Wilchingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. März 2010 um 08:43 Uhr durch Horgner (Diskussion | Beiträge) (Einzelnachweise an den Schluss, Metadaten direkt eingebunden, WP:WEB). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wilchingen
Wappen von Wilchingen
Wappen von Wilchingen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Schaffhausen Schaffhausen (SH)
Bezirk: (Schaffhausen kennt keine Bezirke)w
BFS-Nr.: 2974i1f3f4
Postleitzahl: 8217/8218
Koordinaten: 677216 / 280064Koordinaten: 47° 40′ 0″ N, 8° 28′ 0″ O; CH1903: 677216 / 280064
Höhe: 419 m ü. M.
Fläche: 21,10 km²
Einwohner: 1738 (31. Dezember 2022)[1]
Einwohnerdichte: 82 Einw. pro km²
Website: www.wilchingen.ch
Karte
Karte von Wilchingen
Karte von Wilchingen
{ww

Wilchingen ist eine politische Gemeinde des Kantons Schaffhausen in der Schweiz.

Die Gemeinde Wilchingen besteht aus den Ortschaften Wilchingen und Osterfingen. Diese bildeten bis 2005 eigene Gemeinden und wurden nach einer Volksabstimmung zusammengeschlossen.

Geographie

Die Gemeinde liegt im Klettgau, in den Hügeln des Südrandens. Das Klima ist ausserordentlich mild mit für diese nördliche Breite überdurchschnittlich vielen Sonnentagen und einer durch die geschützte Lage in Seitentälern des Südrandens bedingte niedrigen Niederschlagsmenge. Eine Besonderheit stellt das nach Süden ausgerichtete Wangental dar, welches unter Naturschutz steht und vielen Orchideen einen Lebensraum ermöglicht. Hoch über dem Wangental thront auf einem Felsvorsprung des Rossbergs die mittelalterliche Ruine Radegg.

Gewässer

  • Seltenbach
  • Ernstel

Wirtschaft

Landwirtschaft

Beide Dörfer haben eine alte Rebbautradition und produzieren Weine mit beachtlicher Qualität. Diverse Keltereien und Weinkeller sind in den Dörfern ansässig und laden alljährlich im Herbst zu traditionellen Weinfesten ein. Der wohl bekannteste Weinkeller ist das Bad Osterfingen an der Strasse nach Jestetten und beherbergt auch ein bekanntes Speiserestaurant. Weiter wird Ackerbau und Forstwirtschaft in den umliegenden Wäldern betrieben.

Verkehr

Wilchingen besitzt zusammen mit der Nachbargemeinde Hallau einen Regionalbahnhof der Deutschen Bundesbahn auf der Linie Schaffhausen - Waldshut, welcher rund 3 km ausserhalb des Dorfkerns beim Weiler Unterneuhaus liegt. Von hier aus verkehren stündlich Züge in beide Richtungen sowie ein Autobusanschluss in die umliegenden Gemeinden. Der Ortsteil Osterfingen ist durch die Südbadische Busgesellschaft erschlossen.

Trotz der Anbindung an den öffentlichen Verkehr gilt die Gemeinde als verkehrstechnisch abgelegen, weil der Bahnhof ausserhalb des Zentrums liegt. Die wichtige Verbindungsstrasse nach Jestetten (Deutschland), welche den direkten Weg nach Bülach und Zürich darstellt, ist bis heute nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen.

Geschichte

Datei:OSTERFINGEN.gif
Das alte Wappen von Osterfingen

Auf dem Gemeindegebiet von Wilchingen finden sich verschiedene urgeschichtliche Spuren, im Talboden führte eine römische Strasse nach Tenedo (Bad Zurzach) und Reste von Schutzwällen gegen die Germanen wurden gefunden. Als Besitz des Klosters Rheinau wurde Wilechinga 1049 erstmals schriftlich erwähnt, die Siedlung wurde jedoch schon früher von einem Alemannen namens Willico mit seiner Sippe gegründet. 1371/73 gingen die Wilchinger Vogteirechte an das Spital in Schaffhausen über, welche wie ein Kloster, Ländereien und Gutshöfe auf dem Klettgauer Land verwaltete. 1515 wurde nach jahrelangen Zankereien der Wilchinger Kirchgänger eine eigene Pfarrei eingerichtet, die in das benachbarte habsburgische Erzingen zur Kirche mussten. Die Kirche St. Othmar wurde ebenfalls 1515 auf einem Rebhang oberhalb des Dorfes errichtet und musste bereits 1588 erweitert werden. Durch die Erzgewinnung und den Weinanbau wurde die Gemeinde recht wohlhabend, und die Bevölkerung wuchs kontinuierlich. 1816 wurde das erste Schulhaus eingerichtet und 1845 bereits erweitert. 1863 wurde die Badische Eisenbahn eingeweiht, welche die Gemeinde ans regionale Verkehrsnetz anbinden sollte. 2006 wurde die Gemeinde Osterfingen mit Wilchingen fusioniert.

Persönlichkeiten

Commons: Wilchingen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023