Tanzverbot (Webvideoproduzent)

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Tanzverbot
Tanzverbot (2021)
Tanzverbot (2021)
Allgemeine Informationen
Sprache Deutsch
Genre Lifestyle, Ansagevideos, Meinungsblog, Vlogs, Musik, Gaming
YouTube
Kanäle TANZVERBOT
RANDOMVERBOT
FAHRVERBOT
Gründung 20. April 2014 (TANZVERBOT)
21. März 2017 (RANDOMVERBOT)
7. Mai 2020 (FAHRVERBOT)
Abonnenten über 1.100.000 (TANZVERBOT)
über 80.000 (RANDOMVERBOT)
über 100.000 (FAHRVERBOT)
Aufrufe über 280.000.000 (TANZVERBOT)
über 2.200.000 (RANDOMVERBOT)
über 2.000.000 (FAHRVERBOT)
Videos über 870 (TANZVERBOT)
über 45 (RANDOMVERBOT)
über 10 (FAHRVERBOT)
Twitch
Kanal TANZVERBOT
Follower über 700.000
(Stand 15. Februar 2023)

Tanzverbot (* 8. Februar 1997 in Berlin-Pankow; bürgerlich Kilian Roberto Heinrich) ist ein deutscher Webvideoproduzent und Livestreamer.

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kilian Heinrich lebte im Berliner Ortsteil Niederschönhausen des Bezirks Pankow.[1] 2017 zog er in das brandenburgische Oranienburg um, ehe er Ende 2017 innerhalb Brandenburgs erneut seinen Wohnsitz wechselte. Nach eigener Angabe brach Heinrich die Schule Anfang der 8. Klasse ab; er besitzt damit keinen Schulabschluss.[2] Zuvor war Heinrich, trotz mehrfachen Schulwechsels, Opfer von Mobbing geworden.[3]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich begann 2014, Videos aus seinem Kinderzimmer auf YouTube zu veröffentlichen.[3] Den Namen Tanzverbot übernahm er aus einer Weltrangliste des Computerspiels Enemy Territory: Quake Wars, das sein Vater zu der Zeit intensiv spielte. Allerdings gab er in früheren Interviews an, zufällig auf diesen Begriff gestoßen zu sein, als er sich durch verschiedene Wikipedia-Artikel klickte.[4] Von Tanzverboten an stillen Feiertagen wusste er bis dahin nichts, da er nicht in Clubs gehe. Den Namen benutzte er schon vor seiner YouTube-Karriere als Pseudonym bei Online-Spielen.[5]

Bekanntheit erlangte er zunächst durch seine Videos Ansage an […], in denen er bekanntere YouTuber wie Gronkh, BibisBeautyPalace, MontanaBlack, ApoRed oder das Comedy-Trio ApeCrime diskreditierte und somit Gegenreaktionen provozierte.[3] Sie machten ihn zu einem kontrovers diskutierten YouTuber.[6]

Tanzverbot veröffentlichte Videos auf PornHub, in denen er Pornos kommentierte und darauf reagierte. Auch veröffentlichte Heinrich dort Videos, in denen er über erotische Themen sprach.[7]

Neben Vlogs veröffentlichte Heinrich anfangs auch Videos über seine Lebensweise. Er ernährte sich von Fast Food und bevorzugte den Energydrink Booster. Als er seine Lebensweise zu ändern beschloss, lud ihn der vegan lebende YouTuber Simon Unge 2019 ein, für eine Weile bei ihm auf Madeira zu leben.[8] Laut eigener Angabe prägte ihn die Zeit auf Madeira mit Unge und vielen weiteren YouTubern überwiegend positiv, da Unge ihm unter anderem eine gesunde Lebensweise nahelegte und mit ihm zusammen Sport trieb.

2018 arbeitete Tanzverbot für das satirische YouTube-Video Der Outfluencer mit dem Funk-Format Browser Ballett zusammen.[9][10]

Im Juli 2020 war Tanzverbot einer der Gäste des von Sido und Jens „Knossi“ Knossalla veranstalteten „Angelcamps“ nahe Brandenburg an der Havel, das live auf Twitch gestreamt wurde und zeitweilig über 300.000 Zuschauer hatte. Tanzverbot führte dabei seinen Song Die Wahrheit auf, der die Zuschauer rätseln ließ, in welcher Sprache er ihn darbot. „Er rappt keine Worte, sondern Gibberish auf einem Beat“, hieß es dazu bei laut.de.[11][12]

Am 13. November 2023 veröffentlichte Heinrich ein YouTube-Video mit dem Titel „wir müssen reden ...“, in dem er erklärte, er sei aufgrund einer Kaufsucht und Steuerschulden pleite.[13][14]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tageszeitung Die Welt rechnete Tanzverbot im September 2018 dem YouTube-Genre „Asi Content“ zu.[15] Timon Karl Kaleyta attestierte ihm 2019 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung eine „‚I don't give a fuck‘-Generalverweigerung gegen einen Zeitgeist der Selbstoptimierung“; Tanzverbot habe „die eigene Abscheulichkeit zur Marke entwickelt“.[3] Im Top Magazin wurde er im Juli 2021 unter den 70 „wichtigsten und einflussreichsten deutschsprachigen Youtuber[n]“ geführt.[16]

