Kösching
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 49′ N, 11° 30′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Eichstätt | |
Höhe: | 389 m ü. NHN | |
Fläche: | 55,69 km2 | |
Einwohner: | 9875 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 177 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85092 | |
Vorwahl: | 08456 | |
Kfz-Kennzeichen: | EI | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 76 139 | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Markt Kösching Marktplatz 1 85092 Kösching | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Andrea Ernhofer (SPD) | |
Lage des Marktes Kösching im Landkreis Eichstätt | ||
Kösching (bairisch Kesching) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Eichstätt und liegt nordöstlich von Ingolstadt. Der Markt Kösching erstreckt sich über eine Gesamtfläche von mehr als 5550 ha, davon 279 ha bebaut. Er hat mehr als 9000 Einwohner.
Gemeindegliederung
Der Markt Kösching besteht seit der Gemeindegebietsreform aus drei Ortsteilen, dem Hauptort Kösching mit Badermühle, Blaumühle, Desching, Dürrnhof, Gradhof, Spitzermühle, Interpark und Stollmühle, dem Ortsteil Bettbrunn und dem Ortsteil Kasing mit Hellmannsberg.
Nachbargemeinden
Altmannstein, Mindelstetten, Oberdolling, Großmehring, Ingolstadt, Lenting (Autobahnausfahrt A9), Hepberg (Autobahnraststätte „Köschinger Forst“) und Stammham.
Geschichte
Obwohl es Hinweise auf noch ältere germanische Siedlungen gibt, wird die Gründung Köschings offiziell auf das Jahr 80 n. Chr. datiert. Die Römer überquerten die Donau und gründeten das „Castellum Germanicum“, um diese natürliche Grenze gegen die Übergriffe der Germanen zu sichern. Später unterstützte das „Castellum Germanicum“ den Limes, welcher einige Kilometer weiter nördlich im Wald verlief. Um 245 wurde dieses Kastell aufgegeben. Germanische Siedlungen am nördlich gelegenen Eixelberg bestanden weiterhin. Um 895 wird erstmals der Ort „Cheskingen“ genannt und um 1000 trug der Wald bereits den Namen „Keschinger Forst“. 1293 fielen die Burg Kösching und der Forst an die Wittelsbacher. Noch heute befindet sich ein beträchtlicher Teil des Forstes im Besitz des Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF).
Im Jahre 1310 wurde Kösching in der Landesteilungsurkunde von Herzog Ludwig IV. von Oberbayern und Pfalzgraf bei Rhein (dem späteren Kaiser Ludwig dem Bayern) zum ersten Mal als Markt urkundlich erwähnt. 1366 wurden die Rechte des Bannmarktes bestätigt. Seit dieser Zeit trägt Kösching den Titel Markt. In den Jahren 1649/50 wurde Kösching von einer Pestepidemie heimgesucht. 1651 entstand daher nach dem Ende der Pest gemäß einem Gelöbnis die „Bruderschaft des Heiligen Sebastian“. Seitdem pilgert die Bruderschaft (abgesehen von einigen Unterbrechungen) jährlich über Schambach zur Kirche des Hl. Sebastian nach Arnsberg.
Den Zweiten Weltkrieg überstand Kösching, ohne allzu große Sachschäden daraus davonzutragen. Jedoch wurde der Markt anschließend von etwa 1200 Heimatvertriebenen, überwiegend aus dem Sudetenland und Ungarn, in seiner sozialen Kompetenz herausgefordert. In den folgenden Jahrzehnten wuchs Kösching zu einem größeren Ort heran.
Kösching besaß mit der gleichnamigen Station einen Eisenbahnanschluss an der Bahnstrecke Ingolstadt–Riedenburg. Personenverkehr bestand zwischen dem 1. Mai 1903 und der endgültigen Betriebseinstellung am 28. Mai 1972.
