Ramsau am Dachstein
Ramsau am Dachstein
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Liezen | |
Kfz-Kennzeichen: | GB | |
Fläche: | 75,75 km² | |
Koordinaten: | 47° 25′ N, 13° 39′ O | |
Höhe: | 1135 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.917 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8972 | |
Vorwahl: | 03687 | |
Gemeindekennziffer: | 6 12 36 | |
NUTS-Region | AT222 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ramsau 136 8972 Ramsau am Dachstein | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Ernst Fischbacher (LEF) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (15 Mitglieder) |
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Lage von Ramsau am Dachstein im Bezirk Liezen | ||
Ramsau | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Ramsau am Dachstein ist eine Gemeinde mit 2917 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in der Expositur Gröbming im Bezirk Liezen, im österreichischen Bundesland Steiermark. Mit etwa 6.500 Gästebetten ist sie die größte Tourismusgemeinde der Steiermark.
Geografie
Ramsau liegt im Nordwesten des Bundeslandes Steiermark, am Dreiländereck mit Oberösterreich und dem Land Salzburg. Das die Ramsau umgebende Hochplateau liegt auf einer Seehöhe von 1100 bis 1700 m, unmittelbar an die Südwände des Dachsteinmassives anschließend. Das Gemeindegebiet umfasst die Ortschaft Ramsau am Dachstein, die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Leiten und Ramsau. Der nördlich gelegene Dachsteingletscher mit seinem Ganzjahresskigebiet (Skigebiet Dachsteingletscher) ist der östlichste Gletscher der Alpen. Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Süden): Schladming (Steiermark), Radstadt, Filzmoos (beide Land Salzburg), Gosau, Hallstatt, Obertraun (alle Oberösterreich), Haus im Ennstal (Steiermark).
Geschichte
Archäologische Funde belegen eine spätrömische, befestigte Siedlung auf der sogenannten Knallwand (Burgstaller).
Erste urkundliche Erwähnung um 1120 als Ramsowe. Größte Grundbesitzer waren das Stift Admont (im Osten) und das Stift St. Peter in Salzburg (im Westen – Schildlehen). 1286 wird im Zuge eines Streits die Burg Satteneck (heute: Katzenburg) erstmals erwähnt, welche 1288 wieder zerstört wurde und keine militärische Bedeutung mehr erlangte.
Anfang des 15. Jahrhunderts erfolgte die Gründung der noch heute bestehenden Lodenwalke in Ramsau-Rössing.
1599 bis 1781 war die Zeit des Geheimprotestantismus. Nach Erlass des Toleranzpatents erklärten sich die meisten Ramsauer Bauern im Jänner 1782 als lutherisch („evangelisch A.B.“). Zu den ersten Pastoren zählte Johann Georg Overbeck. Die Ramsauer Bauern gelten als Pioniere des Lutherglaubens in Österreich, bis heute sind 78 % der Bevölkerung evangelisch geblieben. 18 % der Einwohner sind Katholiken, 3 % ohne religiöses Bekenntnis.
Mit der Eröffnung der Austriahütte am Fuß der Dachstein-Südwand im Jahre 1880 begann die touristische Erschließung. Einen Meilenstein in der alpinen Erschließungsgeschichte stellt die Erstbesteigung der Dachstein-Südwand durch Georg und Franz Steiner im Jahre 1909 dar. Unterbrochen durch die beiden Weltkriege, entwickelte sich der Tourismus zum größten Wirtschaftsfaktor der Ramsau. 1969 wurde die seit den späten Zwanzigerjahren geplante Dachstein-Südwandbahn[1] eröffnet und damit der Gletscher auf dem Dachsteinplateau erschlossen.
1999 fand in der Ramsau die 42. Nordische Skiweltmeisterschaft statt. Überregionale Bekanntheit erreicht die Gemeinde auch durch die ZDF/ORF-Familienserie Die Bergretter, welche in Ramsau und Umgebung spielt.
