Anja Karliczek

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. März 2018 um 19:24 Uhr durch Leit (Diskussion | Beiträge) (akt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Anja Karliczek (2014)
Video-Vorstellung (2014)

Anja Maria-Antonia Karliczek (geborene Kerssen; * 29. April 1971 in Ibbenbüren)[1][2] ist eine deutsche Kauffrau und Politikerin (CDU). Bei den Bundestagswahlen 2013 und 2017 errang sie im Wahlkreis Steinfurt III das Direktmandat.[3][4] Seit dem 14. März 2018 ist Karliczek Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett Merkel IV.[5]

Leben

Herkunft und Familie

Anja Karliczek entstammt der Brochterbecker Hoteliersfamilie Kerssen. Die Tochter von Irmgard und Werner Kerssen wuchs mit ihren beiden Brüdern im Tecklenburger Land auf, wo die Familie seit 1902 das Hotel Teutoburger Wald betreibt. Sie ist römisch-katholisch.[6]

Seit 1995 ist sie mit dem Piloten Lothar Karliczek verheiratet. Das Ehepaar hat drei Kinder. Die Familie wohnt im Tecklenburger Ortsteil Brochterbeck.[1][7]

Ausbildung und berufliche Tätigkeiten

Nach dem Besuch der Bruder-Klaus-Grundschule Brochterbeck (heute Teil des Schulverbunds Teutoburger-Wald-Grundschule) wechselte sie 1981 an das Goethe-Gymnasium Ibbenbüren, wo sie 1990 ihr Abitur ablegte. Im Anschluss absolvierte sie bei der Deutschen Bank AG in Osnabrück eine zweijährige Ausbildung zur Bankkauffrau und wurde dort als Angestellte übernommen, wechselte jedoch zum Jahresbeginn 1993 in den familieneigenen Hotelbetrieb. Es folgte eine Ausbildung zur Hotelfachfrau mit anschließendem Erwerb der Ausbildereignung. Seit 1994 ist Anja Karliczek als leitende Angestellte in dem von ihren Brüdern Olaf und Rainer Kerssen geführten Ringhotel Teutoburger Wald tätig.[1]

Ab 2003 absolvierte Karliczek zusätzlich ein berufsbegleitendes Studium der Betriebswirtschaftslehre an der FernUniversität in Hagen, das sie 2008 mit dem akademischen Grad Diplom-Kauffrau abschloss.[1]

Politik

Anja Karliczek mit MdL Wilfried Grunendahl (links) und MdEP Markus Pieper während ihres Bundestagswahlkampfs 2013 beim 15. Jazz-Frühschoppen des CDU-Ortsverbands Mettingen.

Anja Karliczek trat 1998 über die Junge Union in die CDU ein. Als junge Mutter hatte sie sich jedoch bereits zuvor in Veranstaltungen der Frauen Union für den Ausbau der Kinderbetreuung in der Stadt Tecklenburg eingesetzt. Seit 2004 gehört sie dem Rat der Stadt Tecklenburg an. In ihrer ersten Wahlperiode hatte sie dort den Vorsitz des Ausschusses für Familie, Senioren und Soziales inne.[1] Überörtlich stand sie von 2004 bis 2010 der Verbandsversammlung des Volkshochschul-Zweckverbandes Lengerich vor.[8] Nach ihrer Wiederwahl 2009 war sie zunächst stellvertretende Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, bevor sie 2011 zur Fraktionsvorsitzenden gewählt wurde.[9] Diese Funktion hatte sie bis zur Niederlegung ihres Ratsmandates Ende 2014 inne. [10] Seit Anfang 2011 ist sie in der Nachfolge Wilfried Grunendahls Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Tecklenburg.[11]

Am 24. Januar 2017 wurde Anja Karliczek in einer Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Parlamentarischen Geschäftsführerin gewählt und trat damit die Nachfolge von Michaela Noll an, die dann bis zur Konstituierenden Sitzung des 19. Bundestages Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages war.[12]

Bundestag

Bei der Kandidatur für die Bundestagswahl 2013 im Wahlkreis Steinfurt III setzte sich Anja Karliczek Ende 2012 innerhalb der CDU gegen Karl-Heinz Hagedorn und Heike Weiß durch.[13] Im Wahlkampf legte sie ihre Schwerpunkte auf Wirtschafts- und Mittelstandspolitik sowie Familienpolitik. Sie setzt sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Mütterrente ein.[14][7][15] Bei der Bundestagswahl 2013 erhielt Karliczek 47,9 % der Erststimmen und konnte den Wahlkreis, mit einem Vorsprung von 11,4 Prozentpunkten, direkt gewinnen.[16]

