Attersee

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Attersee
Attersee vom Hochlecken
Geographische Lage Salzkammergut, Österreich
Zuflüsse Seeache
Abfluss Ager
Orte am Ufer Seewalchen, Schörfling, Weyregg, Steinbach, Unterach, Nußdorf, Attersee, Berg im Attergau
Daten
Koordinaten 47° 54′ 11″ N, 13° 33′ 13″ OKoordinaten: 47° 54′ 11″ N, 13° 33′ 13″ O
Attersee (Oberösterreich)
Attersee (Oberösterreich)
Höhe über Meeresspiegel 469 m ü. A.
Fläche 47 km²dep1
Volumen 4 km³
Maximale Tiefe 171 m
Mittlere Tiefe 85 m
Attersee mit Höllengebirge
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Der Attersee (auch Kammersee) in Oberösterreich ist das größte Binnengewässer Österreichs. Er ist ein fischreicher See und beliebtes Tauch- und Segelrevier.

Allgemein

Der Attersee ist ein Gletschersee im oberösterreichischen Salzkammergut mit einer Tiefe von bis zu 171 m. Da die Ufer sehr steil sind und der Attersee eine große Durchschnittstiefe aufweist, übertrifft er mit einem Wasservolumen von ca. 4 Mrd. m³ viele flächenmäßig größere Seen wie z. B. den Chiemsee. Von der Fläche her wird der Attersee zwar vom Bodensee und vom Neusiedlersee übertroffen, beide liegen jedoch nicht zur Gänze in Österreich.

Der Name Attersee kommt aus dem Illyrischen vom Wort Ata oder Ada, was Wasser bedeutet.

Geographie

Im Südwesten erhebt sich der Schafberg (1783 m), im Südosten das Höllengebirge (1862 m). Der Attersee bildet das Endglied einer Kette von Seen, die im Südwesten mit dem Fuschlsee und im Nordwesten mit dem Irrsee beginnt. Das Wasser aus beiden Seen fließt in den Mondsee und von diesem wieder über die 4 km lange Seeache im Südwesten in den Attersee. Das Wasser des Attersees fließt über die Ager bei Kammer ab. Die Ager fließt in die Traun, welche dann in Linz in die Donau mündet.

Fischbestand

Hecht, See- Bach- und Regenbogenforelle, Seesaibling, Reinanke, Aal, Karpfen, Aalrutte, Barsch und Weißfische. Der in den Seen Deutschlands bereits ausgestorbene Perlfisch hat im Raum Steinbach am Attersee sein Habitat und ist geschützt.

Geschichte

Historische Karte von Georg Matthäus Vischer, 1672
Kupferstich Attersee von G. M. Vischer, 1672

Das Atterseegebiet war schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Im August 1870 wurden am Nordende des Sees bei Seewalchen Überreste von Pfahlbauten entdeckt. Die Pfahlbausiedlungen stammen aus der Zeit 2000 bis 1000 vor Christus. Funde von Keramik und Bronze der Mondseekultur ergänzen diese Befunde.

Am Attersee finden sich Relikte römischer Villen.

Sommerfrische

Bei Litzlberg gibt es ein kleines Inselschloss. Eine größere Zahl der Landschaftsbilder von Gustav Klimt, der Anfang des 20. Jahrhunderts Sommergast am Attersee war, stammt aus der Region um Litzlberg. In den Jahren 1830, 1876, 1879, 1891, 1901, 1928/29 (kältester Winter seit 154 Jahren) war der See zugefroren.

Eisenbahn

1881 wurde die Zweigbahn (Kammerer Hansl) von Vöcklabruck nach Kammer, direkt am Attersee gelegen, erbaut und am 1. Mai 1882 feierlich eröffnet. Eine weitere Eisenbahnlinie, die Elektrische Bahn Unterach–See am Mondsee, bestand in den Jahren 1907 bis 1949.

Heute bietet die Lokalbahn Vöcklamarkt–Attersee den Anschluss an die Österreichische Westbahn.

Schifffahrt

MS Stadt Vöcklabruck vor dem Anlegen in Weißenbach

Der Schiffsverkehr am Attersee stellt ein wichtiges Element in diesem Fremdenverkehrsgebiet dar. Die Geschichte der kommerziellen Attersee-Schifffahrt auf dem größten österreichischen Binnensee lässt sich bis ins Jahr 1869 zurückverfolgen.

