Burg Hocheppan

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Burg Hocheppan
Burg Hocheppan von Südwesten gesehen

Burg Hocheppan von Südwesten gesehen

Alternativname(n) Castel d'Appiano
Staat Italien
Entstehungszeit um 1125
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 46° 30′ N, 11° 15′ OKoordinaten: 46° 29′ 33,9″ N, 11° 14′ 31,7″ O
Burg Hocheppan (Südtirol)
Burg Hocheppan (Südtirol)

Die Burg Hocheppan liegt im Gebiet der Fraktion Missian der Großgemeinde Eppan bei Bozen, Region Trentino-Südtirol (Südtirol). Hocheppan gehört zu den wichtigsten Wehrbauten Südtirols.

Lage

Die Burganlage liegt oberhalb von steilen Felswänden über Missian. Sie gehört zum Typus der Höhenburgen.

Geschichte

Nach Ansicht der meisten Südtiroler Burgenforscher war der Burghügel bereits in rätischer Zeit besiedelt bzw. befestigt. Neueste archäologische Funde bestätigten dies.

Burg Hocheppan wurde nach einer Theorie um 1125 von Graf Ulrich II. von Eppan als Trutzburg erbaut. Andere Forscher halten ein späteres Entstehungsdatum für wahrscheinlich.

Der vorherige Sitz der Grafen von Eppan in Dorfnähe von St. Pauls war wegen der Auseinandersetzungen mit den Grafen von Tirol zu unsicher geworden. Wo er genau lag ist unbekannt, jedenfalls ist die Altenburg nicht als Vorgängerburg von Hocheppan anzusehen.

Nachdem die Eppaner 1158 eine päpstliche Gesandtschaft überfallen hatten, wurde die Burg durch eine Strafexpedition unter Heinrich dem Löwen zerstört, danach aber wieder aufgebaut. 1315 wurde sie an die Landesfürsten von Tirol übergeben, die in der Folge verschiedene Familien damit belehnten. 1834 gab Kaiser Franz I. die Burg an Martin Teimer von Wildau als Lehen. Seit 1911 besitzen die Grafen Enzenberg Hocheppan.

Inzwischen ist der Baubestand von Burg Hocheppan konsolidiert, teilweise wurde auch restauriert. Die Anlage beherbergt heute eine Jausenstation.

Anlage

Burg Hocheppan

Der Zugang der über Jahrhunderte erweiterten Burg wird im Norden durch ein komplexes System von Vorwerken mit Geschütztürmen aus dem späten Mittelalter geschützt, das zu großen Teilen aus dem 16. Jahrhundert stammt. Außerhalb des eigentlichen Mauerberings schützt ein offenes Rondell, das mit Feuerwaffen verteidigt werden konnte, die Anlage. Dominant ist der hohe und in Tirol seltene fünfeckige Bergfried, dessen Bestand durch einen tiefen Riss im Mauerwerk gefährdet ist.

Burgkapelle

Die Fresken der Burgkapelle gehören zu den besterhaltenen Fresken Tirols. Auf Innen- und Außenwänden sind Szenen aus dem Leben Jesu und der Apostel sowie weitere biblische Szenen, wie die klugen und die törichten Jungfrauen, abgebildet.

Kreidenturm

Etwa zehn Fußminuten vor Hocheppan befindet sich der Kreidenturm, ein separates Vorwerk von Hocheppan. Es besteht aus einem sehr hohen, weiß gekalkten Turm, der wohl sogar in ursprünglicher Höhe erhalten ist und von einer kleinen Ringmauer umgeben wird.

Literatur

  • Walter Landi, Helmut Stampfer und Thomas Steppan: Hocheppan: eine Grafenburg mit romanischen Kapellenfresken (= Burgen. 10). Schnell + Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2383-4
  • Johann Nothdurfter: Burgkapelle Hocheppan: Beobachtungen zu spätantiker Herkunft und vorburgenzeitlicher Bebauung. In: Arx, 23, 2001, S. 14–18
  • Helmut Stampfer und Thomas Steppan: Die Burgkapelle von Hocheppan. Athesia, Bozen 1998, ISBN 978-8-8701-4957-9
Commons: Burg Hocheppan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien