Steirische Wirtschaftsförderung
Die Steirische Wirtschaftsförderung SFG ist die Abwicklungsorganisation für Wirtschaftsförderungsprojekte des österreichischen Bundeslandes Steiermark. Durch Beschlüsse der steirischen Landesregierung und des Landtags wurde der gesamte operative Bereich der Wirtschaftsförderung 1996 auf die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG) übertragen. Sie entwickelte sich einerseits zum Initiator struktureller und bewußtseinsbildender Aktivitäten der Regionalentwicklung und andererseits zur Anlaufstelle für gewerbliche Unternehmen, Unternehmensgründer und Investoren aller Arten von Projekten. Die Verantwortlichkeit - auch im Rahmen der europäischen Wirtschaftsförderung - liegt beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung (Abteilung 12 Wirtschaft, Tourismus, Sport).
Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft m.bH | |
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Rechtsform | Ges.m.b.H. |
Gründung | 1991[1] |
Sitz | Graz, Nikolaiplatz 2 |
Leitung | Burghard Kaltenbeck |
Branche | Wirtschaftsförderung |
Website | sfg.at |
Ziel und Aufgabenbereich
Das erklärte Ziel der steirischen Wirtschaftspolitik ist es, die Stellung des Bundeslandes als eine überdurchschnittlich wettbewerbsfähige, führende europäische Region zu festigen und den Wandel hin zu einer wissensbasierten Produktions- und Dienstleistungsgesellschaft zu gestalten. „Wachstum durch Innovation“ lautet daher der Leitgedanke der Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020.[2] Für zahlreiche Vorhaben bietet die Steirische Wirtschaftsförderung SFG Serviceleistungen in Form von Beratung, Information und direkten Projektförderungen bzw. Finanzierungen an – sei dies das Ansiedeln oder Erweitern eines Unternehmens, die Einrichtung regionaler Unternehmensstandorte, Abklären von Marktchancen oder das Zugreifen auf Bildungs-, Entwicklungs- und Forschungsgelder.
Leitthemen, Kernstrategien und Leistung der Landesförderung
Entscheidend bei der Umsetzung der Wirtschaftsstrategie Steiermark, Projektzeitrum bis 2020[2] ist die Konzentration auf Leitthemen und technologische Kernkompetenzen, Kernstrategien und aktive Standortentwicklung. Konkret setzt die Wirtschaftspolitik auf die drei Leitthemen Mobility, Eco-Tech sowie Health-Tech. Sie konzentriert sich dabei auf folgende fünf Kernstrategien: Standortentwicklung und Standortmanagement, Innovations- und F&E-Förderung, Unternehmertum und Wachstum junger Unternehmen, Qualifizierung und Humanpotenzial, sowie Internationalisierung von Unternehmen und Standort.
2012 wurden 1.725 Einzelprojekte steirischer Unternehmen durch die SFG unterstützt. Der Großteil der Mittel kommt Klein- und Mittelbetrieben (KMU) zugute. 2013 steht für 19 Förderungs- und Finanzierungsprogramme sowie für Beteiligungen ein Gesamtvolumen von rund 52 Millionen Euro bereit. Neben zahlreichen Beteiligungen an jungen Firmen und Impulszentren tritt die SFG auch als Träger der steirischen Cluster- und Netzwerkinitiativen auf. Sie setzt Bewusstseinsbildende Maßnahmen und ist z.B. für die Durchführung der My Way - der Karrieretag für Ein-Personen-Unternehmen und GründerInnen[3] und den Fast Forward Award – der Wirtschaftspreis des Landes Steiermark, dessen Gewinner für den Staatspreis Innovation nominiert werden – verantwortlich.
Regionalförderung
Daneben gelten Wirtschaftsförderungen im Rahmen von LEADER,[4] EFRE,[5] ELER[6] den Kohäsionsrichtlinien und ähnlichen Programmen, die sich auf die Strukturfonds-Förderungsperiode 2007–2013 für die Steiermark beziehen. Diese sind in das Rahmenprogramm Regionale Wettbewerbsfähigkeit Steiermark 2007–2013 als Teil des Strategischen Rahmenplans für Österreich (STRAT.AT) eingebunden. Geplant sind in diesem Rahmen ein Investitionsvolumen von annähernd 1 Mrd. Euro.[7]
Firmenstruktur der SFG
Die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft ist als GmbH organisiert; ihre Anteile sind zu 100 % im Besitz des Landes Steiermark.[8] Sie arbeitet im Auftrag des Wirtschaftslandesrates und stützt sich inhaltlich auf die Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020.
Sie hält über die Innofinanz GmbH (75 %-Besitz) Beteiligung an 17 (von 32) Impulszentren der Steiermark und der Grazer Messe, 10 % der Fachhochschule Joanneum, 40 %-Anteile an der ICS Internationalisierungzentrum GmbH für die Außenhandelsagenden, und über die Steirische Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft mbH (51,01 %-Besitz) insgesamt 31 Unternehmensbeteiligungen (stille Beteiligungen, atypische stille Beteiligungen, Venture Capital, Steirische Umstrukturierungsgesellschaft mbH).
Impulszentren und Initiativen der steirischen Wirtschaftsförderung
Impulszentren, die sich auf die evaluierten Stärkefelder der steirischen Wirtschaft konzentrieren.[9]
- Auersbach (Lebensmitteltechnologie)
- Bärnbach
- Bruck an der Mur (Dienstleistung)
- Deutschlandsberg
- Eibiswald
- Fehring (Bautechnik)
- Frohnleiten
- Fürstenfeld
- FZ Stifental
- ehemalige Gemeinde Georgsberg (Gem. Stainz)
- Grambach (Marketing, Design, Produktentwicklung, Humantechnologie)
- Graz West (Medizin, Biotechnologie, Humantechnologie)
- Gründerinnenzentrum
- Hartberg
- Kapfenberg (industrienahe Dienstleistungen/neue Werkstoffe, Lasertechnik, industrieller Anlagenbau)
- Lebring (EDV, Automatisierung)
- Leoben IZW (Werkstofftechnik)
- Leoben IZR (Rohstoffe)
- Liezen (Anlagenbau, Elektromaschinenbau)
- Logistik Center Leoben
- Niklasdorf (Werkstofftechnik, Oberflächentechnik)
- Mureck (Produktion und Erzeugung – alle Branchen)
- Bad Radkersburg (Grenzüberschreitende Dienstleistungen)
- Science Park
- Start up Center
- Premstätten (E-Business, Informationstechnologie, Telekommunikation)
- Vorau
- Weiz
- WGM
- Zeltweg (Holz)
- ZWT (Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin)
Cluster- und Netzwerkinitiativen:[10]
- ACstyria (Automobilindustrie und -zulieferer, Grambach/Graz; Gründung 1995, erster großer, wegbereitender Cluster in Österreich)[11]
- Holzcluster Steiermark (Forstwesen, Holzverarbeitung und Holztechnologie, Zeltweg)[12]
- Human.technology Styria (Humantechnologie, Graz)[13]
- MATERIALS CLUSTER STYRIA (Rohstoffwirtschaft und Werkstofftechnik, Leoben)[14]
- TECHFORTASTE.NET (Lebensmitteltechnologie, Lebring)[15]
- Green Tech Cluster (Umwelttechnik, erneuerbare Energie, Graz)[16]
- BioNanoNet (medizinische und pharmazeutische Forschung, Graz)[17]
- CREATIVE INDUSTRIES STYRIA (Creative Industries, Design und Kunst, Graz)[18]
- NANONET-Styria (Nanotechnologie, Leoben)[19]
Weblinks
- [2] Erlebniswelt Wirtschaft
- wirtschaften und investieren. Landesregierung Steiermark
- Ressort Wirtschaft, Innovation & Finanzen. Landesregierung Steiermark
- Offizielle Webseite der SFG
- Regionale Wettbewerbsfähigkeit Steiermark 2007–2013
Einzelnachweise
- ↑ SFG: Geschichte
- ↑ a b Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020, sfg.at
- ↑ SFG: My Way
- ↑ LEADER-Richtlinie des Landes Steiermark 2007 - 2013 (pdf)
- ↑ Operationelles Programm Regionale Wettbewerbsfähigkeit Steiermark 2007-2013 EFRE. Das Land Steiermark. Allgemeine Förderungsbedingungen für EFRE-kofinanzierte Projekte der Steirischen Wirtschaftsförderung. Das Land Steiermark. (beide pdf)
- ↑ ,Österreichisches Programm für die Entwicklung des Ländlichen Raums 2007–2013 ELER. Das Land Steiermark. Allgemeine Förderungsbedingungen für ELER-kofinanzierte Projekte der Steirischen Wirtschaftsförderung. Das Land Steiermark. (beide pdf)
- ↑ Operationelles Programm EFRE. S. 28
- ↑ SFG: Beteiligungen
- ↑ Operationelles Programm Regionale Wettbewerbsfähigkeit Steiermark 2007-2013 EFRE. Das Land Steiermark. Prioritätsachsen und Aktionsfelder S. 35
- ↑ SFG: Steirische Cluster
- ↑ ACstyria Autocluster GmbH
- ↑ Holzcluster Steiermark GmbH
- ↑ Human.technology Styria GmbH
- ↑ MATERIALS CLUSTER STYRIA GmbH
- ↑ TECHFORTASTE.NETGesellschaft mbH
- ↑ Green Tech Cluster Styria GmbH [1]
- ↑ BioNanoNet Forschungsgesellschaft mbH
- ↑ CREATIVE INDUSTRIES STYRIA GmbH
- ↑ NANONET-Styria