Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015/3000 m Hindernis der Frauen

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15. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 3000-Meter-Hindernislauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 45 Athletinnen aus 26 Ländern
Austragungsort China Volksrepublik Peking
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase 24. August 2015 (Vorläufe)
26. August 2015 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Hyvin Kiyeng (Kenia KEN)
Silbermedaille Habiba Ghribi (Tunesien TUN)
Bronzemedaille Gesa Felicitas Krause (Deutschland GER)
Das Nationalstadion Peking während der Weltmeisterschaften

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 wurde am 24. und 25. August 2015 im Nationalstadion der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen.

Weltmeisterin wurde die Dritte der Afrikameisterschaften von 2012 Hyvin Kiyeng aus Kenia. Silber ging an die aktuelle Olympiasiegerin, Weltmeisterin von 2011 und Vizeafrikameisterin von 2006 Habiba Ghribi aus Tunesien. Bronze gewann die deutsche EM-Dritte von 2012 Gesa Felicitas Krause.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Russland Gulnara Galkina 8:58,81 min OS in Peking, Volksrepublik China 17. August 2008[1]
Weltmeisterschaftsrekord Russland Jekaterina Wolkowa 9:06,57 min WM in Ōsaka, Japan 27. August 2007

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Es gab einen Landesrekord:
9:27,86 min – Lalita Babar (Indien), zweiter Vorlauf am 24. August

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Frauen gehörte bei diesen Weltmeisterschaften zu den Wettbewerben, bei denen es zu einem Dopingfall kam. Die im Vorlauf ausgeschiedene russische Läuferin Jekaterina Dosseikina wurde nach einer positiven Dopingprobe für vier Jahre gesperrt, ihr Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[2]

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den drei Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die sechs Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Australierin Madeline Heiner schied als Vierte des ersten Vorlaufs in der Vorrunde aus

24. August 2015, 9:45 Uhr Ortszeit (3:45 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Hiwot Ayalew Athiopien Äthiopien 09:25,55
2 Virginia Nyambura Kenia Kenia 09:28,50
3 Stephanie Garcia Vereinigte Staaten USA 09:29,34
4 Madeline Heiner Australien Australien 09:30,79
5 Amina Bettiche Algerien Algerien 09:36,10 SB
6 Geneviève Lalonde Kanada Kanada 09:36,83
7 Maruša Mišmaš Slowenien Slowenien 09:37,73
8 Camilla Richardsson Finnland Finnland 09:53,13
9 Michelle Finn Irland Irland 09:55,27
10 Muriel Coneo Kolumbien Kolumbien 09:55,53
11 Ljudmila Lebedewa Russland Russland 09:58,65
12 Rosa Flanagan Neuseeland Neuseeland 10:00,71
DNF Swjatlana Kudselitsch Belarus Belarus
DSQ Hanane Ouhaddou Marokko Marokko IAAF Rule 163.3b – Verlassen der Bahn
im Bereich des Wassergrabens
[3]
Aisha Praught Jamaika Jamaika

Weitere im ersten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläuferinnen:

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24. August 2015, 10:01 Uhr Ortszeit (4:01 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Habiba Ghribi Tunesien Tunesien 09:24,38
2 Gesa Felicitas Krause Deutschland Deutschland 09:24,92
3 Rosefline Chepngetich Kenia Kenia 09:25,91 PB
4 Lalita Babar Indien Indien 09:27,86 NR
5 Salima Elouali Alami Marokko Marokko 09:28,18
6 Colleen Quigley Vereinigte Staaten USA 09:29,09
7 Özlem Kaya Turkei Türkei 09:30,23 PB
8 Marija Schatalowa Ukraine Ukraine 09:36,87 PB
9 Birtukan Fente Athiopien Äthiopien 09:39,77
10 Erin Teschuk Kanada Kanada 09:40,07 PB
11 Victoria Mitchell Australien Australien 09:43,73
12 Silwija Danekowa Bulgarien Bulgarien 09:46,31
13 Sara Louise Treacy Irland Irland 09:48,24
14 Charlotta Fougberg Schweden Schweden 09:50,79
DOP Jekaterina Dosseikina Russland Russland 10:13,26

Lauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etenesh Diro – ausgeschieden als Sechste in 9:31,97 min

24. August 2015, 10:17 Uhr Ortszeit (4:17 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Hyvin Kiyeng Kenia Kenia 09:26.19
2 Sofia Assefa Athiopien Äthiopien 09:26.47
3 Emma Coburn Vereinigte Staaten USA 09:27,19
4 Fadwa Sidi Madane Marokko Marokko 09:27,87 PB
5 Ruth Jebet Bahrain Bahrain 09:27,93
6 Etenesh Diro Athiopien Äthiopien 09:31,97
7 Genevieve LaCaze Australien Australien 09:39,35
8 Sandra Eriksson Finnland Finnland 09:39,64
9 Lucie Sekanová Tschechien Tschechien 09:45,72
10 Klara Bodinson Schweden Schweden 09:50,13
11 Tuğba Güvenç Turkei Türkei 09:58,07
12 Natalja Aristarchowa Russland Russland 10:02,79
13 Kerry O’Flaherty Irland Irland 10:05,10
14 Zhang Xinyan China Volksrepublik Volksrepublik China 10:13,25
15 Rolanda Bell Panama Panama 10:33,78

Weitere im dritten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläuferinnen:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

