FFC Heike Rheine

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FFC Heike Rheine
Voller Name Frauenfußballclub
Heike Rheine e. V.
Ort Rheine, NRW
Gegründet 10. März 1998
Aufgelöst 30. September 2016
Vereinsfarben rot-schwarz
Stadion Jahnstadion
Höchste Liga Bundesliga
Erfolge Sieger des
DFB-Hallenpokal 2003
Heim
Auswärts

Der FFC Heike Rheine (vollständiger Name: Frauenfußballclub Heike Rheine e. V.) war ein Frauenfußballverein aus Rheine. Die bisherige Frauenabteilung des FC Eintracht Rheine wurde am 10. März 1998 als eigenständiger Verein neu gegründet und am 30. September 2016 aufgelöst.[1] Der FFC Heike Rheine war der erste selbstständige Frauenfußballverein in Deutschland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wurzeln des Rheinenser Frauenfußballs lagen beim VfB Rheine, der bis 1986 nur auf lokaler Ebene spielte. Dies änderte sich, nachdem Alfred Werner, hauptberuflich Redakteur beim Rheiner Anzeiger, Trainer und Leiter der Frauenfußballabteilung wurde. 1988 stieg die Mannschaft erst in die Verbandsliga und ein Jahr später in die Regionalliga West auf. Dort belegte die Mannschaft auf Anhieb den zweiten Platz hinter dem TSV Siegen und qualifizierte sich für die neu gegründete Bundesliga. 1992 und 1993 belegte der VfB jeweils den dritten Platz der Nordgruppe und erreichte jeweils das Halbfinale im DFB-Pokal. 1994 fusionierte der VfB mit der SG Eintracht Rheine zum FC Eintracht Rheine. In der Bundesliga belegte man viermal in Folge den vierten Platz der Nordgruppe und qualifizierte sich 1997 automatisch für die eingleisige Bundesliga. Im gleichen Jahr erreichte der Verein das Pokalfinale, wo man Grün-Weiß Brauweiler mit 3:1 unterlag.

Am 10. März 1998 machte sich die Frauenfußball-Abteilung unter dem heutigen Namen FFC Heike Rheine selbstständig. Der Name Heike wurde gewählt, weil es der Vorname der seinerzeitigen Trainerin, Heike Kinder, war.[2] Doch auch der neue Name konnte nicht verhindern, dass der FFC aus der Bundesliga absteigen musste. Am letzten Spieltag schickte Grün-Weiß Brauweiler Rheine durch einen 1:0-Sieg in die Regionalliga. Doch schon nach einem Jahr war Rheine wieder im Oberhaus. Eigentlich hätte Rheine sofort wieder absteigen müssen. Durch den freiwilligen Rückzug des FFC Flaesheim-Hillen und dem Lizenzentzug der Sportfreunde Siegen gab es in der Saison 2000/01 keinen sportlichen Abstieg. 2003 belegte die Mannschaft den vierten Platz und gewann den DFB-Hallenpokal der Frauen. Ein Jahr später wurde Rheine gar Dritter und stellte mit Kerstin Garefrekes die Torschützenkönigin. Am Saisonende verließ Garefrekes den Verein in Richtung 1. FFC Frankfurt. Weitere Leistungsträgerinnen verließen nach und nach den Verein und Rheine fiel in die hinteren Tabellenregionen zurück. 2007 musste zum zweiten Mal der Abstieg hingenommen werden. Die langjährige (Spieler-)Trainerin Nicole Werner trat zurück und wurde durch Ralf Spanier ersetzt.[3]

Es folgte ein tiefer Fall. Nur wenige Spielerinnen der Abstiegsmannschaft blieben, und der Kader musste durch Spielerinnen der eigenen zweiten Mannschaft aufgefüllt werden. Die Saison 2007/08 wurde als Tabellenletzter abgeschlossen, so dass der FFC Heike ab der Saison 2008/09 nur noch in der drittklassigen Regionalliga West spielte, wo er in der Saison 2011/12 nur über das bessere Torverhältnis einem weiteren Abstieg entging. Im Jahre 2015 stieg der FFC Heike in die Westfalenliga ab. Der Verein wurde schließlich zum 30. September 2016 aufgelöst und aus dem Vereinsregister gestrichen.[1]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1997: Erreichen des Finales im DFB-Supercup
  • 1997: Erreichen des Finales im DFB-Pokal
  • 2000: Aufstieg in die Frauen-Bundesliga
  • 2003: Gewinn des DFB-Hallenpokals
  • 2004: 3. Platz in der Frauen-Bundesliga
  • 2004: Erreichen des Halbfinales im DFB-Pokal

Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Heimspiele des Vereins wurden im Jahnstadion in Rheine ausgetragen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutschland Kerstin Garefrekes: Weltmeisterin 2003, 2007; Europameisterin 2005, 2009
  • NiederlandeNiederlande Loes Geurts: Über 100 Länderspiele für die Niederlande
  • Deutschland Kerstin Stegemann: Weltmeisterin 2003, 2007; Europameisterin 1997, 2001, 2005, 2009
  • NiederlandeNiederlande Marleen Wissink: 141 Länderspiele für die Niederlande

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal
1989/90 Regionalliga West 2. 11 7 4 54:27 29:15 nicht qualifiziert
1990/91 Bundesliga Nord 5. 8 3 7 29:34 19:17 nicht qualifiziert
1991/92 Bundesliga Nord 3. 12 4 4 42:17 28:12 Halbfinale
1992/93 Bundesliga Nord 3. 10 2 6 35:21 22:14 Halbfinale
1993/94 Bundesliga Nord 4. 7 5 6 31:20 19:17 Viertelfinale
1994/95 Bundesliga Nord 4. 7 6 5 38:24 20:16 Achtelfinale
1995/96 Bundesliga Nord 4. 9 5 4 38:24 32 Viertelfinale
1996/97 Bundesliga Nord 4. 9 4 5 30:24 31 Finale
1997/98 Bundesliga 7. 9 2 11 28:32 29 Viertelfinale
1998/99 Bundesliga 11. 6 4 12 29:44 22 Viertelfinale
1999/00 Regionalliga West 1. 21 1 0 113:12 64 Achtelfinale
2000/01 Bundesliga 11. 5 5 12 28:52 20 Achtelfinale
2001/02 Bundesliga 8. 6 9 7 34:34 27 Achtelfinale
2002/03 Bundesliga 4. 12 2 8 52:31 38 Achtelfinale
2003/04 Bundesliga 3. 13 4 5 64:37 43 Halbfinale
2004/05 Bundesliga 7. 7 4 11 36:54 25 Viertelfinale
2005/06 Bundesliga 9. 5 5 12 39:56 20 Achtelfinale
2006/07 Bundesliga 11. 4 2 16 24:57 14 2. Runde
2007/08 2. Bundesliga Nord 12. 3 4 15 26:50 13 2. Runde
2008/09 Regionalliga West 11. 8 6 12 37:53 30 1. Runde
2009/10 Regionalliga West 6. 11 5 10 48:34 38 nicht qualifiziert
2010/11 Regionalliga West 8. 8 8 10 41:59 32 nicht qualifiziert
2011/12 Regionalliga West 10. 6 5 13 55:62 23 nicht qualifiziert
2012/13 Regionalliga West 4. 11 5 8 35:34 38 nicht qualifiziert
2013/14 Regionalliga West 12. 6 16 8 28:52 22 nicht qualifiziert
2014/15 Regionalliga West 13. 6 4 16 27:62 22 nicht qualifiziert
Anmerkung: Grün unterlegte Spielzeiten kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Der letzte Vorhang ist gefallen - Rheine - Münsterländische Volkszeitung. In: www.mv-online.de. Abgerufen am 24. November 2016.
  2. Warum nicht auch mal eine Heike? auf taz.de (vom 12. März 1998)
  3. FFC ohne Dekker und Sauer. In: ruhrnachrichten.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. November 2016; abgerufen am 24. November 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruhrnachrichten.de