Peter Altmaier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Mai 2012 um 11:02 Uhr durch Jo-ra-be (Diskussion | Beiträge) (veralteten Link zum BMI-Lebenslauf entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Peter Altmaier

Peter Altmaier (* 18. Juni 1958 in Ensdorf) ist ein deutscher Politiker (CDU). Seit dem 27. Oktober 2009 ist der beurlaubte EU-Beamte Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. Seit dem 16. Mai 2012 ist er designierter Bundesumweltminister im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel.[1]

Leben

Nach dem Abitur 1978 leistete Altmaier zunächst seinen Wehrdienst ab und absolvierte anschließend ab 1980 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität des Saarlandes, das er 1985 mit dem ersten und 1988 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Danach war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Europa-Institut an der Universität des Saarlandes tätig. 1990 wechselte er als Beamter zur Europäischen Kommission in die Generaldirektion für Beschäftigung, Arbeitsbeziehungen und soziale Angelegenheiten, wo er von 1993 bis 1994 Generalsekretär der Verwaltungskommission für die soziale Sicherheit der Wanderarbeitnehmer war. Seit 1994 ist Altmaier beurlaubt. Er spricht fließend Englisch, Französisch und Holländisch.

Altmaier ist katholisch und ledig.[2]

Partei und Abgeordneter

Altmaier wurde 1974 Mitglied der Jungen Union und 1976 der CDU. Seit 1991 gehört er dem Landesvorstand der CDU Saar an und ist gleichzeitig Vorsitzender des Landesfachausschusses „Europa“. 2000–2008 war Altmaier zusätzlich Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Saarlouis.

Peter Altmaier 2009

Seit 1994 ist Altmaier Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1998 bis 2000 Vorsitzender des Unterausschusses des Rechtsausschusses für Europarecht. Altmaier gehörte zum schwarz-grünen Gesprächskreis junger Abgeordneter, der sog. Pizza-Connection.[3] Altmaier gehörte von 2002 bis 2005 dem Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an und war von 2004 bis 2005 auch deren Justiziar. Seit 2009 gehört er als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer dem geschäftsführenden Fraktionsvorstand[4] an.

Altmaier ist bis 2009 über die Landesliste Saarland in den Bundestag eingezogen, seit der Bundestagswahl 2009 ist er direkt gewählter Abgeordneter seines Heimatwahlkreises Saarlouis.

2012 wurde er als Mitglied der parlamentarischen Mehrheit für ein Jahr Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr).

Öffentliche Ämter

Am 23. November 2005 wurde Altmaier als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern in die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geführte Bundesregierung berufen. Am 27. Oktober 2009 wurde Altmaier Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er wurde mit 98,4 Prozent von der Fraktion gewählt.[5] Am 17. November 2010 wurde Altmaier zum Ehrensenator der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung berufen.[6]

Am 16. Mai 2012 wurde er von Bundeskanzlerin Angela Merkel als Nachfolger von Norbert Röttgen zum Bundesumweltminister vorgeschlagen.

Europapolitiker

Altmaier ist einer der wenigen EU-Beamten in der deutschen Politik. Er war Mitglied im Europaausschuss des deutschen Bundestages und stellvertretendes Mitglied im Europäischen Verfassungskonvent. Im Bundesinnenministerium hatte er als Parlamentarischer Staatssekretär auch Vertretungsbefugnis in europapolitischen Fragen. Von 2004–2008 war Altmaier Vizepräsident des Netzwerks Europäische Bewegung Deutschland. Von Dezember 2006 bis November 2011 war Altmaier Präsident der überparteilichen Organisation Europa-Union Deutschland.[7]

2004 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.[8]

Altmaier ist Mitglied der Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag.

Politische Positionen

In den 1990er Jahren setzte er sich für eine Modernisierung des Staatsbürgerschaftsrechts und hielt Kontakte zu Migranten, Flüchtlingsverbänden und Kirchen. Er befürwortet eine Öffnung der CDU zu Bündnis 90/Die Grünen. Altmaier gilt als Modernisierer seiner Partei sowie unter Journalisten als kommunikativ und netzaffin. So traf er sich mit Anhängern der Piratenpartei, um mit ihnen über Datenschutz und Urheberrecht zu diskutieren. [9][10]

Weblinks

Commons: Peter Altmaier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sueddeutsche.de[1] Nach NRW-Debakel Merkel entlässt Röttgen – Altmaier wird neuer Umweltminister, abgerufen am 16. Mai 2012
  2. Peter Altmaier. CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag, abgerufen am 7. April 2012.
  3. Die schwarz-grüne Geburtsrunde. Spiegel Online, 17. März 2008, abgerufen am 7. April 2012.
  4. Fraktionsvorstand. CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag, abgerufen am 7. April 2012.
  5. Peter Altmaier neuer erster Parlamentarischer Geschäftsführer. CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag, 27. Oktober 2009, abgerufen am 7. April 2012.
  6. Direkter Draht ins Parlament - Peter Altmaier, MdB zum Ehrensenator der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung bestellt. Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, 3. Mai 2011, abgerufen am 7. April 2012.
  7. Rainer Wieland neuer Präsident der Europa-Union. Europa-Union Deutschland, 27. November 2011, abgerufen am 7. April 2012.
  8. Ansprache des französischen Botschafters, Claude Martin, anlässlich der Verleihung der Insignien eines Ritters der Ehrenlegion an Peter Altmaier. Französische Botschaft, 29. November 2004, abgerufen am 7. April 2012.
  9. Merkels Alleskönner, Zeit Online vom 16. Mai 2012
  10. Der neue Liebling, Spiegel Online vom 16. Mai 2012