Politik
Die Gemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Schladming und der Expositur Gröbming im Bezirk Liezen.
Gemeindevertretung
Sitzverteilung seit der Gemeinderatswahl 2015:
- 8 Mandate Namensliste Liste Ernst Fischbacher (LEF)
- 5 Mandate Österreichische Volkspartei (ÖVP)
- 2 Mandate Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Bürgermeister ist Ernst Fischbacher, der mit seiner Liste die Wahl für sich entscheiden konnte.
Wappen
- Grünes Schild mit einem Schildfuß von drei silbernen Spitzen. Ein auffliegender silberner Adler, daneben eine silberne Lutherrose.
Die Lutherrose repräsentiert die evangelische Geschichte der Gemeinde.
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. November 1977.[2]
Regionalpolitik
Ramsau am Dachstein | |
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Organisationstyp | Tourismusverband |
Sitz | Ramsau 372 |
Zweck | Regionaler Interessensverband |
Mitglieder | 1 Gemeinde |
Website | www.ramsau.com |
Die Gemeinde hat ihren eigenen Tourismusverband nach Steiermärkischem Tourismusgesetz 1992. Die größte Tourismusgemeinde der Steiermark (Ortsklasse A) bildet auch eine eigenständige Tourismusregion[3] – die einzige der 8 steirischen Tourismusregion, die nur eine Gemeinde umfasst, die anderen Regionen umfassen teils ganze Landstriche.
Zusammenarbeit besteht mit den oberösterreichischen Gemeinden im Inneren Salzkammergut – insbesondere Hallstatt auf der anderen Dachsteinseite – und dem Verband Ausseerland–Salzkammergut sowie den östlichen Nachbargemeinden, mit denen man als Welterberegion Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut firmiert.
Parallel besteht aber enge Verbindung mit den anderen Schiorten um Schladming und um den Naturpark Sölktäler im oberen steirischen Ennstal wie auch mit dem angrenzenden Pongau Salzburgs im Rahmen des Schiverbunds Ski amadé, wo man in der Skiregion Schladming–Dachstein der Ski amadé beteiligt ist – die anderen Ennstal-Gemeinden bilden den Tourismusverband Urlaubsregion Schladming–Dachstein, zu dem Ramsau nicht gehört. Mit diesen Gemeinden war man auch in der LEADER-Region Bergregion Oberes Ennstal verbunden (2007–2013), künftig zusammen mit den steirischen Salzkammergutgemeinden als Ennstal–Ausseerland.[4]
Partnergemeinde
- Bad Blumau, Gemeinde im politischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in der Oststeiermark
Wirtschaft und Infrastruktur
Seit 2004 ist die Ramsau offiziell Luftkurort.
Sommertourismus und Wintersport
Von der Ramsau aus sieht man das Panorama des Dachsteinmassivs. Weit im Westen beginnt das Massiv mit dem Torstein, weiter geht es über den Mitterspitz, den Hohen Dachstein, die Dirndln, Hunerkogel (Bergstation), Koppenkarstein, dann über die Scheichenspitze, den Sinabell, die Luserwand, den Kufstein bis hin zum Stoderzinken, der sich bereits im Gebiet der Gemeinde Gröbming erstreckt.
Die Skiregion Ramsau am Dachstein gehört zur Skiregion Schladming–Dachstein des Wintersportareals Ski amadé. Neben dem Skigebiet Dachsteingletscher, das ein eigenes Skiareal darstellt, ist der Rittisberg Mittelpunkt des alpinen Skisports in der Gemeinde. Eine Vierersesselbahn und ein Schlepplift erschließen dort fünf Pistenkilometer in allen Schwierigkeitsgraden, außerdem befindet sich dort ein Übungslift. Zudem gibt es vereinzelt oder paarweise im ganzen Gemeindegebiet verstreut insgesamt sieben Schlepplifte mit einfachen Pisten. Von der Talstation der Dachstein-Südwandbahn ist die Talfahrt nach Ramsau-Ort auf Skiern über einen Ziehweg möglich.[5]
In Ramsau stehen Langlaufloipen mit einer Gesamtlänge von 220 Kilometern zur Verfügung.[6]
Regelmäßig findet in Ramsau auch der Weltcup der Nordischen Kombination statt. Dafür werden die W90-Mattensprunganlage sowie die angeführten Langlaufloipen genutzt.
