Benutzer:Benatrevqre/Ford Escort

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Der Ford Escort ist ein von 1968 bis 2000 produziertes Modell der Kompaktklasse bzw. der unteren Mittelklasse von Ford. Nachfolger wurde ab 1998 der Ford Focus. Auf der Plattform des Escort wurde von 1983 bis 1993 das Stufenheckmodell Ford Orion hergestellt.

Modellpalette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Escort war das erste Auto, das die deutschen und die britischen Ford-Werke gemeinsam auf beide Märkte brachten. Hauptkonkurrenten des Escorts waren der VW Golf (ab 1974) und der Opel Kadett bzw. der Vauxhall Viva in Großbritannien.

Schwachstelle in allen Jahrgängen des Ford Escorts war der Rost – bis in die 1990er Jahre war dies ein Problem, das die Konkurrenz teilweise besser im Griff hatte. Besonders die Radläufe, die Schweller und der Tankbereich waren angegriffen.

Ford Escort ’68 (Mk I)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ford Escort ’68

Der von den britischen Ford-Werken entwickelte erste Escort mit seinem charakteristischen Kühlergrill (auch „Hundeknochen“ genannt) debütierte im Jahre 1968. Während dieses Modell in Großbritannien recht gut verkauft wurde, war der Markterfolg in Deutschland eher mäßig: schlichte Technik, „pummelige“ Karosserie und mäßiges Finish verhinderten den großen Markterfolg, der sich erst bei späteren Escort-Generationen einstellte. Als Kombivariante „Tunier“ konnte sich der Mk I mit einer dem Nachfolger Mk II angelehnten Frontpartie bis 1980 im Verkaufsprogramm halten.

1973 kam in Deutschland der RS2000 als Topmodell hinzu. Erkennbar war der RS2000 an der auffälligen zweifarbigen Lackierung und den verbreiterten Radläufen vorn. Mit 99 PS war der leichte Escort mehr als ausreichend motorisiert, daraus resultierten viele Erfolge im Motorsport. Weit erfolgreicher im internationalen Autosport-Geschehen waren allerdings der britische Escort TwinCam und sein Nachfolger, der RS1600 mit dem legendären BDA-16V-Motor.

Ford Escort ’75 (Mk II)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ford Escort ’75
Ford Escort ’75

Der zweite Escort blieb im Wesentlichen dem Vorgänger treu: Er besaß weiterhin ein Stufenheck und Heckantrieb, wie der Vorgänger. Im Grunde war der Escort ’75 aber schon bei seiner Präsentation technisch überholt. Der bereits im Vorjahr präsentierte VW Golf I mit quer verbautem Motor und Frontantrieb sowie großer Heckklappe zeigte auf die zukünftige Entwicklung der Fahrzeuge des B-Segments mit Frontantrieben. Auch Sicherheitsmerkmale (Tank, Lenksäule) blieben weiter unberücksichtigt. So brachte es der im B/C-Segment positionierte Escort mit seiner blattgefederten Starrachse, durchschnittlichen aber sehr robusten Motoren und unzeitgemäßen Verbrauchswerten nur zu eher mäßigen Verkaufszahlen. Einen besonderen Anachronismus stellte die Kombivariante „Turnier“ dar: Da keine Kombivariante vom Mk II entwickelt wurde, modifizierte man stattdessen die Frontpartie des Vorgängers Mk I und fertigte diesen noch bis 1980 weiter.

Das in Deutschland erhältliche Topmodell war der RS2000 (in Großbritannien dagegen war es der RS1800 mit BDA-Motor), der schon aus dem Escort ’68 bekannte 2,0-Liter-OHC-Motor mit 100 PS erhielt noch einmal 10 PS mehr, die durch einen geänderten Auspuffkrümmer erreicht wurden. Diese Motorisierung war alles andere als müde und verlieh dem Escort beachtliche Fahrleistungen. Das markanteste Erkennungszeichen des RS2000 war die Kunststofffront aus PU mit integrierten Doppelscheinwerfern.

Ford Escort ’75 RS2000

1976 legte Ford vom RS2000 Spezial 300 Stück als Homologationsversion für den Rennsport auf. Dieser war mit Kotflügelverbreiterungen aus GFK, tief geschüsselten 7,5Jx13-Felgen im typischen RS-Kreuz-Design mit 235/60x13-Reifen, einer in der breite verkürzten mittleren „Köln“-Achse aus dem Capri mit 75% Sperrdifferential, einem dreifach gelagerten Stabilisator an der Vorderachse, Bilstein-Gasdruckfahrwerk und einem 60 Liter fassenden Kunststofftank versehen. Der 2,0-Liter-OHC-Motor erhielt noch einmal eine Leistungskur auf 132 PS mit schärferer Nockenwelle, größeren Ventilen, zwei 44er-Weber-IDF-Doppelvergasern, sowie einem noch größeren Auspuffkrümmer mit Hosenrohr.

Ford Escort ’81 (Mk III) & ’86 (Mk4, „Erika-86“, Facelift)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ford Escort ’86
Ford Escort Cabrio mit RS-Kit

Der Escort Mk III ist das erste Modell, das mit mit Schrägheck und erstmals mit dem preisgünstigeren Frontantrieb ausgestattet ist. Mit dem Escort ’81 wurde auch zum ersten Mal eine echte Einzelradaufhängung der Hinterräder bei einem frontgetriebenen PKW eingeführt. Im Jahre 1983 folgt der Kombi Turnier/ Traveller. Daneben konnte Ford erstmalig ein Cabriolet vom Escort anbieten. Das klassische Stufenheck wurde ab 1983 als Ford Orion verkauft und war ursprünglich als eigene Modellreihe ähnlich dem VW Golf/VW Jetta-Gespann positioniert. 1986 bekommt der Escort ’81 ein großes Facelift, was als Escort Mk4 bekannt wird. Viele Anbauteile wurden verändert, das Fahrwerk und die passive Sicherheit verbessert, die Motoren verbessert und einige Motorisierungen waren mit einem G-Kat erhältlich. Der Innenraum wurde überarbeitet und dem „Sierra“ und „Scorpio“ angeglichen. Die Palette der für den Escort erhältlichen Motoren reichte von einem 1,3-Liter- mit 60 PS bis zu einem 1.6er-Turbomotor mit 132 PS.

In Brasilien liefen die auf dem Orion basierenden zweitürigen Ford Verona und VW Apollo vom Band. Des Weiteren ist erstmals ein „Escort Express“ genannter Stadtlieferwagen im Angebot.

In Südafrika gab es einen Pickup namens „Bantam“ auf Escort-Basis. Dieses Auto wurde dort von MMI (Mazda und Mitsubishi Montagewerk und Vertrieb) verkauft – zuerst als „MMI Rustler“, später als „Mazda Rustler“. Eine zweite Bantam/Rustler-Generation basierte dann auf dem „Mazda 323“, nachdem SAMCOR den Escort nach wenigen Jahren zugunsten des 323 einstellte.

Ford Escort ’90 (Mk5)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Spätherbst 1990 kam das neue Escort-’90-Modell heraus. Dieses wuchs gegenüber dem Vorgänger beträchtlich. Das Design des Wagens war – obwohl deutlich anders als das des Vorgängers – doch immer noch stark an der Formensprache der 80er Jahre orientiert. Die angebotene Motorenpalette überzeugte zunächst auch nicht durch Modernität, und die Fahreigenschaften erfuhren kräftige Kritik der Fachpresse. Daher hatte dieses Modell einen so schlechten Erfolg, dass schon im Folgejahr ein umfassendes Facelift erfolgte.

Auf der Plattform dieses Escort entstand in Brasilien der VW Pointer.

Da man sich offenbar nicht mehr zutraute, dem für 1991 erwarteten VW Golf III und Opel Astra (Kadett-Nachfolger) direkt gegenüber zu treten, wurde der Escort Mk5 1990 verfrüht und unausgereift auf den Markt gebracht. Das Modell konnte nicht einmal gegen die Auslaufmodelle „VW Golf II“ und „Opel Kadett E“ bestehen und machte mit seinen nach wie vor vergleichsweise veralteten und unakzeptablen Motoren gegenüber den Mehrventilkonstruktionen eines „Toyota Corolla“ oder „Honda Civic“ eine schlechte Figur. Relativ spät wurden im Mk5 die Zetec-Motoren eingesetzt.

Sondermodelle sind der XR3i mit 1,8 Liter Hubraum und 130 PS sowie der RS2000 mit 2,0 Liter und 150 PS, welche mit einer markanten Frontschürze und einem Heckspoiler versehen waren. Typisch für den RS2000 ist auch die Buckelmotorhaube. Beide Fahrzeuge sind mit einer Recaro-Innenausstattung ausgerüstet gewesen und hatten serienmäßig vier Scheibenbremsen verbaut. Den XR3i gab es wie den Escort 1.8 CL auch mit 105 PS. Das Topmodell des Escort Mk5 ist der „Ford Escort RS Cosworth“ mit 220 PS, welcher als Rallyefahrzeug konzipiert wurde. Markant für dieses Fahrzeug ist der sehr große Heckspoiler, der aerodynamisch von hohem Stellenwert ist.

Ford Escort ’93 (Mk6, Facelift)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ford Escort XR3i (’91er Facelift)
Ford Escort XR3i (’91er Facelift)
Rallye-Version des Ford Escort RS2000 als ’91er Facelift

Es handelt sich um eine Facelift-Version des Escort ’91. Neben einigen Änderungen an der Technik, wie zum Beispiel Verstärkungen an der Spritzwand und andere sicherheitsrelevante Änderungen, wurde sowohl die Front als auch das Heck (beim Fließheck) verändert. Außerdem waren ab 1993 die neuen 1,6-Liter- und 1,8-Liter-Zetec-Motoren im Escort erhältlich. Der etwas „lahme“ 1,4-Liter-Motor wurde überarbeitet, bis er 1995 durch ein komplett neues Aggregat ersetzt wurde. Der Kombi und der Express behielten die Heckform.

Ab 1994 – in Großbritannien wird dieses Modell als Mk5b, im deutschsprachigen Raum aber als Mk6 bezeichnet – wurde beim Escort der Fahrer- und Beifahrerairbag eingeführt und die Karosserie verstärkt. Obwohl der Rostschutz bei den meisten Automobilherstellern in den 80er und 90er Jahren stark verbessert wurde, leiden Ford-Modelle, insbesondere bei schlecht gepflegten Fahrzeugen, unter erheblichen Rostproblemen. Bei den ersten Escort-Modellen gab es, wie in der gesamten Fahrzeugbranche üblich, ab Werk keinen Korrosionsschutz. Erst später wurde auch ab Werk ein Korrosionsschutz verwendet, dennoch ist Rost an Schwellern (vor allem bei Modellen mit Schiebedach) und Radkasten häufig anzutreffen. Von der Technik neigen Leerlaufregelventil, Drosselklappenpoti und Türschlösser als auch die Querlenker zu Störungen.

Motorisierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benziner:

  • 1,3 l, 08V – 44 kW (60 PS)
  • 1,4 l, 08V – 55 kW (75 PS)
  • 1,6 l, 16V – 66 kW (90 PS)
  • 1,8 l, 16V - 77 kW (105 PS)
  • 1,8 l, 16V – 85 kW (115 PS)
  • 2,0 l, RS2000 – 110 kW (150 PS)

Diesel:

  • 1,8 l, 00D – 44 KW (60 PS)
  • 1,8 l, 0TD – 51 kW (70 PS)
  • 1,8 l, TDS – 66 kW (90 PS)

Ford Escort ’95 (Mk7, Facelift)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cockpitansicht
Ford Escort ’95
Ford Escort Turnier

Der Escort VII (oder Mk7; aber britische Ausführung: Mk6) ist ein deutlich überarbeitetes Nachfolgemodell, das dem Escort ’91 (Facelift) ähnlich ist. Von 1995 bis ins Jahr 1998 wurde der Escort ’95 als letztes Escort-Modell gebaut. Die gesamte äußere Erscheinung des Autos wurde deutlich rundlicher gestaltet. Der Escort bekam abermals eine neue Front und einen komplett neuen, auch rundlicher gestalteten Innenraum. Bei eingefleischten Escort-Fans ist dieses Modell wegen seiner insgesamt runden Erscheinungsform jedoch bis heute unbeliebt.

Die Produktion der RS2000-Modelle wurde im Juni 1996 eingestellt. Ein neuer Ghia X-Modelltyp, der serienmäßig eine Klimaanlage und 6-fach-CD-Wechsler vorzuweisen hat, wurde zur selben Zeit eingeführt.

Obwohl der Ford Focus den Escort 1998 ablöste, wurde der Escort als „Escort Classic“ von 1998 bis 2000 weiter gebaut und auch gut verkauft. Es gab einen Fließheck als drei- und fünftüriges Modell, einen Kombi und die Kastenversion Express.

Motorisierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ford Escort RS2000

Benziner:

  • 1,3 l, 08V – 44 kW (60 PS)
  • 1,4 l, 08V – 55 kW (75 PS)
  • 1,6 l, 16V – 66 kW (90 PS)
  • 1,8 l, 16V – 85 kW (115 PS)

Diesel:

  • 1,8 l, 00D – 44 KW (60 PS)
  • 1,8 l, 0TD – 51 kW (70 PS)
  • 1,8 l, TDS – 66 kW (90 PS)

Ford Escort STH (Orion)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ford Orion wurde bereits 1994 zum Escort umbenannt und als viertüriges Stufenheckmodell bis 1998 gebaut. Bis auf das Stufenheck (untere Mittelklasse) ist dieser identisch mit dem mit Fließheck ausgestatteten Escort ’95 (Kompaktklasse). Somit gab es dann den Ford Escort wahlweise in zwei Karosseriebauformen.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie bereits erwähnt, ist für den Escort, insbesondere bei schlecht gepflegten Fahrzeugen, der Rost ein Problem. Bei den ersten Escort-Modellen gab es, wie in der gesamten Fahrzeugbranche üblich, ab Werk keinen Korrosionsschutz. Erst später wurde auch ab Werk ein Korrosionsschutz verwendet, dennoch ist Rost an Schwellern und Radkasten häufig anzutreffen. Von der Technik neigen Leerlaufregelventil und Türschlösser zu Störungen. Bei den Modellen aus den frühen 90ern ist auch ein defekter Sicherungskasten (ZEB) keine Seltenheit. Des Weiteren verziehen sich die Bremsscheiben bei forscher Fahrweise bzw. bei häufigen Passfahrten relativ schnell.
Von diesem Modell gab es in Deutschland eine Sonderedition, die unter dem Namen „F1 Edition“ verkauft wurde. Es handelte sich dabei um eine Version mit 2.0-16V-Motor und 150 PS. Da diese Edition auf 500 Exemplare limitiert war, gilt sie heute als Sammlerstück. In Österreich und in der Schweiz wurde ebenfalls eine 2,0-Liter-Version unter dem Namen „Sauber-Edition“ angeboten.

Mk, Facelift und Modellbezeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die unter Ford-Fabrikaten übliche Abkürzung Mk (oder MK) steht für Mark, zu deutsch Modell (Modellgeneration). Ein Escort Mk3 bzw. korrekt Mk III bedeutet, dass es die „3. Generation“ ist. Die Motorisierung, Ausstattung und Karrosserieform bleiben hierbei unberücksichtigt.
In Deutschland werden umfangreichere Facelifts (Modellüberarbeitungen) als neue Modellgeneration gesehen, in Großbritannien hingegen zählen Facelifts meist nur als geringfügige optische Veränderungen, weswegen die Modelle einzelner Baureihen dortzulande für gewöhnlich über die Bau- bzw. Modelljahre identifiziert werden. Ein Escort Mk6 ’95 britischer Ausführung entspricht somit in seinem deutschen Pendant dem Mk7 – oft wird die „Mark“-Bezeichnung auch weggelassen und das entsprechende Modell nur durch römische Ziffern festgelegt: Escort VII.

Auch wenn es nicht die offiziellen Bezeichnungen sind, so sind sie doch die allgemein gebräuchlichen. Zur einwandfreien Unterscheidung zieht man zusätzlich zu dem Modelljahr den Typ (Typencode) heran: Bei einem Escort VII (Bj. 1995) ist dies z. B. GAL.

Kurzüberblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Escort 1968-1974
Escort ’75 1975-1977
Escort ’75 Facelift 1977-1980
Escort ’81 1980-1986
Escort ’86 1986-1990
Escort ’91 1990-1992
Escort ’91 (Facelift) 1992-1994
Escort ’95 (Facelift)
Escort Classic
1995-1998
1998-2000

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ford Escort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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