Knüllwald

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Wappen Deutschlandkarte
Knüllwald
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Knüllwald hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 0′ N, 9° 31′ OKoordinaten: 51° 0′ N, 9° 31′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis
Höhe: 260 m ü. NHN
Fläche: 100,67 km2
Einwohner: 4447 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34593
Vorwahlen: 05685, 05681, 05686, 06677Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: HR, FZ, MEG, ZIG
Gemeindeschlüssel: 06 6 34 011
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 7
34593 Knüllwald
Website: www.knuellwald.de
Bürgermeister: Andreas Koch
Lage der Gemeinde Knüllwald im Schwalm-Eder-Kreis
KarteKasselLandkreis FuldaLandkreis Hersfeld-RotenburgLandkreis KasselLandkreis Marburg-BiedenkopfLandkreis Waldeck-FrankenbergVogelsbergkreisVogelsbergkreisWerra-Meißner-KreisKnüllwaldHomberg (Efze)FrielendorfSchwarzenborn (Knüll)Neukirchen (Knüll)OberaulaOttrauSchrecksbachWillingshausenSchwalmstadtGilserbergJesbergNeuentalBad ZwestenBorken (Hessen)MorschenMalsfeldWabern (Hessen)Felsberg (Hessen)SpangenbergMelsungenKörleGuxhagenEdermündeGudensbergNiedensteinFritzlar
Karte
Knüllwald bei Nenterode

Knüllwald ist eine Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen (Deutschland).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Knüllwald liegt im Knüllgebirge zwischen den Flüssen Efze und Beise südlich von Kassel. Mit einem Gemeindegebiet von 10.053 ha, davon über 60 % bewaldet, belegt Knüllwald einen der vorderen Plätze unter den flächengrößten Kommunen in Hessen.[2]

Knüllwald nördlich von Nenterode

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Knüllwald grenzt im Norden an die Gemeinde Malsfeld, im Osten an die Gemeinden Morschen (beide im Schwalm-Eder-Kreis), Alheim und Ludwigsau, im Süden an die Gemeinde Neuenstein (alle drei im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und die Stadt Schwarzenborn, sowie im Westen an die Stadt Homberg (Efze) (beide im Schwalm-Eder-Kreis).

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus den 16 Ortsteilen Appenfeld, Berndshausen, Ellingshausen, Hausen, Hergetsfeld, Lichtenhagen, Nausis, Nenterode, Niederbeisheim, Oberbeisheim, Reddingshausen, Remsfeld (Sitz der Gemeindeverwaltung), Rengshausen, Schellbach, Völkershain und Wallenstein.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bildung der Großgemeinde Knüllwald im Rahmen der Gebietsreform in Hessen geschah in zwei Etappen. Zum 31. Dezember 1971 hatten sich die Gemeinden Appenfeld, Ellingshausen, Hergetsfeld, Oberbeisheim, Reddingshausen, Remsfeld, Schellbach, Völkershain und Wallenstein freiwillig zur neuen Gemeinde Knüllwald zusammengeschlossen.[3][4] Kraft Landesgesetz kamen zum 1. Januar 1974 die Gemeinden Berndshausen, Niederbeisheim und Rengshausen zur Großgemeinde Knüllwald.[5][4] Damit wurde eine der größten Flächengemeinden Hessens geschaffen. Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Knüllwald wurden Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]

Seit 1998 ist die Großgemeinde Dömsöd (Ungarn) die Partnergemeinde von Knüllwald.[7]

Seit Oktober 2019 betreibt „Amazon Logistics“ in Knüllwald ein Verteilzentrum.[8]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Knüllwald 4537 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 678 Einwohner unter 18 Jahren, 1761 zwischen 18 und 49, 1068 zwischen 50 und 64 und 1029 Einwohner waren älter.[9] Unter den Einwohnern waren 101 (2,2 %) Ausländer, von denen 51 aus dem EU-Ausland, 27 aus anderen Europäischen Ländern und 21 aus anderen Staaten kamen.[10] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 5,6 %.[11]) Die Einwohner lebten in 1998 Haushalten. Davon waren 540 Singlehaushalte, 576 Paare ohne Kinder und 669 Paare mit Kindern, sowie 180 Alleinerziehende und 33 Wohngemeinschaften. In 396 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1221 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Knüllwald: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020
Jahr  Einwohner
1973
  
5.248
1975
  
5.159
1980
  
5.234
1985
  
5.290
1990
  
5.463
1995
  
5.323
2000
  
5.135
2005
  
4.928
2010
  
4.612
2011
  
4.537
2015
  
4.508
2020
  
4.377
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[11]; Zensus 2011[10]

Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1987: 4145 evangelische (= 85,5 %), 435 katholische (= 9,0 %), 265 sonstige (= 5,5 %) Einwohner[12]
• 2011: 3447 evangelische (= 76,0 %), 358 katholische (= 7,9 %), 732 sonstige (= 13,1 %) Einwohner[12]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[13] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[14][15][16]

Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 59,7 %
 %
50
40
30
20
10
0
37,7
(−11,6)
28,1
(n. k.)
19,9
(−6,7)
14,4
(−6,1)
n. k.
(−3,6)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Gut für Knüllwald
c Unabhängige Knüllwälder Wählergemeinschaft
Sitzverteilung
    
Insgesamt 23 Sitze
  • SPD: 9
  • GUT: 6
  • UKW: 5
  • CDU: 3
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 37,7 9 49,3 11 57,1 13 52,6 12 58,6 18
GUT Gut für Knüllwald[17] 28,1 6
UKW Unabhängige Knüllwälder Wählergemeinschaft 19,9 5 26,6 6
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 14,4 3 20,5 5 31,6 7 31,9 7 29,0 9
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 3,6 1 6,9 2 6,0 2 5,7 2
FDP Freie Demokratische Partei 4,4 1 5,2 1
FWG Freie Wählergemeinschaft 4,3 1
F.D.P.-FWG Freie Bürgerliste F.D.P. – FWG 6,7 2
Gesamt 100,0 23 100,0 23 100,0 23 100,0 23 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 59,7 61,0 60,3 59,3 66,5

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Knüllwald neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und neun weitere Beigeordnete angehören.[18] Bürgermeister ist seit dem 1. Januar 2024 der parteiunabhängige Andreas Koch.[19] Er setzte sich am 8. Oktober 2023 im ersten Wahlgang gegen den Amtsinhaber Jürgen Roth (UKW), der sich um eine zweite Amtszeit beworben hatte, bei 74,47 Prozent Wahlbeteiligung mit 69,65 Prozent der Stimmen durch.[20][21]

Amtszeiten der Bürgermeister[22]
  • 2024–2029 Andreas Koch[19]
  • 2018–2023 Jürgen Roth (UKW)[20]
  • 1989–2017 Jörg Müller (SPD)[23]

Ortsbeiräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Ortsteile Appenfeld, Berndshausen, Ellingshausen, Hausen, Hergetsfeld, Lichtenhagen, Nausis, Nenterode, Niederbeisheim, Oberbeisheim, Reddingshausen, Remsfeld, Rengshausen, Schellbach, Völkershain und Wallenstein besteht je ein Ortsbezirk nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung. Die Ortsbeiräte bestehen aus fünf bis sieben Mitgliedern. Der Ortsbeirat des Ortsbezirks wird im Rahmen der Kommunalwahlen gewählt und bestimmt aus seine Mitte den/die Ortsvorsteher/in. Die Ortsbezirksgrenzen entsprechen den Gemarkungen der eingegliederten ehemaligen Gemeinden.[6]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Burgruine Wallenstein
  • Wehrkirche Berndshausen: erbaut 1729, renoviert 1962
  • Kirche Niederbeisheim: erbaut 1775, renoviert 1963
  • Kirche Oberbeisheim: erbaut 1720, Taufstein, renoviert 1971
  • Kirche Remsfeld: gotische Kirche mit spätgotischem Chor, einem spätgotischen Wandtabernakel und einem Taufstein
  • Kirche Reddingshausen: erbaut 1600, Fachwerk, Malereien. Die Kirche wurde 1953 renoviert. Seit 2007 erste Radfahrerkirche Hessens direkt am R 17
  • Kirche Schellbach: erbaut im 15. Jahrhundert, renoviert 1966/67
  • Kirche Völkershain: erbaut 1575, renoviert 1955 und 1971

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Knüllwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindeporträt Knüllwald
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 50. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 391–393.
  5. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 26 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Knüllwald, abgerufen im April 2023.
  7. Gemeinde Knüllwald - Dömsöd. Abgerufen am 7. Januar 2021.
  8. Amazon Logistics stellt neues Verteilzentrum in Knüllwald vor,auf lokalo24.de
  9. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 92, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Knüllwald. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  11. a b statistik.hessen.de/hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (vorübergehend offline) In: Statistik.Hessen.
  12. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 96, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2022;.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  15. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  16. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  17. Internetauftritt Gut für Knüllwald e. V.
  18. Gemeindevorstand
  19. a b HNA, 9. Dezember 2023: Andreas Koch setzt auf einen offenen Umgang: „Seinen Job als Bürgermeister wird der 50-Jährige allerdings erst am 1. Januar antreten. Bis dahin ist Jürgen Roth im Amt.“
  20. a b HNA, 22. Dezember 2017: Jürgen Roth ist nun der Chef im Knüllwalder Rathaus. Die Amtszeit beginnt am 1. Januar 2018.
  21. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Knüllwald 2023
  22. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Knüllwald (Memento vom 2. Februar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  23. HNA, 30. September 2017: Knüllwalds Bürgermeister Jörg Müller hört auf: „Ich bin mit mir im Reinen“. Nach 28 Jahren räumt Bürgermeister Jörg Müller seinen Schreibtisch.