Weitere ansässige Unternehmen
Im Ortsteil Rössing ist die Firma Lodenwalker ansässig, nach eigenen Angaben der älteste Gewerbebetrieb der Steiermark.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Neben der großen evangelischen Pfarrkirche im Ortsteil Ort (erbaut 1887–1895) ist auch die kleinere katholische Kirche St. Rupert am Kulm im Ortsteil Kulm mit ihrer schönen Holzvertäfelung sehenswert.
Mehrere alte Bauernhöfe machen Ramsau für Kulturinteressierte recht sehenswert. Eine aus dem 18. Jahrhundert stammende Wassermühle (Rössing) kann besichtigt werden.
Die Austriahütte (1638 m) beherbergt das höchstgelegene (Alpin-)Museum der Steiermark.
Kulinarik
In Ramsau sind die sog. „evangelischen Krapfen“ anzutreffen (mit Weizenmehl, Hefe und Butter zubereitete Krapfen; der Weizen konnte auf dem von der Sonne begünstigten Hochplateau der mehrheitlich protestantischen Gegend besser gedeihen), die häufiger in der süßen Variante, mit Honig, Marillenmarmelade oder Puderzucker, gegessen werden, wohingegen die „katholischen Krapfen“ (aus Roggenmehl ohne Hefe und Ei zubereitet; auf den schattigen Nordhängen der Niederen Tauern im katholischen Ennstal konnte nur Roggen angebaut werden) überwiegend in der deftigen Variante, z. B. mit Sauerkraut, Kartoffeln oder mit Steirerkas bestreut, angeboten werden.
Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler
Persönlichkeiten
- Hartmut Skerbisch (1945–2009), Architekt und Künstler
- Reinhard Tritscher (* 1946), Skiweltcupläufer, Olympiateilnehmer
- Hans Peter Royer (1962–2013), evangelikaler Prediger, Leiter der int. Fackelträger-Bewegung, Buchautor
- Wolfgang Perner (* 1967), Biathlet
- Lydia Prugger (* 1969), Skibergsteigerin
- Herbert Steinbäcker, Humorist Steix, Gstanzlsänger
- Achim Walcher (* 1967), Skilangläufer, Olympiateilnehmer
- Torsten Walcher (* 1971), Sporttraumatologe, Unfallchirurg
Weblinks
- Webseite der Gemeinde (ramsau.at)
- Webseite des Tourismusverbands (ramsau.com)
- News & Wissenswertes rund um die Ramsau (ramsau.co.at)
- 61236 – Ramsau am Dachstein. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Eintrag zu Ramsau am Dachstein im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Ramsau am Dachstein. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- Ramsau am Dachstein im Ennstalwiki
Einzelnachweise
- ↑ Touristisches. Eine Dachstein-Seilbahn mitten durch die Südabstürze. Badener Zeitung, 7. November 1928, S. 4, unten rechts anno.onb.ac.at
- ↑ Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 28, 1978, S. 32.
- ↑ Ramsau am Dachstein auf steiermark.com: Regionen.
- ↑ LEADER Zukunftsabend Ennstal – Ausseerland auf leader-ennstal.at (abgerufen 11. Juni 2015).
- ↑ Homepage der Skiregion Ramsau am Dachsteinskiregion-ramsau.at
- ↑ Skilanglauf in Ramsau am Dachsteinlanglaufen-ramsau.de