Landtagswahlkreis Schorndorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wahlkreis 16: Schorndorf
Staat Deutschland
Bundesland Baden-Württemberg
Wahlkreisnummer 16
Wahlberechtigte 95.490
Wahlbeteiligung 67,7 %
Wahldatum 14. März 2021
Wahlkreisabgeordnete
Name
Foto der Abgeordneten
Foto der Abgeordneten
Partei Grüne
Stimmanteil 29,7 %

Der Wahlkreis Schorndorf (Wahlkreis 16) ist ein Landtagswahlkreis im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Er umfasste bei der Landtagswahl 2021[1] die Gemeinden Kernen im Remstal, Plüderhausen, Remshalden, Rudersberg, Schorndorf, Urbach, Weinstadt und Winterbach. Wahlberechtigt waren 96.116 der ca. 138.000 Einwohner.

Die Grenzen der Landtagswahlkreise wurden nach der Kreisgebietsreform von 1973 zur Landtagswahl 1976 grundlegend neu zugeschnitten und seitdem nur punktuell geändert.[2] Zur Landtagswahl 2011 wurde die Gemeinde Berglen an den benachbarten Wahlkreis Backnang angegliedert, da dessen Bevölkerungszahl erheblich unter dem Durchschnitt liegt, und weil gleichzeitig angestrebt wurde, an möglichst wenigen Stellen Landkreisgrenzen zu durchschneiden. Der Wahlkreis Schorndorf gehört allerdings selbst schon zu den kleineren Wahlkreisen.

Wahl 2021[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landtagswahl 2021
Wahlkreis 16 Schorndorf
 %
30
20
10
0
29,7 %
24,2 %
16,3 %
10,4 %
9,9 %
9,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+2,6 %p
−1,6 %p
+3,7 %p
−2,2 %p
−5,5 %p
+3,0 %p

Von den drei 2016 gewählten Abgeordneten traten[3] nur Petra Häffner (Grüne) und Jochen Haußmann (FDP) bei der Landtagswahl 2021 erneut an, Claus Paal (CDU) verzichtete bereits 2019.[4]

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2016
Stimmen in %
Petra Häffner Grüne 29,7 27,1
Christian Gehring CDU 24,2 25,8
Stephan Schwarz AfD 9,9 15,4
Jochen Haußmann FDP 16,3 12,6
Kathrin Breitenbücher SPD 10,4 12,6
Patrick Exner Die Linke 2,6 2,2
Thomas Schaal ödp 0,8 0,6
Antje Waibel Die PARTEI 1,5 0 -
Thomas Rolke Freie Wähler 1,7 0 -
Brigitte Aldinger dieBasis 1,5 0 -
Markus Koch KlimalisteBW 0,8 0 -
Silvia Boss WiR2020 0,5 0 -

Wahl 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landtagswahl 2016
Wahlkreis 16 Schorndorf
 %
30
20
10
0
27,1 %
25,8 %
15,4 %
12,6 %
12,6 %
6,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2011
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
+4,6 %p
−13,4 %p
+15,4 %p
+4,2 %p
−9,7 %p
+0,6 %p

Die Landtagswahl 2016 hatte folgendes Ergebnis:[5]

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2011
Stimmen in %
Petra Häffner Grüne 27,1 22,5
Claus Paal CDU 25,8 39,2
Martin Huschka AfD 15,4
Jochen Haußmann FDP 12,6 8,4
Thomas Berger SPD 12,6 22,3
Stefanie Rausch Die Linke 2,2 2,2
Benjamin Bullmann PIRATEN 0,7 1,6
Gerhard Zuleger REP 0,2 1,1
Reinhild Ufermann-Schützinger NPD 0,3 0,9
Daniel Kuhnle ALFA 1,3
Thomas Schaal ödp 0,6 0,6
Adelheid Frank Tierschutzpartei 1,1
Sonstige 02,9

Das Erstmandat errang Petra Häffner (Grüne). Zweitmandate gingen an Claus Paal (CDU) sowie an Jochen Haußmann (FDP), da diese für ihre jeweiligen Parteien überdurchschnittliche Ergebnisse erzielten, die Kandidaten von AfD und SPD nur durchschnittliche. Mit 9017 Stimmen für Haußmann und 9001 für Thomas Berger (SPD) errangen beide nominell 12,6 %.

