Abenberg
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 15′ N, 10° 58′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Roth | |
Höhe: | 414 m ü. NHN | |
Fläche: | 48,41 km2 | |
Einwohner: | 5607 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 116 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91183 | |
Vorwahl: | 09178 | |
Kfz-Kennzeichen: | RH, HIP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 76 111 | |
Stadtgliederung: | 14 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Stillaplatz 1 91183 Abenberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Werner Bäuerlein (parteilos) | |
Lage der Stadt Abenberg im Landkreis Roth | ||
Abenberg (Kleinstadt im mittelfränkischen Landkreis Roth und liegt zehn Kilometer westlich der Kreisstadt Roth und ca. 25 Kilometer südwestlich von Nürnberg.
) ist eineGeografie
Abenberg liegt am Nordrand des Fränkischen Seenlands, großräumig gesehen zwischen der Frankenhöhe im Nordwesten, Nürnberg im Norden und der Fränkischen Alb im Süden und Osten. Die kleinen Flussläufe im Stadtbereich entwässern über die Rednitz/Regnitz zum Main. Südlich von Abenberg erhebt sich das Spalter Hügelland.[2]
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt durchschnittlich 740 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 49 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der März, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 2,2 mal mehr Niederschläge als im März. An nur 20 % der Messstationen werden höhere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Stadtgliederung
Abenberg hat [3] 14 Stadtteile:
Geschichte
Ortsname
Der Ortsname wurde zwischen 1057 und 1075 erstmals als Abinberch erwähnt, eine weitere Nennung erfolgte 1099 als Auenberg. Die erste Schreibweise in der heutigen Namensform Abenberg erfolgte in einer Urkunde aus dem Jahr 1152.
Das althochdeutsche Grundwort Berg steht für eine größere Anhöhe, eine Bodenerhebung oder eine bewachsene Höhe, in späterer Zeit auch für eine Burg. Das Bestimmungswort ist der Personenname Abo. Die Bedeutung des Ortsnamens ist daraufhin: „Siedlung zum Berg bzw. Burg eines Abo“.[4]
Geschichte
Die Grafschaft Abenberg entstand unter den Ottonen zwischen 1002 und 1024, der Ort wurde um 1040 von Wolfram von Abenberg gegründet. Innerhalb der nächsten 150 Jahre kamen aus dem Geschlecht der Abenberger Hochstiftsvögte von Bamberg, der Würzburger Bischof Reginhard, eine Äbtissin zu Kitzingen und andere hohe Würdenträger. Stilla von Abenberg († um 1140) wurde 1927 seliggesprochen. An der Wende zum 13. Jahrhundert erlosch die männliche Linie der Abenberger, durch Heirat kam Abenberg um 1236 an die Burggrafen von Nürnberg und damit an die Hohenzollern. Anfang 1200 existierte relativ kurz das Kloster Abenberg. Um 1260 wurde das oppidum Abenberg angelegt, der Eichstätter Bischof Reinboto erwarb 1296 die Burg und den Ort und baute Abenberg weiter aus. 1299 erhielt Abenberg das Stadtrecht, 1356 wurde es eichstättisches Pflegamt. Die Stadt war Amtssitz des Hochstiftes Eichstätt und lag ab 1500 im Fränkischen Reichskreis. Das Pflegamt wurde zugunsten Bayerns 1803 säkularisiert und fiel im selben Jahr an das Fürstentum Ansbach (Hauptlandesvergleich Bayern/Preußen), mit welchem es 1806 (Vertrag von Paris, Februar) endgültig durch Tausch an das Königreich Bayern gelangte.
Während der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt wurden mindestens sechs Frauen aus Abenberg als vermeintliche Hexen angeklagt und 1590 zum Tode verurteilt.
