Lucka
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 6′ N, 12° 20′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Altenburger Land | |
Höhe: | 150 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,93 km2 | |
Einwohner: | 3500 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 271 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04613 | |
Vorwahl: | 034492 | |
Kfz-Kennzeichen: | ABG, SLN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 77 028 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt; 2 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Pegauer Str. 17 04613 Lucka | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Kathrin Backmann (parteilos) | |
Lage der Stadt Lucka im Landkreis Altenburger Land | ||
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Lucka ist eine Stadt im thüringischen Landkreis Altenburger Land.
Geografie
Lucka liegt am Südrand der Leipziger Tieflandsbucht inmitten einer durch ausgekohlte Braunkohlentagebaue des ehemaligen "Bornaer Reviers" stark veränderten Landschaft (aufgeforstete Kippen im Norden, Westen und Osten).
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) die Stadt Regis-Breitingen mit dem Ortsteil Ramsdorf im sächsischen Landkreis Leipzig und die Stadt Meuselwitz im Landkreis Altenburger Land, Elsteraue im sachsen-anhaltischen Burgenlandkreis sowie die Stadt Groitzsch mit den Ortsteilen Maltitz und Berndorf im Landkreis Leipzig.
Stadtgliederung
Zu Lucka gehören der Stadtteil Teuritz, der Luckaer Forst sowie die Ortsteile Breitenhain und Prößdorf.
Geschichte
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fd/Wettinerbrunnen_Lucka.jpg/220px-Wettinerbrunnen_Lucka.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/68/Lucka_Stadtgliederung.png/270px-Lucka_Stadtgliederung.png)
Die Besiedlung des Gebietes um Lucka lässt sich bis in die jüngste Steinzeit (etwa 5000 bis 2500 v. Chr.) nachweisen. Lucka gewann im 12. Jahrhundert wohl von der benachbarten Burg Breitenhain aus als Zollstätte an der Straße von Merseburg und Pegau nach Altenburg Bedeutung. Wahrscheinlich wurde es 1284 dem Kloster Grünhain geschenkt. Erstmals urkundlich erwähnt wird Lucka in einem Schriftstück des Naumburger Schätzungsverzeichnis im Jahre 1320 als oppidum Luckowe.
1307 siegte in der Schlacht bei Lucka Friedrich der Gebissene von Wettin gegen Albrecht I. von Habsburg und sicherte damit die Herrschaft des Hauses Wettin in Mitteldeutschland.
Vor 1320 muss Lucka in wettinischen Besitz gekommen sein. Stadtrichter und Rat wurden 1431 genannt, sie hatten die Niedergerichte inne. Die Stadt war mit Wällen und drei Toren gesichert und unterstand seit 1396 dem Amt Altenburg. Unter den Handwerkern dominierten um 1800 die Schuhmacher. 1847 begann die Handschuhfabrikation, es folgte 1896 eine Eisengießerei und nach 1900 die Herstellung von Wellpappe, gummierten Papieren und die Glasveredlung. 1875-1975 bestand Bahnverbindung mit Meuselwitz und Groitzsch. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Lucka immer stärker in den Bereich der Meuselwitzer Braunkohleindustrie einbezogen.
Zeit des Nationalsozialismus
Im Gasthaus „Deutsches Haus” waren 50 Zwangsarbeiter untergebracht, die beim Bauern Jahr, auf dem Rittergut Teuritz und bei der Firma Moll & Söhne eingesetzt wurden. Auf der Domäne Breitenhain mussten sowjetische Kriegsgefangene zwangsarbeiten, zwei von ihnen starben 1941.[2]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960: Stand jeweils 31. Dezember):
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- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/db/Kirche_Lucka.jpg/220px-Kirche_Lucka.jpg)
Stadtrat
Seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:
- CDU: 4 Sitze (25,1 %)
- SPD: 4 Sitze (23,1 %)
- Luckaer Wählervereinigung: 3 Sitze (21,5 %)
- Bürger für Lucka: 3 Sitze (18,5 %)
- Die Linke: 2 Sitze (11,8 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 54,6 %.
Wappen
Blasonierung: „In Gold ein gewappneter Ritter in stahlblauer Rüstung mit geöffnetem Visier auf grünem Boden stehend. Der Ritter hält in der ausgestreckten rechten Hand ein schwarzes Kreuz und in der linken Hand eine gestielte Rose; er wird rechts begleitet von einem Wappenschild, der in silbernem Felde eine rote Rose mit goldenem Stängel und grünen Kelchblättern zeigt.“
Das Wappen tauchte erstmals 1431 als Stadtsiegel auf, in der der Ritter anstelle der Rose noch eine Geißel trug. Seit dem 17. Jahrhundert wurde die Rose der Altenburger Burggrafen als Stadtwappen geführt. Das Wappen wurde 1951 durch ein neues Wappen, auf dem ein Arbeiter mit Vorschlaghammer abgebildet war, ersetzt, das jedoch nach der politischen Wende wieder durch das alte abgelöst wurde.
Flagge
Die Flagge der Stadt Lucka zeigt die Farben Blau - Gold (Gelb).
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Besonders bemerkenswert ist der Luckaer Markt mit der Sankt-Pankratius-Kirche, die erstmals 1396 erwähnt und Mitte des 17. Jahrhunderts neu aufgebaut wurde. 1891 bekam sie einen neuen Turm, der ihr heute eine Höhe von 56 Metern verleiht. Des Weiteren befindet sich hier der Wettiner Brunnen mit seiner Löwenstatue aus dem Jahre 1908. Im Teilort Prößdorf befindet sich ein Rittergut mit historischem Eingangstor, Nebengebäuden und mehreren in Stein gehauenen Stelen. Ein Rundweg von 7,5 km Länge verbindet Lucka mit Prößdorf, der sich durch seine verkehrsarme, landschaftlich schöne Strecke auszeichnet.
Persönlichkeiten
- Hermann Joseph (1811–1869), Jurist und liberaler Politiker
- Otto Engert (1895–1945), kommunistischer Politiker
- Ernst Arthur Voretzsch (1868–1965), Diplomat, Botschafter in Tokio
- Erika Zuchold, (* 1947), Turnerin
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 21, ISBN 3-88864-343-0