Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica

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Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica
Kaiser-Wilhelm-Denkmal 2006

Kaiser-Wilhelm-Denkmal 2006

Daten
Ort Porta Westfalica
Baumeister Bruno Schmitz
Bauherr Provinz Westfalen
Baustil Zyklopenstil des Spätwilhelminismus
Baujahr 1892 - 1896
Höhe 88 m

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica ist ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das oberhalb des Weser-Durchbruchstals Porta Westfalica, des „Tors nach Westfalen“, auf dem Gebiet der Stadt Porta Westfalica im nordrhein-westfälischen Kreis Minden-Lübbecke steht. Es wurde durch die damalige preußische Provinz Westfalen von 1892 bis 1896[1] errichtet und entstand vor dem Hintergrund der nationalen Ideen im Deutschen Kaiserreich. Das insgesamt rund 88 m[1] hohe Denkmal reiht sich ein in die Reihe der deutschen Nationaldenkmale.

Architekt des landschaftsprägenden Denkmals war Bruno Schmitz, das Kaiserstandbild entwarf der Bildhauer Caspar von Zumbusch. Seit 2008 gehört das Denkmal zu der Straße der Monumente. Durch seine herausragende geographische Lage ist es wichtigstes Wahrzeichen der Stadt Porta Westfalica und des nördlichen Ostwestfalens.

Geographische Lage

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal befindet sich auf dem äußersten Ostende des Wiehengebirges auf dem Osthang des Wittekindsbergs (294,2 m ü. NHN). Es steht an dem markanten Durchbruchstal Porta Westfalica, in dem sich die Weser zwischen Wiehengebirge im Westen und Wesergebirge im Osten sowie zwischen den Städten Porta Westfalica im Süden und Minden im Norden ihren an der Mittelgebirgsschwelle gelegenen Weg in die Norddeutsche Tiefebene bahnt. Der Standort wurde bewusst an die Ostgrenze der ehemaligen Provinz Westfalens zur Porta Westfalica gelegt. Das Denkmal gehört zum Ortsteil Barkhausen der Stadt Porta Westfalica.

Direkt unterhalb vom südöstlichen Treppenaufgang des großflächigen Denkmalsockels liegt im Osten eine 202,9 m[2] hohe und etwas oberhalb des Bauwerks im Westen eine 213,8 m[2] hohe Stelle. Vom Denkmalfuß (ca. 210 m) bis zur Höhenlage der Weser an der Brücke der Bundesstraße 61 (39,7 m)[2] sind es etwa 170 m Höhenunterschied.

Geschichte

Bedeutung in der deutschen Geschichte

Das Personen- und Nationaldenkmal stellt als einer der letzten Großdenkmale Kaiser Wilhelm I. in den Mittelpunkt. In einer Zeit da die nationalstaatliche Vergemeinschaftung im Vordergrund stand wurde an der Porta Westfalica an landschaftsprägenden Ort mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal ein Bildungsprogramm der nationalen Vereinheitlichung umgesetzt. Hier wurde die Einigung des Deutschen Reiches in Person Kaiser Wilhelm I. gefeiert, nachdem das Deutsche Reich im Deutsch Französischen Krieg gewonnen hatte.[3]

Bau des Denkmals

Zeichnung des Denkmals, angefertigt vom Architekten Bruno Schmitz
Programm zur Einweihungsfeier am 18. Oktober 1896

Nach dem Tod von Kaiser Wilhelm I. wurden vielerorts in Preußen Kaiser-Wilhelm-Denkmäler in Auftrag gegeben. Der Bau des Denkmals folgt im Auftrag des Landtags der Provinz Westfalen, der am 15. März 1889 mit knapper Mehrheit als Standort für das Kaiser-Wilhelm-Denkmal jenen an der Porta Westfalica festlegte. Der Standort wurde durch den Abgeordneten Hösch bereits im April, also einen Monat nach dem Tode Kaiser Wilhelms des I. im März 1888 vorgeschlagen. Die Mindener Stadtverordnetenversammlung nahm diesen Vorschlag sofort auf.[4] Als Alternativstandort war die Hohensyburg in der Nähe des Ruhrgebiets diskutiert worden.[5] Der Standort in Ostwestfalen konnte trotz im Vergleich zum Ruhrgebiet geringer Bevölkerung sich als besser geeignet durchsetzen: Das Denkmal ist hier weithin sichtbar – von Schiene, Straße und Fluss.[6] Der genaue Standort wurde durch eine Landtagskommission unter der Leitung des Oberpräsidenten Stutz bei einer Begehung am 5. Juni 1889 festgelegt.[7] 1902 wurde auf der östlich gegenüberliegenden Seite des Durchbruchstals Porta Westfalica auf dem Jakobsberg im Wesergebirge der Bismarckturm Porta Westfalica errichtet.

