Heinz Holliger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. September 2016 um 22:41 Uhr durch Zollernalb (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Schweizerischer Komponist; Ergänze Kategorie:Komponist (Schweiz)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Heinz Holliger (2008)

Heinz Robert Holliger (* 21. Mai 1939 in Langenthal) ist ein Schweizer Oboist, Komponist und Dirigent.

Ausbildung und Werdegang

Nachdem er früh Oboenunterricht bei Emile Cassagnaud in Bern genommen hatte, legte er 1953, vierzehnjährig, erste Kompositionen (Kammermusik, Lieder, Bühnenmusik) vor. 1956 begann er sein Studium am Berner Konservatorium bei Emile Cassagnaud (Oboe) und Sándor Veress (Komposition). Nach der zwei Jahre später bestandenen Matura in Burgdorf erwarb er ein Lehrdiplom am Konservatorium in Bern.

1958 und 1959 studierte er Klavier, zunächst bei Sava Savoff am Berner Konservatorium, danach bei Yvonne Lefébure am Conservatoire de Paris und nahm privaten Oboenunterricht bei Pierre Pierlot. Zwischen 1961 und 1963 nahm er zudem Kompositionsunterricht bei Pierre Boulez.

1959 begann er seine professionelle Laufbahn als Solo-Oboist der Basler Orchester-Gesellschaft (die Stelle behielt er bis 1963). 1961 folgten erste Schallplattenaufnahmen sowie weltweite Gastspiele als Solo-Oboist. 1965 erhielt er einen Ruf zum Professor an der staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg im Breisgau. Seit 1975 ist er ständiger Gastdirigent bei Paul Sachers Basler Kammerorchester. Von 1998 bis 2001 war er zudem Dirigent des Orchestre de Chambre de Lausanne. Als Composer-in-Residence war er beim Orchestre de la Suisse Romande (1993/1994), bei den Luzerner Festwochen (1998) und bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker (2002).

1987 begründete er zusammen mit Jürg Wyttenbach und Rudolf Kelterborn das Basler Musikforum. Zusammen mit dem ungarischen Pianisten András Schiff rief er die «Ittinger Pfingstkonzerte» ins Leben.

Heinz Holliger wurde als Oboist weltweit bekannt; zahlreiche Werke wurden für ihn geschrieben. Holliger komponierte Bühnenwerke, Orchester-, Solo- und Kammermusikwerke. In seinem reichen Vokalwerk kommt der Vertonung von Texten Schweizer Autoren eine besondere Rolle zu, dazu zählt u. a. auch die Oper Schneewittchen (Robert Walser, 1997/1998). Die auf Gedichte von Georg Trakl Bezug nehmenden Drei Nachtstücke für Klavier (1961) wurden mit anderen Stücken unter dem Gesamttitel Elis veröffentlicht. Auf Einladung von Walter Fink war Holliger 2007 der 17. Komponist im jährlichen Komponistenporträt des Rheingau Musik Festivals.

Bis zu ihrem Tode am 21. Januar 2014 war er mit der Harfenistin Ursula Holliger (* 8. Juni 1937) verheiratet.[1] Heinz Holliger ist der Bruder des Theaterregisseurs Erich Holliger (1936–2010). Zahlreiche seiner Schüler sind ebenfalls renommierte Oboisten wie z. B. Klaus Becker (Gewinner des ARD-Musikwettbewerbs 1981; Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover), Omar Zoboli (Professor an der Musikhochschule Basel; bekannter Interpret der Werke von Antonio Pasculli), Thomas Indermühle, Diethelm Jonas (Professor an der Musikhochschule Lübeck), Hans Elhorst, Emanuel Abbühl, Jochen Müller-Brincken und Christian Hommel (Mitglied des Ensemble Modern, Professor an der Hochschule für Künste Bremen).

Preise und Ehrungen (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ursula Holliger gestorben. In: Berner Zeitung. 24. Januar 2014, abgerufen am 17. Februar 2015.
  2. Schweizer Grand Prix Musik 2015 geht an Heinz Holliger. www.news.admin.ch, 11. September 2015, abgerufen am 15. September 2015.
  3. American Academy of Arts and Sciences: Newly Elected Fellows. In: amacad.org. Abgerufen am 22. April 2016.
Vorlage:Navigationsleiste Siemens Musikpreis - Hauptpreisträger