Eingemeindungen
Am 1. Oktober 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Kasing eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam Bettbrunn hinzu.[2]
Einwohnerzahlen
Kösching | 8291 |
---|---|
Kasing | 1270 |
Bettbrunn | 268 |
Interpark | 3 |
Stand: 4. Januar 2016 |
Politik
Gemeinderat
Sitzverteilung seit 2014:
Wappen
- „Gespalten; vorne weiß-blau gerautet (bayerische Wecken), hinten in Silber auf grünem Bogenschildfuß ein Laubbaum in natürlichen Farben.“
Der Baum stand bis vor einigen Jahren in rotem Feld, das Wappen wurde jedoch nach neuesten geschichtlichen Aspekten geändert.
Sehenswürdigkeiten
Die Ausstellung im Museum Kösching veranschaulicht die kontinuierliche Siedlungsgeschichte des Landkreises sowie das Leben seiner Menschen von der Altsteinzeit bis in die Gegenwart.
Auf Köschinger Gebiet befinden sich vier Kirchen: die Barockkirche „Maria Himmelfahrt“, die Peterskirche aus dem 16. Jahrhundert, die Kirche „St. Martin“ in Kasing und die Wallfahrtskirche „St. Salvator“ in Bettbrunn mit der ältesten Hostienwallfahrt seit dem Jahr 1125. Von Bettbrunn aus führt der Ostbayerische Jakobsweg von Regensburg kommend weiter durch den Köschinger Forst in Richtung Eichstätt. Dabei wird der Weg von verschiedenen künstlerisch gestalteten Ruhe- und Raststationen gesäumt.
- Baudenkmäler
Sport
- Der größte Verein Köschings ist der TSV Kösching 1897. Folgende Sportarten werden angeboten: Fußball, Badminton, Judo, Radsport, Schach, Ski, Tennis, Turnen/Gymnastik sowie Volleyball.
- Außerdem gibt es noch die DJK Kösching, die als reiner Tischtennisverein fungiert.
- In Kösching befindet sich zudem ein Hallenfreibad und eine Dreifachturnhalle.
Soziale und wirtschaftliche Infrastruktur
In Kösching stehen für Kinder vier Kindergärten zur Verfügung, der Stegbach-Kindergarten und die Kindergärten „im Bogen“, Schlehenstein und Kasing. Weiterhin gibt es eine Montessori-Kinderkrippe sowie einen Kinderhort. Im Ort befinden sich drei Schulen die Rudolph Winterstein Volksschule, die Montessori-Grundschule und die Realschule Kösching.
Neben einem Seniorenwohnheim mit Pflegestation gibt es in Kösching eine Caritas Sozialstation, eine Rettungswache des Bayrischen Roten Kreuzes und das Kreiskrankenhaus für den Landkreis Eichstätt, das den Rang einer Klinik hat.
Daneben gibt es in Kösching eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten und Discount-Märkten. Seit 1990 ist Kösching an den Ingolstädter Verkehrsverbund INVG angeschlossen und wurde 2005 zusammen mit der Nachbargemeinde Großmehring als wirtschaftliches Unterzentrum eingestuft.
Persönlichkeiten
- Theodor Grünberger (1756–1820), in Bettbrunn geborener Komponist, Organist, Augustinermönch, Priester
- Ferdinand Ott (1851–1928), Maler, Köschinger Chronist, Römer- und Limesforscher
- Josef Maier (1881–1957), Maurer, Römerforscher, erster Ehrenbürger Köschings
- Richard Scheringer (1904–1986), kommunistischer Politiker
- Knut Schnurer (1920–2007), Maler
- Rudolf Winterstein (1920–2000), Heimatpfleger
- Johann Scheringer (* 1936), Politiker (Die Linke)
- Edmund Stöhr (* 1956), ehemaliger Fußballspieler und derzeitiger Fußballtrainer
- Johanna Scheringer-Wright (* 1963) Landtagsabgeordnete in Thüringen
- Serkan Atak (* 1984), deutsch-türkischer Fußballspieler
- Cüneyt Köz (* 1992), deutsch-türkischer Fußballspieler
Ortsneckname
Ortsneckname der Köschinger ist Mantelflicker.
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 492.
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Kösching in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Markt Kösching: Koesching.de
- Kösching: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik