Seniorenweltmeisterschaft im Schach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Drei Seniorenweltmeister am Brett: Jewgeni Wasjukow, Jānis Klovāns und Alexei Suetin (Bad Liebenzell 1996).
Weltmeisterinnen der Senioren: Tamar Chmiadaschwili (5 Mal), Nona Gaprindaschwili (5 Mal) und Jelena Fatalibekowa (3 Mal). Siegerehrung 2016 in Marienbad

Die Schachweltmeisterschaft der Senioren ist ein seit 1991 von der FIDE veranstaltetes Turnier. Organisator der ersten und weiterer Seniorenweltmeisterschaften war Reinhold Hoffmann (ChessOrg), dem auch zu verdanken ist, dass der Seniorenweltmeister den Titel Großmeister bekommt.

1997 erhielt Reinhold Hoffmann von Egon Ditt, dem damaligen Präsidenten des Deutschen Schachbundes in Anerkennung seiner Verdienste um das Seniorenschach den Ehrenteller des Deutschen Schachbundes überreicht. 1998 wurde er mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes geehrt. Im Juli 2006 erlag er einer schweren Krankheit.[1]

Männer und Frauen spielten ursprünglich in einem gemeinsamen Turnier. Erst später gab es eine getrennte Meisterschaft für Frauen, obwohl Frauen auch dann noch im Männerturnier mitspielen durften. Das Mindestalter war bis 2013 60 Jahre bei den Männern (Stichtag 1. Januar des Spieljahres), bei den Frauen beträgt das Mindestalter 50 Jahre. Seit 2014 beträgt das Mindestalter 50 Jahre, außerdem wird eine weitere Weltmeisterschaft mit dem Mindestalter von 65 Jahren ausgetragen.[2] Die Senioren-Weltmeisterschaft wird als offenes Turnier mit 11 Runden nach Schweizer System ausgetragen. Mit dem Titelgewinn ist seit 1997 bei den Männern die Verleihung des Großmeistertitels verbunden.[3][4] Die Siegerin bei den Frauen erhält den Titel Woman Grandmaster („Großmeisterin der Frauen“).[5]

Jahr Spielort Weltmeister Weltmeisterin
1991 Deutschland Bad Wörishofen Russland 1991 Wassili Smyslow Ungarn Éva Karakas
1992 Deutschland Bad Wörishofen Russland 1991 Efim Geller Ungarn Éva Karakas
1993 Deutschland Bad Wildbad Russland 1991 Mark Taimanow Russland 1991 Tatjana Satulowskaja
1994 Schweiz Biel/Bienne RusslandRussland Mark Taimanow Ungarn Éva Karakas
1995 Deutschland Bad Liebenzell RusslandRussland Jewgeni Wassjukow Georgien 1990 Nona Gaprindaschwili
1996 Deutschland Bad Liebenzell RusslandRussland Alexei Suetin RusslandRussland Walentina Koslowskaja
1997 Deutschland Bad Wildbad Lettland Jānis Klovāns RusslandRussland Tatjana Satulowskaja
1998 OsterreichÖsterreich Grieskirchen Lettland Wladimir Bagirow Georgien 1990 Tamar Chmiadaschwili
1999 Deutschland Gladenbach Lettland Jānis Klovāns Georgien 1990 Tamar Chmiadaschwili
2000 Polen Rowy RusslandRussland Oleg Tschernikow RusslandRussland Jelena Fatalibekowa
2001 ItalienItalien Arco Lettland Jānis Klovāns RusslandRussland Jelena Fatalibekowa
2002 Deutschland Naumburg (Saale) Lettland Juzefs Petkēvičs UkraineUkraine Marta Litinskaja
2003 Deutschland Bad Zwischenahn RusslandRussland Juri Schabanow Georgien 1990 Tamar Chmiadaschwili
2004 Deutschland Halle (Saale) RusslandRussland Juri Schabanow RusslandRussland Jelena Fatalibekowa
2005 ItalienItalien Lignano Sabbiadoro Bulgarien Ljuben Spassow RusslandRussland Ljudmila Saunina
2006 ItalienItalien Arvier Schweiz Viktor Kortschnoi RusslandRussland Ljudmila Saunina
2007 OsterreichÖsterreich Gmunden Litauen Algimantas Butnorius Polen Hanna Ereńska-Barlo
2008 Deutschland Bad Zwischenahn Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Larry Kaufman und
Rumänien Mihai Șubă
Lettland Tamāra Vilerte
2009 ItalienItalien Condino Kroatien Mišo Cebalo Georgien Nona Gaprindaschwili
2010 ItalienItalien Arco FrankreichFrankreich Anatoli Waisser Georgien Tamar Chmiadaschwili
2011 Kroatien Rijeka FrankreichFrankreich Vladimir Okhotnik RusslandRussland Galina Strutinskaja
2012 Griechenland Kamena Vourla Danemark Jens Kristiansen RusslandRussland Galina Strutinskaja
2013 Kroatien Opatija FrankreichFrankreich Anatoli Waisser Kasachstan Jelena Ankudinowa
2014 Griechenland Katerini Georgien Surab Sturua (50+)
FrankreichFrankreich Anatoli Waisser (65+)
RusslandRussland Swetlana Mednikowa (50+)
Georgien Nona Gaprindaschwili (65+)
2015 ItalienItalien Acqui Terme Bosnien und Herzegowina Predrag Nikolić (50+)
FrankreichFrankreich Vladimir Okhotnik (65+)
RusslandRussland Galina Strutinskaja (50+)
Georgien Nona Gaprindaschwili (65+)
2016 Tschechien Marienbad Georgien Giorgi Bagaturow (50+)
FrankreichFrankreich Anatoli Waisser (65+)
RusslandRussland Tatjana Bogumil (50+)
Georgien Nona Gaprindaschwili (65+)
2017 ItalienItalien Acqui Terme Peru Julio Ernesto Granda Zúñiga (50+)
RusslandRussland Jewgeni Sweschnikow (65+)
Luxemburg Elvira Berend (50+)
Georgien Tamar Chmiadaschwili (65+)
2018 Slowenien Bled Armenien Karen Movsesjan (50+)
Tschechien Vlastimil Jansa (65+)
Luxemburg Elvira Berend (50+)
Georgien Nona Gaprindaschwili (65+)
2019 Rumänien Bukarest UkraineUkraine Wadym Schyschkin (50+)
Armenien Rafael Vaganian (65+)
Luxemburg Elvira Berend (50+)
Georgien Nona Gaprindaschwili (65+)
2022 ItalienItalien Assisi Georgien Surab Sturua (50+)
EnglandEngland John Nunn (65+)
Luxemburg Elvira Berend (50+)
Georgien Nona Gaprindaschwili (65+)
2023 ItalienItalien Terrasini EnglandEngland Michael Adams (50+)
EnglandEngland John Nunn (65+)
SpanienSpanien Mónica Calzetta Ruiz (50+)
FIDE Galina Strutinskaja (65+)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Reinhold Hoffmann ist tot, 26. Juli 2006 ein Nachruf von Herbert Bastian
  2. Ausschreibung der Seniorenweltmeisterschaft 2014 bei der FIDE (englisch, PDF-Datei; 295 kB)
  3. Seniorenweltmeisterschaft 1997 auf TeleSchach
  4. Bericht von Egon Ditt (DSB-Präsident) zum 68. FIDE Kongress (2.–10. September 1997 in Kischinjow).
  5. D.VIII.01. World Senior (Women) Championship aus FIDE handbook (englisch).
Commons: Seniorenweltmeisterschaft im Schach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien