Großer Preis von Kanada 1969

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 Großer Preis von Kanada 1969
Renndaten
9. von 11 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969
Streckenprofil
Name: IX Player's Grand Prix of Canada
Datum: 20. September 1969
Ort: Bowmanville
Kurs: Mosport Park
Länge: 356,04 km in 90 Runden à 3,956 km

Wetter: sonnig und warm
Pole-Position
Fahrer: Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:17,4 min
Schnellste Runde
Fahrer: Belgien Jacky Ickx
Australien Jack Brabham
Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:18,1 min (Runde 30 bzw. 62)
Podium
Erster: Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brabham
Zweiter: Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham
Dritter: Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus

Der Große Preis von Kanada 1969 (offiziell IX Player's Grand Prix of Canada) fand am 20. September statt und war das neunte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Teilnehmerfeld für den Kanada-GP wurde durch mehrere lokale Gaststarter ergänzt, die allerdings teilweise mit veraltetem, nicht mehr konkurrenzfähigem Material antraten. So führte etwa Al Pease den letzten Grand-Prix-Einsatz eines Eagle-Rennwagens durch, indem er einen privaten Eagle T1G mit Climax-Motor anmeldete. Sein Landsmann John Cordts verwendete den gleichen Motor in einem Brabham BT23B. Da zudem mehrere Werksteams einen dritten Wagen einsetzten, kam die im Vergleich zu den bisherigen Saisonrennen relativ hohe Teilnehmerzahl von 20 Fahrzeugen zustande.

Ferrari trat in diesem und den beiden folgenden Übersee-Rennen in den USA und Mexiko nicht als Werksteam an. Die Einsätze mit Pedro Rodríguez als Fahrer wurden stattdessen vom North American Racing Team durchgeführt.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl er keine Chancen mehr auf den Titelgewinn hatte, präsentierte sich Jacky Ickx das ganze Wochenende in guter Form und sicherte sich die Pole-Position. Mit einer halben Sekunde Rückstand erreichten Jean-Pierre Beltoise, Jochen Rindt und der bereits als Weltmeister feststehende Jackie Stewart mit untereinander identischen Rundenzeiten die Startplätze zwei bis vier.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rindt übernahm zunächst die Führung vor Ickx und Beltoise. Stewart erkämpfte sich in der zweiten Runde den dritten Platz, in Runde fünf den zweiten und überholte in der sechsten Runde Rindt, um in Führung zu gehen. Auch Ickx konnte wenig später Rindt überholen und duellierte sich fortan mit Stewart um die Spitzenposition. Der viertplatzierte Beltoise fiel etwas zurück, da er während eines Überrundungsmanövers mit Pease kollidiert war. Nachdem die Führungsgruppe Pease bereits in Runde 22 zum vierten Mal überrundet hatte, wurde dieser wegen mangelnder Konkurrenzfähigkeit disqualifiziert.

Im Kampf um die Führung kollidierten Ickx und Stewart, sodass sich beide Fahrzeuge drehten. Daraufhin konnte Ickx das Rennen als Führender fortsetzen, während Stewart sein Fahrzeug nicht mehr in Gang bekam und ausschied. Währenddessen hatte sich Jack Brabham vorbei an Rindt auf Platz zwei vorgearbeitet und komplettierte somit einen Doppelsieg seines eigenen Teams.[1]

Mit dem dritten Matra-Werksfahrer Johnny Servoz-Gavin, der einen MS84 pilotierte und damit Sechster wurde, erhielt zum ersten und einzigen Mal in der Formel-1-Geschichte ein Fahrer mit einem allradgetriebenen Rennwagen einen WM-Punkt.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Gold Leaf Team Lotus 01 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus 49B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
02 Osterreich Jochen Rindt
03 Vereinigtes Konigreich John Miles Lotus 63
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 04 Neuseeland Bruce McLaren McLaren M7C G
05 Neuseeland Denis Hulme McLaren M7A
Vereinigte Staaten North American Racing Team 06 Mexiko Pedro Rodríguez Ferrari 312 (1969) Ferrari 255C 3.0 V12 F
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing Team 09 Schweiz Joseph Siffert Lotus 49B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 11 Belgien Jacky Ickx Brabham BT26A G
12 Australien Jack Brabham
Vereinigtes Konigreich Owen Racing Organisation 14 Vereinigtes Konigreich John Surtees BRM P139 BRM P142 3.0 V12 D
15 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
16 Kanada Bill Brack BRM P138
Vereinigtes Konigreich Matra International (Tyrrell) 17 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra MS80 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
18 Frankreich Jean-Pierre Beltoise
19 Frankreich Johnny Servoz-Gavin Matra MS84
Schweiz Silvio Moser Racing Team 20 Schweiz Silvio Moser Brabham BT24 G
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 21 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Brabham BT26A D
Vereinigte Staaten Pete Lovely Volkswagen Inc. 25 Vereinigte Staaten Pete Lovely Lotus 49B F
Kanada Paul Seitz 26 Kanada John Cordts Brabham BT23B Climax FPF 2.8 L4 D
Kanada John Maryon 69 Kanada Al Pease Eagle T1G F

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:17,4 184,000 km/h 01
02 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra-Ford 1:17,9 182,819 km/h 02
03 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:17,9 182,819 km/h 03
04 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 1:17,9 182,819 km/h 04
05 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:18,0 182,585 km/h 05
06 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:18,0 182,585 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:18,3 181,885 km/h 07
08 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:18,5 181,422 km/h 08
09 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:18,5 181,422 km/h 09
10 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:19,5 179,140 km/h 10
11 Vereinigtes Konigreich John Miles Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:20,0 178,020 km/h 11
12 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:20,2 177,576 km/h 12
13 Mexiko Pedro Rodríguez Italien Ferrari 1:20,5 176,914 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:20,6 176,695 km/h 14
15 Frankreich Johnny Servoz-Gavin Frankreich Matra-Ford 1:21,4 174,958 km/h 15
16 Vereinigte Staaten Pete Lovely Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:22,9 171,793 km/h 16
17 Kanada Al Pease Vereinigte Staaten Eagle-Climax 1:28,5 160,922 km/h 17
18 Kanada Bill Brack Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:28,7 160,559 km/h 18
19 Kanada John Cordts Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 1:29,7 158,769 km/h 19
20 Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:41,4 140,450 km/h 20

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 90 0 1:59:25,7 01 1:18,1 (30.)
02 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 90 0 + 46,2 06 1:18,1 (62.)
03 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 90 0 + 52,0 03 1:18,8
04 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra-Ford 89 0 + 1 Runde 02 1:19,8
05 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 87 0 + 3 Runden 09 1:20,3
06 Frankreich Johnny Servoz-Gavin Frankreich Matra-Ford 84 0 + 6 Runden 15 1:24,1
07 Vereinigte Staaten Pete Lovely Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 81 0 + 9 Runden 16 1:26,1
Kanada Bill Brack Vereinigtes Konigreich B.R.M. 80 0 NC 18 1:27,3
Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 42 0 DNF 07 1:19,2
Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 40 0 DNF 08 1:19,4
Vereinigtes Konigreich John Miles Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 40 0 DNF 11 1:21,8
Mexiko Pedro Rodríguez Italien Ferrari 37 0 DNF 13 1:21,0
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 32 0 DNF 04 1:18,8
Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich B.R.M. 15 0 DNF 14 1:22,8
Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 13 0 DNF 10 1:21,2
Kanada John Cordts Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 10 0 DNF 19 1:31,2
Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 9 0 DNF 05 1:20,3
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich B.R.M. 2 0 DNF 12 1:23,4
Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 0 0 DNF 20
DSQ Kanada Al Pease Vereinigte Staaten Eagle-Climax 22 0 17 1:33,1

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und die besten vier der letzten fünf Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra-Ford 60
02 Belgien Jacky Ickx Brabham-Ford 31
03 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford 26
04 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus-Ford 19
05 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra-Ford 19
06 Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford 15
07 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 11
08 Osterreich Jochen Rindt Lotus-Ford 13
09 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Brabham-Ford 10
10 Australien Jack Brabham Brabham-Ford 7
11 Neuseeland Chris Amon Ferrari 4
12 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Lotus-Ford 3
13 Vereinigtes Konigreich Vic Elford McLaren-Ford / Cooper-Maserati 3
14 Vereinigtes Konigreich John Surtees B.R.M. 2
15 Mexiko Pedro Rodríguez Ferrari / B.R.M. 1
16 Frankreich Johnny Servoz-Gavin Matra-Ford 1
17 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver B.R.M. 0
18 Schweiz Silvio Moser Brabham-Ford 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
19 Vereinigte Staaten Pete Lovely Lotus-Ford 0
20 Rhodesien Sam Tingle Brabham-Repco 0
21 Vereinigtes Konigreich John Miles Lotus-Ford 0
Frankreich Henri Pescarolo (F2) Matra-Ford 0
Deutschland Kurt Ahrens (F2) Brabham-Ford 0
Deutschland Rolf Stommelen (F2) Lotus-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Peter Westbury (F2) Brabham-Ford 0
Schweiz Xavier Perrot (F2) Brabham-Ford 0
Sudafrika 1961 Peter de Klerk Brabham-Repco 0
Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus-Ford 0
Rhodesien John Love Lotus-Ford 0
Sudafrika 1961 Basil van Rooyen McLaren-Ford 0
Schweden Joakim Bonnier Lotus-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Derek Bell McLaren-Ford 0
Frankreich François Cevert (F2) Tecno-Ford 0
Kanada Bill Brack B.R.M. 0
Kanada John Cordts Brabham-Climax 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Matra-Ford 63
02 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 39
03 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 38
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 29 (31)
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Italien Ferrari 5
06 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 2
07 Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 0
08 Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 14. März 2024.