Als Bildhauer für die Bronzefigur Wilhelm I. wurde der aus Herzebrock stammende Caspar von Zumbusch gewonnen. Für die architektonische Gestaltung schrieb die Provinz einen Architektenwettbewerb aus, zu dem 58 Entwürfe eingingen. Vom Preisgericht, dem auch von Zumbusch angehörte, wurde ein Preis an den jungen Berliner Architekten Bruno Schmitz vergeben, der ein Jahr zuvor schon den Wettbewerb für das Kyffhäuser-Denkmal gewonnen hatte und später auch das Denkmal am Deutschen Eck in Koblenz (1897) und das Leipziger Völkerschlachtdenkmal (1913) gestaltet hat. Sein Entwurf ist dann auch für die Umsetzung ausgewählt worden. Einen weiteren ersten Preis erhielten die Dresdner Architekten Richard Reuter und Theodor Fischer.

Die Vorbereitungen zum Bau begannen im Sommer 1892. Die Baukosten für das gesamte Denkmal inklusive Landerwerb und der Zufahrtsstraße wurden mit rund 800.000 Goldmark veranschlagt; am Ende kostete es 833.000 Goldmark,[1] anderen Angaben zufolge sogar 1.000.000 Goldmark.[3]

Es wurden rund 13.000 Kubikmeter Mauerwerk ausgeführt und 3.000 Meter Treppenstufen verlegt. Am 18. Oktober 1896 wurde das Denkmal im Beisein von Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria im Rahmen einer Feier eingeweiht, an der zwischen 15.000 und 20.000 Menschen teilnahmen. Die Initiative für den Denkmalbau ging vom Landrat des Kreises Minden Alexander von Oheimb aus, der 1868 Besitzer des südlich vom Denkmal in Holzhausen befindlichen Gut Oheimb wurde. Er war Vorsitzender des Denkmal-Komitees, das für den hiesigen Standort warb. Im Beisein des Kaiserpaares hielt er die Eröffnungsansprache am 18. Oktober 1896, als das Denkmal im Beisein von Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Victoria mit einer großen, generalstabsmäßig geplanten Feier eingeweiht wurde, an der zwischen 15.000 und 20.000 Menschen teilnahmen. In dieser betonte Alexander von Oheimb „die Verdienste des Kaisers Wilhelm I um die Reichseinigung.“[3]

1921 wurde eine Gedenktafel zu Ehren von im Ersten Weltkrieg Gefallenen angebracht (siehe Abschnitt Gefallene der Weltkriege). 1926 riefen die nationalen Verbände hier zu einem „Deutschen Tag“ aus.[3]

Unterhaltungsmaßnahmen am Denkmal im 21. Jahrhundert

Schild mit einer Darstellung der geplanten Sanierung
Freigelegte Stützmauer an der Südseite der Plattform

Anfang des 21. Jahrhunderts gab es folgende Baumaßnahmen am Kaiser-Wilhelm-Denkmal, um die Standsicherheit zu gewährleisten: Erneuerung der Treppe am Denkmalaufgang (55.000 Euro) und Einrichtung eines barrierefreien Wegs vom Parkplatz zum Denkmal (85.000 Euro).[8]

Am 11. Oktober 2013 beschloss der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Eigentümer des Kaiser-Wilhelm Denkmals auf einer Sitzung des LWL-Landschaftsausschusses, für die Sanierung und Rekonstruktion der Ringterrasse 2,8 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Damit wurde auf die zurückgehende Attraktivität und die mangelnde Aufenthaltszeit der Besucher am Denkmal eingegangen und diese Mängel mit einem neuen Besucherkonzept angegangen. Der Bund steuert dazu 300.000 Euro bei. Die Terrasse war 1946 bei der Sprengung eines kriegswichtigen Produktionsstollens der U-Verlagerung, der im Berg unterhalb des Denkmals lag, durch britische Soldaten teilweise eingestürzt. Der Platz vor dem Denkmal wurde nur notdürftig repariert und ist nicht mehr vollständig nutzbar.[9] In die dann sanierte Ringterrasse soll ein Panoramacafé mit Informationszentrum eingebaut werden.[10] Ein Baugutachten hat ergeben, dass die Standsicherheit des Ringsockels aufgrund der Witterungseinflüsse nicht mehr gegeben ist. Wird der Sockel nicht saniert, droht der Platz abzurutschen.[11]

