Sulz (Vorarlberg)
Sulz
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Feldkirch | |
Kfz-Kennzeichen: | FK | |
Fläche: | 3,02 km² | |
Koordinaten: | 47° 17′ N, 9° 39′ O | |
Höhe: | 495 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.640 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 875 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6832 | |
Vorwahl: | 05522 | |
Gemeindekennziffer: | 8 04 20 | |
NUTS-Region | AT342 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hummelbergstraße 9 6832 Sulz | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Karl Wutschitz | |
Lage von Sulz im Bezirk Feldkirch | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sulz ist eine österreichische Gemeinde im Bundesland Vorarlberg (Bezirk Feldkirch) mit 2189 Einwohnern.
Geografie
Sulz liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Feldkirch auf 495 Metern Höhe. 5,0 % der Fläche sind bewaldet.
Geschichte
Im rätischen Güterverzeichnis (um 850) ist die Gemeinde mit dem Namen "Sulles" erstmals urkundlich erwähnt. Auf dem Hügel Jergenberg, dem Standort der heutigen Pfarrkirche, war bereits im Mittelalter eine Kapelle, die damals der Mutterpfarre Rankweil zugehörte. Sulz wurde erst 1843 zur selbständigen Pfarrei erhoben. Damals zählte Sulz ca. 630 Einwohner. Die heutige Pfarrkirche, die dem heiligen St. Georg geweiht ist, wurde in den Jahren 1903 - 1904 unter Pfarrer Anton Dönz errichtet.
Durch Einrichtung des Doppelgerichtes Rankweil-Sulz war Sulz bis 1784 Gerichtsort. Gerichtsstätte war der Hügel Müsinen, der heutige Sulnerberg. Heute erinnert uns das Gemeindewappen daran, dass Sulz einst Gerichtsort war. Es zeigt einen Gaugrafen als Richter, der in der rechten Hand einen Richterstab hält. Der grüne Hintergrund bedeutet, dass das Gericht "auf dem Felde", also unter freiem Himmel tagte.
Lange Zeit war Sulz eine Großgemeinde, die bis zu ihrer allmählichen Auflösung zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert auch die Gemeinden Zwischenwasser, Röthis, Weiler, Klaus, Viktorsberg und Fraxern umfasste.
Von 1637 bis 1748 war Sulz auch ein bedeutender Wohnsitz jüdischer Familien in Vorarlberg. Im Jahr 1748 kam es zu Ausschreitungen, die zur Vertreibung der Juden aus Sulz führte.
Im 16. Jahrhundert entstanden die Edelsitze Jergenberg und Sulzhofen als Niederlassungen von Feldkircher Patrizierfamilien. Der Ansitz Jergenberg dient heute als Pfarrhof. Der Ansitz Sulzhofen, in dem zuletzt das Gemeindeamt untergebracht war, wurde im Jahr 1975 abgetragen.
Nach jahrhundertelang äußerst zurückhaltender Siedlungsentwicklung wurde die Gemeinde mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem 2. Weltkrieg von einem sehr großen Bevölkerungs- u. Siedlungswachstum erfasst. Zwischen 1951 und 1981 hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt, die Ausdehnung des Baugebietes annähernd verdreifacht.
Volkszählung | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2006 |
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Einwohner | 1.884 | 1.952 | 2.123 | 2.189 | 2.307 |
Sulz zählte 1843 ca. 630 Einwohner, am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 2.243 Einwohnern (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 13,3 %.
Gemeindewappen
Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1968 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold.
Politik
Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern. Bürgermeister ist Karl Wutschitz. Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 2.012.971 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 2.931.562 €. Der Schuldenstand betrug 2001 1.908.211 €.
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 53 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 842 Beschäftigten und 64 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 993. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 56,1%. Einer der größten Arbeitgeber ist die Firma Baur (Firma), die Spezialmeßgeräte für Stromkabel in Energieversorgungsnetzen entwickelt und produziert.
Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 294 Schüler. In Sulz gibt es zudem einen Kindergarten, eine Volksschule und eine Hauptschule die mit den Nachbar Gemeinden Röthis und Viktorsberg zusammen benutzt wird.
Literatur
- Bernhard Purin: Die Juden von Sulz. Eine jüdische Landgemeinde in Vorarlberg 1676-1744. Studien zur Geschichte und Gesellschaft Vorarlbergs 9, Bregenz: Vorarlberber Autorengesellschaft 1991; ISBN 3-900754-11-X
Weblinks
- Commons: Sulz (Vorarlberg) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- 80420 – Sulz (Vorarlberg). Gemeindedaten der Statistik Austria