26. August 2015, 21:00 Uhr Ortszeit (15:00 Uhr MESZ)

Die Erste und Zweite der letzten Weltmeisterschaften Milcah Chemos Cheywa und Lidya Chepkurui, beide aus Kenia, waren diesmal nicht mit im Rennen. Dennoch gab es ein starkes Teilnehmerfeld mit der Olympiasiegerin von 2012 und Weltmeisterin von 2011 Habiba Ghribi aus Tunesien, der Olympiazweiten und WM-Dritten Sofia Assefa aus Äthiopien, der Olympiavierten und WM-Vierten Hiwot Ayalew, ebenfalls Äthiopien. Kenia wurde unter anderem durch die Sechste der letzten Weltmeisterschaften Hyvin Jepkemoi vertreten und auch die äthiopische Olympiafünfte und WM-Fünfte Etenesh Diro war am Start. So bestand das Feld der Favoritinnen ausschließlich aus afrikanischen Läuferinnen. Klare Außenseiterinnen waren die US-Amerikanerin Emma Coburn und die Deutsche Gesa Felicitas Krause.

Das Finalrennen gestaltete sich anfangs mit wenig Tempo, doch nach achthundert Metern wagte die Inderin Lalita Barar einen Vorstoß und erlief sich schnell einen kleinen Vorsprung. An der tausend-Meter-Marke, die sie in 3:09,96 min durchlief, betrug der Abstand etwa zehn Meter. Die Läuferinnen hinter ihr ließen sie gewähren und der Vorsprung wuchs anschließend sogar noch ein bisschen an, pendelte sich dann jedoch auf etwa zehn Meter ein. Bei zweitausend Metern lautete die Durchgangszeit 6:22,27 min, das heißt der zweite Kilometer wurde in 3:12,31 min zurückgelegt. Das lief so auf eine Endzeit von um die 9:30 min hinaus. Zwei Runden vor dem Ziel gingen der Inderin die Kräfte aus, sie wurde jetzt von ihren Konkurrentinnen überrollt, ohne dass es eine besondere Temposteigerung gegeben hätte. Einige schwächere Läuferinnen hatten zwar schon abreißen lassen müssen, aber das große Feld war noch dicht zusammen.

Ganz vorne lief Coburn, die jetzt deutlich beschleunigte. Ihr folgten dichtauf Ghribi und Krause, die weiteren Afrikanerinnen hielten sich noch zurück. Zu Beginn der letzten Runde hatte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe abgesetzt. Ghribi übernahm jetzt die Führung vor Coburn, Jepkemoi, Krause, der Kenianerin Virginia Nganga sowie den beiden Äthiopierinnen Assefa und Ayalew. Allerdings bekam Ayalew auf der Gegengeraden Schwierigkeiten, mit dem jetzt sehr hohen Tempo noch Schritt zu halten. Zu Beginn der Zielgeraden waren es schließlich noch fünf Läuferinnen, die um den Sieg und die Medaillen kämpften. Ghribi lag vorne, auf der Innenbahn fast neben ihr Krause, außen ein Stück versetzt Jepkemoi, dahinter Assefa und Coburn. Am letzten Hindernis machte sich Krauses starke Technik bezahlt, sie stieß innen durch und lag jetzt vorn. Auf den letzten Metern wurde das Rennen zu einem Dreikampf, Hyvin Kiyeng Jepkemoi hatte schließlich die meisten Kräfte und setzte sich mit drei Zehntelsekunden Vorsprung durch. Um Platz zwei gab es ein Fotofinish, Habiba Ghribi gewann die Silbermedaille mit einer Hundertstelsekunde vor Gesa Felicitas Krause. Sofia Assefa wurde Vierte, Emma Coburn Fünfte. Hiwot Ayalew kam auf den sechsten und Virginia Nganga auf den siebten Platz. Die so lange Zeit führende Lalita Barar erkämpfte sich noch Rang acht.

Die letzten tausend Meter hatten die Läuferinnen mit ihrer Temposteigerung in 2:56,84 min zurückgelegt, sodass die Zeit der ersten Drei noch unter 9:20 min lag und Gesa Felicitas Krause eine neue persönliche Bestleistung aufstellte.

Läuferinnen im Hindernis-Finale (v. l. n. r):
Hiwot Ayalew, Virginia Nganga (verdeckt), Habiba Ghribi und Gesa Felicitas Krause
Platz Athletin Land Zeit (min)
Hyvin Kiyeng Kenia Kenia 9:19,11
Habiba Ghribi Tunesien Tunesien 9:19,24
Gesa Felicitas Krause Deutschland Deutschland 9:19,25 PB
04 Sofia Assefa Athiopien Äthiopien 9:20,01 SB
05 Emma Coburn Vereinigte Staaten USA 9:21,78
06 Hiwot Ayalew Athiopien Äthiopien 9:24,27
07 Virginia Nyambura Kenia Kenia 9:26,21
08 Lalita Babar Indien Indien 9:29,64
09 Stephanie Garcia Vereinigte Staaten USA 9:31,06
10 Salima Elouali Alami Marokko Marokko 9:32,15
11 Ruth Jebet Bahrain Bahrain 9:33,41
12 Colleen Quigley Vereinigte Staaten USA 9:34,29
13 Özlem Kaya Turkei Türkei 9:34,66
14 Fadwa Sidi Madane Marokko Marokko 9:41,45
15 Rosefline Chepngetich Kenia Kenia 9:46,08

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. lIAAF Weltrekorde. 3.000 m Hindernis Frauen, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 19. Februar 2021
  2. Russland muss noch Auflagen erfüllen und sperrt Athleten auf leichtathletik.de, 3. August 2017, abgerufen am 19. Februar 2021
  3. Wettkampfregeln der IAAF, Seite 91 (PDF; 7,0 MB), abgerufen am 19. Februar 2021