Im Vorfeld der Sanierungen hatte der LWL die alte Denkmalwirtschaft am Parkplatz unterhalb des Denkmals erworben, um diese in die Jahre gekommene Restauration, für die sich kein Pächter mehr fand, abzureißen. Es begann ein Architektenwettbewerb, den das Büro Peter Bastian Architekten BDA aus Münster im Frühjahr 2014 gewonnen hat. Demnach wird in den Sockel unterhalb des Vorplatzes ein Denkmalcafé und ein Informationszentrum eingebaut, das im Untergeschoss der Ringterrasse liegen und so eine neue Ebene schaffen wird.[12] Die nach dem Krieg teilweise gesprengte Terrasse soll in ihrer ursprünglichen Größe wieder aufgebaut werden. Im Sommer 2014 begannen die Bauarbeiten. Die Fertigstellung ist in dieser Planungsphase für 2016 angegeben worden.[13]

Zunächst ist das Mauerwerk gesichert worden und dann ab dem Sommer 2014 zwei Rundbögen der Stützmauer an der Ostseite des Vorplatz exemplarisch aufgegraben und lose Steine gesichert worden.

In der Woche vor Ostern 2015 wurde das leer stehende Haus der alten Denkmalswirtschaft abgerissen, um neuen Bauplatz zu schaffen, wie auch die Kioskgebäude in der letzten Kehre der alten Denkmalstraße.

Im Frühjahr 2016 ist die Plattform unter dem Denkmal gesperrt worden. Fußgänger können das Denkmal über den westlichen behindertengerechten Zugang erreichen. Im Sommer 2016 begannen die Erdarbeiten. Die Fläche der alten Denkmalwirtschaft ist beräumt worden, aber verkehrstechnisch nicht erschlossen.

Als Baumaterial für die restaurierte Ringmauer kann kein Portasandstein mehr eingesetzt werden, da die Steinbrüche alle erschöpft bzw. stillgelegt sind. Daher wird als Stein Ibbenbürener Sandstein verwendet.[14]

Das Bundesbauministerium wird die Umgestaltung mit 5,5 Millionen Euro unterstützen und dieses als national wertvolles Kulturgut anerkennen, so Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe in einem Interview im Juli 2015. Die Gesamtkosten werden nun auf 12,4 Millionen Euro kalkuliert. Neuer Termin zur Fertigstellung ist 2018.[15]

Auf dem Parkplatz sind 170 Stellplätze geplant.

Denkmalgestaltung

Kaiser-Wilhelm-Statue

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist im Zyklopenstil des Spätwilhelminismus ausgeführt[16] und bereits aus großen Entfernungen zu erkennen. Damit ist es landschaftsprägend für die Region um das Durchbruchstal Porta Westfalica.

Der Bau erhebt sich über einer Ringterrasse, die teils aus dem Felsen herausgearbeitet, teils künstlich angelegt wurde. Der beim Herausarbeiten der Terrasse gewonnene Kalkstein wurde gleich wieder zum Aufbau des restlichen Teils und für die Hintermauerung beim eigentlichen Denkmal genutzt. Während des Baues der Plattform traten im Erdreich Setzungen auf, die dazu führten, dass sich Steine lösten und teilweise sogar abstürzten. Über der Plattform ordnete Schmitz einen zwölf Meter hohen Unterbau mit einer Hochterrasse an, zu dem eine stattliche Treppe hinaufführt. Hinter dieser befindet sich zwischen zwei Wappenschilden die Inschrift „Wilhelm dem Großen – die Provinz Westfalen“. Über diese Inschrift ist lange diskutiert worden, sollen hier doch zunächst eine Schmucktafel mit dem Wappen des Deutschen Reichs und der Provinz Westfalen angebracht werden. Von der Hochterrasse ragt der Kuppelbau mit dem das Kaiserstandbild schützenden Baldachin empor, der auf sechs relativ schmalen Pfeilern ruht, um eine möglichst gute Sicht auf das Standbild zu gewährleisten.

Für alle sichtbaren Architekturteile wurde Portasandstein aus dem in der Nähe gelegenen Steinbruch „Wolfsschlucht“ verwendet. Die Steine aus diesem Bruch besitzen grobes Korn bei graubrauner, etwas grünlich schimmernder Färbung. Häufig treten zusätzlich dunkle Streifen infolge starken Eisengehalts auf. Die dem Regen ausgesetzten Sandsteinflächen wurden zur besseren Witterungsbeständigkeit mit Testalin getränkt.

Der Kuppelbau, ein auf sechs Strebepfeilern gestützter Baldachin, hat im oberen Teil die Form einer Kaiserkrone mit Kugel und Kreuz auf der Spitze. Auch die Strebepfeiler schließen mit einer Krone ab. Der Baldachin beinhaltet das Standbild, das aus gegossener Bronze besteht. Das Standbild Wilhelm I. zeigt diesen in Uniform des Garde du Corps mit hohen Stiefeln, Waffenrock und Küraß. Von den Schultern wallt der Krönungsmantel. Die rechte Hand hat Wilhelm I. erhoben, die linke auf den Pallasch gestützt. Auf dem Kopf trägt er einen Lorbeerkranz.

Gedenk- und Informationstafeln

Gedenktafel „Kaiser-Wilhelm-Denkmal“

Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Am nördlichen Aufgang von der Denkmalswirtschaft zum Denkmal ist eine Bronzetafel mit der Überschrift „Kaiser-Wilhelm-Denkmal“ auf einem Steinsockel mit einigen Informationen und Daten zum Bauwerk und Kaiser als Inschrift angebracht – zum Beispiel:

Wilhelm I. (* 22. März 1797, † 9. März 1888)
König von Preußen (1858/61–1888)
Deutscher Kaiser (1871–1888)

„Das Denkmal wurde auf Beschluss des Provinziallandtages der ehemaligen Provinz Westfalen in den Jahren von 1892–1896 nach Plänen des Berliner Architekten Bruno Schmitz errichtet. Das Standbild des Kaisers gestaltete der aus Herzebrock / Westfalen gebürtige und in Wien tätige Bildhauer Caspar von Zumbusch“.

Die „Gesamthöhe des Denkmals“ beträgt „88 m und der Baldachin mit der Kaiserkrone“ ist „51 m“ hoch. Das aus Bronze gegossene „Standbild des Kaisers“ hat „7 m“ Höhe. Der nicht in der Inschrift erwähnte Steinsockel, auf dem das Standbild steht, ist geschätzt etwa 5 m hoch. Das Bauwerk wurde aus „Portasandstein“ errichtet und die Baukosten beliefen sich auf „833.000 Goldmark.[1]

Zudem sind auf dem Plateau des Denkmals zehn Tafeln über den Bau und die Idee des Denkmals aufgestellt.

Gefallene der Weltkriege

Der Akademische Turnerbund ließ am 30. Juli 1921[16] eine Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder des Bundes am nördlichen Sockel anbringen und ergänzte diese 1953 durch eine Fackel für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Mitglieder.[17]

Denkmalstollen

Blick aus einem britischen Beobachtungsflugzeug während der Sprengung des Denkmalstollens

Im Mindener Revier, einem Bergbaugebiet um das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, wurden zahlreiche Stollen und unterirdische Kavernen angelegt, um Erze zu gewinnen. Im sogenannten Denkmalstollen unterhalb des Denkmals wurden im Programm der U-Verlagerung Betriebe und Produktionsstätten unterirdisch verlegt und so während des Zweiten Weltkriegs rüstungswichtige Produkte feindsicher hergestellt. Als die Britische Rheinarmee das Gebiet zum Kriegsende unter ihre Verwaltung gebracht hatte, wurde am 23. April 1946 der Denkmalstollen auf Befehl des Alliierten Kontrollrats unter strengen Sicherheitsmaßnahmen gesprengt, um ihn unbrauchbar zu machen.[4] Die Bevölkerung befürchtete einen Einsturz des Denkmals, dessen Sockel bei einem Artilleriebeschuss zuvor schon geringfügig beschädigt worden war. Am Denkmal war nach der Sprengung ein Teil des Vorplatzes abgestürzt; das Denkmal blieb unbeschädigt.[3] Der beschädigte Vorplatz war bis zu den Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2016 nicht wiederhergestellt. An der Absturzstelle war der Zaun zurückverlagert und mit einem Gitter gesichert. Durch die Bauarbeiten soll der Platz wieder komplett hergestellt werden.

Tourismus

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist ein Anziehungspunkt in der Region und hat jährlich rund 100.000 bis 200.000 Besucher.[9] Das Gelände und das Denkmal kann kostenfrei besucht werden. Bis zur abgerissenen Denkmalwirtschaft führt die Straße, über die man das Denkmal anfahren kann; dort gibt es kostenlose Parkplätze. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Eigentümer des Denkmals und des Geländes denkt über neue Nutzungsformen für die Gastronomie nach, um die Attraktivität zu steigern. So wird über ein Panoramacafé mit Informationszentrum am Denkmal nachgedacht.[18][8] (siehe Abschnitt Geschichte: Unterhaltungsmaßnahmen am Denkmal)

Zum 100-jährigen Jubiläum des Denkmals 1996 wurde aus der Bevölkerung heraus der Verein zur Förderung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals e. V. gegründet.

Wanderer erreichen das Denkmal auf zwei Wegen vom Bahnhof Porta Westfalica, zum einen über den direkten Weg über die Goethe-Freilichtbühne Porta Westfalica auf dem Europäischen Fernwanderweg E11, zum anderen über die Wolfsschlucht mit dem südlichen steileren Abfall zur Weser.

Das Denkmal wurde spätestens mit dem Bahnanschluss über den extra mit großem Empfangsgebäude ausgestatteten Bahnhof Porta Westfalica an der Köln-Mindener-Eisenbahn zu einem bekannten Ausflugsziel, das nicht nur regional sondern auch überregional Gäste anlockte. Die Porta Westfalica mit dem Denkmal auf der einen und dem Fernmeldeturm Jakobsberg auf der anderen Seite war in den 1950er und 1960er Jahren ein beliebtes Ausflugsziel. Übernachtungsmöglichkeiten und Hotels entwickelten sich auf beiden Seiten der Weser. Seit den 1990er Jahren gehen die Besucherzahlen zurück.

Der Platz am Denkmal wird für mehrere Veranstaltungsformen genutzt, von der Aufführung der Oper Carmen bis hin zu sogenannten Reenactment mit einer Darstellung von Kaiser Wilhelm I. im Herbst 2013.[19]

Seit 2008 gehört das Denkmal zur Straße der Monumente, ein auf Initiative des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig gegründetes Netzwerk deutscher Denkmäler und Erinnerungsorte. Ziel des Netzwerks ist es, „die Erinnerungsorte als einstige Brennpunkte der Vergangenheit enger zu vernetzen und über gemeinsame Marketingmaßnahmen als Gesamtheit stärker erfahrbar zu machen“.[20]

Aussichtsmöglichkeiten

Vom Kaiser-Wilhelm-Denkmal aus bieten sich oftmals gute Aussichtsmöglichkeiten auf die Stadt Porta Westfalica, in das Norddeutsche Tiefland und unter anderem hinüber zum jenseits des Durchbruchstals gelegenen Wesergebirge.

Literatur

  • Fred Kaspar: Das Kaiserdenkmal an der Porta-Westfalica. (PDF; 1,4 MB) In: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe. 01/2007, ISSN 0947-8299, S. 19–21.
  • Die Preisbewerbung für das Kaiser Wilhelm Denkmal der Provinz Westfalen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. 10. Jahrgang 1890, Nr. 37, S. 387–389 und Nr. 38, S. 397–398.
  • W. Fricke: Die Porta Westfalica und ihr Kaiser-Denkmal. (Festschrift zur Einweihung des Denkmals). T. T. Bruns Verlag, Minden i. W. 1896.
  • Küster: Das Kaiser Wilhelm-Denkmal auf dem Wittekindberge an der Porta Westfalica. In: Centralblatt der Bauverwaltung. 16. Jahrgang, Nr. 43 (24. Oktober 1896), urn:nbn:de:kobv:109-opus-29813, S. 469–471.
  • Reinhard Neumann: Die Teilnahme der Minden-Ravensberger Posaunenchöre bei der Denkmalseinweihung an der Porta Westfalica. In: Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte, Bd. 100, Jg. 2005, S. 305–329
  • Das Kaiser Wilhelm-Denkmal der Provinz Westfalen auf dem Wittekindsberge der Porta Westfalica. Münster i. W., Espagne, 1905, auf uni-muenster.de

Weblinks

Commons: Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Informationstafel mit Überschrift Kaiser-Wilhelm-Denkmal am nördlichen Aufgang von der Denkmalswirtschaft zum Denkmal, auf commons.wikimedia.org
  2. a b c Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. a b c d e 18. Oktober 1896 – Die Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals an der Porta Westfalica, LWL: Internet-Portal Westfälische Geschichte, auf lwl.org, abgerufen am 17. Oktober 2011.
  4. a b Informationen zur Baustelle am Kaiser Wilhelm Denkmal, in Das Kaiser Wilhelm Denkmal, abgerufen am 21. Mai 2016, auf portawestfalica.de
  5. Fritz W. Franzmeyer: Die Porta Westfalica links der Weser – Überliefertes und Erlebtes aus einem geschichtsträchtigen Raum, Books on demand, 2. Auflage, 2013, ISBN 978-3-7322-0890-6, S. 312ff
  6. Gerhard Langmeyer (Hrsg.): Dortmund 11. August 1899. Der Kaiser kommt zur Hafeneinweihung, Museumshandbuch Teil 3, im Auftrag der Dortmunder Museumsgesellschaft zur Pflege der Bildenden Kunst e. V. für das Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund, Dortmund 1984. S. 236.
  7. Mindener Tageblatt: Sonderbeilage, vom 18. Oktober 1998
  8. a b Kaiser-Wilhelm-Denkmal und Anlage weiter aufwerten, Mindener Tageblatt, auf mt-online.de, Ausgabe vom 21. September 2012, abgerufen am 13. Juni 2013.
  9. a b 2,8 Millionen für die Standortsicherung an der Porta, Mindener Tageblatt, auf mt-online.de, Ausgabe vom 12. Oktober 2013, abgerufen am 20. Januar 2014
  10. Unterm "Willem" in Porta geht es um die Wurst, Mindener Tageblatt, auf mt-online.de, Ausgabe vom 24. August 2013, abgerufen am 23. Januar 2014
  11. Porta Westfalica: LWL will Kaiser-Wilhelm-Denkmal für 2,8 Millionen Euro sanieren, Mindener Tageblatt, auf mt-online.de, Ausgabe vom 18. September 2013, abgerufen am 21. Januar 2014
  12. Urteil des Preisgerichts – Peter Bastian Architekten BDA. In: bastian-architekten.de. Abgerufen am 9. September 2016.
  13. Presse-Info des LWL: Bagger, 'Bergsteiger‘ und Bogen-Planer – Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Sanierungsstart und Architektur-Schau. Mitteilung des LWL vom 17. Juli 2014, abgerufen am 12. Februar 2015
  14. Mindener Tageblatt: Bagger buddeln sich in den Berg. Druckausgabe vom 11. Juni 2016, S. 18
  15. Mindener Tageblatt: 5,5 Millionen vom Bund für "Willhelm", Druckausgabe vom 17. Juli 2015, S. 1
  16. a b Kaiser Wilhelm Denkmal, Mindener Tageblatt, Ausgabe vom 12 Oktober 2013, gelesen am 12. Oktober 2013
  17. Medien, LWL: Internet-Portal Westfälische Geschichte, Beschreibung, auf lwl.org, abgerufen am 18. Juni 2013.
  18. Politik fordert Gastronomie am Kaiser Wilhelm Denkmal an der Porta Westfalica, Mindener Tageblatt, auf mt-online.de, Ausgabe vom 17. Mai 2013, abgerufen am 13. Juni 2013.
  19. Kaiser, Könige und Krieger auf dem Wittekindsberg, Mindener Tageblatt, auf mt-online.de, Ausgabe vom 31. Juli 2013, abgerufen am 4. August 2013
  20. Straße der Monumente, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, auf stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de, abgerufen am 3. März 2011.

Koordinaten: 52° 14′ 43,4″ N, 8° 54′ 19,1″ O