Innerhalb der YouTube-Szene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein dem Grammelot ähnlicher Gesangsstil wurde vor dem 2020 erschienenen Lied Die Wahrheit von Tanzverbot schon 2018 in seinem Lied Mein Leben dargeboten. Dort wurde seine Gesangsspur vom YouTuber Rezo in einen Remix mit dem Lied Mach die Robbe von Julien Bam eingebaut.[17] Der entstandene Remix mit Tanzverbots Gesang fand als Outro-Endcard des Clip-YouTubers Hungriger Hugo, dem meistgesehenen deutschsprachigen Video-Collagisten auf YouTube, Eingang in das Genre der Reactions im deutschsprachigen Teil von YouTube und wurde damit Teil der Szenekultur.[18] Tanzverbot hat in den Clips von Hungriger Hugo, im Rahmen von Zusammenschnitten, regelmäßig Gastauftritte.

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2017: Zahnlückenjonny
  • 2018: Mein Leben
  • 2018: Realtalk
  • 2020: Die Wahrheit
  • 2020: Double Peace
  • 2023: Kilian

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tanzverbot – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marvin Wildhage: Fake-Bohlen Interview mit Tanzverbot | Prank auf YouTube, 26. Juni 2019, abgerufen am 5. Februar 2023.
  2. Felix: Tanzverbot hat die Schule abgesprochen! Kein Abschluss! In: NewDoo. 7. Januar 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. August 2020; abgerufen am 18. Juli 2020 (mit Heinrich im World-Wide-Wohnzimmer-Video).
  3. a b c d Timon Karl Kaleyta: Abscheulichkeit als Marke. Von einem, der sich verschanzte, um die Welt zu entdecken: der Antiheld Tanzverbot. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 16. Juni 2019, S. 39.
  4. https://www.youtube.com/watch?v=oen0IyHaNGs
  5. Jakob Stadler: Was ein Youtuber namens „Tanzverbot“ vom Tanzverbot hält. In: Augsburger Allgemeine. 31. Oktober 2019, abgerufen am 22. Juli 2020.
  6. Roland Eisenbrand: Reaction Videos als Reichweiten-Booster: Wie Shoop mit Hilfe von Tanzverbot 1,6 Millionen Views generierte. In: omr.com. 26. September 2019, abgerufen am 18. Juli 2020.
  7. Bastian Braun: Tanzverbot bekommt Anzeige von Jugendschutzorganisation. In: comicschau.de. 12. Juni 2020, abgerufen am 5. August 2020 (deutsch).
  8. Niklas Spitz: ‚Unge‘ und ‚Tanzverbot‘ von Massen im Netz gefeiert. In: Quotenmeter. 30. November 2019, abgerufen am 18. Juli 2020.
  9. Browser Ballett: Der Outfluencer auf YouTube, 22. Februar 2018, abgerufen am 19. November 2023.
  10. Der Outfluencer. In: Browser Ballett. ZDFmediathek, 22. Februar 2018, abgerufen am 30. Dezember 2023.
  11. „Angelcamp“ von Sido bricht Twitch- Rekord. In: laut.de. 20. Juli 2020, abgerufen am 22. Juli 2020.
  12. Noch ein YouTuber mit Rapkarriere (Hilfe). In: laut.de. 21. Juli 2020, abgerufen am 22. Juli 2020.
  13. Tanzverbot: wir müssen reden... auf YouTube, 13. November 2023, abgerufen am 15. November 2023 (deutsch).
  14. Josh Großmann: Tanzverbot: Hohe Steuerschulden – Vermögen im Kaufrausch verschleudert. In: inGame. 21. November 2023, abgerufen am 20. Dezember 2023.
  15. Reaction Videos als Reichweiten-Booster: Wie Shoop mit Hilfe von Tanzverbot 1,6 Millionen Views generierte. In: omr.com. Abgerufen am 4. August 2020 (deutsch).
  16. Youtube – Who is who. In: Top Magazin Bonn. 9. Juli 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2021; abgerufen am 25. Juni 2022 (deutsch, Internetadresse leitete weiter auf die Hauptseite https://www.top-magazin-bonn.de/).
  17. TANZVERBOT macht die ROBBE 😂 Youtuber REMIXEN mit Julien Bam und Anni. Abgerufen am 8. Januar 2024 (deutsch).
  18. Markus Böhm: YouTube-Phänomen: Wie Hungriger Hugo Webstars zum Gespött macht – und damit viel Geld verdient. In: Der Spiegel. 2. Oktober 2023, abgerufen am 8. Januar 2024.