71. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)
71. Infanterie-Brigade | |
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Aktiv | 1. April 1890 bis 1919 |
Staat | Königreich Preußen |
Streitkräfte | Preußische Armee |
Truppengattung | Infanterie |
Typ | Brigade |
Gliederung | siehe Gliederung |
Standort | siehe Garnison |
Leitung | |
Kommandeure | Siehe Kommandeure |
Die 71. Infanterie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.
Organisation
Unterstellung
Die 71. Infanterie-Brigade war Teil des
- Armee-Korps: XVII. Armee-Korps in Danzig
- Division: 36. Division in Danzig
Gliederung
- Grenadier-Regiment „König Friedrich I.“ (4. Ostpreußisches) Nr. 5 in Danzig
- Danziger Infanterie-Regiment Nr. 128 in Danzig und III. Bataillon in Neufahrwasser
Kriegsgliederung vom 25. März 1918
- Grenadier-Regiment „König Friedrich I.“ (4. Ostpreußisches) Nr. 5
- Danziger Infanterie-Regiment Nr. 128
- 8. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 175
- MG-Scharfschützenabteilung Nr. 64
- 4. Eskadron/Husaren-Regiment „Fürst Blücher von Wahlstatt“ (Pommersches) Nr. 5
Abtretungen
Da sich die IV. (Halb)Bataillone nicht bewährten, wurde ein auf Änderung der Heeresleitung seitens der Reichsregierung eingebrachter Antrag im August 1896 angenommen. In jedem Armee-Korps sollte am 1. April 1897 eine neue Infanterie-Brigade aufgestellt werden. Jede Division hatte aus den Halbbataillonen ein Regiment à 8 Kompanien zu bilden.
Im Bereich des XVII. Armee-Korps entstand für die 35. Division die 87. Infanterie-Brigade die aus dem Infanterie-Regiment Nr. 175 und Infanterie-Regiment Nr. 176 bestand. Aus den Regimentern der 71. Infanterie-Brigade entstand das in Neufahrwasser gasonierte I. Bataillon der 176er.
Geschichte
Gründung
Durch Gesetz vom 27. Januar 1890 wurde die Trennung der West- und Ostpreußischen Provinz auch in militärischer Beziehung vorbereitet. Es bestimmte, dass ab dem 1. April 1890 die gesamte Herresmacht des Deutschen Reiches aus zwanzig Armee-Korps bestehen sollte.
Die hierauf sich begründende A.K.O. vom 1. Februar besagt: Es sind neuzubilden das XVI. und XVII. Armee-Korps. Letzteres tritt zur I. Armee-Inspektion und umfasst in militärischer Hinsicht das Gebiet der Landwehrbezirke: Schlawe, Stolp, Konitz, Thorn, Graudenz, Danzig, Pr. Stargard, Neustadt, Osterode, Dt. Eylau und Marienburg.
Die 71. Infanterie-Brigade wurde für die am 1. April 1890 aus den Westpreußischen Danziger Regimentern Nr. 3 und Nr. 128 zusammengesetzt als Bestandteil der ebenfalls neugegründeten 36. Division erschaffen. Sie nahm in Danzig den Platz der am 29. April 1852 neu errichteten 4. Infanterie-Brigade,[1] sie wurde nach Königsberg verlegt, ein.
Garnison
Auflösung
Im Zuge der durch den Friedensvertrag von Versailles bedingten Demobilisierung wurde die Brigade 1919 aufgelöst.
Kommandeure
Dienstgrad | Name | Datum[2] |
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Generalmajor | Eduard Michaelis | 1. April bis 11. August 1890 |
Generalmajor | Viktor von Aigner | 12. August 1890 bis 15. Mai 1891 |
Generalmajor | Friedrich Metzler | 16. Mai 1891 bis 13. Mai 1894 |
Generalmajor | Louis von Heydebreck | 16. Mai 1894 bis 16. April 1897[3] |
Generalmajor | Karl von Rodewald | 17. April 1897 bis 14. Juni 1898 |
Generalmajor | Richard Fritsch | 15. Juni 1898 bis 16. Oktober 1899 |
Generalmajor | Günther von Kirchbach | 17. Oktober 1899 bis 21. März 1903 |
Generalmajor | Alfred von Briesen | 22. März 1903 bis 15. Oktober 1906 |
Generalmajor | Paul Oldenburg | 16. Oktober 1906 bis 21. März 1910 |
Generalmajor | Erwin von Kleist | 22. März bis 5. April 1910 |
Generalmajor | Bruno von Wühlisch | 5. April 1910 bis 21. April 1912 |
Generalmajor | Kurt Kruge | 22. April 1912 bis 1. August 1914 |
Generalmajor | Lutz von Dewitz | 2. August 1914 bis 4. September 1917 |
Generalmajor | Otto von Trautmann | 5. September bis 8. Dezember 1917 |
Generalmajor | Eduard Weidtmann | 9. Dezember 1917 bis 1919 |
Kommandeur der stellvertretenden Infanterie-Brigade
Dienstgrad | Name | Datum[2] |
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Generalleutnant z. D. | Klaus von Bismarck | 2. August 1914 bis 19. Mai 1918 |
Generalmajor | Bruno Trommer | 20. Mai 1918 |
Verweise
Literatur
- Gottfried Steuer: Geschichte des Danziger Infanterie-Regiments Nr. 128. 1881–1906. zusammengestellt im Auftrage des Regiments, Druck Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906.
Einzelnachweise
- ↑ Am 1. April 1902 tauschte die 4. Infanterie-Brigade mit der 1890 von Königsberg nach Gumbinnen verlegten 2. Infanterie-Brigade ihre Bezeichnung.
- ↑ a b Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 300–301.
- ↑ wird Gouverneur von Danzig