Douglas DC-4

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Douglas DC-4

DC-4 der Pacific Western Airlines, 1959
Typ Passagier- und Transportflugzeug
Entwurfsland

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten

Hersteller Douglas Aircraft Company
Erstflug 7. Juni 1938 (DC-4E);
14. Februar 1942 (DC-4/C-54)
Indienststellung 1942
Produktionszeit

1942–1947

Stückzahl 1244, davon 1165 militärische und 79 zivile DC-4[1]

Die Douglas DC-4 ist ein viermotoriges US-amerikanisches Verkehrsflugzeug mit Kolbenmotor-Antrieb der Douglas Aircraft Company. Die Maschine hat keine Druckkabine. Der Flugzeugtyp, entwickelt Ende der 1930er Jahre, begann seine Karriere als militärisches Transportflugzeug und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auf der ganzen Welt im zivilen Luftverkehr eingesetzt. Von der DC-4 wurden später die Typen DC-6 und DC-7 abgeleitet.

Die militärische Version der DC-4 hieß bei der USAF C-54 Skymaster und bei der US Navy R5D.

DC-4E

Das erste Flugzeug mit der Bezeichnung DC-4 erschien bereits 1938 nach 18 Monaten Bauzeit als Prototyp in Gestalt der sehr großen Douglas DC-4E. Ihr Erstflug fand am 7. Juni desselben Jahres statt. Die Flugerprobung ergab keine besonderen Probleme. Die Maschine fand anfangs zwar gewisses Interesse, wurde jedoch alsbald als zu groß für den eigenen Bedarf abgelehnt. Ende 1939 wurde die einzige je gebaute DC-4E nach Japan an die Japan Airways Company verkauft, die sie nach nur einem einzigen Flug der japanischen Marine als Muster für einen überschweren Langstreckenbomber überließ.

Cockpit der DC-4

Nach längeren Gesprächen mit verschiedenen Fluggesellschaften legte Douglas 1939 den Entwurf eines neuen, vergleichsweise großen viermotorigen Verkehrsflugzeugs vor, der im Gegensatz zum früheren Prototyp DC-4E entsprechend deren Wünschen dimensioniert war. Der Erstflug der nunmehr eigentlichen DC-4 am 14. Februar 1942 fand kurz nach dem Kriegseintritt der USA statt, schon mit militärischem Kennzeichen. Trotzdem wurden von den Fluggesellschaften 61 Stück vom Reißbrett weg bestellt. In den folgenden Jahren erwarb sich das Flugzeug in 1163 gebauten Exemplaren einen hervorragenden Ruf als zuverlässiges und belastbares Militärtransportflugzeug. Die DC-4 bzw. ihre militärische Version, die Douglas C-54 Skymaster, kam später auch als sogenannter Rosinen-Bomber während der Berliner Luftbrücke 1948/49 zum Einsatz.

Nach dem Kriegsende baute Douglas 79 zivile DC-4, ausgelegt für bis zu 56 Passagiere, die zusammen mit etwa 250 entmilitarisierten Maschinen gleichen Typs (C-54) weltweit bei Fluggesellschaften zum Einsatz kamen. Die ersten zivil gefertigten Maschinen wurden am 18. Januar 1946 an die US-amerikanische Western Airlines und an die belgische Sabena ausgeliefert.[2] Weil Western Airlines ihre Maschinen kurz darauf in Dienst stellte, gilt sie als ziviler Erstbetreiber dieses Flugzeugtyps.[3] Insgesamt wurden von der DC-4 bzw. C-54 1.244 Stück produziert.

Die DC-4 wurde in den ersten Nachkriegsjahren auch für den Überseeverkehr – vor allem über dem Nordatlantik – eingesetzt und löste dort die unwirtschaftlich gewordenen Flugboote ab. Wegen der schwachen Motoren, der fehlenden Druckkabine und der geringen Tankkapazität waren jedoch mehr Zwischenlandungen nötig. So musste beispielsweise bei einem Flug zwischen Europa und den USA zwischen den damals üblichen Sprungbrett-Flughäfen Shannon in Irland und Gander auf Neufundland auch auf Island und Grönland zum Auftanken zwischengelandet werden. Erst die ab 1945 gebaute verbesserte Version DC-4A besaß eine größere Tankkapazität und konnte unter normalen Wetterbedingungen die nördlichen Flughäfen auslassen. Dennoch wurde die DC-4 auf diesen Routen bald durch die stärkeren, schnelleren und mit Druckkabine ausgestatteten Lockheed Constellation und Douglas DC-6 ersetzt. Von da an fand die DC-4 überwiegend im Mittel- und Kurzstreckenverkehr Verwendung, oft mit dichterer Bestuhlung für bis zu 86 Passagiere. Pan Am setzte sie bis in die 1960er-Jahre im Berlin-Verkehr ein.

Die viermotorige Douglas in ihren verschiedenen Baustufen DC-4, DC-6 und DC-7 gehörte zu den meistverwendeten Flugzeugtypen der 1940er- und 1950er-Jahre. Die Etappen ihrer Karriere sind dabei denen ihres Hauptwettbewerbers, der Lockheed Constellation, nicht unähnlich: In den frühen 1940er-Jahren entwickelt, dann zunächst im Kriegseinsatz erprobt, schließlich in immer leistungsfähigeren Varianten eine der Hauptstützen des kontinentalen und interkontinentalen Flugverkehrs. Mit dem Aufkommen der Strahlflugzeuge aber wurde die Karriere der viermotorigen Douglas Ende der 1950er-Jahre schnell beendet.

Modifizierungen

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Douglas DC-4-1009 der Air France, 1964
Douglas DC-4-1009 der South African Airways
Douglas DC-4 der Dutch Dakota Association

Betreiber werksneuer Maschinen waren:[4]

D-A-CH - Gebiet, gebraucht erworbene Maschinen

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Nutzung im sogenannten D-A-CH - Gebiet: In Österreich fand die DC-4 keine Verwendung. In der Schweiz wurden DC-4 auch durch die Balair genutzt. Betreiber in Deutschland waren:[5]

Militärische Nutzer

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Militärische Betreiber in Europa waren:

Vom Erstflug im Jahr 1942 bis Juli 2023 kam es, einschließlich militärischer Betreiber, zu 385 Totalverlusten dieses Flugzeugtyps (30,9 % der gebauten), wovon 322 auf Flugunfälle entfielen. Dabei kamen insgesamt 3588 Personen ums Leben.[6]

Technische Daten

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Douglas DC-4
Kenngröße Daten der Douglas DC-4-1009
Besatzung 2 Piloten, 1 Bordmechaniker, 2 Flugbegleiter, auf Langstrecken zusätzl. 1 Funker, 1 Navigator
Passagiere 56 – 86[7]
Länge 28,60 m
Spannweite 35,81 m
Höhe 8,38 m
Flügelfläche 135,63 m²
Leermasse 19.640 kg
max. Startmasse 33.112 kg
Antrieb vier luftgekühlte 14-Zylinder-Doppelsternmotoren Pratt & Whitney R-2000-2SD-13G Twin Wasp (je 1.081 kW / 1.450 WPS)
Höchstgeschwindigkeit 451 km/h in 4.265 m Höhe
Reisegeschwindigkeit 365 km/h in 3.050 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 6.800 m
normale Reichweite 4.023 km mit 5.189 kg Nutzlast
  • Die DC-4 war ein populäres Flugzeug im Katastrophenfilm der fünfziger und sechziger Jahre: Sowohl im deutschen Film „Flug in Gefahr“ als auch im amerikanischen Film „Es wird immer wieder Tag“ ist eine DC-4 das betroffene Flugzeug, das letztlich glücklich gelandet werden kann.
Commons: Douglas DC-4 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Peter Berry, Tom Dunstall, Michael Ford, John A. Whittle: The Douglas DC-4. Air-Britain (Historians), Hutton, Brentwood 1967, S. 23.
  2. Tony Eastwood, John Roach: Piston Engine Airliner Production List. The Aviation Hobby Shop, West Drayton 1996, ISBN 0-907178-61-8, S. 306.
  3. Delta Flight Museum, Western Airlines, 1940’s
  4. Tony Eastwood, John Roach: Piston Engine Airliner Production List. The Aviation Hobby Shop, West Drayton, 2007, S. 213–271.
  5. Tony Eastwood, John Roach: Piston Engine Airliner Production List. The Aviation Hobby Shop, West Drayton, 2007, S. 213–262.
  6. Unfallstatistik Douglas DC-4, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 4. September 2023.
  7. René Francillon: McDonnell Douglas Aircraft since 1920, Volume I. Putnam, London 1988, ISBN 0-85177-827-5, S. 320.