Benutzer:Iovialis/Jovialismus

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Der Jovialismus versteht sich selbst nicht als eigenständige Philosophie, sondern vielmehr als philosophisches Projekt, ohne den Anspruch zu haben, "der Weisheit letzter Schluss" zu sein. Der Jovialismus entwickelte sich als neue politische Ideologie, die kurz vor dem Jahrtausendwechsel ihren Anfang nahm. Das Wort "Jovialismus" ist eine Ableitung des deutschen Worts jovial, das wohlwollend und leutselig bedeutet und auf das lateinische Wort iovialis zurückgeht. Dieser Wortsinn bildet den Kern des philosophischen Projekts.

Geschichte und Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 90er Jahren fing Jörg Drescher an, das Wort "iovialis" zu prägen und zu benutzen. Er gründete 1994 einen Verein mit dem Namen "Initiative pro Mensch e.V." mit dem Beinamen "Projekt Jovialismus". Im Internet tritt er seit einigen Jahren mit dem Nicknamen "iovialis" auf und diskutiert in mehreren Foren über Hintergründe zum Jovialismus.

Jörg Drescher hatte im Sommer 2005 ein Buch geschrieben, das sich mit den Inhalten des Jovialismus auseinandersetzt (Iovialis - Geständnis eines Terroristen). Das Buch erschien im September 2006 in einem Book-on-Demand-Verlag als Kleinstauflage, die Jörg Drescher selbst finanzierte.

Von Mai 2006 an lernten sich Jörg Drescher und Matthias Dilthey im Forum "Unternimm die Zukunft" von Götz Werner kennen. Im Sommer 2006 beschlossen die vier, eine gemeinsame politische Philosophie zu entwickeln und entschieden sich für den Namen "Jovialismus".

Matthias Dilthey entwickelt seit einigen Jahren ein Wirtschaftssystem, das die Finanzierung eines bedinungslosen Grundeinkommens ermöglicht. Unabhängig von Götz Werner entwarf er sein "ausgabenfinanziertes Grundeinkommen". Für die Umsetzung gründete er die Partei sozial gerechter Demokratie, die heute als politischer Arm des "Jovialismus" verstanden wird.

Der wirtschaftliche Teil kann Matthias Dilthey zugerechnet werden und der philosophische Teil Jörg Drescher, wobei die Grenzen fließend sind.

Anspruch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anspruch an das Menschen- und Weltbild war und ist, mit ihr erklären zu können, wie "Böses" (z.B. das 3. Reich, Mörder, Vergewaltiger, Kinderschänder, Verantwortungslosigkeit gegenüber der Zukunft etc.) und "Gutes" (Gandhi, Martin Luther King, jr., Mutter Theresa) in der Welt nebeneinander existiert. Der darauf aufbauende Anspruch war und ist, daraus eine Staats-, Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung abzuleiten. Diese soll in Deutschland genauso funktionieren, wie in irgendeinem anderen Land dieser Erde.

Neue soziale Frage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jede Ideologie steht im Kontext ihrer Zeit, was beim Jovialismus auch der Fall ist. Die neue soziale Frage begann in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre nahezu parallel zur ersten „Faulheitsdebatte“, die vor dem Hintergrund der damaligen wirtschaftlichen Krise, insbesondere der rasch zunehmenden Massenarbeitslosigkeit stattfand. Ausgangspunkt für diese Debatte war die These, dass die zur Zeit der Industriellen Revolution entstandene Soziale Frage durch den Auf- und Ausbau des Sozialstaates weitgehend gelöst sei. Im modernen Sozialstaat hätten sich jedoch neue Formen der strukturellen Armut und mangelnden gesellschaftlichen Teilhabe ergeben, die es zu beheben gelte (z.B. bei Nichtorganisierten, Alten, Alleinerziehenden usw.).

Die Folgen der staatlichen Sozialversicherung waren steigende Kosten im Gesundheitswesen, durch zunehmende Lebenserwartung und damit verbundenen wachsenden Pflegekosten. Auf der anderen Seite sanken die Einnahmen wegen rückläufigen Geburtenraten, Überalterung der Gesellschaft, Arbeitslosigkeit, sowie versicherungsfremden Entnahmen und wirtschaftlichen Krisen in den Industrienationen. Das hatte wiederum Auswirkungen auf das Rentensystem und das Gesundheitswesen.

