Skandinavische Literatur

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Skandinavische Literatur (exakter eigentlich: Nordische Literatur[1]) ist die Literatur in den Sprachen der nordischen Länder. Dazu zählen Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden sowie deren autonome Gebiete Åland, Färöer und Grönland sowie Sápmi. Die Mehrheit dieser Nationen und des Gebietes sprechen nordgermanische Sprachen. Obgleich man in Finnland keine nordgermanische Sprache, sondern Finnisch spricht, hat die finnische Geschichte und Literatur einen klaren Zusammenhang mit Schweden. Sprachlich mit den Finnen verwandt sind die Sami in Schweden, Norwegen und Finnland (sowie Russland).

Die skandinavischen Völker haben eine bedeutende und einflussreiche Literatur hervorgebracht. Der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen popularisierte das moderne realistische Drama in Europa, mit Stücken wie Die Wildente und Nora oder ein Puppenheim. Der Literaturnobelpreis wurde Bjørnstjerne Bjørnson, Selma Lagerlöf, Verner von Heidenstam, Karl Adolph Gjellerup, Henrik Pontoppidan, Knut Hamsun, Sigrid Undset, Erik Axel Karlfeldt, Frans Eemil Sillanpää, Johannes V. Jensen, Pär Lagerkvist, Halldór Laxness, Nelly Sachs, Eyvind Johnson, Harry Martinson und Tomas Tranströmer verliehen.

In den Literaturen Dänemarks, Norwegens und Schwedens spiegelte sich von etwa 1830 bis 1864 eine (ursprünglich studentisch geprägte) nationalromantische Strömung, der Skandinavismus (Skandinavisme). Dieser orientierte sich am nordischen Altertum und zielte politisch auf die Vereinigung der drei Reiche zielte, wobei er sich gegen Deutschland und Russland wendete. Diese politische Strömung, die mit dem „kulturellen“ oder „literarischen Skandinavismus“ sowohl liberale als auch konservative Intellektuelle erfasste, verebbte, als Norwegen und Schweden Dänemark im Krieg gegen Preußen und Österreich im Stich ließen. Sie lebte zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch einmal kurz auf; zeitweise wurde auch Finnland (mit antirussischer Tendenz) einbezogen.

Seit den 1970er Jahren hinterließ der von der gleichheitsorientierten Politik unterstützte Feminismus in den festlandskandinavischen Ländern nicht nur deutliche thematische Spuren in der Literatur, sondern auch in der Sprache. Neben sexusneutralen Artikeln und Berufsbezeichnungen gibt es in Schweden auch die männliche Krankenschwester, ohne dass dies lächerlich wirkt. Das hat auch sprachhistorische Gründe.

Die skandinavische Literatur des Mittelalters

Der Stein von Rök trägt die mit 750 Zeichen längste erhaltene Runenschrift

Im Mittelalter wurde in Skandinavien erst Urnordisch und später Altnordisch gesprochen. Die ältesten schriftlichen Aufzeichnungen Skandinaviens sind Runenschriften auf Gedenksteinen und anderen Gegenständen. Einige von denen enthalten Anspielungen an die Nordische Mythologie und kurze Verse in Alliterationsform. Das bekannteste Beispiel ist der kunstvolle Rök Runenstein (ca. 800), ein Totengedenken mit verrätselten Anspielungen an die Legenden aus der Völkerwanderungszeit. Die ältesten Gedichte der Edda siedelt man im 9. Jahrhundert an, obwohl sie erst in Manuskripten des 13. Jahrhunderts erhalten sind. Sie erzählen die Mythen und Heldenepen Skandinaviens. Die Skaldendichtung ist ähnlich erhalten, die Manuskripte haben die mündlichen Fassungen des 9. Jahrhunderts aufgezeichnet.

Die Christianisierung des 10. Jahrhunderts brachte Skandinavien in Kontakt mit dem europäischen Wissen, einschließlich des lateinischen Alphabets und der lateinischen Sprache. Im 12. Jahrhundert trug dies literarische Früchte in Werken wie den dänischen Gesta Danorum, einem engagierten historischen Werk des Saxo Grammaticus. Das 13. Jahrhundert galt als Goldenes Zeitalter der isländischen Literatur mit Snorri Sturlusons Edda und Heimskringla .

Reformationszeit

Um 1520 erreichte der Humanismus die nordischen Ländern, kurze Zeit später die Reformation. Zwar zerbrach schon 1523 die Kalmarer Union, die die drei nordischen Königreiche vereinigte. Doch wurde Norwegen politisch und kulturell durch die Einführung der Reformation völlig von Dänemark abhängig und verlor durch die Übernahme der Bibel und des Kirchenlieds in dänischer Sprache seine sprachliche Eigenständigkeit, während Island sie behielt. Die Literatur der gesamten Reformationszeit war durch die Publikation religiöser Unterweisungs- und Gebrauchsschriften in hoher Zahl geprägt; die bedeutendsten Leistungen waren jedoch die Bibelübersetzung und das Kirchenlied in der Landessprache (auch der finnischen). Gegen Ende des 16. Jahrhunderts entwickelt sich unter dem Einfluss des Humanismus und namentlich Philipp Melanchthons auch eine neulateinische Literatur, zunächst in Dänemark, in Schweden etwas später. Der Buchdruck verbreitete sich jedoch nur langsam, so dass viele Bücher in Deutschland gedruckt werden mussten.[2] Durch den Einfluss der lateinischen und der deutschen Sprache wurde die Entwicklung der Landessprachen zunächst gehemmt.

Dänische Literatur

Die Schriften der vorreformatorischen Zeit waren weitgehend in lateinischer Sprache abgefasst. Das 16. Jahrhundert brachte die Reformation nach Dänemark und eine neue Periode der dänischen Literatur. Zu den Hauptautoren der Zeit gehörten Humanisten wie Christiern Pedersen, der das Neue Testament ins Dänische übersetzte, und Poul Helgesen, einen Erasmus-Übersetzer und Vertreter einer aufgeklärten Gegenreformation. Im 16. Jahrhundert entstanden die ersten Dramen Dänemarks, einschließlich der Werke Hieronymus Justesen Ranchs. Das 17. Jahrhundert war eine Ära des erneuerten Interesses an den skandinavischen Wurzeln und Altertümern mit Gelehrten wie Ole Worm an der Spitze. Obwohl sich die lutherische Orthodoxie ausbreitete, erreichte die Dichtung in dem persönlichen Ausdruck der Passionshymnen Thomas Kingos einen Höhepunkt. Wichtige dänische Autoren des 19. Jahrhunderts waren Søren Kierkegaard und Hans Christian Andersen. Unter den dänischen Autoren des 20. Jahrhunderts erlangte insbesondere Martin Andersen Nexø in Deutschland größere Bekanntheit. Karen Blixen wuchs in Dänemark auf, schrieb aber ihre Bücher auf englisch.

Färöische Literatur

Die färöische Literatur im traditionellen Wortsinn hat sich eigentlich erst in den letzten 100–200 Jahren entwickelt. Dies liegt hauptsächlich an der Insellage der Färöer als auch daran, dass die Färöische Sprache bis 1890 kein standardisiertes Schriftformat hatte. Aus dem Mittelalter wurden zahlreiche färöische Gedichten und Erzählungen mündlich überliefert. Die Gattungen umfassten sagnir (historische Stoffe), ævintyr (Geschichten) und kvæði (Balladen, oft mit Musik und Tanz). Diese wurden erst im 19. Jahrhundert schriftlich fixiert und boten die Grundlage für eine "verspätete", aber beeindruckende Literatur. Der bereits 1940 erschienene Fischerroman „Vater und Sohn unterwegs“ (deutsch 2015) von Heðin Brú war das erste Werk der färöischen Literatur, das international bekannt wurde.

Zu den modernen Autoren gehören Gunnar Hoydal, Oddvør Johansen, die auch Kinderbücher verfasst und ihre Bücher noch mit Bleistift schreibt, und der Lyriker und Dramatiker Joánes Nielsen (* 1953). Auch ins Deutsche und Englische wurden mehrere Titel färöischer Autoren mittlerweile übersetzt.[3]

Finnische Literatur

Durch die bewegte Geschichte Finnlands, das fast 700 Jahre (bis 1809) von Schweden und mehr als 200 Jahre (zeitweise im 18. Jahrhundert und von 1809 bis 1917) von Russland beherrscht wurde, war während langer Perioden hindurch die Regierungssprache (Schwedisch bzw. Russisch) bzw. und die der Gebildeten (meist Schwedisch) eine andere war als die Volkssprache. Erst 1902 wurde das Finnische zur gleichberechtigten Amtssprache. Die spät errungene Unabhängigkeit prägte die finnische Literatur aus, die in ihren größten Werken die Schaffung bzw. Erhaltung einer starken finnischen Identität beabsichtigte. Doch auch Autoren der schwedisch sprechenden Minderheit beziehen die großen historischen und nationalen Themen wie den Winterkrieg oft in ihre Arbeiten ein und spielten eine wichtige Vermittlerrolle beim Zugang zur internationalen Literatur. Eine Literatur der etwa 2500 Personen zählenden samischen Minderheit in Finnland existiert erst seit den 1970er Jahren.

Volksdichtung

Die finnische Sprache wurde erst vor etwa 150 Jahren zu einer modernen Literatursprache entwickelt – genauer gesagt entwickelten sich moderne Sprache und Literatur gemeinsam in wechselseitiger Beeinflussung. Bis ins 20. Jahrhundert bildete die Volksdichtung das tragende Fundament der finnischen Literatur. Sie ist im Laufe von 1000 Jahren entstanden, doch wirkt sie sehr einheitlich; oft ist ihr die Entstehungszeit nicht anzumerken, was auf die durchgängige Verwendung von Alliteration und achtsilbig-trochäischem Versmaß zurückzuführen ist. Diese finnische Volksdichtung existierte in zahlreichen Gattungen und Formen: als lyrische oder epische Dichtung, als didaktische, deutend-beschwörende oder schamanistische Zaubergesänge, als Jagdlieder oder Ursprungsgesänge (Historiola). Ihr Ursprung lag wohl meist an der Westküste; später verschob sich der Schwerpunkt ihrer Überlieferung in den Osten nach Karelien, wo sie im 19. Jahrhundert von Sängern in künstlerisch anspruchsvoller Form gepflegt wurden. Im Osten am Ladogasee lag ein weiterer Schwerpunkt der Liedertradition. Auch die Wikinger- und vorreformatorische Zeit haben diese Traditionen nicht auslöschen können, obwohl man in den Historiola christliche Einflüsse erkennen kann, die den schamanistischen Zaubergesang zurückdrängen.

Nationalbewegung und Romantik

Erste geistlich-pädagogische Texte in finnischer Sprache entstanden in der Reformationszeit, doch blieb das Finnische eine Bauernsprache, die in gebildeten Kreisen geächtet war. Das führte Anfang des 19. Jahrhunderts unter zaristischer Herrschaft, jedoch bei relativer Autonomie und gefördert durch das Sprachdekret Alexander II. zur Entwicklung einer Nationalbewegung, die sich gegen die Dominanz des Schwedischen richtete, das nur von einem Siebtel der Finnen als Muttersprache gesprochen wurde, und zur Aufwertung der Volksdichtung.

Titelblatt der Erstausgabe des Kalevala von 1835

Die bei weitem berühmteste Sammlung der Volkspoesie ist das Kalevala. Das als finnisches Nationalepos geltende Werk wurde in jahrzehntelanger Arbeit von Elias Lönnrot aus mündlich überlieferten Gesängen vor allem Kareliens kompiliert. 1835 zuerst veröffentlicht, wurde es schnell zum Symbol des finnischen Nationalismus.

Das erste in finnischer Sprache veröffentlichte Roman war Die sieben Brüder (1870) von Aleksis Kivi (1834–1872). Dieses Werk der Spätromantik – typische für Finnland ist eine geistesgeschichtliche „Verspätung“ gegenüber Westeuropa – gilt allgemein als das größte Werk der finnischen Literatur. Kivi trat aber auch als Lyriker hervor. Weitere Autoren der Romantik sind der Sprachforscher und Übersetzer August Ahlqvist (Pseudonym: A. Oksanen, 1826–1889) und Karlo Robert Kramsu (1855–1895), der in seinen bitteren Balladen den Bauernaufstand von 1596–97 besingt. Der Dramatiker Kaarlo Bergbom (1843–1906) begründete in den 1870er Jahren das Finnische Nationaltheater in Helsinki.

Das Hauptwerk der schwedischsprachigen finnischen Romantik war das Versepos Fähnrich Stahl (1848/60) von Johan Ludvig Runeberg.

Realismus

Bekannte Autoren des literarischen Realismus vor der und um die Wende zum 20. Jahrhundert waren Juhani Aho und die Frauenrechtlerin Minna Canth. Danach setzten sich vor allem in der Lyrik von Eino Leino und Volter Kilpi (1874–1939) neuromantisch-archaisierende bzw. im Werk des Lyrikers und bedeutenden Übersetzers Otto Manninen (1872–1950) symbolistische Strömungen durch.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einer Polarisierung von linken und rechten politischen Kräften, der sich auch die Literaten nicht entziehen konnten. Dieser Konflikt wurde in den 1930er Jahren durch einen erbitterten Sprachstreit zwischen nationalistischen finnischen und schwedischen Intellektuellen und Studenten überlagert wurde. Frans Eemil Sillanpää erhielt für seinen Roman Silja, die Magd im Jahr 1939 als bislang einziger Finne den Literaturnobelpreis.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg orientierte sich die finnische Literatur stärker an angeloamerikanischen als an deutschen Vorbildern oder an Ibsen und Tolstoj. Väinö Linna und Mika Waltari publizierten dennoch große historische Romane, und die Geschichtsepik behielt zunächst ihren Platz in der finnischen Literatur, wenngleich ihr Schauplatz oft die Kleinstadt war; doch spiegeln sich seit den 1960er und 1970er Jahren die raschen sozialen Veränderungen in der Literatur, die ihr Erbe abstreifte und sich aktuellen Themen wie der Landflucht widmete.

Ironie und skurriler Humor zeichnet viele Werke der Lyrik und Epik dieser Zeit aus. International populär wurde Arto Paasilinna (1942–2018) durch 35 humoristische Romane und Hörbücher.

Seit 2000

Neuerdings gewinnt die Geschichtsepik wieder an Bedeutung. Die derzeit populärste finnische Autorin dürfte Sofi Oksanen (* 1977) sein. Ihre Romane – Fegefeuer wurde in fast 40 Sprachen übersetzt – handeln vom Schrecken des Nationalsozialismus und Stalinismus in Finnland und Estland. Jari Järvelä (* 1985) und Jari Tervo (* 1959), der auch als Autor eines Kriminalromans ausgezeichnet wurde, verfassten historische Romantrilogien zu den Wendepunkten der neueren finnischen Geschichte. Katja Kettu (* !978) wurde auch in Deutschland durch den Roman Kätilö (2011; dt. „Wildauge“, 2014) über eine deutsch-finnische Liebesbeziehung während des Winterkriegs bekannt.

Buchmarkt

In Finnland erscheinen nach Island weltweit die meisten Bücher bezogen auf die Einwohnerzahl, nämlich insgesamt etwa 13–14.000 pro Jahr, davon ein Drittel Neuerscheinungen. Das Land war 2014 das Gastland der Frankfurter Buchmesse. In diesem Jahr wurden ca. 140 finnische Titel ins Deutsche und etwa halb so viele ins Schwedische übersetzt.

Isländische Literatur

Die Isländersagas (isländisch Íslendingasögur) sind Prosaerzählungen über Angelegenheiten im Island des 10. und frühen 11. Jahrhunderts. Sie stellen die bekannteste und typischste isländische Literatur der Frühzeit dar. Im Spätmittelalter wurden rímur zur populärsten Form des poetischen Ausdrucks.

Die Reformation bezeichnet den Beginn der neuisländischen Literatur. Die Zeit von 1550 bis 1750 ist durch Übersetzungstätigkeit und Kommentare zur Skaldendichtung gekennzeichnet; im Land gedruckt wurden jedoch fast nur geistliche Texte. Die erste vollständige Bibelübersetzung erschien 1584. Ferner entstanden Kirchenlieder, Psalmen und volkstümliche epische Gedichte (rímur) sowie einige Reisebeschreibungen. Zur Zeit der Aufklärung entstanden seit 1750 Lehrgedichte, Übersetzungen und Vorläufer moderner Romane. Um 1830 verbreitete sich die romantische Dichtung in Island. Ihren Höhepunkt bildete die Lyrik von Jónas Hallgrímsson. Den ersten modernen isländischen Roman verfasste Jón Thoroddsen.

Die Nationalromantik setzte mit Verspätung ein. Als ihr bedeutendster Vertreter gilt der nationalpatriotische Lyriker Steingrímur Thorsteinsson. Grímur Thomsen veröffentlichte seine Gedichte erst in den 1880er Jahren kurz vor Durchbruch des Realismus, dessen eindrucksvollster Erzähler Gestur Pálsson war. Die Neuromantik dominierte bis in die 1920er und 1930er Jahre.

Von der Neuromantik setzte sich Gunnar Gunnarsson mit seinen zunächst in dänischer Sprache geschriebenen und später übersetzten Romanen deutlich ab; er wurde mehrfach für den Nobelpreis vorgeschlagen. Þórbergur Þórðarson löste durch seinen kirchen- und kapitalismuskritischen Briefroman Bréf til Láru (1924) heftige Kontroversen aus. Die Führungsrolle in der isländischen Literatur übernahm seit den 1930er Jahren Halldór Laxness mit einem durch einen USA-Aufenthalt während der Weltwirtschaftskrise geschulten Blick für soziale Fragen. In den 1940er und 1950er Jahren bearbeitete er historische Stoffe und entwickelten seinen eigenen an der Sagaprosa geschulten, sich objektiv gebenden Erzählstil und erhielt 1953 den Weltfriedenspreis und 1955 den Nobelpreis für Literatur. In den 1970er Jahren experimentierte er mit neuen Erzählformen, behielt aber den gesellschaftskritischen Impetus bei. Neben ihm konnten sich nur wenige Prosaautoren behaupten. Vom Kommunisten zum Nihilisten wandelte sich der bedeutende Lyriker und Vertreter der Generation der atómskáldin („Atomdichter“) Steinn Steinarr.

Mitte der 1960er Jahre meldete sich eine neue Generation von modernistischen Prosaautoren mit Guðbergur Bergsson an der Spitze zu Wort. Die Feministin Svava Jakobsdóttir gilt als die bekannteste Schriftstellerin und Theaterpionierin Islands. Der massive soziale Wandel seit 1980 hat eine Erinnerungsliteratur an Kindheit und Jugend im alten proletarischen, aber oberflächlich amerikanisierten Reykjavík der 1950er und 1960er Jahre hervorgebracht, deren bekannteste Vertreter Einar Kárason und Pétur Gunnarsson sind. Seit 1985 spielen Autorinnen wie Vigdís Grímsdóttir eine immer größere Rolle im literarischen Leben Islands.

Norwegische Literatur

Von einer eigenständigen norwegischen Literatur kann man erst seit dem 18. Jahrhundert sprechen, als sie sich von der dänischsprachigen Literatur löste. Die norwegischen Königschroniken in altnordischer Sprache wie das Ágrip af Nóregs konunga sögum und die Heimskringla wurden außerhalb des Landes meist von Isländern verfasst. Das gilt nicht für die um 1220 entstandene Fagrskinna, die vermutlich jedoch ebenfalls von einem Isländer stammt. Die folgende Periode vom 14. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, in der Norwegen von Dänemark beherrscht wurde, gilt als finsteres Zeitalter der norwegischen Literatur, obwohl norwegischstämmige Autoren wie Peder Claussøn Friis und Ludvig Holberg ihren Anteil zur allgemeinen dänisch-norwegischen Literatur beitrugen und dabei regionale Besonderheiten zum Ausdruck brachten.

Aufklärung, Empfindsamkeit, Romantik

Im 18. Jahrhundert erstarkten neben den deutschen auch französische und englische Einflüsse auf die bürgerlich-städtische Kultur Norwegens, u. a. durch das Werk Edward Youngs (1683–1765). Vor allem in der Opposition gegen das kulturelle Übergewicht der Deutschen entwickelte sich bei den Norwegern ein stärkeres Nationalgefühl. 1760 bildete sich in Trondheim ”Det Trondhjemska lærdeSelskab“, eine allerdings weiterhin von der deutschen Philosophie beeinflusste Gelehrtengesellschaft, die 1767 in ”Det Kongelige Norske Videnskabers Selskab“ aufging. Der Historiker Gerhard Schøning (1722–1780) verließ 1765 Trondheim und ging nach Dänemark. In seinem Hauptwerk Norges Riiges Historie (3 Bände, 1771–81) verteidigte er die Rechte des freien germanischen Bauern gegen den Absolutismus. Ähnlich idealisierte der Vorromantiker Hans Bull (1739–1783) mit seinem Gedicht Landmandens Lyksalighed (1771; „Glückseligkeitdes Landmanns“) das ländliche Leben im Gebirge. Dieses Gebirge, das Norwegen vom flachen oder allenfalls hügligen Dänemark unterscheidet, wurde zum Inbegriff des Freiheitsstrebens. Doch wirkten die meisten norwegischen Autoren in Dänemark: Johan Nordahl Brun (1745–1816) verfasste Trauerspiele in französischem Stil, Niels Krog Bredal (1732–1778) brachte in seiner Oper Gram og Signe 1756 erstmals einen nordischen Stoff zur Musik von Giuseppe Sarti auf die Kopenhagener Bühne.[4] Erst mit dem Aufkommen des Nationalismus und dem Kampf für die Unabhängigkeit zu Anfang des 19. Jahrhunderts, der sich seit 1814 gegen die Union mit Schweden richtete, kam es zu einer Blüte der Nationalliteratur. Der Dramatiker und Volksaufklärer Henrik Wergeland war der einflussreichste Autor dieser Periode der Spätaufklärung und Romantik.

Henrik Ibsen. Gemälde von Henrik Olrik

Die Großen Vier: Psychologischer Realismus und Naturalismus

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verschafften der Dramatiker Henrik Ibsen mit seiner großen Sprachkraft und der realistische Erzähler und Dramatiker Bjørnstjerne Bjørnson Norwegen einen einflussreichen Platz in der westeuropäischen Literatur. In Et Dukkehjem („Nora oder Ein Puppenheim“) von 1879 realisierte Ibsen in für damalige Verhältnisse unbekannter Radikalität seine Vorstellungen zur Emanzipation der Frau: Die Hauptperson Nora verlässt ihr Puppenheim, um sich selbst zu verwirklichen. Alexander Kielland machte die Klassenunterschiede zum Thema, geißelte in seinen scharf kontrastierenden und teils satirisch zugespitzten Werken die Bigotterie des Bürgertums und beeinflusste damit noch Thomas Mann. Der Novellist und Dramatiker Jonas Lie vervollständigt das Quartett der „Großen Vier“ der norwegischen Literatur.

Amalie Skram

Das Leben der Fischer, Seeleute und Auswanderer wurde von Johan Bojer naturalistisch gestaltet. Ein weiterer, auch in Deutschland gelesener Vertreter des Naturalismus war Arne Garborg. Zu den naturalistischen Werken zählen auch die Ehe-, Familien- und Psychiatrieromane von Amalie Skram. Der Typus des Generationsromans wie Skrams vierbändiges Werk Hellemyrsfolket spielt seit dem 19. Jahrhundert eine große Rolle in der norwegischen Literatur, ebenso die Themen des sozialen Aufstiegs und der Milieuprägung.

Viele norwegische Autoren entstammten einfachsten Verhältnissen, und in ihren Werken finden sich oft autobiographische Elemente. Das gilt auch für das Werk von Hans E. Kinck, der neben Romanen und Novellen auch Lyrik verfasste. Es kann der Neuromantik zugerechnet werden und zeigt expressionistische Einflüsse.

1900–1970

Zu den bekanntesten norwegischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts gehören die Nobelpreisträger Knut Hamsun, dessen erstes Werk „Hunger“ bereits seinen Weltruhm begründete, und Sigrid Undset. Undsets historische und psychologische Romane werden heute kaum noch gelesen, während Hamsuns antibürgerliche, autobiographisch gefärbte Werke in Deutschland breit rezipiert wurde. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden auch die populären Romane des landverbundenen wertkonservativen Autors Trygve Gulbranssen (die Björndal-Trilogie) weltbekannt. Gunnar Larsens Romane sind stilistisch von Ernest Hemingway beeinflusst.

Nach 1945 wurde die Besatzungs- und Kollaborationsgeschichte aufgearbeitet. Hamsuns Kooperation mit den Nationalsozialisten und seine Uneinsichtigkeit nach dem Krieg warfen viele Fragen auf. Kåre Holts Roman Hevnen hører mig til („Die Rache ist mein“, 1953) handelt von der deutschen Okkupation. Weiterhin entstanden psychologische und historische Romane und Erzählungen in sachlichem Stil, die oft mit Kritik an Bürgertum und Puritanismus verbunden waren. Holt verfasste zwei historische Romantrilogien über die Arbeiterbewegung und König Sverre. Tarjei Vesaas (1897–1970) schrieb nach seinen frühen, teils in realistischer Tradition stehenden, teils vom Expressionismus beeinflussten Arbeiten der 1920er und 1930er Jahre nach 1945 Schauspiele und Romane (Die Vögel, 1957, dt. 2020) im lyrischen Ton mit romantisch-symbolistischen und allegorischen Elementen auf Nynorsk, das an der Westküste und in der Fjordregion verbreitet ist.

Seit 1970: Gesellschaftskritik und Feminismus

Seit den 1970er Jahren politisierte sich die norwegische Literatur. Frauenbewegung – literarisch repräsentiert durch Bjørg Vik (1935–2018) und Liv Køltzow (* 1945) –, Umweltschutz und Sozialkritik fanden darin ihren Ausdruck, um seit den 1980er Jahren einer neuen Innerlichkeit zu weichen. Bjørg Viks Erzählungssammlung Kvinneakvariet (192, dt.: „Das Frauenaquarium“, 1979), die auf der präzisen Beobachtung alltäglicher Vorgänge basiert, veranschaulicht, wie der gesellschaftliche Rahmen mit seinen statischen Rollenmustern die Persönlichkeitsentwicklung der Frauen einschränkt. Doch ist die Lebenssituation vor allem von ihrer sozialen Herkunft ab. Die Frauen aus proletarischem Milieu zerbrechen oft unter der Doppelbelastung. Später distanzierte sich Vik von Teilen der Frauenbewegung; sie vermeidet den Schematismus des Sozialrealismus.[5] Auch Dag Solstad (* 1941) entwickelte sich nach Anfängen als politischer Protestautor zum Verfasser erfolgreicher psychologischer Romane. Der mit vielen Preisen ausgezeichnete Roy Jacobsen (* 1954) schrieb in 35 Jahren 17 Romane und zahlreiche Erzählungen mit teils psychologischen, vielfach aber historischen und politischen Themen von der Sagazeit bis zum Winterkrieg. Sein Familienroman Seierherrene („Die Sieger“, 1991) handelt vom sozialen Aufstieg aus einfachsten ländlichen Verhältnissen bis zur Gründung eines Unternehmens durch die akademisch gebildete jüngste Generation im Verlauf von 80 Jahren. Auch Kjartan Fløgstad (* 1944), der selbst als Industriearbeiter und Seemann arbeitete und dann Architektur studierte, befasst sich mit den Modernisierungsprozessen der norwegischen Gesellschaft aus einer sozialwissenschaftlich reflektierten Sicht. Er verfasst Lyrik, realistische, teils auch barock ausgeschmückte Romane, Sachprosa und Dokumentationen. Sein Werk Kron og mynt („Krone und Münze“, 1998) wurde als der norwegische Ulysses bezeichnet. Heftig kritisierte Fløgstad das Verhalten der norwegischen Schriftsteller und ihres Verbandes während der Zeit der deutschen Besatzung.

Seit 1990: Die Postmoderne

Als postmoderner Autor wurde Jostein Gaarder (* 1952) mit seinen Erfolgsromanen Das Kartengeheimnis (deutsch 1995) und Sofies Welt (deutsch 1993) bei jugendlichen und erwachsenen Lesern bekannt. Sein Roman über die Geschichte der Philosophie stand am Beginn einer neuen Erfolgswelle skandinavischer Literatur in Deutschland.[6] Stücke des postmodernen Lyrikers, Romanautors und Dramatikers Jon Fosse (* 1959) wurde auch auf deutschen Bühnen gespielt. Er lebt heute in Österreich. Eine vieldiskutierte sechsbändige Autobiographie (Min Kamp) schrieb Karl Ove Knausgård (* 1968). Diese Bücher fanden auch im englischen und deutschen Sprachraum Verbreitung. Erik Fosnes Hansen (* 1965) wurde in Deutschland durch seinen Titanic-Roman Choral am Ende der Reise (2007) bekannt. Von den Krimiautoren ist Lars Lenth (* 1966) zu nennen.

Karl Ove Knausgård (2010)

Gegenwart

Seit den 2010er Jahren waren Romane von norwegischen Autorinnen recht erfolgreich. Dazu gehören Nina Lykke (* 1965), die auch Kurzgeschichten schreibt, Tiril Broch Aakre (* 1976), Helga Flatland (* 1984), Linn Ullmann und Gine Cornelia Pedersen (* 1986), die jeweils bereits mehrere Romane verfasst haben. Maja Lunde (* 1975) wurde in Deutschland durch Die Geschichte der Bienen (2015, dt. 2017) bekannt, das auch in 30 anderen Ländern erschien; sie verfasste auch Drehbücher und Kinderbücher. Per Petterson (* 1952) schreibt Ehe-, Familien- und Jugendromane, die auch in Deutschland erschienen sind („Ist schon in Ordnung“, 2011). „Pferde stehlen“ (2006), ein Vater-Sohn-Roman, wurde ein Weltbestseller.

Literaturpreise und Buchmarkt

Drei Norweger erhielten bisher den Nobelpreis für Literatur: Bjørnstjerne Bjørnson (1903), Knut Hamsun (1920) und Sigrid Undset (1928). Der Literaturpreis des Nordischen Rates genießt in Norwegen (und in Island) besonders hohes Ansehen. Jürgen Hiller führt das auf die Mittelstellung der norwegischen Sprache unter den skandinavischen Sprachen zurück, die dazu führt, dass Literatur aus den anderen skandinavischen Ländern verstärkt rezipiert wird, teils auch in der Originalsprache.[7]

2019 war Norwegen das Gastland der Frankfurter Buchmesse. Im Durchschnitt liest jeder Norweger jährlich 15 Titel, was im weltweiten Vergleich sehr viel ist. Allerdings wird in der Altersgruppe der 25- bis 40-Jährigen ein Rückgang von fast 50 Prozent verzeichnet.[8]

Schwedische Literatur

Die schwedische Literatur erlebte im Mittelalter einen ersten Höhepunkt mit der heiligen Birgitta. Wie in anderen skandinavischen Ländern war auch hier die Bibelübersetzung zur Zeit der Reformation (die Wasa-Bibel) von großer Bedeutung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirkten August Strindberg und Selma Lagerlöf. Als Kinderbuchautorin ist Astrid Lindgren bekannt geworden. Schwedische Autoren von Kriminalromanen sind Liza Marklund, Henning Mankell, Stieg Larsson sowie das Ehepaar Maj Sjöwall und Per Wahlöö, welche die Figur von Kommissar Beck geschaffen haben. Schweden steht an fünfter Stelle in der Liste der Länder mit den meisten Literaturnobelpreisträgern.

Samische Literatur

Die ersten Übersetzungen der traditionellen Joiks, eines Sprechgesangs, der sich aus den Schamanengesängen der Rentierzüchter entwickelt hat, stammen aus dem späten 17. Jahrhundert.[9] Das erste in samischer Sprache gedruckte Buch, eine Übersetzung des Katechismus Martin Luthers, erschien 1728 in Kopenhagen.

Der samische Pfarrer und Dichter aus Schweden Anders Fjellner sammelte im 19. Jahrhundert Volksdichtungen und integrierte sie in seinem Epos Die Söhne der Sonne, von dem er sich eine ähnliche Wirkung wie die des Kalevala für die finnischen Identität erhoffte. Die Entwicklung zur Schriftsprache wurde jedoch durch die Zersplitterung der Sprachvarianten und Siedlungsgebiete erschwert; nur das Nordsamische erhielt eine weitere Verbreitung als Schriftsprache, vor allem durch den norwegischen Samen und Sprachpionier Johan Turi (1854–1936), der eine exakte Beschreibung der Lebensweise der nomadischen Rentierzüchter in nordsamischer Sprache verfasste (Muitalus sámiid birra, Kopenhagen 1919; dt.: „Erzählung von dem Leben der Lappen“ 2012) erschienen ist. Das Nordsamische wurde zu einer Art Lingua franca im samischen Siedlungsgebiet. In der Literatur dominierte die Lyrik: Der Norweger Peder Jalvi (1888–1916) schrieb impressionistische Naturgedichte in nordsamischer Sprache. Der ebenfalls in Norwegen geborene, später in Schweden lebende Paulus Utsi (1918–1975) behandelte in seinen Gedichten die Landschaftszerstörung. Er beherrschte verschiedene Sami-Dialekte, machte sich um die Entwicklung der Schriftsprache verdient und wirkte auch als Sänger. Der finnische Same Hans Aslak Guttorm (1907–1992) thematisierte die schwierige Suche nach einer Muttersprache in seiner Gedicht- und Novellensammlung Koccam spalli („Auffrischender Wind“, 1940), eines der wenigen Bücher, die zwischen 1925 und 1970 in samischer Sprache veröffentlicht wurden.

Aufgrund der Kolonisation der traditionellen samischen Siedlungsgebiete kam es zu Umsiedlungen und zur Diskriminierung der samischen Sprache und ihrer Sprecher. Allein der norwegische Philologe Just Knud Quigstad (1853–1957) befand samische Märchen und Geschichten für sammelnswert und gab sie zwischen den 1920er und 1950er Jahren in übersetzter Form heraus.

Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden die Kinder der Samen oft in Internaten erzogen, wo sie ihre Muttersprache nicht benutzen durften. Dieses Verbot galt teils bis in die 1960er Jahre. Kaum war es aufgehoben, entstanden neue Risiken für den Erhalt der Sprache und der traditionellen Lebensformen durch die Abwanderung der Jüngeren und die Begehrlichkeiten des Bergbaus. In den 1970er Jahren verschob sich der Schwerpunkt der samischen Literaturproduktion nach Finnland. Der Lyriker und Novellist Hans Aslak Guttorm begann nach Beendigung seiner Arbeit als Lehrer in den 1980er Jahren erneut zu publizieren. Die im nördlichsten Finnland lebende Kirsti Paltto (* 1947) beschreibt die Verluste, die ihr Volk im Krieg erlitten hatte, im traditionellen samischen Erzählstil. Ihr Roman „Zeichen der Zerstörung“ war das erste Buch, das 1997 aus der samischen in die deutsche Sprache übersetzt wurde.[10] Auch Olavi Paltto thematisiert Migration und Entwurzelung. Rauni Magga Lukkari wurde durch ihre Lyrik und als Dramatikerin bekannt, Nils-Aslak Valkeapää (* 1943) ebenfalls durch seine Lyrik, aber auch als Musiker und Fotograf. Er erhielt als einziger Same bisher den Literaturpreis des Nordischen Rates 1991.

Angesichts von nur etwa 35.000 Sami sprechenden Menschen ist der Buchmarkt für samischsprachige Texte sehr klein. Trotz erheblicher Übersetzungsprobleme und vieler Sprachvarianten sind in letzter Zeit doch einige Werke vor allem ins Finnische, Schwedische, Norwegische, Englische und Deutsche übersetzt worden. Auch in Russland werden Sami-Texte produziert und in kyrillischer Schrift gedruckt; wichtigste Autorin war hier Alexandra Andrejewna Antonowa, die in den Jahren nach 1970 die kildinsamische Schriftsprache für die nur wenige hundert Sprecher zählende Gruppe der Samen auf der Kola-Halbinsel entwickelte.

Literaturpreise

Literaturpreis des nordischen Rates

Der Literaturpreis des Nordischen Rates wird von einer skandinavischen Jury für Literatur (Roman, Drama, Poesie, Kurzgeschichten oder Essay) geschrieben in einer skandinavischen Sprache verliehen. Die Jury wird durch den Rat berufen und besteht aus 10 Mitgliedern.[11]

  • Zwei Dänen,
  • Zwei Finnen (1 finnischsprachiger, 1 schwedischsprachiger)
  • Zwei Isländer,
  • Zwei Norweger und
  • Zwei Schweden.

Nationale Preise

Dänemark

Färöer

Finnland

Norwegen

Schweden

Siehe auch

Literatur

  • Ausgewählt von Karin Hoff und Lutz Rühling: Skandinavische Literatur. 19. Jahrhundert. Reihe Kindler Kompakt. J.B. Metzler Verlag, 2016, ISBN 978-3-476-04065-7.
  • Johanna Domokos, Michael Rießler, Christine Schlosser (Hrsg.): Worte verschwinden / fliegen / zum blauen Licht : Samische Lyrik von Joik bis Rap (= Samica. Band 4). Skandinavisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2019, ISBN 978-3-9816835-3-0.
  • Fritz Paul (Hrsg.): Gründzüge der neueren skandinavischen Literaturen. Darmstadt 1982 (2. Aufl. 1991).
  • Jürg Glauser: Island – Eine Literaturgeschichte. J.B. Metzler Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-476-02321-6.
  • Jürg Glauser (Hrsg.): Skandinavische Literaturgeschichte. J.B. Metzler Verlag, Stuttgart 2016 (2. aktualisierte und erweiterte Aufl.)
  • Hubert Seelow: Die neuisländische Literatur in: Kindlers neues Literatur-Lexikon, Bd. 20, München 1996, S. 116–119.
  • Turid Sigurdardottir: Die färöische Literatur, ebd., S. 120–124.
  • Wolfgang Butt: Die dänische Literatur, ebd., S. 125–131.
  • Wolfgang Butt: Die schwedische Literatur, ebd., S. 132–138.
  • Walter Baumgarten: Die norwegische Literatur, ebd., S. 139–147.
  • Harald Gaski: Die samische Literatur, ebd., S. 348–351.
  • Hans Fromm: Die finnische Literatur, ebd., S. 352–355.
  • Elisabeth Böker: Skandinavische Bestseller auf dem deutschen Buchmarkt. Analyse des gegenwärtigen Literaturbooms. Würzburg: Königshausen & Neumann 2018, ISBN 978-3-8260-6464-7
  • Harald L. Tveterås: Geschichte des Buchhandels in Norwegen. Aus dem Norwegischen übersetzt von Eckart Klaus Roloff. Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 1992, ISBN 3-447-03172-7.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Im geographischen Sinne umfasst Skandinavien nur die skandinavische Halbinsel; Linguisten und Kulturgeographen zählen auch Dänemark hinzu. Siehe auch den Kommentar der Botschaft von Finnland in Deutschland (2005): [1]
  2. Wilhelm Friese: Von der Reformation zum Barock. In: Fritz Paul (Hrsg.): Gründzüge der neueren skandinavischen Literaturen. Darmstadt 1982, S. 2 ff.
  3. Literatur der Färöer-Inseln, abgerufen am 30. September 2015.
  4. Otto Oberholzer: Aufklärung, Klassizismus, Vorromantik. In: Fritz Paul (Hrsg.), 1982, S. 58 ff.
  5. K. Sk.-KLL: Kvinneakquariet. In: Kindlers neues Literatur-Lexikon. Bd. 17, München 1996, S. 158 f.
  6. Elisabeth Böker: Skandinavische Bestseller auf dem deutschen Buchmarkt. Analyse des gegenwärtigen Literaturbooms. Königshausen & Neumann, Würzburg 2018, ISBN 978-3-8260-6464-7, S. 133–140; 314–315.
  7. Jürgen Hiller: Der Literaturpreis des Nordischen Rates: Tendenzen – Praktiken – Strategien – Konstruktionen. München 2019, S. 103.
  8. Holger Heimann: Lesen als "Digital Detox" verkaufen auf dlf.de, 3. August 2019.
  9. Zur samischen Literaturgeschichte vgl. Christine Schlosser: Nachwort der Übersetzerin. In: Johanna Domokos, Michael Rießler, Christine Schlosser (Hrsg.): Worte verschwinden / fliegen / zum blauen Licht. Samische Lyrik von Joik bis Rap (= Samica. Band 4). Skandinavisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2019, ISBN 978-3-9816835-3-0, S. 425–446.; Harald Gaski: Die samische Literatur, in: Kindlers neues Literatur-Lexikon, Bd. 20. München 1996, S. 348–351; Veli-Pekka Lehtola: Vom Tierfell zu uferlosen Ufern: Zur Geschichte der lappischen Literatur, in: Trajekt 5(1985), S. 24–35.
  10. Buch- und Autoreninfo auf der Website des Persona-Verlags
  11. About the Nordic Council's Literature Prize (Memento vom 21. August 2007 im Internet Archive)