Glatthalbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. August 2016 um 14:17 Uhr durch Altsprachenfreund (Diskussion | Beiträge) (→‎Strecke). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Glatthalbahn
Strecke der Glatthalbahn
Fahrplanfeld:740
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16.7 Hz ~
Maximale Neigung: 17 
Wallisellen–Uster–Rapperswil
SBB von Zürich HBOerlikon Vorlage:S-Bahn-ZürichVorlage:S-Bahn-Zürich
93,2 Wallisellen
92,8 SBB nach Effretikon–Winterthur Vorlage:S-Bahn-Zürich
Glatttalviadukt der Zürichberglinie
91,7 SBB von Zürich HBStettbach Vorlage:S-Bahn-Zürich Vorlage:S-Bahn-ZürichVorlage:S-Bahn-ZürichSN5
90,4 Dübendorf
90,5 zum Militärflugplatz Dübendorf (bis 2005)
87,1 Schwerzenbach
84,5 Nänikon-Greifensee
81,3 Uster Endpunkt Vorlage:S-Bahn-Zürich
77,1 Aathal
Aathal 265 m
74,5 SBB von Effretikon Vorlage:S-Bahn-Zürich
74,5 Wetzikon Endpunkt Vorlage:S-Bahn-Zürich
74,5 SBB nach Hinwil Vorlage:S-Bahn-Zürich
68,6 UeBB von Hinwil (Abstellgeleise)
68,6 Bubikon
68,6 Anschlussgleis Wolfhausen (ehemals UeBB)
66,4 SBB von Winterthur–Wald Vorlage:S-Bahn-Zürich
65,9 Rüti ZH Endpunkt Vorlage:S-Bahn-Zürich
Täusi 157 m
61,1 Grünfels
60,9 Jona
59,4 von Ziegelbrücke–Uznach
59,4 SBB von Zürich–Meilen Vorlage:S-Bahn-Zürich
59,3 Rapperswil Endpunkt Vorlage:S-Bahn-ZürichVorlage:S-Bahn-ZürichSN5
SOB nach Pfäffikon SZ (Seedamm) Vorlage:S-Bahn-Zürich

Die Glatthalbahn (Gl-TB) ist eine ehemalige Bahngesellschaft der Schweiz. Ihre normalspurigen Eisenbahnstrecke WallisellenUster liegt im Kanton Zürich. Das äusserst kurzlebige Unternehmen ging bereits neun Monate nach Eröffnung seiner Strecke am 1. Mai 1857 in den Vereinigten Schweizerbahnen (VSB) auf.

Die Strecke wurde unter den VSB weiter ausgebaut und in Rüti ZH schliesslich mit deren Stammnetz verbunden. Mit Verstaatlichung der VSB wechselte die Strecke ins Eigentum der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).

Geschichte

Die Industriellen in Uster hatten in der Mitte des 19. Jahrhunderts leidenschaftlich für eine Bahnlinie gekämpft. Am 1. August 1856 war es so weit: Die Glatthalbahn eröffnete die Strecke Wallisellen–Uster. Für den Weiterbau der Strecke nach Osten fehlte jedoch das Geld. Am 4. September 1856 wurde die Fusion der Glatthalbahn mit der St. Gallisch-Appenzellischen Eisenbahn und der Südostbahn[1] zu den Vereinigten Schweizerbahnen (VSB) beschlossen.[2] Dadurch war die Finanzierung des Weiterbaus gesichert und am 9. November 1857 konnte die VSB das Teilstück nach Wetzikon eröffnen. Am 15. August 1858 wurde der Abschnitt nach Rüti ZH und am 15. Februar 1859 die Fortsetzung über Rapperswil nach Weesen in Betrieb genommen.

Von 1884 bis 1902 verkehrte der Arlberg-Express von Zürich nach Wien über die Glatthalbahnstrecke. 1902 wurde die VSB verstaatlicht und die SBB übernahmen den Betrieb. Seit dem 2. Oktober 1932 ist die Strecke elektrifiziert.

