Wildeck

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Wappen Deutschlandkarte

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Basisdaten
p1
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Hersfeld-Rotenburg
Höhe: 216 m ü. NHN
Fläche: 39,93 km2
Einwohner: 4978 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 125 Einwohner je km2
Postleitzahl: 36208
Vorwahl: 06626
Kfz-Kennzeichen: HEF, ROF
Gemeindeschlüssel: 06 6 32 020
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Eisenacher Straße 98
36208 Wildeck
Website: www.wildeck.de
Bürgermeister: Jürgen Grau (parteilos)
Lage der Gemeinde Wildeck im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
KarteThüringenVogelsbergkreisLandkreis FuldaSchwalm-Eder-KreisWerra-Meißner-KreisAlheimRotenburg an der FuldaCornbergNentershausen (Hessen)BebraBebraWildeckHeringen (Werra)Philippsthal (Werra)Friedewald (Hessen)LudwigsauNeuenstein (Hessen)HohenrodaSchenklengsfeldSchenklengsfeldHauneckHaunetalNiederaulaKirchheim (Hessen)Breitenbach am HerzbergRonshausenBad Hersfeld
Karte

Wildeck ist eine Gemeinde im Nordosten von Hessen, direkt an der Landesgrenze zu Thüringen.

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde liegt teilweise im Tal der mittleren Werra, im Berka-Gerstunger-Becken, mit seinen kleinen Nebensenken, dem Obersuhler Becken und der Kleinenseer Bucht. Diese Senke ist von Höhenzügen umgeben. Im Südwesten liegt der Seulingswald, im Süden die Ausläufer der Vorderrhön, im Osten die Ausläufer des Thüringer Waldes und im Norden das Richelsdorfer Gebirge, welches zum südlichen Werrabergland gehört. Teils liegt die Gemeinde im zuletzt genannten Gebirge.

Die nächsten größeren Städte sind Bad Hersfeld (etwa 25 km südwestlich) und Eisenach (etwa 25 km östlich). Der tiefste Punkt des Gemeindegebiets ist mit 208 m In der Aue bei Obersuhl, der höchste Punkt ist der Rotestock bei Hönebach auf 456 m ü. NN.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den fünf Ortsteilen Obersuhl, Bosserode, Hönebach, Richelsdorf und Raßdorf.

Nachbargemeinden

Wildeck grenzt im Norden an die Gemeinde Nentershausen (im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und die Stadt Sontra (im Werra-Meißner-Kreis), im Osten an die Gemeinde Gerstungen, im Südosten an die Stadt Berka/Werra, im Süden an die Gemeinden Dankmarshausen und Großensee (alle vier im thüringischen Wartburgkreis) sowie die Stadt Heringen, im Südwesten an die Gemeinde Friedewald sowie im Westen an die Gemeinde Ronshausen (alle drei im Landkreis Hersfeld-Rotenburg).

Geschichte

Der Name der Gemeinde stammt vom Amt Wildeck, dem einige der heutigen Ortsteile angehörten und das im Mittelalter der Abtei Fulda unterstand. Der Amtssitz lag auf der Burg Wildeck, die auf dem Schloßberg bei Raßdorf stand.

Die erste Erwähnung fand Richelsdorf 1277 als das Kloster in Fulda den Ort befristet für die Errichtung eines Nonnenklosters an das Nikolaikloster in Eisenach abtrat. Das Kloster wurde jedoch nie erbaut. 1325 ging das Amt als Lehen an die Brüder Friedrich und Hermann von Colmatsch. Der heutige Stadtteil von Eisenach, Hötzelsroda geht im Austausch dafür an das Nikolaikloster. Die Lehnsherrschaft fällt 1539 an die hessischen Landgrafen. Nach dem Aussterben derer von Colmatsch im Jahre 1562 fällt der Ort an Hessen.

Die zerklüftete Landesgrenze im Süden und Osten bietet heute noch ein Zeugnis der Auseinandersetzungen zwischen den Landgrafen von Hessen und Thüringen und der Abtei Fulda. Diese Auseinandersetzungen hielten über das ganze Mittelalter bis zur Neuzeit an.

Die Kupfergewinnung in Wildeck wurde 1460 das erste Mal erwähnt. In der Richelsdorfer Hütte wurde seit 1708 auch Kobalt abgebaut. Dadurch stieg die Bedeutung der Hütte und der nicht weit entfernten Friedrichshütte in Iba (heute Stadtteil von Bebra), so dass in der Folge das Bergamt von Sontra nach Richelsdorf verlegt wurde.

Von 1945 bis 1990 befand sich die Gemeinde in unmittelbarer Nähe zur innerdeutschen Grenze.

Eingemeindungen

Im Rahmen der Gemeindereform entstand am 31. Dezember 1971 aus den oben genannten Gemeinden die neue Gemeinde Wildeck.

Einwohnerentwicklung

Daten zum jeweiligen Gebietsstand und zum Stichtag 31.12 des jeweiligen Jahres[2]

Zeit 1971 1979 1984 1989 1994 1996 2001 2002 2004 2005 2006
Einwohner 6314 5729 5809 5877 6095 6092 6046 6003 5247 5198 5136

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 27,5 9 25,1 8
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 49,0 15 56,8 17
FDP Freie Demokratische Partei 4,0 1 2,5 1
FWG Freie Wählergemeinschaft 19,5 6 15,6 5
gesamt 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 62,1 69,1

Bürgermeister

Der Bürgermeister Jürgen Grau (parteilos) wurde in der Stichwahl am 23. November 2003 mit einem Stimmenanteil von 58,3 % gewählt. Er wurde damit Nachfolger von Willi Müller (SPD) der am 9. November 1997, als damals einziger Kandidat, zum Bürgermeister gewählt wurde. Jürgen Grau wurde am 27. September 2009 erneut zum Bürgermeister gewählt.

Wirtschaft

Verkehr

Die Gemeinde liegt an der Autobahn A4 (Anschlussstelle 34 und 35). Außerdem verfügt die Gemeinde über drei Haltepunkte (Obersuhl, Bosserode und Hönebach) an der Thüringer Bahn von Eisenach nach Bebra.

Ansässige Unternehmen

  • Firma alsecco Bauchemische Produkte GmbH & Co KG (Nachfolgeunternehmen der Richelsdorfer Hütte)
  • Betten Malsch GmbH - einer der führenden deutschen Hersteller von medizinischen Pflegebetten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Bauernbarockkirche in Richelsdorf
  • Evangelische Kirche Bosserode mit Flügelaltar und Pieta
  • Ruine des Jagdschlosses Blumenstein, Nachfolger der einst an gleicher Stelle erbauten mittelalterlichen Burg Wildeck
  • Reste der Parkanlage von Sommerschloss Blumenstein mit Inselsteich und Obelisk

Natur

  • Natur- und Vogelschutzgebiet „Rhäden“ mit Informationszentrum in Obersuhl

Weiter gibt es viel Wanderwege, besonders über die Ruine Blumenstein rund ums Wildecker Tal. Dabei kreuzt man die Hoflage Bellers. Besonders vielfältige Wälder werden durchschritten, dabei passiert man die Franzoseneiche. Auch werden die Gemeindegrenzen von vier Großgemeinden tangiert.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Die Daten von 1971 bis 1996 stammen von [1], die Daten von 2004 bis 2006 stammen von [2].
Commons: Wildeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien