Großer Preis von Kanada 1996

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 Großer Preis von Kanada 1996
Renndaten
8. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1996
Streckenprofil
Name: XXXIV Grand Prix Molson du Canada
Datum: 16. Juni 1996
Ort: Montreal
Kurs: Circuit Gilles-Villeneuve
Länge: 305,049 km in 69 Runden à 4,421 km

Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Schnellste Runde
Fahrer: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:21,916 min (Runde 67)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zweiter: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Dritter: Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault

Der Große Preis von Kanada 1996 (offiziell XXXIV Grand Prix Molson du Canada) fand am 16. Juni auf dem Circuit Gilles-Villeneuve in Montreal statt und war das achte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1996.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Spanien führte Damon Hill in der Fahrerwertung mit 17 Punkten vor Jacques Villeneuve und Michael Schumacher. In der Konstrukteurswertung führte Williams-Renault mit 34 Punkten vor Ferrari und Benetton-Renault.

Mit Alesi, Schumacher und Gerhard Berger (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Marlboro, der bisherige Hauptsponsor von McLaren, kündigte nach dem Rennen in Barcelona intern an, die Zusammenarbeit mit McLaren nach Ablauf dieser Saison beenden zu wollen. Damit ging eine 22-jährige Partnerschaft aufgrund McLarens Erfolgslosigkeit, wie es später lauten wird, zu Ende.[1]

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen fanden zwei Trainingseinheiten statt: Die erste am Freitagmorgen und die zweite am Samstagmorgen.

Im ersten freien Training am Freitag war Jean Alesi 1:22,498 Minuten Schnellster vor Berger und Schumacher.[2]

Das zweite freie Training am Samstag entschied dann Villeneuve mit 1:21,037 Minuten für sich, gefolgt von Hill und Schumacher.[3]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jacques Villeneuve auf dem Weg zum zweiten Gesamtrang

Das Qualifying entschied Hill vor Villeneuve und Schumacher zu seinen Gunsten.[4]

Warm-Up[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrer gingen am Sonntagmorgen zu einer 30-minütigen Aufwärmsitzung auf die Strecke. Hill war Schnellster vor Villeneuve und Rubens Barrichello.[5]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Einführungsrunde startete der Ferrari von Schumacher wegen eines Kraftstoffdruckproblemes nicht. Der Fehler konnte zwar behoben werden, der Deutsche musste jedoch statt vom dritten vom 22. und somit letzten Platz das Rennen beginnen.

Beim Start hatte Hill einen guten Start und verteidigte die erste Position gegen Villeneuves Angriff. Dritter war Alesi, welcher sich gegen Irvine verteidigte. Der Nordire schied allerdings bereits in der 2. Runde aus als die rechte Vorderradaufhängung seines Ferrari mitten auf der Geraden brach.

Bis zur 27. Runde lag Hill in Führung. Nach dessen ersten Boxenstopp in der 28. Runde führte sein Teamkollege Villeneuve das Feld bis zur 35. Runde an, ehe auch er an die Box ging. Hill übernahn dann erneut ab Runde 36 die Führung und gab diese bis zum Ende nicht mehr her. Villeneuve wurde Zweiter, Alesi Dritter. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten die beiden McLaren David Coulthard und Mika Häkkinen und Jordan-Peugeot von Martin Brundle. Die schnellste Runde des Rennens absolvierte Villeneuve in 1:21,916 Minuten in Runde 67. Dies bedeutete eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 194,291 km/h. Für Hill war es der fünfte Saisonsieg. Schumacher, der über die gesamte Renndistanz zunächst mit unregulierbarer Bremsbalance infolge von Heck-Vibrationen und anschließend mit abnehmender Motorleistung zu kämpfen hatte, war bereits in der 43. Runde ausgeschieden, als er nach einem Boxenstopp die Antriebswelle verlor.[6]

Sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F310 Ferrari 3.0 V10 G
02 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Italien Mild Seven Benetton Renault 03 Frankreich Jean Alesi Benetton B196 Renault 3.0 V10 G
04 Osterreich Gerhard Berger
Vereinigtes Konigreich Rothmans Williams Renault 05 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams FW18 Renault 3.0 V10 G
06 Kanada Jacques Villeneuve
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren Mercedes 07 Finnland Mika Häkkinen McLaren MP4/11 Mercedes-Benz 3.0 V10 G
08 Vereinigtes Konigreich David Coulthard
Frankreich Ligier Gauloises Blondes 09 Frankreich Olivier Panis Ligier JS43 Mugen-Honda 3.0 V10 G
10 Brasilien Pedro Diniz
Vereinigtes Konigreich B&H Total Jordan Peugeot 11 Brasilien Rubens Barrichello Jordan 196 Peugeot 3.0 V10 G
12 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle
Schweiz Red Bull Sauber Ford 14 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber C15 Ford Zetec-R 3.0 V10 G
15 Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Vereinigtes Konigreich Footwork Hart 16 Brasilien Ricardo Rosset Footwork FA17 Hart 3.0 V8 G
17 Niederlande Jos Verstappen
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Yamaha 18 Japan Ukyō Katayama Tyrrell 024 Yamaha 3.0 V10 G
19 Finnland Mika Salo
Italien Minardi Team 20 Portugal Pedro Lamy Minardi M195B Ford EDM 3.0 V8 G
21 Italien Giancarlo Fisichella
Italien Forti Grand Prix 22 Italien Luca Badoer Forti FG03 Ford Zetec-R 3.0 V8 G
23 Italien Andrea Montermini