Die Burg Abenberg wurde von ihrem letzten Besitzer 1959 der Stadt Frankfurt vermacht, die dieses Geschenk aber nicht annahm. In den Jahren 1982 bis 1984 erwarb die Stadt Abenberg die Burg und renovierte sie von Grund auf. Heute befindet sich dort das Haus fränkischer Geschichte, das Klöppelmuseum Abenberg und ein Hotel mit Gaststätte. Die Burg wird für Ausstellungen, öffentliche und private Veranstaltungen genutzt.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1971 wurde ein Teil der aufgelösten Gemeinde Obersteinbach ob Gmünd eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kam die bis dahin selbständige Gemeinde Ebersbach hinzu. Gebietsteile von Aurau folgten am 1. Juli 1972.[5] Die Eingliederung von Beerbach, Dürrenmungenau und Wassermungenau schlossen die Reihe der Eingemeindungen am 1. Mai 1978 ab.[6]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2000 | 2008 | 2009 | 2011 | 2015 |
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Einwohnerzahl[7] | 2525 | 2915 | 2980 | 3319 | 3239 | 4345 | 4180 | 4663 | 4619 | 5493 | 5516 | 5471 | 5495 | 5541 |
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
1998 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 108, im produzierenden Gewerbe 471 und im Bereich Handel und Verkehr 125 Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 235 Personen beschäftigt. Der größte Arbeitgeber im produzierenden Gewerbe ist der Lebensmittelhersteller Hans Henglein & Sohn, der an seinem Hauptsitz in Wassermungenau ein Werk mit mehreren hundert Mitarbeitern betreibt.[8] Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1859. Im verarbeitenden Gewerbe einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe zehn. Zudem bestanden 1999 141 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2127 Hektar. Davon waren 1639 Hektar Ackerfläche und 483 Hektar Dauergrünfläche.
Verkehr
Zehn Kilometer östlich von Abenberg besteht in der Kreisstadt Roth Bahnanschluss in Richtung Nürnberg, Augsburg und Ingolstadt. Über die Anschlussstelle Schwabach-West gelangt man auf die Autobahn A 6 Nürnberg–Heilbronn. Unmittelbar in Stadtnähe verläuft die B 466 von Schwabach über Nördlingen nach Heidenheim an der Brenz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Klöppelmuseum
- Haus Fränkischer Geschichte auf Burg Abenberg
Bauwerke
→ Liste der Baudenkmäler in Abenberg
- Ensemble Altstadt Abenberg mit Stadtbefestigung
- Burg Abenberg
- Kloster Marienburg
- Schloss Dürrenmungenau
- Rathaus (1732–1744 von Gabriel de Gabrieli)
- Stillaplatz mit Stillabrunnen und Bürgerhaus
- Pfarrkirche St. Jakobus
- Klosterkirche St. Peter mit Epitaph der Stilla von Abenberg im Kloster Marienburg sowie Gruft der Augustinerinnen (1488–1806) im Kloster
- Klöppelschule
Sonstige Sehenswürdigkeiten
- Druidenstein im Abenberger Wald
Öffentliche Einrichtungen
Bildungseinrichtungen
- Zwei katholische Kindergärten in Abenberg und je ein evangelischer Kindergarten in Wassermungenau und Dürrenmungenau
- Volksschule (Grund- und Hauptschule)
- Mädchen-Realschule Kloster Marienburg
- Volkshochschule Abenberg
- Öffentliche Bücherei Abenberg
Pflegeeinrichtungen
- Seniorenzentrum St. Josef
Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes Schopper, 27. Abt des Heilsbronner Klosters (1529–1540)
- Georg Schwarz (1873–1948), Reichstags- und Landtagsabgeordneter
Literatur
- Franz Kornbacher: Historischer Rundgang durch Abenberg. (Hrsg.: Stadt Abenberg), Eigenverlag Stadt Abenberg, 1993.
- Stadt Abenberg (Hrsg.): Mach Pause und wandere in Abenberg. Eigenverlag der Stadt Abenberg, 1997.
Weblinks
- Webseite der Stadt Abenberg
- Haus fränkischer Geschichte
- Burg Abenberg
- Eintrag zum Wappen von Abenberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Abenberg: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,24 MB)
- Abenberg auf der Website franconia-online der Uni Würzburg
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Bayern Atlas
- ↑ Bayerische-Landesbibliothek-Online.de
- ↑ Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. 2. verbesserte und erweiterte Auflage. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1991, ISBN 3-406-35330-4, S. 22.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 568.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 733.
- ↑ http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09576111.pdf Statistik kommunal 2010: Stadt Abenberg
- ↑ Standort Wassermungenau auf der Unternehmens-Website von Henglein, eingesehen am 8. Dezember 2015