Vorfälle vom August 1978

Am 13. August 1978 kenterte ein mit acht Urlaubern besetztes Ruderboot zwischen Seefeld und Stockwinkl, dabei ertranken drei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 19 und 25 Jahren. Lediglich drei junge Frauen konnten das Ufer erreichen und Hilfe alarmieren. Da vier der Opfer als gute Schwimmer bekannt waren und einer auch als Surf-Lehrer arbeitete, war es den Rettungskräften ein Rätsel, weshalb es keiner der fünf Opfer ans nur wenige hundert Meter entfernte Ufer schaffte. Laut Zeugenaussagen waren die jungen Urlauber beim Ablegen mit dem Boot weder betrunken noch anderweitig beeinträchtigt. Seltsamerweise kam hinzu, dass trotz intensivster Suchaktionen keines der Opfer gefunden werden konnte. Drei Tage später kam auf der Suche nach den Opfern ein Taucher des Bundesheeres durch Ertrinken ums Leben. Beim Versuch, diesen am nächsten Tag zu bergen, starb ein weiterer Taucher durch Ertrinken. Tauchpartner hatten ausgesagt, dass sowohl der Soldat, als auch der zweite Taucher wie Pfeile in die Tiefe geschossen waren und selbst das Sicherungsseil abriss. Am darauffolgenden Tag wurde von der Gemeinde Unterach sowie der Feuerwehr und der Wasserrettung ein ausnahmsloses Tauchverbot erteilt. Am 19. August startete dann, unter den Augen hunderter Schaulustiger, die größte Bergungsaktion auf einem österreichischen See; 52 Taucher der Wasserrettung und 36 Taucher der Feuerwehr suchten mit Unterstützung von zwei Hubschraubern nach den inzwischen sieben Todesopfern, wobei jeder Taucher an einer Leine hing, mit einer Rettungsweste ausgerüstet war und zusätzlich von zwei Personen in einem Begleitboot überwacht wurde. Nach sieben Stunden musste der Einsatz erfolglos abgebrochen werden, keine der Leichen konnte gefunden werden. Die Vermissten Roswitha Petautschnig (19), Helga Schattner (24), Josef Resch (21), Johann Egger (25), Franz Dietchen (25), Fähnrich Franz Schwarzelmüller und Rolf Borke wurden offiziell für tot erklärt und nach Rücksprache mit deren Angehörigen dem See überlassen.[1][2][3]

Fremdenverkehr

Bootssport

Segel- und Motorbootsport sind sehr verbreitet. Für Motorboote gilt jedoch ein absolutes Fahrverbot in den Monaten Juli und August. Von den acht Segelclubs ist der Union Yacht Club Attersee der älteste und größte am See.

Unter Seglern am Attersee bekannt ist der Rosenwind. [4]

Tauchsport

Aufgrund der äußerst guten Sicht von bis zu 25 m ist der Attersee ein beliebtes Tauchgebiet. Besonders an der Südostseite des Sees erstrecken sich seine Steilwände bis zur tiefsten Stelle des Sees. Am 18. September 2005 tauchte der Extremtaucher Hans Brandstätter auf die maximale Tiefe von über 170 m und stellte damit einen neuen österreichischen Rekord auf.

Angezogen von der guten Sicht und derartigen Rekorden tauchen auch viele Hobbytaucher in viel zu große Tiefen, und jährlich erleiden etwa fünf Taucher am Attersee tödliche Unfälle. Aus diesen Gründen wurde auch schon oft eine Tauchsperre in Betracht gezogen, jedoch noch nie durchgesetzt.

Blick von Zell nach Nordosten

Radfahren

Einmal im Jahr, gewöhnlich Mitte September, wird ein Autofreier Rad-Erlebnistag veranstaltet, bei dem eine 48 km lange Strecke rund um den See über die Attersee Straße (B 151) und Seeleiten Straße (B 152) für den Autoverkehr gesperrt ist.

Sonstiges

Einzelnachweise

  1. Die Abkürzung AZ ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Arbeiterzeitung.
  2. Die Abkürzung AZ ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Arbeiterzeitung.
  3. Die Abkürzung AZ ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Arbeiterzeitung.
  4. Revierinformationen auf „segelschule.at“
  5. Selbstportrait von Albert Weisgerber auf Wikimedia Commons

Weblinks

Commons: Attersee – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien