Wald-Erdbeere

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Wald-Erdbeere

Wald-Erdbeere (Fragaria vesca), Illustration

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Erdbeeren (Fragaria)
Art: Wald-Erdbeere
Wissenschaftlicher Name
Fragaria vesca
L.

Die Wald-Erdbeere (Fragaria vesca), auch Monatserdbeere, seltener Rotbeere[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Erdbeeren (Fragaria) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Wald-Erdbeere dient dem Menschen schon lange als Nahrung, wie auch die botanische Artbezeichnung ausdrückt (vesca ‚essbar‘ von vescere ‚verzehren‘[2]). Sie wird außerdem als Heilpflanze verwendet und wurde in der mittelalterlichen Malerei als Symbolpflanze häufig abgebildet. Als weiterer Trivialname ist „Buscherdbeere“ belegt.[3]

Die Wald-Erdbeere ist keine Wildform der Gartenerdbeere.

Beschreibung und Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laubblatt
Habitus, Laubblätter und Früchte
Die Blüten der Wald-Erdbeere sind pollen- und nektarreich
Haare der Walderdbeeren zur Blüte hin gerichtet
Einzelne Frucht der Wald-Erdbeere
Herbarbeleg
Reife Wald-Erdbeeren

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wald-Erdbeere ist eine wintergrüne, ausdauernde[4], krautige Pflanze. Sie erreicht Wuchshöhen von meist 5 bis 25 Zentimetern und ist damit im Wuchs kleiner als die Gartenerdbeere. Die Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette zusammen.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blüten erscheinen in den Monaten April bis Juni, und im Laufe des Sommers reifen sie heran. Bei ausreichend starkem Sonneneinfall tragen einzelne Pflanzen auch bis zum Winterfrost Blüten und Früchte. Die Stängel tragen jeweils nur wenige Blüten. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Jeweils fünf kleine Außenkelchblätter umgeben eine Blüte. Ein zweiter, alternierender Kreis wird von den eigentlichen Kelchblättern gebildet. Die Blüte hat fünf weiße Kronblätter. Es sind etwa 20 gelbe Staubblätter vorhanden. Die Fruchtblätter haben eine gelbgrüne Farbe. Die Blüten sind vorweiblich, womit eine Selbstbestäubung verhindert wird.

Verwechslungsmöglichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Verwechslungsmöglichkeit besteht mit der Indischen Scheinerdbeere, die eine ähnlich aussehende Frucht hat. Ähnlich, aber größer, ist die Moschus-Erdbeere (Fragaria moschata). Aber während bei der Walderdbeere die Haare am Blütenstiel anliegend zur Blüte hin gerichtet sind, sind die Haare bei der Moschus-Erdbeere abstehend und zeigen in Richtung Wurzel.[5]

Systematik und Chromosomenzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wald-Erdbeere ist diploid mit einer Chromosomenzahl von 2n = 14 und ist nicht die Wildform der Gartenerdbeere. Diese ist eine Kreuzung zwischen der Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis) und der Scharlach-Erdbeere (Fragaria virginiana), die beide aus der Neuen Welt stammen.

Vermehrungsmechanismen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit einem Hinweis von Antoine Furetière (1619–1688) ist bekannt, dass die Pflanzen der Wald-Erdbeere sich entweder durch Stolonen (Ausläufer) vermehren oder Früchte und Samen ausbilden. Einer im Jahr 2017 publizierten Studie zufolge wird dieses Phänomen durch das Gen „FaGA20ox4“ verursacht, das für die Ausbildung der Ausläufer verantwortlich ist. Verringert eine Mutation dieses Gens die Produktion des Phytohormons GA20 aus der Gruppe der Gibberelline, bleibt die Bildung von Ausläufern aus.[6]

Die Ausbildung der Sammelnussfrucht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blüten bieten bestäubenden Insekten ein hohes Pollenangebot und außerdem am Blütengrund leicht zugänglichen Nektar. Zu den bestäubenden Insekten zählen Fliegen, Schwebfliegen und Bienen. Auch Ameisen lassen sich gelegentlich an den Blüten beobachten. Sie lecken jedoch lediglich den Nektar auf und betätigen sich damit als „Nektarräuber“, ohne eine Funktion bei der Bestäubung zu haben.

Aus den bestäubten Blüten entwickeln sich die Früchte, die zwar im deutschen Sprachgebrauch als „Beeren“ bezeichnet werden, bei denen es sich botanisch gesehen jedoch um eine Sammelnussfrucht handelt. Jedes einzelne Fruchtblatt der Blüte bildet ein 1 mm langes hartschaliges Nüsschen aus. Gemeinsam mit der sich parallel verdickenden Blütenachse (die nun eigentlich eine Fruchtachse ist), bildet sich aus den zahlreichen Nüsschen die Frucht. Mit zunehmender Fruchtreife verfärben sich die Blütenachsengewebe, die im unreifen Zustand grün sind, durch Anthocyane nach Rot um. Gleichzeitig nimmt der Wassergehalt in dem Blütenachsengewebe zu und die Frucht nimmt einen intensiven Geschmack an.

Endochorie, Blastochorie, Barochorie – die Ausbreitungsarten der Wald-Erdbeeren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiere und Menschen, welche die Frucht essen, scheiden die kleinen hartschaligen Nüsschen wieder aus, so dass die Nüsschen – sofern sie geeignete Standortbedingungen vorfinden – keimen können (sogenannte Endochorie). Säugetiere wie Rotfuchs, Dachs, Eichhörnchen, Igel, Rötelmaus und Siebenschläfer; Vögel wie Amsel, Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke und Wirbellose wie Weinbergschnecke, einige Käferarten und Tausendfüßer werden von den rotfarbigen Früchten angelockt und sind damit an ihrer Verbreitung beteiligt. Ameisen schleppen die Früchte in ihre Baue, verfüttern das Fruchtfleisch an ihre Larven und tragen anschließend die verbliebenen Nüsschen aus dem Bau.

Die Wald-Erdbeere benutzt allerdings nicht nur die Endochorie als Ausbreitungsmechanismus. Früchte, die an den Stängeln verbleiben, vertrocknen nach einiger Zeit. Die Nüsschen fallen dabei herab. Diesen Mechanismus bezeichnet man als Barochorie. Walderdbeeren vermehren sich außerdem vegetativ. Sie bilden lange Ausläufer, die sich bewurzeln und neue Rosetten ausbilden (sogenannte Blastochorie).

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wald-Erdbeere ist in weiten Teilen Europas und Nordasiens beheimatet. Sie wächst bevorzugt in lichten Laub- und Nadelwäldern sowie entlang der Waldränder. Die Wald-Erdbeere bevorzugt sonnige bis absonnige Standorte und benötigt feuchte, aber gut durchlässige, nährstoff- und humusreiche Böden. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Klasse Epilobietea, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbände Alliarion oder Trifolion medii vor.[7] In den Allgäuer Alpen steigt sie am Aggenstein in Bayern bis zu einer Höhenlage von 1750 Metern auf.[8]

Verwendung als Nahrungsmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Köch seind der Erdbeeren auch gewar worden, machen gute Müßlein darauß“, schrieb Hieronymus Bock über die Walderdbeere. Aus archäologischen Funden weiß man, dass Walderdbeeren schon lange zu den von Menschen gesammelten Früchten gehören. In der Antike wurden sie von römischen Dichtern gepriesen. Ovid, Plinius und Vergil haben dieser Pflanzenart bereits Zeilen gewidmet. Im Mittelalter wurde die Wald-Erdbeere (lateinisch damals Fragaria) ab dem 14. Jahrhundert großflächig angebaut, ohne jedoch die Fruchtgröße merklich steigern zu können. Die Entdeckung der großfrüchtigeren Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis) und die darauffolgende Kreuzung mit der amerikanischen Scharlach-Erdbeere (Fragaria virginiana) führten dazu, dass die Walderdbeere seit dem 18. Jahrhundert fast nicht mehr kultiviert wurde. Später züchtete man wieder mit der Walderdbeere, wodurch als Kulturform der Walderdbeere die Monatserdbeere entstand.

Mit Walderdbeeren werden auch heute noch gelegentlich Konfitüren und Marmeladen aromatisiert. Die grünen Kernchen der Früchte enthalten einen Bitterstoff, der erst nach ein paar Minuten beim Kochen zum Vorschein kommt. Konfitüre ausschließlich aus Walderdbeeren kann dadurch bitter schmecken.

Monatserdbeeren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutzutage kultivierten Formen haben eine gegenüber der gewöhnlichen Walderdbeere verlängerte Blütezeit und können bis zum Einsetzen des Frosts Früchte tragen, die Früchte sind deutlich größer. Weit überwiegend sind Sorten ohne Ausläufer in Kultur, die stattdessen vieltriebige Kronen mit zahlreichen Blütentrieben bilden. Sie müssen durch Teilung oder vorzugsweise durch Aussaat vermehrt werden, da die Vitalität der Pflanzen nach einigen Jahren nachlässt. Als Stammeltern der Monatserdbeere gelten einerseits die in den Alpen heimische Unterart Fragaria vesca var. semperflorens (Duchesne) Ser. und andererseits die hin und wieder auftretende ausläuferlose Buscherdbeere, Fragaria vesca forma eflagellis. Großfrüchtige Formen sind seit dem 18. Jahrhundert in Frankreich unter dem Namen „Fressant“ bekannt.[9] Monatserdbeeren mit Ausläufern eignen sich als Bodendecker, ausläuferlose Sorten als Randbepflanzung von Beeten. Auch die an Naturstandorten zu findende weiße Form forma alba ist in die Kultursorten eingekreuzt worden. Daneben gibt es seit langer Zeit auch ornamentale, teils kuriose Sorten:

Kultursorten von Fragaria vesca (Auswahl):

Dauertragend, ohne Ausläufer:

  • ‘Rügen’, entstanden in der Schlossgärtnerei in Putbus auf Rügen, von dem Erdbeerzüchter Emil Spangenberg aus Morsleben 1920 in den Handel gebracht.
  • ‘Alexandria’, George W. Park Seed Co, USA, 1964
  • ‘Baron Solemacher’, F. C. Heinemann, Erfurt 1935
  • ‘Weisse Solemacher’ F. C. Heinemann, 1937, weißfrüchtig
  • ‘Golden Alexandria’, goldlaubig

Mit Ausläufern:

  • ‘Quarantaine de Prin’, Frankreich, vor dem Ersten Weltkrieg bedeutende Marktfrucht, heute noch in winzigen Mengen in Prin-Deyrançon in der Region Poitou gezogen, mehrmals tragend
  • ‘Blanc Amélioré’, Großbritannien, weißfrüchtig mit großen Früchten vom Typ Fressant
  • Illa Martin’, Deutschland, als Zierpflanze angeboten, mehrmals tragend mit länglichen weißen Früchten; im Handel befindliche Pflanzen zumeist nicht sortenecht.[10]
  • ‘Gartenfreude’, Deutschland, großfrüchtig, mehrmals tragend

Ornamentale Sorten:

  • ‘Monophylla’, Erdbeere von Versailles, statt des gewöhnlich dreigeteilten nur ein großes Blatt; vireszente Blüten
  • ‘Multiplex’, gefüllt blühend, Fruchtertrag sehr gering
  • ‘Muricata’, „Plymouth-Erdbeere“; statt der Nüsschen ist die Frucht mit winzigen Blättchen besetzt; vireszente Blüten

Pflanzenheilkundliche Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wald-Erdbeeren

Im Mittelalter fand insbesondere das Kraut der Wald-Erdbeere gelegentlich medizinische Anwendung, unter anderem als Arzneimittel zur Wundbehandlung.[11] Aufgrund des Gerbstoffgehaltes werden Erdbeerblätter als Heilmittel bei Durchfall verwendet. Die jüngeren Erdbeerblätter werden auch als Ersatz für Schwarzen Tee verwendet. Zur Teebereitung werden fein geschnittene und getrocknete Blätter mit kochendem Wasser übergossen und nach einigen Minuten abgeseiht. Bei Durchfall wurde das mehrmaltägliche Trinken dieses Tees empfohlen.[12]

In der Ausgabe des Deutschen Arzneimittel-Codex des Jahres 2008 sind Erdbeerblätter als Fragariae folium monographiert. Das Bundesgesundheitsamt beurteilt die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit wie folgt:

„Da die Wirksamkeit bei den beanspruchten Anwendungsgebieten nicht ausreichend belegt ist, kann eine therapeutische Anwendung nicht befürwortet werden. Gegen eine Anwendung als Fülldroge in Teemischungen bestehen keine Einwände. Die Anwendung von Erdbeerblättern als Teedroge ist im Übrigen dem Lebensmittelbereich zuzuordnen.“[13][14]

Carl von Linné – der die Wald-Erdbeere 1753 in seinem Species Plantarum beschrieb[15] – soll sich durch eine Kur mit Erdbeerblättertee und frischen Walderdbeeren von der Gicht befreit haben.

Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erdbeerblätter enthalten kondensierte Gerbstoffe, Ellagitannine wie Peduncluagin und Agrimoniin, sowie Flavonoide und Leukoanthocyane. Ascorbinsäure ist nur in geringen Mengen und ätherisches Öl nur in sehr geringen Mengen vorhanden.[12] Im Aromaextrakt können rund 80 chemische Substanzen, wie Buttersäureethylester, Essigsäurebutylester, Essigsäurehexylester, Essigsäureoctylester, Essigsäuredecylester, Essigsäurebenzylester, Caprylsäureethylester, Caprinsäuremethylester, Capronsäureethylester, Laurinsäuremethylester, Tridecanol, Zimtsäuremethylester, 2-Hexenal, 1-Hexanol, 1-Hexenol, 2-Heptanol, 1-Octanol, 2-Nonanol, 2-Nonanon, 2-Undecanon, 2-Pentadecanol, 2-Pentadecanon nachgewiesen werden.[16]

Die Wald-Erdbeere in Märchen und Legenden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In vielen Legenden und Märchen spielt die Walderdbeere eine Rolle. Einer Legende zufolge soll die Gottesmutter Maria einmal im Jahr vom Paradies auf die Erde herabsteigen, um dort Erdbeeren für die verstorbenen und nun im Paradies lebenden Kinder zu sammeln.

Erdbeeren kommen in einem der von den Gebrüdern Grimm gesammelten Märchen vor: In Die drei Männlein im Walde lässt eine böse Stiefmutter die Heldin, nur mit einem Papierkleid bekleidet, mitten im tiefsten Winter nach Erdbeeren suchen. Ihre Suche führt sie zu den drei Männlein, die die Heldin aufgrund ihrer Hilfsbereitschaft belohnen.

Die Wald-Erdbeere in der Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walderdbeeren sind seit langer Zeit ein Symbol der Weltlust, der Verlockung und der Sinnenfreude. Das Christentum hat der Walderdbeere eine zweite Bedeutung beigemessen. Sie ist die Pflanze mit den rosenförmigen Blüten, die keine Dornen ausbildet, deren Beeren ohne Kern und Schale sind, die gleichzeitig fruchtet und blüht. Sie wurde daher zum Sinnbild der Rechtschaffenheit und zur Begleitpflanze von Maria auf mittelalterlichen Tafelgemälden. Wenn daher auf einem Gemälde der christlichen Kunst eine blühende Erdbeerpflanze auftaucht, ist sie außerdem als Allegorie frommer und guter Gedanken zu verstehen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Abbildungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Detlev Arens: Sechzig einheimische Wildpflanzen in lebendigen Porträts. Köln 1991.
  • Marianne Beuchert: Symbolik der Pflanzen – Von Akelei bis Zypresse. Frankfurt am Main 1995.
  • Esther Gallwitz: Kleiner Kräutergarten. Kräuter und Blumen bei den Alten Meistern im Städel. Insel, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-458-33518-8.
  • Heinz-Dieter Krausch: Kaiserkron und Päonien rot … – Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen. Dölling und Galitz, Hamburg 2003, ISBN 3-935549-23-7.
  • Angelika Lüttig, Juliane Kasten: Hagebutte & Co. Blüten, Früchte und Ausbreitung europäischer Pflanzen. Fauna, Nottuln 2003, ISBN 3-935980-90-6.
  • Siegfried Schlosser (Hrsg.), Lutz Reichhoff, Peter Hanelt et al.: Wildpflanzen Mitteleuropas: Nutzung und Schutz. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1991, ISBN 3-331-00301-8.
  • Wolfgang Schiedermair: Die Erdbeere – Waldfrucht, Teedroge und Symbol in der Kunst. In: Zeitschrift für Phytotherapie. Band 28, Nr. 6, 25. Januar 2008, S. 304–310, doi:10.1055/s-2008-1032221.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wald-Erdbeere (Fragaria vesca) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Walderdbeere – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. etwa Andreas Kehlich: Enzyklopaedie der Drogen. (Artikel Fragaria vesca Linnaeus).
  2. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 1976, doi:10.1007/978-3-0348-7650-6.
  3. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 154. (online).
  4. Dierend, Werner.: Erdbeeranbau. Ulmer, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8001-5982-6.
  5. Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 487.
  6. Tracey Tenreira, Maria Joao Pimenta Lange, Theo Lange et al.: A Specific Gibberellin 20-oxidase Dictates the Flowering-Runnering Decision in Diploid Strawberry. In: The Plant Cell Online. Band 29, Nr. 8, September 2017, doi:10.1105/tpc.16.00949 (Volltext; PDF).
  7. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 543.
  8. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW-Verlag, Eching bei München, 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 78.
  9. Günter Staudt: Les dessins d’Antoine Nicolas Duchesne pour son Histoire naturelle des fraisiers. Muséum Nat. d’histoire Naturelle, Paris 2003.
  10. Brigitte Wachsmuth: Annotated List Alpine, Wild, and Musk Strawberry Varieties Currently in Cultivation.
  11. Ingrid Rohland: Das Buch von alten Schäden. Teil II: Kommentar und Wörterverzeichnis (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 23). Würzburg 1982, ISBN 978-3-921456-34-7, S. 262 und 399.
  12. a b Max Wichtl (Hrsg.), Franz-Christian Czygan: Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage. 2. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1989, ISBN 3-8047-1009-3.
  13. Bundesanzeiger Nr. 22a vom 1. Februar 1990.
  14. Eberhard Scholz: Fragaria. In: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage. Band 5 (Drogen E–O), Springer, Berlin etc. 1993, ISBN 3-540-52638-2, S. 181–188.
  15. Linnaeus, C. von 1753. Species Plantarum, Tomus I: 494. Abgerufen am 21. Mai 2018.
  16. Friedrich Drawert, Roland Tressl, Günter Staudt, Hans Köppler: Gaschromatographisch-massenspektrometrische Differenzierung von Erdbeerarten. In: Zeitschrift für Naturforschung C. 28, 1973, S. 488–493 (PDF, freier Volltext).
  17. Plinius der Ältere, 1. Jh.: Naturalis historia Buch XXI, Kapitel 50 (§ 86) (Digitalisat); Übersetzung Külb 1855 (Digitalisat)
  18. Erstdruck: Rom 1481, Kapitel 38: Herba fraga (Digitalisat). Nach der von Kai Brodersen (Apuleius … 2015, S. 211) erarbeiteten Liste ist das Frage-Kapitel weder mit der Naturalis historia des Plinius, noch mit der Medicina Plinii konkordant.
  19. Charles Victor Daremberg und Friedrich Anton Reuß (1810–1868). S. Hildegardis Abbatissae Subtilitatum Diversarum Naturarum Creaturarum Libri Novem. Physica, Buch I, Kapitel 170: Erper. Migne, Paris 1855. Sp. 1194 (Digitalisat) – Übersetzung: Herbert Reier: Hildegard von Bingen Physica. Nach der Textausgabe von J. P. Migne, Paris 1882 ins Deutsche übersetzt. Kiel 1980, S. 30: Das Kraut, in dem Erpere entstehen, ist eher warm als kalt. Aber es bereitet gegessen slim im Menschen und taugt nicht zur Medizin. Die Erper Früchte verursachen slim im Menschen, der sie isst und taugen weder einem Gesunden noch Kranken zur Speise, weil sie neben der Erde auch noch in fauliger Luft wachsen.
  20. Frankfurt, ms. Germ. Qu. 17, Elsass, 1. Viertel 15. Jh., Blatt 343ra: Erper krut wasser ist gut fur die gilwe vnd fur ander bose hitze vnd zu den ogen die do rot sint der sol es alle morgen vnd alle naht dar in strichen vnd machet wit vmb die brust vnd veget die lunge man sol es do fur trincken (Digitalisat)
  21. Cpg 226, Elsass 1459–1469, Blatt 102v: Erper wasser ist gut gedruncken vor die gilwe vnd machet wyt vmb die brust vnd feget die lunge vnd wer rot augen hat der strich das wasser alle morgen vnd alle nacht dar jn er genieset (Digitalisat)
  22. Cpg 558, Nordbayern, um 1470–1485, Blatt 24r-v: Erper wasser ist gut wer vnraÿn boßen swaÿß hat jn jm vnd jnvendig bose hicze vnd leschet den durst vnd vertreibt den stain vnd macht gar gut geblute mit vein getruncken oder sust geßen vnd ist auch gutt denen dÿe fewle jn dem munde haben : vnd auch dÿe ein geswer haben jn der kelen den sol man es geben zu trincken jn dÿe gurgel jn den hals daz hilfft sie sere : vnd ist gut getruncken wider den stinckenden mundt : vnd ist auch gutt den dÿe do sprechlos ligen vnd daz man ÿm daz zu nißen geb : daz hilfft wol : vnd ist auch gutt zu dem haupbt vnd zu dem herczen daz krefftiget es wol vnd ist den frauen auch gutt zu irner kranckhait vnd ist wider daz abnemen vnd ist auch gütt dem ein bain zeprochen ist das haÿlz es vnd alle bain vnd wunden do mit ze vaschen haÿlet gar sere / vnd wer ettwo wundt wer jn dem leib wo es wer dem sol man es zu trincken geben. (Digitalisat)
  23. Cpg 545 Nürnberg (?) 1474, Blatt 118r-v: Erper wasser fur pöße sweis vnd hicz Item Erper wasser ist gut wer possen giftigen swaiß hat yn ym vnd ynwendig poß hicz hat So er des wassers trinckt so es pade wil So vertreibt es den swais fur den durst Vnd ist gut fur den durst Es vertreibt auch den stein mund fewl Item mit wein gemischt vnd getruncken oder prot darauß gessen macht gut plut vnd ist gut fur die mundt fewl kelen wee Vnd wem yn der kelen wee seÿ dem sol man es geben zugurgeln fur den stinckenden adtem Vnd ist gut getruncken wider den stinkenden adtem zu der sprach Vnd es hilft wol auch den die vnsprech sein so man yn es zu trincken geit zu dem haubt Vnd ist gut zu dem haubt zu hercz Vnd es kreftigt auch das hercz zu der frawen sucht swint sucht Vnd ist gut den frawen zu ir kranckheit So sie es trincken vnd ist wider das ab nemen im leib pein pruch Vnd es hailt pein pruchig So man yn das zu trincken geit vnd wescht sich da mit zu den wunden Vnd wo einer wund were wan er sein trinckt vnd sich do mit wescht der heilt von grund aus wunden Vnd so ymant yn wendig wundt were oder pein pruchig were so er des wassers trinckt so heilt er (Digitalisat). --- Blatt 118v: Das erper kraut fur den stein Item Erper kraut wasser ist gar heilsam getruncken vnd kein bewerter kunst weiß ich fur den stein dan erper kraut vnd eyssen kraut vnd spiczigen wegrich die drew geleich vntter einnander gethan vnd abentz getruncken das treibt den stein lindiglich vnd ich habs yn einem kloster gelernet die hern vil haben yn do mit geholffen (Digitalisat)
  24. Michael Puff: Büchlein von den ausgebrannten Wässern. 15. Jh. Druck Augsburg (Johannes Bämler) 1478 (Digitalisat)
  25. Nikolaus Frauenlob 15. Jh. Cpg 583, Süd-West-Deutschland (Mattighofen), 1482–1486, Blatt 27r–27v (Digitalisat). Transkription (rubrizierte Stellen in Fettschrift): Erper hat iiij tugent. Ob ein Mensch nicht lustig ist oder verdrossen. Man sal erper krawt jn wasser wal sÿeden vnd darab trincken das macht den menschen lustig vnd auch vnverdrossen. Ein besunder ercznej von erper vnd vom kraut. Man sal Erperkrawt safft nemen vnd darjnn weÿssen pfeffer ze stössen vnd sal das trincken Das hilfft den dy da vast keuchen vnd hilfft dem magen vnd der prust vnd dem geschratt vnd der plater vnd manigerlaÿ dingen. Wem das milcz we thuet ader wem der magen zuo vast hitzig ist. Man sal erperpleter zestössen vnd den safft mit halb als vil hönig mischen vnd sal das trincken das hilft dem milcz vnd erfrischt den magen gar wal. Wer jm wider dÿ febres wil helfen das merkcht. Man sal erperpleter jn wein wal sieden vnd darab trincken ee vnd jn das fieber rüer. --- Cpg 666, Kurpfalz, 1478–1480, Blatt 113r (Digitalisat) Transkription: Erper vnd jr kraut hat iiij tugent a Ob der mensch vnlustig vnd verdrossen ist Man [sal] erper jn wasser wal syden vnd dor abe trincken daz macht den menschen lustig vnd vnverdrossen b Ein besunder Erczneÿ von erper Man sal erper kraut safft nemen vnd dor jnne weyssen pfeffer zu stossen vnd sal daz trincken daz hilfft den dy vast keychen vnd hilfft bdem magen vnd der prust vnd dem geschrott vnd der platern c Wem daz milcze we tut ader der magen zu fast hitzig ist Man sal erper pleter zu stossen vnd den safft mit halp so vil honig mischen vnd sal daz trincken daz hilfft dem milcz vnd erfrischt den magen d Wer jme wider dÿ febres helffen wil Man sal erper pleter jn wein wal syden vnd dor von trincken e daz jn dy febres ruren
  26. Herbarius Moguntinus, Mainz 1484, Teil I, Kapitel 63: Fragaria. Erper krut (Digitalisat)
  27. Gart der Gesundheit. Mainz 1485, Kapitel 190: Frage. Ertbern (Digitalisat)
  28. Hortus sanitatis 1491, Mainz 1491, Teil I, Kapitel 188: Fragaria (Digitalisat)
  29. Hieronymus Brunschwig: Kleines Destillierbuch, Straßburg 1500, Blatt 41r–42r: Erdtber (Digitalisat)
  30. Otto Brunfels: Contrafayt Kreüterbůch. Johann Schott, Straßburg 1532, S 200: Erdtbörkraut (Digitalisat)
  31. Hieronymus Bock: New Kreütter Bůch. Wendel Rihel, Straßburg 1539, Teil I, Kapitel 170: Erdtberen (Digitalisat)
  32. Leonhart Fuchs: New Kreütterbuch … Michael Isingrin, Basel 1543, Kapitel 329: Erdtbeerkraut (Digitalisat)
  33. Pietro Andrea Mattioli: Commentarii, in libros sex Pedacii Dioscoridis Anazarbei, de medica materia. Übersetzung durch Georg Handsch, bearbeitet durch Joachim Camerarius den Jüngeren, Johan Feyerabend, Franckfurt am Mayn 1586, Blatt 355r–356r: Erdbeeren (Digitalisat)
  34. Nicolas Lémery: Dictionnaire universel des drogues simples. Paris 1699, S. 308 : Fragaria (Digitalisat); Übersetzung. Vollständiges Materialien-Lexicon. Zu erst in Frantzösischer Sprache entworffen, nunmehro aber nach der dritten, um ein grosses vermehreten Edition [...] ins Hochteutsche übersetzt / Von Christoph Friedrich Richtern, [...]. Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1721, Sp. 466: Fragaria (Digitalisat)
  35. Albrecht von Haller (Herausgeber): Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstwörter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollständig erkläret [...]. Gaumische Handlung, Ulm/ Frankfurt am Main/ Leipzig 1755, Sp. 671: Fraga (Digitalisat)
  36. Jean-Louis Alibert: Nouveaux éléments de thérapeutique et de matière médicale. Crapart, Paris Band I 1803, S. 553–554: Fraisier. Radix, herba Fragariae (Digitalisat)
  37. Philipp Lorenz Geiger: Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen & zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker & Droguisten. Wolters, Stuttgart, 2. Band, 2. Hälfte 1830, S. 972–975: Fragaria (Digitalisat)
  38. Wolfgang Schneider: Lexikon zur Arzneimittelgeschichte. Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik, Chemie, Mineralogie, Pharmakologie, Zoologie. Govi-Verlag, Frankfurt a. M. Band 5/2 (1974), S. 105–107: Fragaria (Digitalisat)