Die Ursachen für diese neue soziale Frage wurden als Begleiterscheinung der seit den 1970er Jahren sich rasant entwickelnden Computer-Technologie und einer immer schneller werdenden Globalisierung gesehen. Die neue soziale Frage stellt sich, weil die weltweite Produktion ständig steigt, aber nicht jeder an den Erfolgen teilhaben kann. Die Produktion wird dabei durch Automatisierung verwirklicht, wobei immer weniger Menschen durch Erwerbsarbeit Einkommen haben und damit das Sozialsystem belasten.

Artikel 56 des dt. Grundgesetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Idee des Jovialismus entstand, als sich Jörg Drescher 1993 mit dem Grundgesetz auseinandersetzte, weil nach der Wiedervereinigung eigentlich eine neue Verfassung für Deutschland festgelegt ist (Art. 146 GG). Dabei stiess er auf den Amtseid des Bundespräsidenten (Art. 56 GG), der auch vom Bundeskanzler und seinen Ministern geleistet werden muss (Art. 64(2) GG). Der Amtseid lautet wie folgt:

"Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe."

Nach einigen Recherchen über den Eid, stellte sich heraus, dass Deutschland eine lange Tradition damit verbindet, die bis in die Zeit von Friedrich II. zurückgeht. Zudem stellt die Stellung des Eids keine rechtliche Verpflichtung dar, sondern ist philosophisch vom jeweiligen Eidesleister zu beantworten. Im Prinzip fordert der Eid eine Staats-, Wirtschafts- und Gesellschaftsphilosophie des jeweiligen Eidesleister.

Das Projekt Jovialismus sollte eben diese Anforderung erfüllen und ist damit Basis für "den jovialen Staat". Dabei werden folgende philosophische Fragen gestellt:

  • Was ist das Wohl eines Volkes?
  • Wie lässt sich der Nutzen eines Volkes mehren und Schaden von ihm abwenden?
  • Wie sehen Grundgesetz und Gesetze aus, die gewahrt und verteidigt werden sollen?
  • Welche Rolle spielt das Gewissen bei der Umsetzung des Eids und was wird unter Gewissen verstanden?
  • Wie lässt sich Gerechtigkeit gegenüber jedermann verwirklichen und was wird unter Gerechtigkeit verstanden?

Konkret aber kann mit dem Eid auch die Politik mit folgenden Fragen analysiert werden:

Sind die heutigen Gesetze als politische Umsetzung

  • zum Wohl des Volkes?
  • mehren sie den Nutzen?
  • wenden sie Schaden ab?
  • sind sie mit den bestehenden Gesetzen konform?
  • werden sie jedermann gerecht?

Grundlegende Ideologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eigentlich ist es unmöglich, eine Philosophie als "neu" zu bezeichnen, ohne die schon gedachten Gedanken anderer philosophischer Strömungen zu betrachten und in (s)eine Philosophie miteinzubeziehen. Gewisse Aspekte einer Philosphie müssen hierfür auch nicht neu "erdacht" werden, sondern Teile können Bezug auf andere Denkrichtungen nehmen. Deshalb bezeichnet sich der Jovialismus auch nicht als eigenständige Philosophie, sondern vielmehr als Gedankensammlung schon gedachter Denkrichtungen in Bezug auf das Wort "iovialis".

Dabei spielt der Humanismus, Altruismus und Utilitarismus (Altruismus im kollektiven Sinn) eine grosse Rolle. Die Religionsunabhängigkeit ist im Jovialismus über das Freidenkertum geklärt und ergibt sich aber auch aus dem Weltbild des Jovialismus selbst.

Eine besondere Stellung im Jovialismus nehmen die wirtschaftlichen Ideologien der (sozialen) Marktwirtschaft und des Kommunismus ein.

Dabei wird die (soziale) Marktwirtschaft so verstanden, dass sie auf die Anfänge des Liberalismus zurückgehen, wie er von Adam Smith verstanden wurde (Das eigennützige Streben der Menschen trage zum Wohl der gesamten Gesellschaft bei.). Diese Idee wird dem Utilitarismus gegenübergestellt.

Der Kommunismus, begründet durch Karl Marx und Friedrich Engels, wird vom Jovialismus zwar nicht abgelehnt, aber als nicht realisierbares Ideal (ähnlich dem Anarchismus) angesehen. Jedes Individuum bekommt zwar in der Gemeinschaft erst die Möglichkeit, sich individuell zu entfalten, aber das Individuum wird sich nicht um Dinge kümmern, die der Allgemeinheit gehören. Der Jovialismus geht davon aus, dass sich das Individuum eher um das Eigene, bzw. um das, was ihn in einer Gemeinschaft angeht, kümmern wird.

Der Kommunismus wird eher als Neid-Philosophie aufgefasst, die Marktwirtschaft dagegen als Ego-Philsophie. Der Jovialismus versucht eine Synthese zwischen beiden Ideologien zu erreichen, um das Wohl aller Menschen zu erreichen.

Ferner geht der Jovialismus von einer Bedürfniskette aus, die ihren Ursprung bei Abraham Maslow hatte (vgl. Maslowsche Bedürfnispyramide. Damit erklärt sich das Wohl des Menschen, sich frei zu entfalten und sich selbst zu verwirklichen.

Weltbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Weltbild im Jovialismus ist stark mit der Sinnfrage verbunden, weshalb die Welt und das Sein existiert. Dabei geht er davon aus, dass jeder Mensch in seine individuelle Welt geboren wird, die er subjektiv wahrnimmt. Diese Aussage wird nicht nur auf den Menschen bezogen, sondern auf alles, was existiert.

Aus jeder subjektiven Sicht gibt es nun auch etwas aussenstehendes, objektives, das nicht Teil seiner Selbst ist. Woher dieses Objekt stammt, wie es in die Welt des Subjekts kam und welchen Sinn dieses alles hat, lässt sich nur subjektiv beantworten.

Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, muss das Subjekt mit der Aussenwelt "interagieren". Nur so erlebt sich das Subjekt in seiner subjektiven Welt (welches für es Objekt ist).

Daraus wird die Existenz von drei Dingen abgeleitet:

  1. Subjekt
  2. Objekt (subjektive Wahrnehmung der Aussenwelt)
  3. Interaktion (die subjektive Wahrnehmung selbst)

Menschenbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Menschenbild des Jovialismus geht von der Tatsache aus, dass alle Menschen ein Recht auf Leben haben. Das Recht auf Leben beinhaltet damit verbundene Ideen, wie Freiheit, Unversehrtheit der Person und Sicherheit, wie sie allgemein als Naturrecht definiert sind.

Weiter wird im Jovialismus davon ausgegangen, dass jeder Mensch gewisse Fähigkeiten und (Charakter)Eigenschaften hat, die er ausleben, entwickeln und verwirklichen will. Da durch diesen Wunsch Konflikte mit den Naturrechten anderer auftreten können, legitimiert der Jovialismus seinen Staatsentwurf.

Moral, Ethik und Gewissen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Jovialismus gibt keine eindeutige Antwort auf die Frage der Moral und Ethik. Vielmehr muss jeder aus sich heraus eine Antwort auf die Frage finden. Dabei wird ein Vergleich zwischen Aleister Crowley und Immanuel Kant aufgeführt:

Der Sinnspruch (von Crowley) "Tu was du willst, sei das ganze Gesetz." impliziert, dass wir eigentlich alles tun können, was wir wollen - die Frage ist nur, ob wir auch alles tun dürfen, was wir können.
Immanuel Kant setzte für die Moral den kategorischen Imperativ. Er gilt für alle vernünftigen Wesen und gebietet, Handlungen zu vollbringen, die nicht nur Mittel zu einem Zweck, sondern an sich gut sind. Die Formulierung des kategorischen Imperativs lautet: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die Du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." - umgedeutet also "was ich darf, sollst auch du tun dürfen."

Moral wird im Jovialismus dabei als gesellschaftlicher Umgang mit "alles tun dürfen" im Kontext zur Tradition verstanden; Ethik als individueller Umgang mit "alles tun dürfen" im Kontext zu "selbstauferlegten Regeln/Normen". Letzlich hängt der Umgang mit Moral und Ethik vom Gewissen ab.

Der Jovialismus sieht das Gewissen dabei so, dass das individuelle Gewissen auf dem eingenen Verhältnis zu Handlungen und deren denkbaren Folgen gründet. Voraussetzung für dieses Gewissen ist die Fähigkeit, Handlungen zu beurteilen und Folgen abzuschätzen. Dieses individuelle Gewissen wird dabei von den jeweils gültigen Moral- und Ethikvorstellungen beeinflusst.