Karliczek trat für die CDU zur Bundestagswahl am 24. September 2017 erneut in ihrem Wahlkreis 128 – Steinfurt III an und gewann das Direktmandat mit 44,77 % der Erststimmen.[17][18]

Ehrenämter

Neben der Lokalpolitik engagierte sich Karliczek in der bis 2005 selbstständigen katholischen Brochterbecker Pfarrgemeinde St. Peter und Paul unter anderem in der Firmkatechese[19] sowie am Ibbenbürener Goethe-Gymnasium als Klassenpflegschaftsvorsitzende.[20]

Commons: Anja Karliczek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Lebenslauf von Anja Karliczek in ihrer Webpräsenz; abgerufen am 21. September 2013
  2. zum vollständigen Namen vgl. Sonderheft: Die Wahlbewerber für die Wahl zum 18. Deutschen Bundestag 2013. Informationen des Bundeswahlleiters, Wiesbaden 2013, S. 93 und 201 (PDF)
  3. Irja Most: Karliczek siegt im Wahlkreis Steinfurt III. Liveticker von ivz-aktuell.de (Ibbenbürener Volkszeitung) vom 22. September 2013 (registrierungspflichtig); abgerufen am 22. September 2013
  4. Vorläufiges Ergebnis der Bundestagswahl 2017 im Wahlkreis Steinfurt III – Erststimmen, abgerufen am 24. September 2017 auf kreis-steinfurt.de
  5. sueddeutsche.de 26. Februar 2018: Karliczeks Ernennung ist ein Signal - aber ein falsches (Kommentar)
  6. Profil beim CDU-Stadtverband Tecklenburg; abgerufen am 21. September 2013
  7. a b Wahl 2013: Gebürtige Ibbenbürenerin Anja Karliczek will in den Bundestag, Interview von Peter Henrichmann mit Anja Karliczek. In: Ibbenbürener Volkszeitung, Online-Fassung vom 27. Januar 2013 (registrierungspflichtig) mit Video beim Lokalfernsehen mazzTV; abgerufen am 22. September 2013
  8. N.N. (Pressemitteilung): Reiner Deutsch übernimmt Vorsitz. In: Westfälische Nachrichten, Online-Fassung vom 14. Januar 2010; abgerufen am 22. September 2013
  9. N.N. (Pressemitteilung): Anja Karliczek führt die CDU-Fraktion. In: Westfälische Nachrichten, Online-Fassung vom 27. Februar 2011; abgerufen am 22. September 2013
  10. www.cdu-tecklenburg.de - CDU Fraktion wählt Egbert Friedrich zum neuen Fraktionsvorsitzenden. Abgerufen am 19. August 2017.
  11. Anja Karliczek führt als neue Vorsitzende den CDU-Stadtverband Tecklenburg, Bericht des CDU-Stadtverbands Tecklenburg vom 19. Januar 2011; abgerufen am 22. September 2013
  12. Karliczek neue Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. In: Politik & Kommunikation. (politik-kommunikation.de [abgerufen am 26. Juli 2017]).
  13. Achim Giersberg: Knapper Vorsprung für Anja Karliczek. CDU kürt Bundestagskandidatin für Steinfurt III. In: Westfälische Nachrichten vom 10. Dezember 2012, Online-Fassung vom 9. Dezember 2012; abgerufen am 22. September 2013
  14. Karliczeks politische Schwerpunkte in ihrer Internetpräsenz; abgerufen am 22. September 2013
  15. N.N. (Pressemitteilung): Wahlkampf – Die Kandidatin Anja Karliczek: Für Mütterrente und Bildung. In: Westfälische Nachrichten, Online-Fassung vom 25. Juli 2013; abgerufen am 22. September 2013
  16. Wahlkreisergebnisse Bundestagswahl 2013 Wahlkreis 128
  17. Ruth Jacobus: Anja Karliczek will in Berlin bleiben. In: Westfälische Nachrichten. (wn.de [abgerufen am 26. Juli 2017]).
  18. Vorläufiges Ergebnis der Bundestagswahl 2017 im Wahlkreis Steinfurt III – Erststimmen, abgerufen am 24. September 2017 auf kreis-steinfurt.de
  19. N.N. (Pressemitteilung): Aktuelle Themen in der Diskussion. In: Westfälische Nachrichten, Online-Fassung vom 25. März 2003 im Westline-Lokalarchiv; abgerufen am 22. September 2013
  20. N.N.: „Goethe“ sagt Nein zur gebundenen Ganztagsschule. In: Ibbenbürener Volkszeitung, Online-Fassung vom 26. September 2008 im Westline-Lokalarchiv; abgerufen am 22. September 2013