Pouliacq

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Pouliacq
Pouliacq (Frankreich)
Pouliacq (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh
Gemeindeverband Luys en Béarn
Koordinaten 43° 32′ N, 0° 21′ WKoordinaten: 43° 32′ N, 0° 21′ W
Höhe 129–208 m
Fläche 3,41 km²
Einwohner 50 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 15 Einw./km²
Postleitzahl 64410
INSEE-Code

Rathaus (Mairie) von Pouliacq

Pouliacq [puljak] ist eine französische Gemeinde mit 50 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh (bis 2015: Kanton Thèze).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pouliacq liegt ca. 30 km nördlich von Pau in der Region Vic-Bilh der historischen Provinz Béarn am nördlichen Rand des Départements.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Coublucq
Méracq Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Lème Garlède-Mondebat

Pouliacq liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Die Rimblé, ein Nebenfluss des Gabas, durchquert das Gebiet der Gemeinde.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert und ein Adelssitz gehörten u. a. in jener Zeit zum Dorf. Im Mittelalter gehörte auch ein Viertel zur Gemeinde, das von Cagots bewohnt war. Diese bildeten eine Personengruppe, die vom 13. bis weit ins 19. Jahrhundert hinein in Spanien und Frankreich aus heute noch unbekannten Gründen diskriminiert und weitgehend vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen war. Thimothée de Caplane, Baron von Mondebat, baute den Adelssitz im Jahre 1658 um, der fortan Schloss genannt wurde.[2]

Toponyme und Erwähnungen von Pouliacq waren:

  • Pouliac (1750, Karte von Cassini),
  • Pouliacq (1793, Notice Communale),
  • Pouliac (1801, Bulletin des lois) und
  • Pouliacq (1863, Dictionnaire topographique de la France).[3][4][5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von rund 140 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf ein Niveau von rund 35. In jüngster Zeit ist ein moderates Wachstum zu verzeichnen.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 59 48 62 49 38 36 36 38 50
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[5] INSEE ab 2006[6][7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste
  • Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste, geweiht Johannes dem Täufer. Die sehr einfache Kirche stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert und gehörte zum Bistum Aire. Ihre südlichen Fenster und der Eingang datieren aus dem 16. Jahrhundert. Im Jahre 1898 wurden Restaurierungsarbeiten durchgeführt, wie eine entsprechenden Jahreszahl, eingraviert auf der Schwelle des Eingangs, belegt. Das einschiffige Langhaus wird von einem für die Kirchen der Region charakteristischen Glockengiebel abgeschlossen.[8][9] Der Hauptaltar der Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist Johannes dem Täufer gewidmet, dessen Statue das Werk überragt. Der Altar ist ein rechteckiger, hohler, über zwei Meter breiter Sarkophagaltar aus Nussbaumholz, der aus einem Stück gefertigt ist. Er ist verziert mit vergoldeten Reliefornamenten und Rocaillemotiven. Cherubinen sind aufgesetzt und halbrunde Kredenzen sind an beiden Seiten des Altars angebracht.[10][11] Wie zahlreiche andere Kirchen, so birgt auch diese Pfarrkirche eine Marienstatue in traditioneller Ikonografie. Sie wird aufrecht und in betender Stellung mit geschlossenen Händen dargestellt. Sie trägt ein langes weißes Kleid, eine blaue Stola und einen Rosenkranz.[12] Eine Statuette vom heiligen Antonius von Padua ist ebenfalls im Kircheninnern auf einem Sockel in einer Wandecke zu sehen. Er wird hier als ärmlichen Mann dargestellt mit seinem Hauptattribut, dem Habit eines Franziskaners aus grobem, braunem Wollstoff, an der Taille eine mit drei Knoten geschlossene Kordel. Antonius trägt das Jesuskind auf einem offenen Buch.[13]
  • Schloss Caplane. Es befindet sich auf einem landwirtschaftlichen Gut von 22 Hektar Größe mit einer Wassermühle und einem Fischteich. Der ehemalige Adelssitz wurde 1658 von Thimothée de Caplane anlässlich der Gründung des Baronats von Mondebat umgebaut. In der Folgezeit gehörte das Schloss den Damen Tavernier, bevor es während der Französischen Revolution verkauft wurde. Im 19. Jahrhundert restauriert, wurde der Wohntrakt zu Beginn des 20. Jahrhunderts teilweise abgetragen. Die Täfelung ging an das Haus Pedelabat in Thèze, das Eingangsportal nach Séby. Das Schloss ist als nationales Kulturgut registriert und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.[14][15] Auf dem Areal befindet sich u. a. ein Taubenschlag auf dem Dach einer Scheune. Er datiert aus dem 17. Jahrhundert und die Fassade hat die Form eines dreieckigen Giebels, der durch 38 Nischen und einer Lukarne in der Mitte unterbrochen wird. Zu Zeiten des Ancien Régimes war das Halten von Taubenschlägen nur den Adeligen vorbehalten und die Anzahl der Taubennester war proportional zum Ansehen des Besitzers.[16]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft der Gemeinde wird hauptsächlich durch die Landwirtschaft bestimmt-

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[17]
Gesamt = 7

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pouliacq ist angeschlossen an die Routes départementales 236 und 297.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pouliacq – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ma commune : Pouliacq. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 7. November 2017 (französisch).
  2. Pouliacq. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 7. November 2017; abgerufen am 7. November 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  3. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 139, abgerufen am 7. November 2017 (französisch).
  4. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 7. November 2017 (englisch).
  5. a b Notice Communale Pouliacq. EHESS, abgerufen am 7. November 2017 (französisch).
  6. Populations légales 2006 Commune de Pouliacq (64456). INSEE, abgerufen am 7. November 2017 (französisch).
  7. Populations légales 2014 Commune de Pouliacq (64456). INSEE, abgerufen am 7. November 2017 (französisch).
  8. Eglise Saint-Jean-Baptiste de Pouliacq. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 7. November 2017; abgerufen am 7. November 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  9. Eglise paroissiale Saint-Jean-Baptiste. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 7. November 2017 (französisch).
  10. Autel de l’église Saint-Jean-Baptiste de Pouliacq. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 8. November 2017; abgerufen am 7. November 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  11. autel, gradin d’autel, 2 crédences (maître-autel, autel tombeau). Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 7. November 2017 (französisch).
  12. Statue de Marie de l’église Saint-Jean-Baptiste. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 7. November 2017; abgerufen am 7. November 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  13. Statuette de saint Antoine dans l’église Saint-Jean-Baptiste de Pouliacq. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 8. November 2017; abgerufen am 7. November 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  14. Château de Caplane. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 8. November 2017; abgerufen am 7. November 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  15. château de Caplane. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 7. November 2017 (französisch).
  16. Pigeonnier-grange du château de Caplane. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 7. November 2017; abgerufen am 7. November 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  17. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Pouliacq (64456). INSEE, abgerufen am 7. November 2017 (französisch).