Groß Sankt Florian
Marktgemeinde Groß Sankt Florian
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Deutschlandsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | DL | |
Fläche: | Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60.312 km²
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Koordinaten: | 46° 49′ N, 15° 19′ O | |
Höhe: | 317 m ü. A. | |
Einwohner: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60312 /Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60312 Einw. pro km²
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Postleitzahl: | 8522 | |
Vorwahl: | 3464 | |
Gemeindekennziffer: | 6 03 12 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 3 8522 Groß Sankt Florian | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Kurt Bauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (15 Mitglieder) |
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Lage von Groß Sankt Florian im Bezirk Deutschlandsberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Groß Sankt Florian ist eine Marktgemeinde im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark.
Geografie
Lage
Die Gemeinde Groß Sankt Florian liegt im Laßnitztal, im weststeirischen Hügelland und besteht aus neun Katastralgemeinden. Die Gemeinde wird von der Laßnitz, dem Vocherabach und dem Rassachbach durchflossen, des Weiteren liegen mehrere Teiche auf dem Gemeindegebiet.
Gemeindegliederung
Groß Sankt Florian besteht aus den 9 Katastralgemeinden Groß Sankt Florian, Grünau an der Laßnitz, Gussendorf, Kraubath in der Weststeiermark, Krottendorf an der Laßnitz, Lebing (Gemeinde Groß Sankt Florian), Petzelsdorf in der Weststeiermark, Tanzelsdorf und Vochera an der Laßnitz.
Nachbargemeinden
Bad Gams | Rassach Stainztal |
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Frauental an der Laßnitz | Wettmannstätten | |
Unterbergla |
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung eines Teils der Gemeinde ist aus dem Jahre 1056 überliefert. Kaiser Heinrich III. verlieh am 3. Juli 1056 zu Worms dem Salzburger Erzbischof Balduin ein Gebiet in Gumbrahtdesteiden (Gumprechtstätten = Groß-St. Florian), das eine Größe von drei königlichen Hufen umfasste. Schon in früher Zeit erhielt der Ort eine eigene Pfarrkirche. Die Kirche Sankt Florian mit ihrem Pfarrer wurde bereits 1136 erstmalig genannt. Spätestens Ende des 14. Jahrhunderts wurde Sankt Florian auch zum Markt erhoben, 1380 wird Sankt Florian als „forum sancti Floriani“ (Markt des heiligen Florian) urkundlich erwähnt. Ort und Pfarre gehörten bis zu dessen Neuorganisation 1786 zum Bistum Lavant, dessen bischöflichem Mensalgut sie 1371 einverleibt worden war. Der leitende Priester der Pfarre trug den Titel „vicarius perpetuus“ (Pfarrvikar). Schloss Dornegg wurde vermutlich vor 1529 als Wehrschloss durch Christoph von Raknitz erbaut, bevor es im 18. Jahrhundert von der Familie Schönborn in ein spätbarockes Wohnschloss umgewandelt wurde. War seit dem 12. Jahrhundert der Name St. Florian geläufig, so wurde die Ortsbezeichnung 1887 in Groß Sankt Florian geändert. 1969 erfolgte die Gemeindezusammenlegung, durch die die ursprünglich selbstständigen Gemeinden Groß-St.Florian, Grünau, Gussendorf, Kraubath, Krottendorf, Lebing, Petzelsdorf, Tanzelsdorf und Vochera zu einer Gemeinde zusammengefasst wurden.[1]
Bevölkerung
Bevölkerungsverteilung 2001 | |||||
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Groß Sankt Florian | 946 | ||||
Petzelsdorf in der Weststeiermark | 344 | ||||
Gussendorf | 338 | ||||
Kraubath in der Weststeiermark | 246 | ||||
Krottendorf an der Laßnitz | 238 | ||||
Grünau an der Laßnitz | 230 | ||||
Tanzelsdorf | 221 | ||||
Lebing | 209 | ||||
Vochera an der Laßnitz | 201 |
Bevölkerungsentwicklung 1869 bis 2001 | |||
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Jahr | Bevölkerung | Jahr | Bevölkerung |
1869 | 2.289 | 1951 | 2.793 |
1880 | 2.377 | 1961 | 2.614 |
1890 | 2.377 | 1971 | 2.742 |
1910 | 2.689 | 1981 | 2.826 |
1923 | 2.563 | 1991 | 2.891 |
1939 | 2.503 | 2001 | 2.973 |
Bevölkerungsstruktur
Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 2.973 Einwohner. 96,8 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 95,0 % der Einwohner, 2,8 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerungszahlen der Gemeinde Groß Sankt Florian stieg mit kleineren Ausnahmen seit 1869 relativ kontinuierlich an. Die Steigerungsrate erreichte zwischen 1869 und 2001 etwa 30 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche
Die Pfarrkirche von Groß Sankt Florian basiert vermutlich auf einer romanischen Saalkirche mit hölzerner Flachdecke aus dem 11. Jahrhundert. Um 1350 erfolgte ein großer gotischer Zubau mit dem Nordturm. 1522 erfolgte die gotische Erweiterung mit einem Netzrippengewölbe, bevor die Kirche ab 1711 barock umgestaltet wurde und zwischen 1869 und 1873 ihr heutiges Aussehen verliehen bekam. Nach einer Innen- bzw. Außenrenovierung in den Jahren 1968 und 1980 wurde 1998 auch die barocke Orgel (1747 - Caspar Mitterreither) ersetzt.