Das kollektive Gewissen drückt sich in gesellschaftlichen Regeln und Normen (auch durch Gesetze) aus. Dieses kollektive Gewissen hat Einfluss auf das Individuum, weil der Mensch einen instinktverankerten Wunsch nach Verbundenheit hat (vgl. Schamgefühl). Dieser Wunsch nach Gemeinschaft (die Angst vor Einsamkeit oder Ausschluss) ist sehr tief im Menschen verankert, weil der Mensch nach seiner Geburt allein nicht lebensfähig war. Diese Art Instinkt ist so stark, dass gesellschaftliche Moral- und Ethikvorstellungen die selbsterkannten Regeln und Normen brechen kann (obwohl sie individuell als "falsch" angesehen werden). Die Verantwortung für das eigene Handeln und deren Folgen wird dabei auf die Gemeinschaft und deren Regeln, Normen oder Gesetze übertragen.

Gerechtigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Frage der Gerechtigkeit ist eng mit dem Wahrheitsbegriff (Richtigkeit) verbunden. Der Jovialismus verknüpft deshalb diese Begriffe mit dem Weltbild. Dabei wird, in Anlehnung an den Relativismus, zwischen subjektiver und objektiver Gerechtigkeit unterscheiden. Es wird von folgender Aussage ausgegangen:

Jeder Mensch hat von seinem Standpunkt aus Recht, da er durch sein Wissen, seine Erfahrung und seine Erlebnisse zu dieser Überzeugung kam.

Beispiel: "Die Sonne dreht sich um die Erde" - für einen Menschen, der auf der Erde lebt ist diese Aussage von seinem Standpunkt aus wahr; unterhält sich dieser Mensch mit einem anderen, der behauptet "Die Erde dreht sich um die Sonne", hat der andere von seinem Standpunkt aus auch recht, weil er ein anderes Bezugssystem für den Standpunkt (z.B. einen anderen Planeten) wählt. Welche Aussage wird nun der Wirklichkeit gerecht (ist wahr)?

Damit soll herausgestellt werden, dass ohne den jeweiligen Bezugspunkt keine Aussage über Gerechtigkeit getroffen werden kann. Weiter wird klar, dass sich erst durch den Austausch mit einem anderen Individuum die Frage nach "gerecht" und "ungerecht" stellt.

Subjektiv gerecht ist, wenn sich zwei Partner einig werden und für beide sogar eine Win-Win-Situaton entsteht. Was für die zwei Partner gerecht ist, muss aber für einen Dritten nicht "gerecht" sein.

Objektiv gerecht ist erst das, was von einem (unbekannten) Dritten, der beliebig austauschbar ist, auch als gerecht gesehen wird.

Da allerdings dieser "(unbekannte) Dritte" unendlich ausgetauscht werden kann, ist absolute Gerechtigkeit (oder Wahrheit) nicht möglich, denn vielleicht gibt es einen "Dritten", der mit seinen Bezugssystemen feststellt, dass die heutige Ansicht (über Gerechtigkeit oder Wahrheit) falsch war.

Der Sinn des Lebens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgehend davon, dass sich der Mensch entwickeln und entfalten kann, aber kein objektiver Sinn im Leben festzustellen ist, der von allen Individuen als Wahr anerkannt werden kann, besagt der Jovialismus, dass das Streben nach Glück und Glückseligkeit (vgl. Eudämonismus) über die Entwicklung und Entfaltung der individuellen Fähigkeiten und (Charakter)Eigenschaften ein "sinnerfülltes Leben" ermöglicht, ohne dies als endgültige Wahrheit zu beanspruchen.

"Der joviale Staat"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgehend vom Menschenbild des Jovialismus, hat der Staat zum einen die Aufgabe, das zwischenmenschliche Zusammenleben seiner Einwohner zu regeln (durch Gesetze und Rechte) und anderseits den Menschen behilflich zu sein, ihre Fähigkeiten und (Charakter)Eigenschaften zu entwickeln. Der Staat soll dabei die Rolle eines Leiters übernehmen, um Menschen zu Selbstkenntnis bis hin zur Selbsterkenntnis zu erziehen, was als Entwicklungsprozess verstanden wird und dazu dient, dass sich der Mensch selbst verwirklichen und frei entfalten kann.

Das Staatsideal des Jovialismus ist der Anarchismus, welcher zwar erstrebenswert ist, aber aufgrund den unterschiedlichen Fähigkeiten und (Chrarakter)Eigenschaften des Einzelnen nicht verwirklicht werden könne. Der Mensch ist von Natur aus auf seine Mitmenschen angewiesen und kommt ohne Wissen zur Welt. Schon in der Familie wächst er in einem Hierarchiesystem auf, das ihm Wissen zum Überleben vermittelt. Nicht jeder Mensch besitzt aber die gleiche Vernunft. Die verschiedenen Fähigkeiten und (Charakter)Eigenschaften der Menschen können zu Konflikten führen, welche im Streitfall gelöst werden müssen.

Daraus leitet sich die Aufgabe des Staates wie folgt ab:

Das Ziel und die Aufgabe des Staats besteht darin, Bedingungen zu schaffen, die ein friedliches Zusammenleben ermöglichen und dabei jedem die Chancengleichheit bietet, sich frei zu entfalten und zu verwirklichen, ohne wirklichen Zwang anzuwenden oder dabei andere im gleichen Recht einzuschränken.

Dazu verwendet der joviale Staat die demokratische Idee, weitet allerdings das herkömmliche Demokratieverständnis um weitere Punkte aus. Dabei steht ein "staatliches Vorschlagswesen" im Vordergund. Vor allem deshalb, um damit Antworten auf die "neue soziale Frage" zu geben und der Globalisierung gerecht zu werden.

Der joviale Staat nimmt sich auch dem Thema der Medien an, weil eine Demokratie nur durch (unabhängige) Information existieren kann. In diesem Zusammenhang steht auch Bildung im Mittelpunkt, wobei anwendbares Wissen vermittelt werden soll, das dazu dient, Problemzusammenhänge zu erkennen, um dafür Lösungsstrategien erarbeitet zu können. Darauf aufbauend schlägt der joviale Staat Themen vor, das Wissen über sich und andere vermittelt und zur Konfliktbewältigung, zum Stressabbau und zum Umgang mit eigenen oder fremden Aggressionen dient (Weltanschauungsunterricht und Psychologie).

"joviale Wirtschaftsordnung"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaftsordnung des Jovialismus geht von folgender Annahme aus:

  1. Alle Menschen konsumieren, um Leben zu können
  2. Eine bestimmte Anzahl Menschen haben wenig bis kein Einkommen (nicht genug für 1.)
  3. Eine bestimmte Anzahl Menschen haben ausreichend bis überdimensionierte Einkommen (durch vorhandene Produktionsmittel, wie Maschinen, Grundstücke, Arbeitskraft, Rohstoffe, vorhandenes Geld usw.)

Die Forderung einer jovialen Wirtschaftsordnung sieht nun vor, dass jeder Mensch ein Auskommen hat, welches ihm ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Der Staat soll in diesem Fall eine (gerechte) Verteilerrolle einnehmen, um jedem Menschen ein solches Auskommen zu ermöglichen.

Dafür fordert der Jovialismus Rahmenbedingungen für die Wirtschafts- und Steuerpolitik, die gewährleistet soll, dass die Versorgung der Menschen mit preisadäquaten Gütern und Dienstleistungen gesichert ist und andererseits Menschen diese Güter und Dienstleistungen auch konsumieren können.

Der Staat kann dazu das Steuersystem nutzen, um einer Kapital- und Produktionsmittelkonzentration gegenüberzutreten. Dem jovialen Staat kommt dabei die Rolle zu, die Menschen eines Landes am Wohlstand des jeweiligen Landes zu beteiligen.

Die Wirtschaft hat dabei die Aufgabe, Menschen mit ausreichenden und bezahlbaren Gütern zu versorgen. Bezahlbar sind Güter aber nur dann, wenn Menschen genügend Kaufkraft zur Verfügung steht.

Der Steuer- und Sozialpolitik kommt somit eine Doppelrolle zu: Einerseits eine Wirtschaftspolitik zu betreiben, die es Unternehmen ermöglicht, Menschen ausreichend zu versorgen und anderseits eine Steuer- und Sozialpolitik zu betreiben, Menschen ausreichende Mittel bereitzustellen, damit die von der Wirtschaft bereitgestellten Güter auch konsumiert und genutzt werden können.

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Eine andere Welt kann schon bei deinem Nachbarn sein, der mit ganz anderen Gedanken und Vorstellungen auf dieser Erde lebt."
"Die persönliche Freiheit ist zu einer langweiligen Selbstverständlichkeit geworden. Damit ist auch der Wille verloren gegangen, solche Ziele in der Gesellschaft zu verwirklichen. Die Menschen sind stumpf geworden, weil Menschlichkeit zu einem bloßen Wort verkommen ist. Der Verfall wird nicht mal in der nächsten Umgebung wahrgenommen."
"Man benötigt einen strategischen Ansatz, um die Zustimmung aller zu erreichen – eine Vision, ein Szenario, eine Idee. Es soll ein Projekt entstehen, das für alle wünschenswert ist."
"Börse ist für manche, wie Lotto für Akademiker"

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]