tragflächen gebaut.

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tragwerk
Als Rohrgerüst mit Wellblechbeplankung. Die Passagierräume waren an der dicksten Stelle des Tragflügels (2,40 m Höhe) untergebracht. Vorgesehen waren zwölf Kabinen mit je sechs Personen im Vorderteil und 14 Kabinen für je zwei Personen im Mittelgang des Flügels.
Ansichtsskizze der J.1000
Rumpfwerk
Zwei Leitwerksträger, die wie das Tragwerk aufgebaut waren und das Tragwerk mit dem Vorderflügel verbanden. Neben dem Fahrwerksschacht für das Hauptfahrwerk sollten sich hier Speise- und Aussichtsräume für je 18 Personen befinden.
Aussichtslounge
Schlafkabinen
Leitwerk
Der Vorderflügel (Höhenleitwerk) war als Pendelruder ausgebildet. Die beiden Seitenleitwerke befanden sich in der Verlängerung der Leitwerksträger. Zusätzlich gab es zwei ruderlose Seitenflossen nahe an den Tragflächenenden.
J.1000 im Vergleich

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten
Besatzung 10
Passagiere 100
Länge 24 m
Spannweite 80 m
größte Flügeltiefe 10 m
größte Flügelhöhe 2,30 m
größte Höhe 7,50 m
Flügelfläche 600 m²
Flügelstreckung 10,7
Nutzlast 12.000 kg
max. Startmasse 36.000 kg
Höchstgeschwindigkeit 190 km/h
Triebwerke 4 × Freikolbenkompressoren je 1000 PS
bzw. 4 × Dieselmotoren je 2000 PS

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl R. Pawlas: Der „Zukunftseindecker“, Luftfahrt-Lexikon, Beitrags-Kennung: 2060-100-3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Junkers J 1000 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien