Großer Preis von Kanada 1972

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 Großer Preis von Kanada 1972
Renndaten
11. von 12 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1972
Streckenprofil
Name: XII Labatt's Grand Prix of Canada
Datum: 24. September 1972
Ort: Ontario
Kurs: Mosport Park
Länge: 316,48 km in 80 Runden à 3,956 km

Wetter: bewölkt und windig
Zuschauer: ~ 40.000
Pole-Position
Fahrer: Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren
Zeit: 1:13,6 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Zeit: 1:15,7 min
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Zweiter: Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren
Dritter: Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren

Der Große Preis von Kanada 1972 (offiziell XII Labatt's Grand Prix of Canada) fand am 24. September auf dem Mosport International Raceway in Ontario statt und war das elfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1972.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Große Preis von Kanada fand 1972 im Mosport Park statt, da die Rennstrecke Circuit Mont-Tremblant, auf der das Rennen in den Jahren zuvor im jährlichen Wechsel mit dem Mosport Park stattgefunden hatte, nicht mehr zur Verfügung stand.

Reine Wisell war von B.R.M. zu Lotus gewechselt, um Dave Walker als zweiten Werksfahrer zu vertreten. Wisells Platz bei B.R.M. nahm der kanadische Gaststarter Bill Brack ein. Zudem trat Skip Barber, wie bereits im Vorjahr, mit einem privaten March zu den beiden Grand Prix in Nordamerika an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die McLaren-Piloten blieben im Training als einzige unter 1:14 Minuten und qualifizierten sich damit für die erste Startreihe, wobei Peter Revson die erste und einzige Pole-Position seiner Karriere erreichte, sowie die erste für sein Team. Die beiden Fahrer profitierten dabei offenbar von ihren Streckenkenntnissen, die sie sich durch ihre Teilnahme an der CanAm-Rennserie erworben hatten. Bruce McLaren Motor Racing war nämlich das erfolgreichste Team in der Geschichte dieser Rennserie. Ronnie Peterson konnte sich im Werks-March für den dritten Platz in der ersten Reihe qualifizieren. Dahinter startete der bereits als Weltmeister feststehende Emerson Fittipaldi neben Jackie Stewart.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da am Morgen des Renntages dichter Nebel herrschte, wurde der Zeitpunkt des Starts verschoben.

Peterson übernahm zunächst die Führung vor Stewart und Revson. Hulme fiel nach einem schlechten Start ins Mittelfeld zurück. Peterson konnte seine Führung allerdings nur drei Runden halten, denn dann wurde er nach einem kleinen Fahrfehler von Stewart überholt. Etwa zur gleichen Zeit überholte der vom achten Platz gestartete Jacky Ickx den drittplatzierten Revson, musste diesen Platz jedoch nach kurzer Zeit wieder abgeben, da sein Motor an Leistung verlor. Er fiel dadurch in der Folge hinter Fittipaldi und Clay Regazzoni zurück.

Die Reihenfolge an der Spitze blieb im Wesentlichen konstant, bis Peterson in Runde 54 versuchte, Graham Hill zu überrunden. Da dieser den Weg nicht frei machte, kollidierten die beiden, wodurch Petersons Wagen beschädigt wurde. Der Schwede schob ihn daraufhin zurück zur Box und kehrte nach erfolgreicher Reparatur ins Rennen zurück, wurde jedoch kurz darauf wegen dieses unerlaubten Vorgehens disqualifiziert. Auch sein Teamkollege Niki Lauda wurde drei Runden später wegen eines ähnlichen Vorfalls von der Rennleitung aus dem Wettbewerb genommen.

Der Kampf um den zweiten Platz wurde zum Duell zwischen Revson und Fittipaldi. Letzterer beschädigte sich dabei seinen Frontflügel, der an der Box repariert werden musste. Er fiel ans Ende des Feldes zurück. Dadurch gelangte Regazzoni auf den dritten Rang, den er jedoch verlor, als er kurz vor dem Ende des Rennens beim Überrunden von Skip Barber einen Fehler machte und von Carlos Reutemann und Hulme überholt wurde. Da Reutemann im Laufe der letzten Runde das Benzin knapp wurde, gelangte Hulme schließlich auf den Podiumsplatz.[1]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell 005 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
01T Tyrrell 004[M 1]
02T Tyrrell 006[M 1]
02 Frankreich François Cevert
Frankreich Equipe Matra Sports 03 Neuseeland Chris Amon Matra MS120D Matra MS72 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 05 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 72D Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
06 Schweden Reine Wisell
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 07 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Brabham BT37 G
08 Argentinien Carlos Reutemann
09 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brabham BT34
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 10 Belgien Jacky Ickx Ferrari 312B2 Ferrari 001/1 3.0 F12 F
11 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Marlboro B.R.M. 14 Frankreich Jean-Pierre Beltoise BRM P180 BRM P142 3.0 V12 F
15 Neuseeland Howden Ganley BRM P160C
16 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin
17 Kanada Bill Brack BRM P180
Vereinigtes Konigreich Yardley Team McLaren 18 Neuseeland Denis Hulme McLaren M19C Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
18T McLaren M19A[M 1]
19T Vereinigte Staaten Peter Revson
19 McLaren M19C
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 22 Australien Tim Schenken Surtees TS9B F
Vereinigtes Konigreich Ceramica Pagnossin Team Surtees 23 Italien Andrea de Adamich
Vereinigtes Konigreich STP March Racing Team 25 Schweden Ronnie Peterson March 721G G
26 Osterreich Niki Lauda
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Clarke-Mordaunt-Guthrie Racing 27 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler G
Vereinigtes Konigreich Team Williams Motul 28 Frankreich Henri Pescarolo March 721 G
29 Brasilien 1968 Carlos Pace March 711
Italien Martini Racing Team 31 Vereinigtes Konigreich Derek Bell Tecno PA123/3 Tecno Series-P 3.0 F12 F
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gene Mason Racing 33 Vereinigte Staaten Skip Barber March 711 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G

Anmerkungen

  1. a b c Die mit einem „T“ hinter der Startnummer versehenen Wagen standen ihren jeweiligen Fahrern als T-Car zur Verfügung, kamen jedoch nicht zum Einsatz.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:13,6 193,500 km/h 01
02 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:13,9 192,714 km/h 02
03 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:14,0 192,454 km/h 03
04 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:14,4 191,419 km/h 04
05 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:14,4 191,419 km/h 05
06 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:14,5 191,162 km/h 06
07 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 1:14,5 191,162 km/h 07
08 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:14,7 190,651 km/h 08
09 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:14,9 190,142 km/h 09
10 Neuseeland Chris Amon Frankreich Matra 1:15,4 188,881 km/h 10
11 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:15,6 188,381 km/h 11
12 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:15,7 188,132 km/h 12
13 Australien Tim Schenken Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:15,7 188,132 km/h 13
14 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:15,7 188,132 km/h 14
15 Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:15,9 187,636 km/h 15
16 Schweden Reine Wisell Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:16,0 187,389 km/h 16
17 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:16,2 186,898 km/h 17
18 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:16,4 186,408 km/h 18
19 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:16,8 185,438 km/h 19
20 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:16,8 185,438 km/h 20
21 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:17,0 184,956 km/h 21
22 Vereinigte Staaten Skip Barber Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:17,1 184,716 km/h 22
23 Kanada Bill Brack Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:17,9 184,716 km/h 23
24 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:18,4 181,653 km/h 24
25 Vereinigtes Konigreich Derek Bell Italien Tecno 1:18,6 181,191 km/h DNS

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 80 0 1:43:17,1 05 1:15,7
02 Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 80 0 + 48,2 01
03 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 80 0 + 54,6 02
04 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 80 0 + 1:00,7 09
05 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 80 0 + 1:07,0 07
06 Neuseeland Chris Amon Frankreich Matra 79 0 + 1 Runde 10
07 Australien Tim Schenken Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 79 0 + 1 Runde 13
08 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 79 0 + 1 Runde 17
09 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich March-Ford 78 0 DNF 18
10 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich B.R.M. 78 0 + 2 Runden 14
11 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 78 1 + 2 Runden 04
12 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 76 0 + 4 Runden 08
13 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich March-Ford 73 0 + 7 Runden 21
Schweden Reine Wisell Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 65 0 DNF 16
Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 59 0 NC 24
Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 51 0 DNF 06
Vereinigtes Konigreich Peter Gethin Vereinigtes Konigreich B.R.M. 25 0 DNF 12
Vereinigte Staaten Skip Barber Vereinigtes Konigreich March-Ford 24 0 NC 22
Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 21 0 DNF 20
Kanada Bill Brack Vereinigtes Konigreich B.R.M. 20 0 DNF 23
Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 05 0 DNF 11
Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 02 0 DNF 15
DSQ Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich March-Ford 64 0 DSQ 19
DSQ Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 61 1 DSQ 03

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus-Ford 61
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell-Ford 36
03 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 35
04 Belgien Jacky Ickx Ferrari 25
05 Vereinigte Staaten Peter Revson McLaren-Ford 23
06 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 15
07 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Surtees-Ford 13
08 Neuseeland Chris Amon Matra 12
09 Frankreich Jean-Pierre Beltoise B.R.M. 9
10 Schweden Ronnie Peterson March-Ford 9
11 Frankreich François Cevert Tyrrell-Ford 9
12 Vereinigtes Konigreich Brian Redman McLaren-Ford 4
13 Neuseeland Howden Ganley B.R.M. 4
14 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Brabham-Ford 4
15 Argentinien Carlos Reutemann Brabham-Ford 3
16 Italien Andrea de Adamich Surtees-Ford 3
17 Vereinigte Staaten Mario Andretti Ferrari 3
18 Brasilien 1968 Carlos Pace March-Ford 3
19 Australien Tim Schenken Surtees-Ford 2
20 Italien Arturo Merzario Ferrari 1
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
21 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin B.R.M. 1
22 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brabham-Ford 0
23 Osterreich Niki Lauda March-Ford 0
24 Osterreich Helmut Marko B.R.M. 0
25 Frankreich Henri Pescarolo March-Ford 0
26 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler March-Ford 0
27 Australien Dave Walker Lotus-Ford 0
28 Deutschland Rolf Stommelen Eiffelland-Ford 0
29 Schweden Reine Wisell Lotus-Ford / B.R.M. 0
30 Rhodesien John Love Surtees-Ford 0
31 Italien Nanni Galli Ferrari / Tecno 0
Spanien 1945 Àlex Soler-Roig B.R.M. 0
Sudafrika 1961 Dave Charlton Lotus-Ford 0
Frankreich Patrick Depailler Tyrrell-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Derek Bell Tecno 0
Frankreich François Migault Connew-Ford 0
Vereinigtes Konigreich John Surtees Surtees-Ford 0
Vereinigte Staaten Skip Barber March-Ford 0
Kanada Bill Brack B.R.M. 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 61
02 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 45
03 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 42
04 Italien Ferrari 31
05 Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 18
06 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 14
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich March-Ford 12
08 Frankreich Matra 12
09 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 7
10 Deutschland Eifelland-Ford 0
Italien Tecno 0
Vereinigtes Konigreich Connew-Ford 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 4. April 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]