Wahl 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landtagswahl 2011 hatte folgendes Ergebnis:[6]

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2006
Stimmen in %
Claus Paal CDU 39,2 44,8
Petra Häffner Grüne 22,5 10,3
Tobias Weitmann SPD 22,3 24,4
Jochen Haußmann FDP 08,4 11,5
Jörg Drechsel Die Linke 02,2 WASG: 2,2
Benjamin Strufe PIRATEN 01,6
Gerhard Zuleger REP 01,1 03,0
Uwe Lockfisch NPD 00,9 00,6
Friedemann Hetz AUF 00,7
Claus-Gerald Wolf ödp 00,6 00,4
Thomas Bezler Die Violetten 00,4
Sonstige 02,9

Abgeordnete seit 1976[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg hat jeder Wähler nur eine Stimme, mit der sowohl der Direktkandidat als auch die Gesamtzahl der Sitze einer Partei im Landtag ermittelt werden.[7] Dabei gibt es keine Landes- oder Bezirkslisten, stattdessen werden zur Herstellung des Verhältnisausgleichs unterlegenen Wahlkreisbewerbern Zweitmandate zugeteilt.

Den Wahlkreis Schorndorf vertraten seit 1976 folgende Abgeordnete im Landtag:

Partei Art des Mandats Gewählte
CDU Erstmandat Günther Steeb 1976
Guntram Martin Palm 1980, 1984, 1988, Mandat niedergelegt Anfang 1992
Karl Walter Ziegler, nachgerückt Anfang 1992
Hans Heinz 1992, 1996, 2001, 2006
Claus Paal 2011
Zweitmandat Claus Paal 2016
Christian Gehring 2021
FDP Zweitmandat Jürgen Hofer 1996, 2001
Jochen Haußmann 2011, 2016, 2021
Grüne Erstmandat Petra Häffner 2016, 2021
Zweitmandat Petra Häffner 2011
REP Zweitmandat Rudolf Bühler 1992

Nach dem Ausscheiden von Guntram Palm 1992 kurz vor dem Ende der Legislaturperiode trat der Landtag nicht mehr zu einer Plenarsitzung zusammen, so dass der nachrückende Karl Walter Ziegler auch als „Phantomabgeordneter“ bezeichnet wurde.

Bundesweit bekannt wurde der Wahlkreis Schorndorf vor seiner Neuzuschneidung durch die 7,9 Prozent des parteilosen Bürgerrechtlers Helmut Palmer, dem sogenannten „Remstal-Rebell“, bei der Landtagswahl 1972, was dem Kampf gegen die damals geplante Neckar-Alb-Autobahn geschuldet war. Palmer trat auch 1980 als Einzelbewerber hier nochmals an und erreichte mit 5,4 Prozent sogar 0,1 Prozent mehr als die erstmals angetretenen Grünen.

Der gebürtige Schorndorfer Reinhold Maier (FDP/DVP), erster Ministerpräsident von Baden-Württemberg, gewann den Wahlkreis Schorndorf 1946 und 1950 im Bundesland Württemberg-Baden und dann 1952, 1956, 1960 und 1964 für Baden-Württemberg stets mit 40 bis 44 Prozent direkt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wahlkreise Landtagswahl 2016
  2. Wahlkreiseinteilung von 1975 (PDF; 344 kB)
  3. www.rems-murr-kreis.de: Öffentliche Bekanntmachung über die zugelassenen Wahlvorschläge für die Landtagswahl 2021
  4. Claus Paal tritt nicht mehr bei Landtagswahl an
  5. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Wahlkreisergebnis 2016
  6. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Wahlkreisergebnis 2011 (Memento des Originals vom 1. April 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.baden-wuerttemberg.de
  7. Landtag Baden-Württemberg: Erläuterung des Wahlrechts