Lemberg (Moselle)
Lemberg | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Lothringen | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarreguemines | |
Kanton | Bitche | |
Gemeindeverband | Communauté de communes du Pays de Bitche | |
Koordinaten | 49° 0′ N, 7° 23′ O | |
Höhe | 251–427 m | |
Fläche | 10,94 km² | |
Einwohner | 1.418 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 130 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57620 | |
INSEE-Code | 57390 |
Lemberg ist eine französische Gemeinde mit 1418 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Lothringen. Sie ist Teil des Naturparks Nordvogesen.
Geografie
Lemberg liegt im Nordosten Lothringens, im Département Moselle im Bitscher Ländchen (frz: Pays de Bitche), südlich von Bitche auf einem Hochplateau, von dem zu allen Seiten Bäche abfließen, die sich zum Teil enge Täler in den Sandstein gegraben haben. Nur auf der Hochebene im Westen nach Enchenberg zu ist ein Streifen offenen Landes, während ansonsten die Umgebung dicht bewaldet ist.
Wichtigste von Lemberg ausgehende Gewässer sind im Westen die Schwalb und der im östlich gelegenen Bildmühltal entspringende Moderbach, ein Quellbach der Nördlichen Zinsel. Vielfach sind die Bäche rund um Lemberg zu Teichen aufgestaut.
Geschichte
Älteste Siedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit, während aus der gallo-römischen Epoche einige Zeugnisse erhalten sind.
Lemberg wuchs aus den beiden Siedlungskernen Unteres Dorf und Hohe First auf dem Schlossberg zusammen. Zu Lemberg gehörte ehemals auch die Annexe Münzthal, heute ein Industrieort mit namhafter Kristallfabrikation.
Lemberg war von 1792 bis 1802 kurzzeitig Hauptort eines Kantons und ist seither dem Kanton Bitche zugeordnet.
Im Zweiten Weltkrieg war Lemberg besonders von Dezember 1944 bis zum 15. April 1945 Schauplatz schwerer Kämpfe und Bombardierungen, die den Ort weitgehend zerstörten und viele Opfer forderten.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
Einwohner | 1608 | 1657 | 1608 | 1544 | 1596 | 1464 | 1533 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die wichtigsten vor- und frühgeschichtlichen Stätten können auf einem archäologischen Rundweg erkundet werden.
- Die Darstellungen auf dem Dreibilderfelsen im Bildmühltal werden auf das 5. Jahrhundert datiert.
- Kreuzweg von 1875.
- Bei manchen Glashandwerkern besteht die Möglichkeit zur Werkstattbesichtigung.
Freizeit und Tourismus
Lemberg im Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen ist ein idealer Wanderstützpunkt. Der Vogesenklub unterhält zahlreiche Wegemarkierungen und auch seit 1968 eine Berghütte unterhalb der Cascades des Odines, die großen Zuspruch findet. Außerdem sind in Lemberg gute Unterkünfte und Restaurants vorhanden.
Wirtschaft und Verkehr
Aus der Glasmacherei entwickelte sich im Süden des Bitscher Ländchens Ende des 19. Jahrhunderts ein breites Spektrum von Betrieben der Kristallglasherstellung und –bearbeitung, deren Produkte auch auf den Märkten in weitem Umkreis durch Reisende und Marktbeschicker vertrieben wurden. Zentrum war Münzthal (frz: Saint-Louis-lès-Bitche), wo auch heute noch eine renommierte Kristallfabrikation besteht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts partizipierte auch Lemberg an dieser Entwicklung und hatte eine bedeutende Glasindustrie. Davon sind heute noch einige Betriebe geblieben, die Kristallglas handwerklich bearbeiten.
Der auf einer Höhe von etwa 400 m gelegene Bahnhof von Lemberg an der Bahnstrecke Haguenau–Falck-Hargarten ist der höchstgelegene Bahnhof im Département Moselle. Lemberg liegt an der Kreuzung der Départementsstraßen D 37 und D 36.
Persönlichkeiten
- Louis Pinck (1873–1940), katholischer Priester, Lothringer Volkskundler und Volksliedsammler
- Angelika Merkelbach-Pinck (1885–1972), Schwester von Louis Pinck, lothringische Volkskundlerin, mit Joseph Müller-Blattau Herausgeberin der „Verklingenden Weisen“