Die Kirche besitzt einen großen Hochaltar aus 1734, ihre Ausstattung stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Grabdenkmäler in der Kirche stammen aus den Jahren um 1477 (Rudolf von Hollenegg),[1] 1529, 1558, 1593, 1624 (Familie Racknitz)[2] und 1640[1] (Bischof von Lavant Leonhard II. Götz).
Die Mariensäule aus der Zeit um 1737 zeigt den Hl. Nepomuk, Franz Xaver, Sebastian, Rochus, Antonius von Padua und Johannes den Täufer. Die Marienstatue wird auf die neogotische Erneuerung 1911 zurückgeführt.[2]
Steirisches Feuerwehrmuseum
Das Steirische Feuerwehrmuseum wurde 1995 eröffnet. Es zeigt Entwicklung und Aufgaben der steirischen Feuerwehren.
Römersammlung
Diese Sammlung beruht auf archäologischen Funden, die ursprünglich im Feuerwehrmuseum gezeigt wurden. Die Sammlung wurde aufgrund der Grabungsergebnisse 2008 neu aufgestellt und am 15. Mai 2009 wieder eröffnet: Südlich von Groß St. Florian befindet sich im Laßnitztal in der Katastralgemeinde Grünau eine Ausgrabungsstätte. Dort wurden neben Resten einer bronzezeitlichen Siedlung die Reste der „Villa von Grünau“ gefunden. Dabei handelt es sich um die Reste eines großen Landgutes, das zu Flavia Solva gehörte. Die Grabungen liefen (mit Unterbrechungen) über 20 Jahre, der wertvollste Fund war der „Silberbecher von Grünau“, der (in Kopie) in der Sammlung ausgestellt ist (das Original befindet sich im Landesmuseum Joanneum in Graz). Dieser Becher ist 7,5 cm hoch und 400 Gramm schwer. Er wird zu den wertvollsten und bedeutendsten Funden aus der Römerzeit der Steiermark gezählt.[1] [3]
Musik
Aus Groß Sankt Florian stammen die Musikkapelle Groß Sankt Florian, das Jugendblasorchester Groß Sankt Florian, die Familienmusik Fuchs, die Florianer Tanzbodenmusi. Zentrum der musikalischen Ausbildung ist die örtliche Musikschule, eine Zweigstelle der Erzherzog Johann Musikschule Stainz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gibt es 134 Arbeitsstätten mit 1.101 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 879 Auspendler und 710 Einpendler. Wichtigste Branchen sind Sachgütererzeugung und Handel, wichtigste Arbeitgeber Erzeuger von Bekleidung und Spielautomaten, ein Firma für Kran- und Landmaschinenbau, eine Weingroßkellerei, sowie ein Schlachthof und die Holzverarbeitung. Es gibt 174 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 41 im Haupterwerb), die zusammen 2.582 ha bewirtschaften (1999).
