„Hiroshima“ – Versionsunterschied
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Eine japanisch-amerikanische Studie erfasste 86.572 Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Explosion in einem Umkreis von 10 Kilometern aufhielten. |
Eine japanisch-amerikanische Studie erfasste 86.572 Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Explosion in einem Umkreis von 10 Kilometern aufhielten. |
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Bis 60 Jahre nach dem Atombombenabwurf starben davon 440 Menschen an Tumoren, 250 Menschen durch strahleninduzierte Herzinfarkte und 87 Menschen an Blutkrebs. |
Bis 60 Jahre nach dem Atombombenabwurf starben davon 440 Menschen an Tumoren, 250 Menschen durch strahleninduzierte Herzinfarkte und 87 Menschen an Blutkrebs. |
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30 Feten bildeten nach der Geburt geistige Behinderungen aus. |
30 Feten bildeten nach der Geburt geistige Behinderungen aus. (Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,518895-3,00.html Die Quelle, auf die sich der Artikel beruft, kenne ich leider nicht.) |
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Version vom 22. November 2007, 23:50 Uhr
Hiroshima-shi 広島市 | ||
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Geographische Lage in Japan | ||
Region: | Chūgoku | |
Präfektur: | Hiroshima | |
Koordinaten: | 34° 23′ N, 132° 27′ O | |
Basisdaten | ||
Fläche: | 905,01 km² | |
Einwohner: | 1.198.021 (1. Februar 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 1324 Einwohner je km² | |
Gemeindeschlüssel: | 34100-2 | |
Symbole | ||
Baum: | Campherbaum | |
Blume: | Oleander | |
Rathaus | ||
Adresse: | Hiroshima City Hall 1-6-34, Kokutaiji Naka-ku, Hiroshima-shi Hiroshima-ken 730-8586Japan | |
Webadresse: | http://www.city.hiroshima.jp | |
Lage der Gemeinde Hiroshima in der Präfektur Hiroshima | ||
Hiroshima (jap. 広島市, -shi, dt. weiträumige Insel) ist eine Hafenstadt im Südwesten der japanischen Hauptinsel Honshū und der Verwaltungssitz der gleichnamigen Präfektur Hiroshima. Sie gliedert sich in acht Bezirke: Naka, Higashi, Minami, Nishi, Asaminami, Asakita, Aki und Saeki.
Die Gesamtfläche der Stadt beträgt 741,74 km², die Einwohnerzahl 1.159.391 (Stand: 1. Januar 2007).
Weltweite Bekanntheit erlangte Hiroshima als Ziel des ersten kriegerischen Kernwaffeneinsatzes am 6. August 1945.
Geschichte
Hiroshima wuchs um eine Burg (genannt die „Karpfenburg“) aus dem späten 16. Jahrhundert und wurde unter der Herrschaft der Familie Asano ausgebaut, die bis zur Meiji-Restauration hier regierte.
Der Ausbau des Hafens 1889 und der Anschluss an die 1894 fertiggestellte Sanyō-Eisenbahnlinie zwischen Kōbe und Shimonoseki führten zu einem weiteren Aufschwung der Stadt.
Während des Ersten Japanisch-Chinesischen Krieges (1894–1895) war Hiroshima kaiserliches Hauptquartier, in der Folgezeit wurde es zu einem militärischen Zentrum des Kaiserreiches Japan. Bis zum Zweiten Weltkrieg gewann die Stadt zunehmend an Bedeutung und wuchs zur siebtgrößten Stadt Japans.
Am 6. August 1945 um 8:15 morgens wurde die US-amerikanische Atombombe „Little Boy“ vom amerikanischem Flugzeugbomber „Enola Gay“ in knapp 600 Metern Höhe zur Zündung über der Metropole gebracht (siehe Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki), die bis dahin von Bombardierungen verschont geblieben war. Die Detonation tötete in Hiroshima vermutlich mehr als 70.000 Menschen sofort und zerstörte ca. 80 % der Stadt. Bis Ende 1945 wuchs die Zahl der Todesopfer auf etwa 140.000 an.
Laut eines Berichtes in Der Spiegel (vom 19.11.07) Starben durch die Detonation von „Little Boy“ aufgrund der Druckwelle und der starken Hautverbrennungen, in den ersten Tagen 140.000 Menschen. Eine japanisch-amerikanische Studie erfasste 86.572 Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Explosion in einem Umkreis von 10 Kilometern aufhielten. Bis 60 Jahre nach dem Atombombenabwurf starben davon 440 Menschen an Tumoren, 250 Menschen durch strahleninduzierte Herzinfarkte und 87 Menschen an Blutkrebs. 30 Feten bildeten nach der Geburt geistige Behinderungen aus. (Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,518895-3,00.html Die Quelle, auf die sich der Artikel beruft, kenne ich leider nicht.)
Nach dem Wiederaufbau ab 1949 entwickelte sich Hiroshima zu einem wichtigen Industriestandort und ist heute mit über 1,1 Millionen Einwohnern die zehntgrößte Stadt Japans.
Verkehr
Hiroshima ist seit 1976 an den Sanyō-Shinkansen (Schnellfahrstrecke,Bahnhof Hiroshima) angeschlossen. Ein neuer Flughafen Hiroshima liegt weit östlich außerhalb der Stadt, der alte ist unter dem Namen Hiroshima-Nishi weiterhin für Regionalflüge in Betrieb. Hiroshima hat auch Anschluss an die Chugoku- und die Sanyō-Autobahn sowie die Nationalstraße 2, die das Stadtgebiet von Ost nach West durchquert. Vom Hafen bestehen zahlreiche Fährverbindungen zu den Inseln in der Seto-Inlandsee und nach Shikoku.
Hiroshima hat das größte Straßenbahnnetz Japans mit neun Linien, die sich auf den Innenstadtbereich beschränken. Eine Überlandlinie führt nach Miyajima-guchi, von wo eine Fährverbindung zur Insel Miyajima besteht. Sechs Busgesellschaften betreiben zahlreiche Buslinien – vor allem in die Vororte – und die JR deckt den Eisenbahn-Regionalverkehr ab. Zwei moderne ÖPNV-Systeme gibt es auch – die Astram und die Einschienenbahn Hiroshima – allerdings tragen die Straßenbahnen, Mopeds, Motorräder, Eisenbahnen und Busse die Verkehrshauptlast.
Persönlichkeiten
Die aus Hiroshima stammende Schülerin Sadako Sasaki (1943-1955) kämpfte bis zu ihrem Tod mit dem Falten von Origami-Kranichen gegen ihre Leukämie-Erkrankung, die durch die freigewordene Strahlung nach dem Atombombenabwurf verursacht wurde. Aufgrund der weltweiten Anteilnahme an ihrem Schicksal wurden Papierkraniche zu einem Symbol der internationalen Friedensbewegung und des Widerstandes gegen den Atomkrieg.
Hara Tamiki wurde am 15.11.1905 in Hiroshima geboren. Nach einem Anglistikstudium in Tokio arbeitete er als Englischlehrer, war daneben aber auch literarisch tätig. Das beherrschende Thema seiner Werke ist bereits damals der Tod, doch noch mit dem "schönen Tod" kokettierend. 1944 starb seine geliebte Frau und er kehrte in seine Heimatstadt Hiroshima zurück. Dort erlebte er den Atombombenabwurf am 6.8.1945. Von nun an stand sein Schaffen unter dem Motto: "Lebe nicht um deiner selbst willen! Lebe um die Toten zu beklagen!" Besonders bekannt ist er für seine Erzählung Natsu no hana (1949; dt. Sommerblumen, in: Seit jenem Tag, Hg. Ito Narihiko 1984). Sie gehört zu den besten Stücken der japanischen Kriegsliteratur und übte starken Einfluss auf die japanische Friedensbewegung aus. Aus Verzweiflung über den Ausbruch des Koreakriegs warf er sich am 13.3.1951 in Musashino vor einen Zug.
Aus Hiroshima stammt auch der bedeutende japanische Komponist Toshio Hosokawa (geboren am 23. Oktober 1955), der mit seiner Sinfonie „Memory of the Sea“ den Selbstheilungskräften seiner Geburtsstadt ein eindrucksvolles Klang-Denkmal setzte.
Sehenswürdigkeiten
Da die Stadt selbst bei dem Atombombenabwurf größtenteils zerstört wurde, sind nur wenige Sehenswürdigkeiten vorhanden.
Die Atombombenkuppel – die Ruine des ehemaligen Gebäudes der Industrie- und Handelskammer – ist als Mahnmal im Zustand unmittelbar nach dem Atombombenabwurf konserviert worden. Auf der anderen Seite des Flusses Ōta befindet sich der Friedensgedenkpark mit dem Friedensmuseum Hiroshima. Erst mit Verzögerung wurde auch ein Denkmal für die koreanischen Opfer des Atombombenabwurfes auf Hiroshima errichtet.
Die „Karpfenburg“ wurde 1958 wieder im alten Stil aufgebaut.
In der Bucht vor Hiroshima liegt die Insel Miyajima mit dem auf Pfählen gebauten Itsukushima-Schrein und dem davor im Wasser stehenden Torii, einem der meistfotografierten Wahrzeichen Japans.
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Die Atombombenkuppel
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Detail der Dachkonstruktion der Atombombenkuppel
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Kenotaph vor dem Friedensmuseum Hiroshima
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Kenotaph von der anderen Seite, im Hintergrund die Atombombenkuppel
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Friedenspark von Hiroshima
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Friedensglocke im Park von Hiroshima
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Friedensturm
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Gebetsstatue
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Phönixbaum im Park von Hiroshima
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Friedensdenkmal der Kinder
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Denkmal für die koreanischen Opfer
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Klimadiagramm von Hiroshima
Sport
- Baseball
- Fußball
Wirtschaft
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Nur Liste
zulässig.
- Schiffbau
- Maschinenbau, unter anderem Metallverarbeitung
- Autoindustrie
- Chemische Industrie (insbesondere Herstellung von Synthesekautschuk)
- Möbelindustrie
- Schuhindustrie
- Papierindustrie
- Textilindustrie
- Nahrungsmittelindustrie
- Export- und Fischereihafen
- Flughafen
Städtepartnerschaften
Literatur
- Ibuse Masuji: Schwarzer Regen. Roman. 1954
- Günther Anders: Hiroshima ist überall. C.H. Beck, München Neuauflage 1982, ISBN 3-406-39212-1
- Robert Jungk: Strahlen aus der Asche. Heyne Ullstein Verlag, München Neuauflage 1991, ISBN 3-453-04448-7
- Keiji Nakazawa: Barfuß durch Hiroshima (vierbändige Manga-Serie). Carlsen, Hamburg 2005
- Ito Narihiko(Hg.): Seit jenem Tag. Hiroshima und Nagasaki in der japanischen Literatur. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-596-25862-6
- Brigitte Drescher, Detlef Garbe (Hg.): Es begann in Hiroshima. Lamuv Taschenbuch 20, Bornheim 1982. ISBN 3-921521-61-0
- Elke Tashiro, Jannes K. Tashiro: Hiroshima. Menschen nach dem Atomkrieg. dtv Sachbuch, München 1982. ISBN 3-423-10098-2
- Detlef Bald: Hiroshima, 6.August 1945. Die nukleare Bedrohung. Deutscher Taschenbuch Verlag 1999. ISBN 3-423-30607-6
- Helmut Erlinghagen:Hiroshima und wir. Augenzeugenberichte und Perspektiven. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1982. ISBN 3-596-24236-3
- Carola Hein, Jeffry M. Diefendorf, Ishida Yorifusa: Rebuilding Urban Japan after 1945. ISBN 0-333-65962-7
Weblinks
- Offizielle Homepage der Stadt (engl.)
- Eintrag „Einsatz von Atomwaffen-Hiroshima“ bei Atomwaffen A-Z; alles was man über Atomwaffen wissen will, mit Glossar
- Auseinandersetzung mit dem Hiroshima-Geschehen im Unterricht
- Hiroshima e Nagasaki (port.) – das Colégio São Francisco ist z. Z. nicht erreichbar
- Peter Bürger, Die US-Legende über Hiroshima und Nagasaki (Telepolis, 5. August 2005)
- Bessere Welt, Links zu Hiroshima (dt. und engl.)
- Nach Hiroshima blieb ein Lernprozess der Zivilisation aus
- Atombombe auf Hiroshima: Verbrechen gegen die Menschlichkeit
- Österreichischer Friedensdienst in Hiroshima
- Historischer Umgang der Verursacher mit dem Thema
- Bilder aus Hiroshima
- Atombombe und Folgen – Artikelsammlung bei Lebenshaus-Website
- wissen.de: Über den Atomschlag in Hiroshima
- Fotos aus Hiroshima (Stadtszenen, Friedenspark, Schloss und Marina Hop)