Aislingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 31′ N, 10° 28′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Dillingen an der Donau | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Holzheim | |
Höhe: | 433 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,35 km2 | |
Einwohner: | 1313 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89344 | |
Vorwahl: | 09075 | |
Kfz-Kennzeichen: | DLG, WER | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 73 111 | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Hochstiftstr. 2 89438 Holzheim | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Jürgen Kopriva (Unabhängige Wählergemeinschaft) | |
Lage des Marktes Aislingen im Landkreis Dillingen an der Donau | ||
Aislingen ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Holzheim.
Geographie
Am Austritt des Aislinger Baches aus der Iller-Lech-Platte, Teil der Donau-Iller-Lech-Platte, breitet sich der Markt Aislingen aus. Die Stadt Lauingen liegt in sieben Kilometer Entfernung.
Es existieren folgende Gemarkungen: Aislingen, Baumgarten, Rieder und Windhausen.
Geschichte
Funde belegen eine vorgeschichtliche Besiedlung.
Auf den südlichen Höhen befand sich ein römisches Erdkastell, unter dem Kaiser Tiberius errichtet, das etwa 68/69 n. Chr. zerstört wurde. In der Nähe wurde 1989/90 ein römisches Lagerdorf ergraben. An der heutigen westlichen Flurgrenze verlief auf rund drei Kilometer eine römische Straße, die bei Haldenwang von der römischen Straße Augsburg/Oberhausen-Günzburg abzweigte und nach Faimingen führte.
Eine Doppelschanzenanlage auf dem Sebastiansberg stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Reihengräberfunde sprechen dafür, dass Aislingen wohl eine alemannische Gründung ist. Die erste urkundliche Nennung als „Eigislinga“ ist für 1063 überliefert.
Aislingen war der Sitz einer adeligen Herrschaftsfamilie, die sich nach dem Ort als Herren von Aislingen bezeichnete. Die Herrschaft Aislingen kam an die Markgrafen von Burgau und schließlich von 1291 bis 1489 an die Grafen von Werdenberg. Wann der Ort zum Markt erhoben wurde ist nicht nachweisbar. In Aislingen waren auch die Herren von Westernach und die Herren von Eggenthal begütert. Sitz der Herrschaft war ein Schloss, das 1860 abgebrochen wurde. 1489 verkauften die Grafen von Werdenberg ihre Güter in Aislingen an das Hochstift Augsburg, das ein Pflegamt in Aislingen errichtete. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern und wurde dem neugebildeten Landgericht Dillingen zugeteilt.
Eingemeindungen
Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Baumgarten eingegliedert.[2]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1324 Einwohner[2]
- 1970: 1323 Einwohner[2]
- 1987: 1395 Einwohner
- 2000: 1374 Einwohner
- 2011: 1351 Einwohner
- 2014: 1314 Einwohner
Religionen
Aislingen ist Sitz einer alten Pfarrei mit dem Patrozinium St. Georg. Heute gehört zur Pfarrei Baumgarten, Rieder und Windhausen. Die heutige Pfarrkirche St. Georg wurde im Kern in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet. Balthasar Suiter baute von 1736 bis 1738 den Chor und das Langhaus um.
Politik
Der Marktgemeinderat hat zwölf Mitglieder. Seit der Kommunalwahl 2014 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen:
- Unabhängige Wählergemeinschaft: 9 Sitze
- Freie Wählervereinigung: 3 Sitze
Bürgermeister ist seit 2008 Jürgen Kopriva (UWG)
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: Gespalten von Rot und Silber; vorne auf grünem Berg eine silberne Kapelle mit Kuppeldach und Laterne, hinten eine dreilatzige, golden befranste rote Sturmfahne an drei goldenen Ringen.
Das Wappen zeigt in der vorderen Schildhälfte das Wahrzeichen des Ortes, die dem hl. Sebastian geweihte Aislinger Kapelle, ein fünfeckiger Zentralbau aus der Zeit von 1629/30. Die dreilatzige, golden befranste Sturmfahne, das sogenannte Gonfanon, ist das Wappenzeichen der Grafen von Werdenberg. Sie waren von 1280 bis 1489 Grundherren in Aislingen. Während ihrer Ortsherrschaft wurde Aislingen im 14. Jahrhundert zum Markt erhoben. 1489 verkauften die Grafen ihre Güter in Aislingen an das Hochstift Augsburg, in dessen Besitz es bis zum 19. Jahrhundert blieb. Daran erinnern die Farben Rot und Silber aus dem Hochstiftswappen von Augsburg.[3]
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche St. Georg in Aislingen
- Katholische Filialkirche St. Margareta in Aislingen
- Katholische Kapelle St. Sebastian in Aislingen
- Katholische Filialkirche St. Leonhard in Baumgarten
- Katholische Kapelle St. Isidor in Rieder
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St. Georg (Aislingen)
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St. Margareta (Aislingen)
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St. Leonhard (Baumgarten)
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St. Isidor (Rieder)
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 57 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 17 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 491. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 64 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1465 ha. Davon waren 1253 ha Ackerfläche und 212 ha Dauergrünfläche.
Bildung
- Es existiert ein Kindergarten mit 50 Plätzen, von denen 44 belegt sind (Stand 2014).
Literatur
- Georg Wörishofer, Alfred Sigg, Reinhard H. Seitz: Städte, Märkte und Gemeinden. In: Der Landkreis Dillingen a. d. Donau in Geschichte und Gegenwart. Hrsg. vom Landkreis Dillingen a. d. Donau, 3. neu bearbeitete Auflage, Dillingen an der Donau 2005, S. 127–133
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Aislingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770.
- ↑ Wappenbeschreibung und -geschichte auf der Internetseite des Hauses der Bayerischen Geschichte