Landkreis Langensalza

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Der Kreis Langensalza im Jahr 1840

Der Landkreis Langensalza (bis 1945 Kreis Langensalza) war von 1816 bis 1945 ein Landkreis in der preußischen Provinz Sachsen und von 1945 bis 1950 im Land Thüringen der SBZ bzw. DDR. Der Kreissitz war in der Stadt Langensalza. Der Landkreis umfasste 1939 drei Städte und 38 Gemeinden.[1]

Verwaltungsgeschichte

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Siegelmarke des Königl. Preuss. Landratsamtes Langensalza

Im Rahmen der preußischen Verwaltungsreformen nach dem Wiener Kongress wurde zum 1. Oktober 1816 der Kreis Langensalza im Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen eingerichtet. Das Landratsamt war in Langensalza. Der Kreis bestand aus dem ehemaligen kursächsischen Amt Langensalza ohne die Exklave Zaunröden. Im gleichen Monat noch traten die Gemeinden Bothenheilingen und Bruchstedt vom Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen zu Preußen und zum Kreis Langensalza über. Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. 1869 wechselten die Wüsten Marken Lingula, Sebeda und Hornbach vom Kreis Langensalza in den Kreis Mühlhausen i. Th.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Langensalza entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Nach Auflösung der Provinz Sachsen zum 1. Juli 1944 gehörte der Kreis zwar weiter zum Land Preußen, war aber nunmehr – in Angleichung an die Reichsverteidigungsbezirke – der Verwaltung des Reichsstatthalters für Thüringen in Weimar unterstellt. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet zunächst durch die amerikanischen Streitkräfte besetzt und dann Teil des Landes Thüringen in der Sowjetischen Besatzungszone.

Im Rahmen der ersten Kreisreform in der DDR wurde der Landkreis 1950 aufgelöst und auf drei Nachbarkreise aufgeteilt:[2]

1952 kam es in der DDR zu einer umfangreichen Verwaltungsreform, bei der unter anderem die Länder der DDR ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke eingerichtet wurden. Aus Gemeinden der Landkreise Erfurt, Gotha und Mühlhausen wurde ein neuer Kreis Langensalza gebildet, der dem Bezirk Erfurt zugeordnet wurde. Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Kreis 1990 im wiedergegründeten Land Thüringen zum Landkreis Langensalza, der bei der Kreisreform von 1994 fast vollständig im neuen Unstrut-Hainich-Kreis aufging. Einige Gemeinden fielen an den Wartburgkreis und an den Landkreis Gotha.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1816 24.784 [3]
1843 31.312 [4]
1871 34.764 [5]
1890 37.267 [1]
1900 37.636 [1]
1910 38.930 [1]
1925 39.632 [1]
1933 40.337 [1]
1939 40.073 [1]
1946 57.977 [6]

Kommunalverfassung

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Der Landkreis Langensalza gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren Auflösung im Jahre 1929 – in selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Städte und Gemeinden

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Der Landkreis Langensalza umfasste im Jahre 1939 drei Städte und 38 Gemeinden:[1]

Namensänderungen

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  • 1925 Tennstedt → Bad Tennstedt
  • 1939 Kreis Langensalza → Landkreis Langensalza
  • Eduard Graf: Heimatskunde des Kreises Langensalza 1886. (Reprint). Rockstuhl, Langensalza 1886, ISBN 3-936030-27-8, S. 64.
Commons: Landkreis Langensalza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Michael Rademacher: Landkreis Langensalza. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  2. Dreizehnte Verordnung über die Kreiseinteilung des Landes Thüringen vom 26. September 1946
  3. Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Erfurt, S. 355 (Digitalisat [abgerufen am 5. Juli 2016]).
  4. Handbuch der Provinz Sachsen. Rubachsche Buchhandlung, Magdeburg 1843, S. 297 (Digitalisat [abgerufen am 6. Juli 2016]).
  5. Königlich Statistisches Büro Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen. Verlag d. Königl. Statist. Bureaus, Berlin 1873 (Digitalisat [abgerufen am 5. Juli 2016]).
  6. Volkszählung 1946