Henry Hübchen
Henry Hübchen (* 20. Februar 1947 in Berlin-Charlottenburg) ist ein deutscher Schauspieler und Komponist.
Leben
Hübchen absolvierte die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Ost-Berlin. Er war einer der profiliertesten Schauspieler der DDR. Bekannt wurde er insbesondere durch seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Theaterregisseur Frank Castorf an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
Auch zahlreiche Kino- und Fernsehfilme zeugen von seiner Wandlungsfähigkeit als Schauspieler. Bereits als Kind und Jugendlicher wirkte er in Fernseh- und Kinofilmen mit – so zum Beispiel 1965 in einer kleinen Nebenrolle im ersten DEFA-Indianerfilm Die Söhne der großen Bärin.
Als Sänger trat Hübchen mit den Band The Continentals und Joco Dev-Sextett in der Fernsehsendung Die Notenbank auf. Für die Gruppe City komponierte er mehrere Lieder, unter anderem das Lied Casablanca vom gleichnamigen Album. 1981 und 1982 war Hübchen zudem DDR-Meister im „Brettsegeln“.
Seine bekanntesten Filme nach der Wende sind Sonnenallee unter der Regie von Leander Haußmann, Lichter unter der Regie von Hans-Christian Schmid und Alles auf Zucker! unter der Regie von Dani Levy, für den er 2005 mit dem Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller geehrt wurde. In der DDR spielte Hübchen unter anderem in dem Film Jakob der Lügner von Frank Beyer nach dem gleichnamigen Roman von Jurek Becker.
Seine Tochter Theresa Hübchen ist ebenfalls Schauspielerin.
Filmografie
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Theater
- 1974: Christoph Hein: Schlötel oder Was solls – Regie: Manfred Karge/Matthias Langhoff (Volksbühne Berlin)
- 1975: Jean Racine: Britannicus (Britannicus) – Regie: Brigitte Soubeyran (Volksbühne Berlin)
- 1980: Georg Kaiser: Von morgens bis mitternachts – Regie: Uta Birnbaum (Volksbühne Berlin)
- 1990: Friedrich Schiller: Die Räuber (Franz) – Regie: Frank Castorf (Volksbühne Berlin)
- 1994: Carl Laufs/Wilhelm Jacoby/Heiner Müller: Pension Schöller: Die Schlacht (Onkel Philipp) – Regie: Frank Castorf (Volksbühne Berlin)
Hörspiele
- 1969: Claude Prin: Potemkin 68 (Student) – Regie: Edgar Kaufmann (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1980: Hans Christian Andersen: Däumelinchen (Maikäfer) – Regie: Gisela Pietsch (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1981: Joachim Brehmer: Der Doppelgänger (Fahrer) – Regie: Achim Scholz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1982: Peter Hacks: Das Turmverließ – Geschichten Henriette und Onkel Titus (James Krüss) – Regie: Fritz Göhler (Kinderhörspiel – Litera)
- 1984: Bertolt Brecht: Furcht und Elend des Dritten Reiches – Regie: Achim Scholz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1984: Albert Wendt: Prinzessin Zartfuß und die sieben Elefanten – Regie: Christa Kowalski (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1989: Adelbert von Chamisso: Peter Schlehmil oder die Reise nach Varna – Regie: Karlheinz Liefers (Fantasy, Märchen für Erwachsene – Rundfunk der DDR)
- 1991: Holger Teschke: Der Schatzhüter im Burgwall – Regie: Gerda Zschiedrich (Kinderhörspiel – Funkhaus Berlin)
- 1993: Guido Koster: Im Viertel des Mondes (Manuel) – Regie: Karlheinz Liefers (Hörspiel – DS-Kultur/SFB)
- 2012: Christian Hussel: Die Rubine des Berbers – Regie: Wolfgang Rindfleisch (Hörspiel – DKultur)
Auszeichnungen
- 1994: Schauspieler des Jahres, Theater heute
- 2000: Theaterpreis Berlin
- 2000: Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis (Bester Darsteller in dem Film Warten ist der Tod)
- 2001: Schauspieler des Jahres, Theater heute
- 2005: Deutscher Filmpreis (Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle in Alles auf Zucker!)
- 2005: Nominierung für den Europäischen Filmpreis (Bester Schauspieler in Alles auf Zucker!) und Nominierung für den Jameson People’s Choice Award
- 2005: Adolf-Grimme-Preis Spezial für den Polizeiruf 110 des NDR
- 2006: Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis (Bester Nebendarsteller in Die Nachrichten)
- 2010: Nominierung für den Deutschen Filmpreis (Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle in Whisky mit Wodka)
- 2012: Paula-Preis des Progress Film-Verleih
- 2013: Ernst-Lubitsch-Preis
Literatur
- Kurzbiografie zu: Hübchen, Henry. In: Wer war wer in der DDR? 5. AusgabeBand 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Literatur von und über Henry Hübchen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Henry Hübchen bei IMDb
- Vorlage:Filmportal.de Name
- Henry Hübchen Agenturlink
- Biographie auf film-zeit.de
Personendaten | |
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NAME | Hübchen, Henry |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Film- und Theater-Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1947 |
GEBURTSORT | Berlin |