St. Nikolaus (Stoppenberg)
Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus ist ein denkmalgeschütztes[1] Kirchengebäude in Stoppenberg, einem Stadtteil von Essen (Nordrhein-Westfalen).
Geschichte und Architektur
Der dreischiffige Bau aus rotem Sandstein wurde von 1906 bis 1907 nach Plänen von K. Moritz am Fuß des alten Kirchhügels errichtet. Dem Hauptschiff sind die umgangartig angeordneten Seitenschiffe und das Chorquadrat mit Halbkreisapsis, als niedrige Anbauten ausgelagert. Der kompakt wirkende Außenbau mit Mansarddach ist durch Strebepfeiler und Maßwerkfenster gegliedert. Die Eingangsfassade mit dem Kruzifix aus Tuffstein im Giebel ist von achtseitigen Spitztürmen gerahmt.
Der Kirchensaal ist mit einer weit kassettierten Holztonne überwölbt. Sie wird zusätzlich von frei vor die Wand gestellten Rundpfeilern abgefangen. Die Leichtdecke wurde 1936 nach Bergschäden eingezogen. Wegen erneuter Bergschäden wurde die Kirche 1974 geschlossen und bis 1977 umfangreich renoviert. In Verbindung mit den Sicherungsmaßnahmen wurde auch der Innenraum neu gefasst. Das Blau der Tonne und das Rosa der Rundpfeiler wurden nach Befund erneuert.
Infolge von Bergsenkungen – entstanden durch intensiven Steinkohlenbergbau der nahe gelegenen, ehemaligen Zeche Zollverein, deren Stollen auch direkt unter der Kirche verlaufen – hat sich das Kirchengebäude seit seiner Errichtung tatsächlich um etwa zwölf Meter gesenkt. Hinzu kommt eine horizontale Verschiebung um etwa 2,5 Meter sowie eine Ausdehnung des Grundstückes um etwa 0,6 Meter in die Breite, was insgesamt die Erhaltung des Gebäudes entsprechend erschwert.[2]
Ausstattung
- Die Ausstattung im Beuroner Stil und Jugendstil ist fast vollständig erhalten. Der Hochaltar wurde nach einem Entwurf von Moritz angefertigt, zwei Nebenaltäre, die Apsisgemälde, die Beichtstühle, die Kanzel und die plastischen Kreuzwegstationen im Bledtriforium.
- Das Tafelgemälde in einem alten Giebelrahmen, mit der Darstellung der Kreuzigung Christi wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gemalt; Stifter war ein Jesuit.
Schwanhildbrunnen
Am Treppenaufgang steht der Schwanhildbrunnen, er wurde 1915 nach einem Entwurf von K. Moritz angefertigt. Die Äbtissin Schwanhild steht mit dem Kirchenmodell zwischen dem Kölner Erzbischof Anno und seinem Kaplan
Literatur
- Dehio, Georg, Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland. Deutscher Kunstverlag, 2005 ISBN 3-422-03093-x
- Heinz Dohmen: Abbild des Himmels, Tausend Jahre Kirchenbau im Bistum Essen. Verlag Hoppe und Werrry, 1977
Weblinks
- Foto des Schwanhildbrunnens (abgerufen am 3. August 2012)
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur (archivierte Version)
Einzelnachweise
- ↑ Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen; abgerufen am 25. Juli 2014
- ↑ ZDF-Dokumentation Terra X - Expedition Deutschland Teil 1: Eine Zeitreise durch 500 Millionen Jahre; 2013
Koordinaten: 51° 28′ 33,1″ N, 7° 2′ 14,3″ O