Birge Schade

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Birge Schade (* 7. Februar 1965 in Wilster) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Ausbildung und Theater

Birge Schade, als Tochter eines Seemanns und Schiffsingenieurs in Schleswig-Holstein in der Nähe von Itzehoe geboren, wuchs ab ihrem 6. Lebensjahr in Bayern auf, wurde dort eingeschult und machte dort ihr Abitur.[1][2] Als Teenager übernahm sie Statistenrollen am Stadttheater Ingolstadt.[2] Sie absolvierte nach einer Ballettausbildung an der Ballettakademie Roleff-King die Schauspielschule am Schauspiel München.[3] In den USA vertiefte sie in New York ihre Schauspielausbildung.[1][2] Auf der Bühne spielte sie am Münchener Residenztheater und von 1994 bis 1997 bei der Bremer shakespeare company. In Wien war sie 1999/2000 als Künstlermuse Alma Mahler-Werfel in Joshua Sobols Theaterstück Alma (Regie: Paulus Manker) zu sehen. Weitere Theaterengagements hatte sie am Theater am Neumarkt Zürich (2000) und am Theater am Kurfürstendamm (2006). Von 2012 bis 2015 war Schade mit dem Stück Licht im Dunkel des Broadway-Autors William Gibson auf Tournee; in dem Stück über die taubblinde Helen Keller spielte sie Kellers Lehrerin Anne Sullivan.[3]

Im Juni/Juli 2013 gastierte Schade, neben Oliver Stritzel als „Vicomte de Valmont“, am Theater am Kurfürstendamm als „Marquise de Merteuil“ in einer Bühnenfassung des Briefromans Gefährliche Liebschaften von Regisseurin Amina Gusner.[4][5] 2014 spielte sie bei der LehnschulzenHofbühne in Viesen die Tochter des Trollkönigs in Peer Gynt.[6][7]

Film und Fernsehen

Ihr Filmdebüt gab Schade 1988 als „Fanny“ in Herbstmilch. In dem Fantasy-Film Die unendliche Geschichte II – Auf der Suche nach Phantásien hatte sie eine ihrer ersten, frühen Kinorollen.[1] Nebenrollen im Kino hatte sie in Schlafes Bruder (1995; als Franziska) und als Fräulein Mertens in dem Filmdrama Jenseits der Stille. In den 1990er Jahren spielte Schade vorwiegend in Fernsehserien wie Der Fahnder, Die Wache, Ein Fall für zwei und Auf Achse. In dem TV-Krimi Der Skorpion (1997), von Regisseur Dominik Graf als düsterer Großstadtthriller inszeniert, spielte Schade die Pornodarstellerin Daria, in die sich Robin (Marek Harloff), der Sohn eines Polizeikommissars verliebt.[8] Den Durchbruch brachte ihr die Hauptrolle in dem historischen Zweiteiler Die Wüstenrose (2000), in der sie die selbstbewusste Berliner Ärztin Klara, die Anfang des 20. Jahrhunderts eine Stelle auf einer Krankenstation in Deutsch-Südwestafrika antritt, darstellte.[9]

Seitdem spielt sie in Dramen, Krimis und Komödien. In dem Krimadrama Späte Rache (2001) von Regisseur Matti Geschonneck spielte sie an der Seite von Peer Jäger und Christian Redl.[10] In Christopher Roths Kinofilm Baader (2001) verkörperte sie die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof. In Dominik Grafs TV-Film Hotte im Paradies (2002), einer Milieustudie im Zuhälter-Milieu, war sie die Prostituierte Rosa. In dem TV-Film Katzenzungen (2003), die Geschichte von drei Freundinnen, die sich alljährlich zu einem gemeinsamen Kurzurlaub treffen, waren Meret Becker und Ina Weisse ihre Partnerinnen.[11] In dem Kinofilm Delfinsommer (2004) spielte sie Caroline Wagner, die Mutter eines jungen Mädchens, das sich zu einer Sekte hingezogen fühlt. In dem Polit-Thriller Mord am Meer (2004) spielte sie, wieder unter der Regie von Matti Geschonnek, an der Seite von Heino Ferch die Sylvia Glauberg, die Ehefrau des Polizeikommissars Anton Glauberg. Es folgten Haupt- und Nebenrollen in den Krimireihen Bloch (2008; als psychotische Mutter, die ihr Kind tötet), Bella Block (2008; als Corinna Böhme, die alkoholkranke Freundin des Mordopfers), Donna Leon (2009; als Sonia Tassini, die Ehefrau eines verdächtigen Nachtarbeiters in einer Glasfabrik), Kommissarin Lucas (2010; als Christel Huber, die Mutter eines verschwundenen jungen Mädchens).

