Schloss Unternzenn
Schloss Unternzenn | |
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Hauptgebäude vom Torhaus aus | |
Staat | Deutschland |
Ort | Unternzenn |
Erhaltungszustand | erhalten |
Ständische Stellung | Freie |
Bauweise | mittelalterlich |
Geographische Lage | 49° 27′ N, 10° 29′ O |
Höhenlage | 367 m ü. NHN |
Das Schloss Unternzenn ist ein Schloss im Markt Obernzenn im mittelfränkischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in Bayern. Es ist unter der Nummer D-5-75-156-38 im Bayerischen Denkmalregister geführt.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schloss Unternzenn befindet sich südöstlich des gleichnamigen Ortes, etwa 1 Kilometer östlich von Obernzenn.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schloss Unternzenn ist ein typischer fränkischer Adelssitz. Die ummauerte Gesamtanlage mit einer Vielzahl von Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen ist über 700 Jahre gewachsen und hat sich in großem Umfang erhalten. Die Sanierung des Innenhofs und der Hauptfassade, die zwischen 2010 und 2015 durchgeführt wurde, wurde von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Mitteln in sechsstelliger Höhe gefördert.
Hauptgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim dreigeschossigen Hauptbau (Haus Nr. 12, Fl. Nr. 35), handelt es sich um eine ehemalige Wasserburg. Sie bildet den ältesten Teil der Anlage und stammt im Kern aus dem 13. Jahrhundert.[1] Über die Jahrhunderte wurde sie ständig aus- und umgebaut und präsentiert sich uns heute als eine Dreiflügelanlage mit zentralem, halbrunden Treppenturm im Innenhof. Größere Ausbaumaßnahmen fanden 1752/53 statt. An das mit Treppengiebeln verzierte Haupthaus mit Mittelrisalit gegen Südosten fügen sich gegen Nordwesten zwei Flügelanbauten an. Der Zugang zum Hauptgebäude erfolgte von Südwesten über eine dreibogige Steinbrücke, die den an dieser Stelle einst etwa 13 Meter breiten Wassergraben überspannte. Heute ist der Graben entwässert und verfüllt. Die Giebelseiten sind als Staffelgiebel ausgeführt, die entlang der mit Flachdächern versehenen Nebenflügel als Zinnenbekrönung optisch fortgeführt wird.
Schlosspark
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein um 1800 im englischen Stil angelegter Schlosspark befand sich südöstlich vom Hauptgebäude. Dazu wurde bereits zu dieser Zeit der östliche Wassergraben aufgefüllt, begrünt und mit Spazierwegen versehen. Der südliche Teil in regelmäßige Felder eingeteilt und mit einem Brunnen geziert. Spuren des nördlichen Abschnitts der regelmäßigen Anlage mit Irrgarten und Schirmpavillon auf Massivsockel (Fl. Nr. 36) haben sich erhalten. Der südliche Teil davon ist heute größtenteils bewaldet.
Der Wirtschaftshof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wirtschaftshof umfasst mehrere Gebäude, die der Versorgung und Bewirtschaftung des Schlosses dienten.
Amtshaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Amtshaus (Haus Nr. 13, Fl. Nr. 34) ist ein massives zweigeschossiges Gebäude mit Krüppelwalmdach. Es ist auf die Achse des Hauptgebäudes ausgerichtet und wurde im Jahr 1735 errichtet. Es diente auch als Archivgebäude und Waschhaus.
Pferdestall
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Pferdestall stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert erfolgte eine Erweiterung.
Scheune
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Scheune ist ein eingeschossiges Satteldachgebäude mit hohem Scheunengiebel. Es ist mit der Jahreszahl 1681 datiert.
Bauernhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das sogenanntes Bauernhaus stammt aus dem 17./18. Jahrhundert und hat eine angebaute Schweinestallung des 17. Jahrhunderts.
Orangerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orangerie ist ein Walmdachbau, der um 1760 errichtet wurde. Daran ist um 1800 eine Holzlege angebaut worden.
Gärtnerhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gärtnerhaus und Kellergebäude (Haus Nr. 14, Fl. Nr. 39) ist ein Fachwerkgebäude, das in großem Umfang erneuert wurde. Die Kellereingänge sind mit den Jahreszahlen 1688 und 1790 datiert.
Torturm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Torturm stammt aus dem 16. Jahrhundert und hat ein Fachwerkgeschoss und Dachreiter mit Glöckchen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Krieger: Schloss Unternzenn – zur Baugeschichte eines fränkischen Adelssitzes. Historischer Verein, 1959
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Schloss Unterzenn in der privaten Datenbank Alle Burgen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ BayernAtlas