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Landesstraße 601, die im Laßnitztal verläuft und das Murtal mit dem Bezirk Deutschlandsberg verbindet. Haltestellen der Bahnlinie Graz–Lieboch–Wies-Eibiswald der Graz–Köflacher Bahn (GKB) befinden sich in Groß St. Florian und in Gussendorf. Autobuslinien der GKB verbinden für den Schülerverkehr die Gemeinde mit dem Umland. Die Gemeinde liegt weiters an der Trasse der in Bau befindlichen Koralmbahn. Für diese Bahnstrecke wurde in den Jahren 2008/09 der Lauf der Laßnitz über mehr als zwei Kilometer neu gestaltet und Hochwasserrückhaltebecken angelegt. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde auch die Laßnitzbrücke zwischen Gussendorf und Lassenberg bei Wettmannstätten als 142 m lange und 14,5 m hohe Stahlbetonbrücke neu errichtet und am 29. August 2008 für den Verkehr geöffnet.[4]
Feuerwehren
Die Gemeinde verfügt mit der FF Groß St. Florian, der FF Gussendorf, der FF Tanzelsdorf und der FF Kraubath über vier Freiwillige Feuerwehren.
Politik
Gemeinderat
Bei den Gemeinderatswahlen 2005 konnte die ÖVP ihren Stimmenanteil gegenüber den Wahlen aus dem Jahre 2000 um 0,21 % auf 66,03 % ausbauen und erreichte damit die Zweidrittelmehrheit. Wesentlich stärker zulegen konnte die SPÖ, die ihren Stimmanteil um 6,55 % auf 28,89 % steigern konnte. Die SPÖ profitierte dabei stark von den Verlusten der FPÖ, die 6,77 % verlor und mit 5,08 % aus dem Gemeinderat flog. Das Gemeinderatsmandat der FPÖ wanderte so an die SPÖ.
Wappen
Das Recht zur Führung des Gemeindewappens wurde mit vom 1. November 1994 bestätigt. Das Wappen zeigt dabei auf blauem Schild den gerüsteten Heilige Florian, der in der rechten Hand eine silberne Fahnenlanze mit rotem Kreuz hält und mit der linken Hand Wasser aus einem silbernem Becher Wasser auf ein von roten Flammen züngelndes Feuer in einem brennenden, silbernen Haus gießt.
Literatur
- Gottfried Allmer: Groß St. Florian, Steiermark. Dekanat Deutschlandsberg; Diözese Graz-Seckau, Weststeiermark. Salzburg 2004 (Christliche Kunststätten Österreichs; 129)
- Ernst Tomek: Die Pfarre Groß-St.-Florian an der Laßnitz in Steiermark. Graz, Wien 1921
Weblinks
- 60312 – Groß Sankt Florian. Gemeindedaten der Statistik Austria
Historische Landkarten
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St. Florian (links oben) und südliche Umgebung: Gleinz, Sausal in der Josephinischen Landesaufnahme, ca. 1790
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Der Norden von St. Florian
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Deutschlandsberg und Frauental im Westen von St. Florian
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Schwanberg im Südwesten von St. Florian
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St. Florian im Laßnitztal um 1878, Aufnahmeblatt der Landesaufnahme
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Das Laßnitztal östlich von St. Florian
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In der franzisco-josephinischen Landesaufnahme, ca. 1910
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Der Osten von St. Florian
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Bezirkstopographie: Helmut-Theobald Müller (Hg), Gernot Peter Obersteiner (wissenschaftliche Gesamtleitung): Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg. Steiermärkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg. Graz-Deutschlandsberg 2005. In der Reihe: Große geschichtliche Landeskunde der Steiermark. Begründet von Fritz Posch†. Band 3. ISBN 3-901938-15-X. Zweiter Teilband Bezirkslexikon, Seite 127–138, Grünau 141–143, Gussendorf 146–147, Kraubath 178–179, Krottendorf 179–181, Lebing 195–196, Petzelsdorf 232–233, Tanzelsdorf 342–343 und Vochera an der Laßnitz 360–361.
- ↑ a b Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch - Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. Seite 151–153.
- ↑ Römersammlung im neuen Licht. In: Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ vom 23. Mai 2009. 82. Jahrgang Nr. 21. Seite 5.
- ↑ Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ vom 6. September 2008. 81. Jahrgang Nr. 36. Seite 5.