Ihre erste Kinohauptrolle hatte Schade in dem Kinofilm Die Räuberin (2012), dem Regiedebüt des Drehbuchautors Markus Busch. Schade verkörperte darin die Mittvierzigerin Tania, die aus München nach Norddeutschland gezogen ist, um dort als Künstlerin zu leben und zu arbeiten, und deren Leben eine Wende bekommt, als sie eine Beziehung zu einem viel jüngeren Mann eingeht.[12]

In dem Stubbe–Krimi Tödliche Bescherung (2013) spielte sie die Steuerberaterin Liane Stieler, die aus unerwiderter Liebe zur Mörderin wird. Im Spreewaldkrimi Die Tote im Weiher (2014) war sie die Psychologin und Psychotherapeutin Dr. Trumaschek. Im Weihnachtsprogramm 2014 war Schade in der ZDF-Fernsehreihe Kreuzfahrt ins Glück zu sehen. Sie spielte Anna Körner, die wesentlich jüngere Ehefrau des todkranken Inhabers einer Kartonagenfabrik, die einst in den Sohn ihres jetzigen Mannes verliebt war. Im März 2016 war Schade in dem ARD-Fernsehfilm Frau Pfarrer und Herr Priester in der weiblichen Hauptrolle zu sehen. Sie spielte die alleinerziehende und couragierte Pfarrerin Rieke Schmidt.[13][14]

Auszeichnungen und Privates

2005 erhielt sie den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Schauspielerin Nebenrolle“ für ihre Rollen in „Hotte im Paradies“, „Katzenzungen“ und „Delphinsommer“.

Birge Schade betreibt Taekwondo.[3] Schade wurde evangelisch erzogen und konfirmiert, trat jedoch als junge Erwachsene aus der Kirche aus.[13] Sie beschreibt sich heute als „fern jeglicher Glaubensbekenntnisse“.[13] Sie ist mit dem Jazzmusiker Max Hacker verheiratet, mit dem sie einen Sohn hat und in Berlin-Prenzlauer Berg lebt.[3][4]

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Birge Schade (*1965): Vita bei Kino.de. Abgerufen am 29. Mai 2016.
  2. a b c Birge Schade Interview mit Birge Schade. Sendung Boulevard am Sonntag vom 13. März 2016. Antenne rbb. Abgerufen am 29. Mai 2016.
  3. a b c d Birge Schade: Sprache als Tor zur Welt Porträt und Interview; in: Mainpost vom 26. Januar 2012. Abgerufen am 29. Mai 2016.
  4. a b "Es macht Spaß, die Böse zu sein"; in: Berliner Morgenpost vom 10. Juni 2013. Abgerufen am 29. Mai 2016
  5. Gefährliche Liebschaften Offizielle Internetpräsenz Komödie am Kurfürstendamm. Abgerufen am 29. Mai 2016
  6. Birge Schade; Vita; Offizielle Internetpräsenz LehnschulzenHofbühne. Abgerufen am 29. Mai 2016
  7. Sechster Viesener Theaterfrühling mit der Premiere „Peer Gynt“ eröffnet Von Lügen und Träumen in: Märkische Allgemeine vom 2. Juni 2014. Abgerufen am 29. Mai 2016
  8. Der Skorpion. Handlung/Szenenfoto. Abgerufen am 29. Mai 2016
  9. Die Wüstenrose. Handlung/Szenenfoto, TV Spielfilm. Abgerufen am 29. Mai 2016
  10. Späte Rache. Handlung/Szenenfoto, TV Spielfilm. Abgerufen am 29. Mai 2016
  11. Katzenzungen. Handlung/Szenenfotos, TV Spielfilm. Abgerufen am 29. Mai 2016
  12. Drama "Die Räuberin": Seelenverwandte am Watt; Filmkritik in: DIE ZEIT vom 20. Juni 2012. Abgerufen am 29. Mai 2016
  13. a b c TV-Pastorin in der ARD: Birge Schade: „Ich bin nicht so der Helfer-Typ“ Interview in: B.Z. vom 17. März 2016. Abgerufen am 29. Mai 2016
  14. Die Schauspieler Gruber und Schade sind "Pfarrerin und Priester": "Der Papst hat Rockstar-Qualitäten" Interview bei Domradio vom 18. März 2016. Abgerufen am 29. Mai 2016