Petronell-Carnuntum
Marktgemeinde Petronell-Carnuntum
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Bruck an der Leitha | |
Kfz-Kennzeichen: | BL | |
Fläche: | 25,37 km² | |
Koordinaten: | 48° 7′ N, 16° 52′ O | |
Höhe: | 175 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.280 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2404 | |
Vorwahl: | 02163 | |
Gemeindekennziffer: | 3 07 18 | |
NUTS-Region | AT127 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchenplatz 1 2404 Petronell-Carnuntum | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Ingrid Scheumbauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (19 Mitglieder) |
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Lage von Petronell-Carnuntum im Bezirk Bruck an der Leitha | ||
Das Heidentor - Wahrzeichen der Marktgemeinde | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Petronell-Carnuntum ist eine Marktgemeinde mit 1280 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im niederösterreichischen Bezirk Bruck an der Leitha.
Geografie
Petronell-Carnuntum liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 25,36 Quadratkilometer. 25,99 Prozent der Fläche sind bewaldet. Die Gemeinde liegt am rechten Ufer der Donau südwestlich von Hainburg an der Donau, 182 Meter über dem Meeresspiegel.
Geschichte
Im Altertum waren das Militärlager und die Zivilstadt von Carnuntum Teil der römischen Provinz Pannonien. Im Laufe des 5. Jahrhunderts wurde der Ort von seinen romanischen Bewohnern aufgegeben und verlassen. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts entwickelte sich hier eine Siedlung, der im Jahr 1142 das Marktrecht verliehen wurde. Damit zählt Petronell zu den ältesten Marktgemeinden Niederösterreichs.
Der heutige, eher ungewöhnliche Ortsname Petronell geht auf die französische Gemahlin Kaiser Heinrichs III., Agnes von Poitou, zurück, die sich 1077 in Rom neben der heiligen Petronilla beisetzen ließ. Zur Erinnerung an die Kaiserin erbauten die kaisertreuen Grafen von Vohburg (Diepoldinger-Rapotonen) um 1125 auf dem Boden des alten Carnuntums eine Kirche, die der Petronella geweiht war. Sie ist auch die Schutzheilige gegen Gicht, Fieber und Rheuma, die in den Schwefelquellen von Bad Deutsch-Altenburg behandelt werden.[1]
Der Erbauer der Burg Liechtenstein bei Mödling heißt Hugo von Petronell. Demnach existierte im 13. Jahrhundert eine Petroneller Linie des Hauses Liechtenstein.
Von 1656 bis zum Ende der Monarchie im Jahre 1918 und darüber hinaus, lenkte die Adelsfamilie Abensperg-Traun die Geschicke der Marktgemeinde Petronell, als eine von vielen zur Adelsfamilie gehörigen Herrschaften. Ein Zweig der Familie ist bis heute in Petronell ansässig.
Den Namen Petronell-Carnuntum führt die Gemeinde seit 1963. Zum 900-jährigen Bestehen Petronells im Jahr 1958 verlieh die Landesregierung Niederösterreichs der Marktgemeinde ein Marktwappen. Die dazugehörende Marktfahne ist in den Farben Blau-Weiß gehalten und trägt in der Mitte das neue Wappen: in blauem Schild das weiße Heidentor auf grünem Grund.[2]
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1158 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1202 Einwohner, 1981 1241 und im Jahr 1971 1236 Einwohner.
Politik
Der Gemeinderat mit 19 Mitgliedern hat mit der Wahl 2015 folgende Verteilung: 9 ÖVP, 9 SPÖ, 1 FPÖ.
- Bürgermeister
- 1953–1983 Viktor Schneider (SPÖ)
- seit ? Ingrid Scheumbauer (ÖVP)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die wesentlichste Sehenswürdigkeit des Ortes sind die Reste der römischen Festung.
Sehenswert darüber hinaus:
- Römisches Stadtviertel. Situiert in der Römerstadt Carnuntum bzw. im südöstlichen Bereich der ehemaligen römischen Zivilstadt. Gezeigt werden unter anderem Rekonstruktionen wie eine große Therme, das Haus des Lucius sowie die Villa urbana, ein römisches Stadtpalais. Anlässlich der Niederösterreichischen Landesausstellung 2011 wurde um rund 4 Mio. Euro ein Besucherzentrum nach den Plänen des Architekturbüros Gallister errichtet sowie ein Parkplatz für etwa 340 PKWs und 22 Busse.[3]
- die Kapelle Heiliger Johannes der Täufer; ein romanischer Rundbau aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts, die ursprünglich eine von den Tempelrittern erbaute Wehrkirche war; seit dem 18. Jahrhundert dient sie als gräflich Abensperg und Traun’sche Familiengruft.
- die katholische Pfarrkirche Sancta Petronilla bzw. Heilige Petronell (um 1200) mit einem Rokoko-Tabernakel;
- die ehemalige Wasserburg Schloss Petronell, nach den Besitzern auch Schloss Traun. Es wurde 1660 bis 1667 von Domenico Carlone (um 1615–1679) zu einer vierflügeligen Schlossanlage im Stil des Frühbarock ausgebaut.
- das Heidentor, vermutlich ein Triumphbogen aus dem 4. Jahrhundert, ist das Wahrzeichen Petronells.
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Freilichtmuseum Petronell
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Pfarrkirche Hl. Petronell (13. Jahrhundert)
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Rundkapelle Hl. Johannes d.T. (um 1200)
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Kapelle Hl. Anna (1744)
Wirtschaft
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 51, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 29. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 514. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,16 Prozent.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Toni Fritsch (1945–2005), Fußballspieler
- Hans Feodor von Milde (1821–1899), Opernsänger
- Georg Muestinger (vor 1400–1442), Propst von Stift Klosterneuburg, Diplomat und Astronom
- Viktor Schneider (1910–2005), Politiker
Weblinks
- 30718 – Petronell-Carnuntum. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ August Obermayr, S. 132
- ↑ Petronell-Carnuntum - Geschichte. Abgerufen am 22. Mai 2011.
- ↑ Österreichische Bauzeitung: Graben, mauern, planen, bauen; abgerufen am 29. Sep. 2014