Am 18. Februar 1979 bewilligte das Zürcher Stimmvolk einen Kantonsbeitrag von 49,6 Mio. Franken für den Doppelspurausbau der Glatthalbahn. Der Ausbau begann im Oktober 1980. Am 31. Juli 1983 konnte der erste Abschnitt von Wallisellen bis Dübendorf in Betrieb genommen werden. Seit dem 30. September 1984 kann die ganze Strecke Wallisellen–Uster doppelspurig befahren werden. Schon im Frühjahr 1985 fuhren bei Dübendorf wieder die Baumaschinen auf, um bis im Herbst 1989 den Anschluss der Glatthalbahnstrecke an die Neubaustrecke der S-Bahn Zürich zu realisieren. Bis ins Jahr 2005 existierte ein Anschlussgleis für die Tankzüge zum Militärflugplatz Dübendorf. Nach der Einstellung des Jet-Betriebes auf dem Flugplatz wurde das Gleis überflüssig und wurde im Rahmen der anstehenden Gleisbauarbeiten entfernt.

Am 17. Februar 2013 entgleiste gegen 1.20 Uhr morgens eine Nacht-S-Bahn zwischen Schwerzenbach und Uster.[3] Die Unfallursache ist zurzeit noch unbekannt (Stand: 1. Februar 2014). Verletzt wurde niemand, doch wurden auf 300 Metern die Gleise zerstört.

Die älteste Kreissegment-Lokomotiven-Remise der Schweiz in Uster

In Uster besteht aus der Zeit der Vereinigten Schweizerbahnen noch die älteste Ringsegment-Lokremise mit Drehscheibe der Schweiz. Die Remise wurde restauriert und dient heute als Depot und Lokomotivwerkstätte des Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland, der die Museumsbahnlinie BaumaHinwil betreibt. Am 9. September 2006 fanden die 150-Jahre-Jubiläumsfeiern der Glatthalbahn statt, anlässlich der Feierlichkeiten wurde der Spatenstich zur Restaurierung des zweiten Gebäudes getätigt.

Strecke

Die Strecke der ehemaligen Glatthalbahn und ihre Fortsetzung nach Rapperswil werden heutzutage als Teil des Fahrplanfelds 740 abgebildet.

Die Strecke war zu Beginn einspurig, erst durch die SBB erfolgte in den 1980er-Jahren ein teilweiser Ausbau auf Doppelspur:

  • 31. Juli 1983 Wallisellen–Dübendorf
  • 25. September 1983 Dübendorf–Schwerzenbach
  • 30. September 1984 Schwerzenbach–Uster
  • 19. Mai 1990 Aathal–Wetzikon
  • 2. Oktober 2006 Bubikon–Rüti
  • 29. September 1989 Grünfels–Rapperswil

Dabei wurden auch die Bahnhöfe erneuert.

Mit dem Bau der S-Bahn Zürich wurde eine Verknüpfung mit der Zürichberglinie erstellt. Die Verzweigung befindet sich zwischen Wallisellen und Dübendorf und ist auf den 27. Mai 1990 offiziell in Betrieb genommen worden. Während die Verzweigung auf der Neubaustrecke auf dem Neugutviadukt kreuzungsfrei erfolgt, ist es auf Glatthalbahnstrecke eine normale Weichenverbindung, die auch das Gegengleis kreuzt.

Betrieb

Die Glatttalstrecke wird heute von den Linien Vorlage:S-Bahn-Zürich, Vorlage:S-Bahn-Zürich, Vorlage:S-Bahn-Zürich und Vorlage:S-Bahn-Zürich der S-Bahn Zürich befahren. Die SN5 des ZVV-Nachtnetzes verkehrt von Zürich HB über Stadelhofen nach Rapperswil.

Die Tageslinien verkehren im Halbstundentakt. Die Vorlage:S-Bahn-Zürich und die Vorlage:S-Bahn-Zürich ergeben zusammen einen Viertelstundentakt. Die SN5 verkehrt stündlich zwischen 01.00 Uhr und 04.00 Uhr.

S-Bahn Zürich

Im Fahrplanjahr 2009 wird die Strecke von folgenden Linien der S-Bahn Zürich befahren:

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Die mit englischem Kapital finanzierte Bahn strebte den Bau einer Lukmanier­bahn an. Sie ist nicht zu verwechseln mit der heutigen Schweizerischen Südostbahn (SOB).
  2. Anton Heer: Rorschach-St.Gallen-Winterthur: zwischen 170-jähriger Eisenbahngeschichte und Zukunft. (PDF 14.2 MB) Historischer Verein des Kantons St.Gallen, 2005, abgerufen am 1. Februar 2014.
  3. Zwei Kräne hieven Zug auf Schienen zurück. Tages-Anzeiger Online, , abgerufen Format invalid.