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:21,059 01
02 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:21,079 02
03 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:21,198 03
04 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault 1:21,529 04
05 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 1:21,657 05
06 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:21,807 06
07 Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton-Renault 1:21,926 07
08 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:21,982 08
09 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:22,321 09
10 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:22,332 10
11 Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:22,481 11
12 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 1:22,875 12
13 Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:23,067 13
14 Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:23,118 14
15 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Ford 1:23,201 15
16 Italien Giancarlo Fisichella Italien Minardi-Ford 1:23,519 16
17 Japan Ukyō Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:23,599 17
18 Brasilien Pedro Diniz Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:23,959 18
19 Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 1:24,262 19
20 Italien Luca Badoer Italien Forti-Ford 1:25,012 20
21 Brasilien Ricardo Rosset Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:25,193 21
22 Italien Andrea Montermini Italien Forti-Ford 1:26,109 22
107-Prozent-Zeit: 1:26,733 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:21,059 min)

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 69 1 1:36:03,405 01 1:21,957 (36.)
02 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 69 2 + 4,183 02 1:21,916 (67.)
03 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault 69 1 + 54,656 04 1:22,824 (36.)
04 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 69 1 + 1:03,673 10 1:22,941 (69.)
05 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 68 1 + 1 Runde 06 1:23,070 (64.)
06 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 68 3 + 1 Runde 09 1:22,958 (68.)
07 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Ford 68 1 + 1 Runde 15 1:23,907 (35.)
08 Italien Giancarlo Fisichella Italien Minardi-Ford 67 2 + 2 Runden 16 1:24,349 (60.)
Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 44 1 DNF 19 1:24,855 (35.)
Italien Luca Badoer Italien Forti-Ford 44 2 DNF 20 1:26,007 (18.)
Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton-Renault 42 1 DNF 07 1:23,102 (27.)
Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 41 1 DNF 03 1:24,163 (36.)
Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 39 1 DNF 11 1:23,399 (28.)
Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 39 1 DNF 14 1:23,648 (28.)
Brasilien Pedro Diniz Frankreich Ligier-Mugen-Honda 38 1 DNF 18 1:24,332 (27.)
Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 22 2 DNF 08 1:23,028 (18.)
Italien Andrea Montermini Italien Forti-Ford 22 1 DNF 22 1:24,621 (18.)
Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 19 0 DNF 12 1:24,082 (18.)
Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 10 0 DNF 13 1:24,844 (07.)
Brasilien Ricardo Rosset Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 6 0 DNF 21 1:26,347 (05.)
Japan Ukyō Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 6 0 DNF 17 1:25,769 (06.)
Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 1 0 DNF 05 1:33,016 (01.)

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams-Renault 53
02 Kanada Jacques Villeneuve Williams-Renault 32
03 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 26
04 Frankreich Jean Alesi Benetton-Renault 21
05 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 13
06 Frankreich Olivier Panis Ligier-Mugen-Honda 11
07 Finnland Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 10
08 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Ferrari 9
09 Osterreich Gerhard Berger Benetton-Renault 7
10 Brasilien Rubens Barrichello Jordan-Peugeot 7
11 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Sauber-Ford 6
12 Finnland Mika Salo Tyrrell-Yamaha 5
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber-Ford 4
14 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Jordan-Peugeot 2
15 Niederlande Jos Verstappen Footwork-Hart 1
16 Brasilien Pedro Diniz Ligier-Mugen-Honda 1
17 Brasilien Ricardo Rosset Footwork-Hart 0
18 Japan Ukyō Katayama Tyrrell-Yamaha 0
19 Portugal Pedro Lamy Minardi-Ford 0
20 Italien Luca Badoer Forti-Ford 0
21 Italien Giancarlo Fisichella Minardi-Ford 0
22 Italien Andrea Montermini Forti-Ford 0
Brasilien Tarso Marques Minardi-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 85
02 Italien Ferrari 35
03 Italien Benetton-Renault 28
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 23
05 Frankreich Ligier-Mugen-Honda 12
06 Schweiz Sauber-Ford 10
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 9
08 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 5
09 Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1
10 Italien Minardi-Ford 0
11 Italien Forti-Ford 0

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Ergebnisse“, Sport-Bild vom 19. Juni 1996, S. 70
  • „Schumi & Ferrari: Alle Fehler von Kanada“, Sport-Bild vom 19. Juni 1996, S. 68f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis von Kanada 1996 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinz Prüller: Grand Prix Story 1997, Orac, S. 21.
  2. Standings. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (englisch).
  3. Standings. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (englisch).
  4. Großer Preis von Kanada 1996 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 5. Juli 2023.
  5. Standings. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (englisch).
  6. Großer Preis von Kanada 1996 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 5. Juli 2023.