Volkmarsen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 23′ N, 9° 7′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Waldeck-Frankenberg | |
Höhe: | 259 m ü. NHN | |
Fläche: | 67,47 km2 | |
Einwohner: | 6830 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 101 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34471 | |
Vorwahl: | 05693 | |
Kfz-Kennzeichen: | KB, FKB, WA | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 35 020 | |
Stadtgliederung: | 5 Ortsteile bzw. Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Steinweg 29 34471 Volkmarsen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hartmut Linnekugel (Parteilos) | |
Lage der Stadt Volkmarsen im Landkreis Waldeck-Frankenberg | ||
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Volkmarsen ist eine Kleinstadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen (Deutschland). Der Stadtkern hat 4.490 Einwohner.
Geografie
Geografische Lage
Volkmarsen liegt in Nordhessen rund 28 km (Luftlinie) west-nordwestlich von Kassel am Nordrand des Waldecker Tafellands und dessen Abflachung zum Diemeltal hin. Durchflossen bzw. tangiert wird es von den Diemelzuflüssen Twiste im Westen und Erpe im Osten.
Nachbargemeinden
Volkmarsen grenzt im Norden an die Stadt Warburg (Kreis Höxter in Nordrhein-Westfalen), im Osten an die Gemeinde Breuna und die Stadt Wolfhagen (beide Landkreis Kassel), im Süden und Westen an die Stadt Bad Arolsen, sowie im Nordwesten an die Stadt Diemelstadt (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg).
Stadtgliederung
Zur Stadt gehören neben dem namengebenden Volkmarsen die Stadtteile Ehringen, Herbsen, Hörle, Külte und Lütersheim mit dem Naturdenkmal Hollenkammer.
Geschichte
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/56/Volkmarsen18030001.jpg/220px-Volkmarsen18030001.jpg)
Volkmarsen wurde im Jahre 1155 erstmals urkundlich in einer Corvey Zehntliste erwähnt. In einem Schutzbrief von Papst Gregor IX. wurde Volkmarsen 1233 erstmals als Stadt bezeichnet. 1304 verpfändete Kloster Corvey eine Hälfte der Stadt und der Kugelsburg an den Erzbischof von Köln. Die zweite Hälfte erwarb sein Nachfolger im Jahr 1440. Seit 1507 gehörte die Stadt und die Burg zum Herzogtum Westfalen, nachdem Kloster Corvey auf seine Rechte auf Rückerwerb verzichtet hatte. 1802 okkupierte Hessen-Darmstadt das Herzogtum Westfalen. Dabei kam es fast zum bewaffneten Konflikt, als sich Truppen der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und von Hessen-Kassel um den Besitz der Stadt stritten. Gleichzeitig erhob der Erbprinz von Nassau-Oranien Ansprüche auf die Stadt. Zunächst konnte sich Hessen-Darmstadt durchsetzen, bis 1806 besagter Erbprinz die Stadt erhielt, die schon ein Jahr später zum Königreich Westfalen kam und zum Sitz des sogenannten Cantons Volckmarsen wurde. Nach dem Wiener Kongress 1814 erhielt Preußen die Stadt, welches Volkmarsen 1817 an Kurhessen abtrat. 1866 wurde der Ort dann wieder preußisch, als Kurhessen seine Unabhängigkeit nach dem Friedensschluss aufgrund seiner Überstützung im Krieg für Österreich verloren hatte. Nachdem das Fürstentum Waldeck am 1. April 1929 dem damaligen Land Preußen angegliedert wurde, wurden die vormalig waldeckischen Ortschaften Herbsen, Hörle und weitere der Stadtgemeinde Volkmarsen zugeschlagen. Nach 1945 gehörte die Stadt zum Land Hessen.
Religionen
Durch die Zugehörigkeit der Stadt zum Herzogtum Westfalen während und nach der Reformation blieb die katholische Konfession in Volkmarsen vorherrschend.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/76/Volkmarsen_Rathaus.jpg/220px-Volkmarsen_Rathaus.jpg)
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 40,1 | 13 | 39,0 | 12 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 28,4 | 9 | 34,4 | 11 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 7,2 | 2 | 5,3 | 1 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 7,1 | 2 | 6,2 | 2 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft Volkmarsen | 17,2 | 5 | 15,0 | 5 |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | |
Wahlbeteiligung in % | 57,6 | 64,3 |
Städtepartnerschaften
Volkmarsen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
- der Stadt Buttelstedt in Thüringen seit 1990.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Katholische Kirche, St. Marien (Marienkirche) in der Kernstadt (gebaut um 1260)
- Wittmarkapelle St. Marien und Martin (Wüstung Wittmar), renoviert von 2000-2003
- Kugelsburg, gebaut um 1200, zerstört im Siebenjährigen Krieg
- Scheidwarte, Wartturm im Ortsdreieck Volkmarsen−Ehringen−Lütersheim
- Judenwarte, Wartturm zwischen der Kernstadt und dem Stadtteil Herbsen
Kulturdenkmäler
- Alter Gerichtsplatz, westlich des Stadtteils Ehringen
Naturdenkmäler
- Hollenkammer, kleine Sandstein-Felshöhle nahe dem Stadtteil Lütersheim
- Huckershöhlen, zwischen Volkmarsen und Lütersheim
- "Volkmarser Sauerbrunnen", Mineralwasserquelle mit staatlicher Anerkennung als Heilquelle.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Volkmarsen liegt an der A 44 (Abschnitt Dortmund−Kassel) und an der Eisenbahnstrecke Korbach−Kassel. Es verkehren stündlich Regionalexpresse zum Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe und nach Korbach-Süd und Buslinien regelmäßig nach Korbach, Warburg und Breuna. Zudem verkehrt alle 60 Minuten ein Anruf-Sammel-Taxi (AST) von allen Volkmarser Bushaltestellen in fast alle Orte im Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Söhne und Töchter der Stadt
- Bernhard Heinrich von Germeten (1680-1737) Professor der Rechte in Prag, sowie hochrangiger Beamter in habsburger Diensten.
- Theodor Heinrich Maria Rumpf (1851-1934) Mediziner, Prof. in Marburg, Bonn und Hamburg
- Adolf Gottlob, (1857-1930) Historiker
- Wolfgang Büscher (* 1951) Autor, Journalist
- Heinrich-Hermann Engemann (* 1959) Springreiter
- Britta Bannenberg (* 1964) Rechtswissenschaftlerin und Kriminologin.
weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Walter Schliephacke (* 1877 in Ilsenburg (Harz); † 1955 in Volkmarsen) Maler der Spätromantik.
Literatur
- Michael Gosmann: Eine unbekannte Stadtansicht Volkmarsens mit der Kugelsburg von 1803, in: SüdWestfalen Archiv. Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg, Arnsberg 2001, S. 167 - 171.
- Manfred Schöne: Das Herzogtum Westfalen unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1802 - 1816, Olpe 1966.
- Wolf Vervoort: 750 Jahre Stadt Volkmarsen –Chronik einer Kleinstadt- Herausgeber:Festausschuß zur 750-Jahrfeier der Stadt Volkmarsen, Druckerei Hans Sauerland, Volkmarsen; Mai 1983.
- Wolf Vervoort: Führer durch die Altstadt Volkmarsen und ihrer Gemarkung, Volkmarsen : Heimat- und Geschichtsverein Volkmarsen, 2004
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
Weblinks
- Webseite der Stadt Volkmarsen
- Webseite des Kur- und Verkehrsvereins mit Infos zum Mineralwasser Volkmarser Sauerbrunnen
- Linkkatalog zum Thema Volkmarsen bei curlie.org (ehemals DMOZ)