Osterheide
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 51′ N, 9° 44′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Landkreis Heidekreis | |
Höhe: | 62 m ü. NHN | |
Fläche: | 179 km2 | |
Einwohner: | 4437 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 25 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 29664 (Ostenholz), 29683 (Oerbke, Wense), 29649 (Langemannshof) | |
Vorwahlen: | 05162, 05163, 05167, 05196 | |
Kfz-Kennzeichen: | HK | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 58 501 | |
Adresse der Gebietsverwaltung: |
Gillweg 7 29683 Oerbke | |
Website: | ||
Bezirksvorsteher: | Andreas Ege | |
Lage des gemeindefreien Gebiets Osterheide im Landkreis Heidekreis | ||
Die Osterheide ist ein bewohnter gemeindefreier Bezirk im Landkreis Heidekreis am Südrand der Lüneburger Heide in Niedersachsen. Das Gebiet liegt südlich und östlich von Bad Fallingbostel und etwa 20 km westlich des Naturparks Südheide.
Geographie
Das 177,99 km² große Gebiet hat 4437 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2022). Sitz der Verwaltung ist das Dorf Oerbke; weitere Dörfer sind Ostenholz und Wense. Die kommunale Verwaltung des NATO-Truppenübungsplatz (TrÜbPl) Bergen erfolgt durch den Gemeindefreien Bezirk Osterheide gemeinsam mit dem östlich angrenzenden Gemeindefreien Bezirk Lohheide.
Nachbargemeinden des Gebiets sind, aufgelistet im Uhrzeigersinn:
- Essel (Süden)
- Walsrode (Westen)
- Bad Fallingbostel (Nordwesten/Norden)
- Wietzendorf (Norden/Nordosten)
- Lohheide (gemeindefreies Gebiet, Osten)
- Winsen
Gliederung
Der gemeindefreie Bezirk gliedert sich in zehn Gemarkungen[2]: Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
Gemar- kungs- Nr. |
Gemarkung | Fläche (km²) |
Koordinaten | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|
2342 | Becklinger Holz | 52° 52′ N, 009° 51′ O | ||
2343 | Fuhrhop | 52° 56′ N, 009° 49′ O | ||
2344 | Wense | 52° 55′ N, 009° 49′ O | Dorf | |
2346 | Untereinzingen | 52° 53′ N, 009° 47′ O | ||
2347 | Obereinzingen | 52° 52′ N, 009° 48′ O | ||
2348 | Oerbke | 52° 51′ N, 009° 44′ O | Verwaltungssitz | |
2349 | Hartem | 52° 49′ N, 009° 44′ O | mit Dorf Ostenholz | |
2350 | Oberndorfmark | 52° 50′ N, 009° 47′ O | ||
3740 | Oberhode | 52° 46′ N, 009° 47′ O | ||
3869 | Krelingen-Osterheide | 52° 48′ N, 009° 40′ O | ||
Osterheide | 177,99 | 52° 51′ N, 009° 44′ O |
Das Wohnplatzverzeichnis Niedersachsen zum Stand 1. November 2006 weist folgende 41 Wohnplätze und Wüstungen für die zehn Gemarkungen nach:
|
|
Geschichte
Die heutigen Gemarkungen gehen zurück auf die früheren Gemeinden des Landkreises Fallingbostel im Regierungsbezirk Lüneburg der preußischen Provinz Hannover.[3]
1935 wurde von der deutschen Wehrmacht zwischen Bergen und Fallingbostel der Truppenübungsplatz Bergen angelegt. Dazu wurden insgesamt 24 Gemeinden aufgelöst und deren Bewohner umgesiedelt. 1938 wurde der den Truppenübungsplatz umfassende „Gutsbezirk Platz Bergen“ gebildet und dem Landkreis Fallingbostel zugeordnet. Der Gutsbezirk wurde 1945 in zwei selbständige Bereiche, nämlich in die Gutsbezirke Osterheide und Lohheide, geteilt. Osterheide blieb beim Landkreis Fallingbostel, während Lohheide wieder in den Landkreis Celle eingegliedert wurde. Die Osterheide umfasst heute den im Landkreis Heidekreis gelegenen Teil des 1958 entstandenen „NATO-Schießplatzes Bergen-Hohne“. Zum 1. Januar 2011 hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) den gemeindefreien Bezirk übernommen.
Rechtliche Situation
Nach § 23 Abs. 4 Satz 3 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) wird die Verwaltung gemeindefreier Gebiete durch eine Verordnung geregelt. Danach ist die „Erledigung der öffentlichen Aufgaben des eigenen und des übertragenen Wirkungskreises dem Grundeigentümer“, im Falle von Lohheide und Osterheide also dem Bund, übertragen. Die Verfassung eines gemeindefreien Bezirkes ist anders als die einer Gemeinde. Seine Organe sind der Bezirksvorsteher und die von den Einwohnern gewählte Einwohnervertretung. Der Bezirksvorsteher wird vom Grundeigentümer vorgeschlagen und dann von der Einwohnervertretung gewählt. Die Beteiligungsrechte der Einwohner beschränken sich auf die Wahl der Vertretung sowie auf die Möglichkeit der Einwohnerfragestunde und Einwohneranhörung während öffentlicher Sitzungen der Vertretung.
Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten
Zu den in und nahe der Osterheide befindlichen Kulturdenkmälern, Sehenswürdigkeiten und Gedenkorten gehören:
- in Oerbke (im Westen):
- Friedhof der Namenlosen, eine Kriegsgräberstätte, in der rund 30.000 sowjetische Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs in Massengräbern begraben wurden
- in und nahe Ostenholz (im Südwesten):
- Fachwerkkirche mit hölzernem Turm aus dem Jahre 1724
- Hoher Stein, ein Gedenkstein zur Räumung der Gemeinden 1936 zwecks Anlegens eines Truppenübungsplatzes[4]
- Sieben Steinhäuser, Großsteingräber der Jungsteinzeit im Süden des Truppenübungsplatzes
- in Wense (im Nordwesten):
- Gutskapelle als prachtvolle Kirche aus dem Jahr 1558
-
Ostenholz
-
Kirche Ostenholz
-
Friedhof der Namenlosen in Oerbke
-
Hoher Stein in Ostenholz
Baudenkmäler
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
- ↑ Gemarkungsverzeichnis Niedersachsen
- ↑ Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ Inschrift des "Hohen Steins": Dem Andenken der opferwilligen Heidjer aus den ehemaligen Ortschaften Hörsten, Hoppenstedt, Hohne, Hasselhorst, Hohnerode, Manhorn, Lohe, Gudehausen, Ostenholz, Ettenbostel, Oberhode, Benhorn, Hartem, Fahrenholz, Böstlingen, Pröbsten, Kolk, Sudbostel, Nordbostel, Örbke, Obereinzingen, Untereinzingen, Achterberg, Wense.