Kulturlandschaft Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut

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Kulturlandschaft Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Hallstatt, Ansicht von Norden
Vertragsstaat(en): Osterreich Österreich
Typ: Kultur
Kriterien: iii, iv
Fläche: 28.446,2 ha
Referenz-Nr.: 806
UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1997  (Sitzung 21)

Die Kulturlandschaft Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut, englisch Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut Cultural Landscape, ist eine der aktuell zehn UNESCO-Welterbestätten in Österreich.

Umfang bzw. Fläche der Welterbestätte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Welterbestätte umfasst:[1]

Dabei hat das Bundesland Oberösterreich mit 59,58 %, die Steiermark mit 35,12 % und das Land Salzburg mit 5,30 % Anteil an der Welterberegion:[2]

Land Fläche ges. Kernzone Pufferzone
Oberösterreich 28.871,1 2.339,8 5.480,3
Steiermark 17.018,0 5.055,4 11.962,6
Salzburg 2.571,0 2.571,0
gesamt 48.460,1 28.446,2 20.013,9
Flächen in Hektar

Die Gemeinden des Welterbes sind:[3]

Gemeinde Land Anm.
Abtenau Sbg kleine Anteile an der Pufferzone
Annaberg-Lungötz Sbg Anteile an der Pufferzone
Aich Stmk kleinere Anteile
Altaussee Stmk Anteile an der Pufferzone
Bad Aussee Stmk kleinere Anteile
Bad Goisern am Hallstättersee kleinere Anteile
Bad Mitterndorf Stmk kleinere Anteile
Filzmoos Sbg Anteile an der Pufferzone
Gröbming Stmk kleinere Anteile
Gosau gesamtes Gemeindegebiet Kernzone
Hallstatt gesamtes Gemeindegebiet Kernzone
Haus Stmk kleinere Anteile
Obertraun gesamtes Gemeindegebiet Kernzone
Pichl-Kainisch Stmk kleinere Anteile
Ramsau am Dachstein Stmk Anteile an der Pufferzone
Rußbach am Paß Gschütt Sbg nur angrenzend an Pufferzone

Wichtige Zugangsgemeinden sind die Städte Bad Ischl (OÖ) und Schladming (Stmk.).

Die Kernzone umfasst um die 285 km². Sie erstreckt sich (im Uhrzeigersinn) vom Nordrand des Hallstättersees ostwärts bis zum Pass Gschütt, südwärts zum Sarstein (entlang der Landesgrenze), ostwärts über die südlichen (linken) Schluchtwände der Koppentraun um den Zinken, südostwärts zum Hochmühleck, südwärts zum Gschreiriedl, südwestwärts zum Bramkogel, hat dann eine Ausstülpung am Kemetgebirge (nach Süden zum Kumpfling und südöstlich weiter zur Stoderalm), dann eine Einbuchtung über Hirzberg, Napfenkofel (ab hier wieder Landesgrenze), Lackner Hocheck und Lackner Miesberg, westwärts über den Hohen Dachstein und Torstein, nordwestwärts den Gosaukamm entlang bis zum Donnerkogel (Ende des Verlaufs auf der Landesgrenze), nordostwärts an das untere Ende des Vorderen Gosausees, die rechte Talkante der Gosau entlang am Leitgebkogel vorbei, bei der Eibengrabenbrücke über den Gosauzwang, nordwärts in das Ramsaugebirge (Südosten der Osterhorngruppe), und ostwärts hinunter zum Gosausee.

Die mitausgewiesene Pufferzone – die einen eingeschränkten Ensembleschutz darstellt, und die Kernzone vor Beeinträchtigung im Fernbild bewahren soll – umfasst weitere 200 km². Sie erstreckt sich in einem etwa um einen Kilometer breiten Streifen um die Kernzone, baucht aber im Süden und Südosten (bei Haus im Ennstal, in die Ramsau und das Schattbachtal bis um die Bischofsmütze ins hintere Lammertal), und im Nordwesten (um die gesamte Gosau, Landesgrenze über Zwieselalm, Gosaustein, Pass Gschütt in die Kalmberge) aus.

Begründung und Schutzstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Region wurde in der Sitzung vom 1. bis zum 6. Dezember 1997 von der UNESCO die Auszeichnung Weltkulturerbe verliehen.[4]

Diese Auszeichnung wurde mit folgender Begründung vergeben:

„Bei der alpinen Region Hallstatt/Dachstein-Salzkammergut handelt es sich um ein außergewöhnliches Beispiel einer Naturlandschaft von einzigartiger Schönheit und besonderer wissenschaftlicher Bedeutung, die auch Zeugnis von der frühen und kontinuierlichen menschlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Tätigkeit ablegt.“

UNESCO Komitee: Dezember 1997[5]

Anerkannt wurden folgende Kriterien.

III: stellt ein einzigartiges oder zumindest außergewöhnliches Zeugnis von einer kulturellen Tradition oder einer bestehenden oder untergegangenen Kultur dar
IV: stellt ein hervorragendes Beispiel eines Typus von Gebäuden, architektonischen oder technologischen Ensembles oder Landschaften dar, die einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Geschichte der Menschheit versinnbildlichen

Das umfasst eine 3000-jährige Geschichte, von den Anfängen der Salzbergbaues in der Hallstattzeit (800 bis 400 v. Chr., Hallstattkultur), über das Salzkammergut der Habsburger, den Beginn das Alpinismus, bis hin zum modernen Tourismus.[6]

Trotz der Bezeichnung als „Landschaft“ wurde es primär als Kulturerbe ausgewiesen – die Unterscheidung in Kultur- und Naturerbe spielt aber heute nur mehr eine untergeordnete Rolle.

Konkret sind folgende Aspekte relevant:[1]

In der Welterberegion sind um die 80 bauliche Denkmale ausgewiesen, davon 60 in Hallstatt, mit dem bedeutenden archäologischen Denkmalkomplex des Hallstätter Salzbergs, oder der spätantiken Rückzugssiedlung Knallwand bei Ramsau und zahlreichen anderen Grabungs- und Fundhoffnungsgebieten.

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hallstatt, Obertraun, Gosau, Bad Goisern, Ramsau,

Auch der Naturraum ist national und international umfassend geschützt:

Salzburgerseits steht eine explizite Unterschutzstellung aus.

Kleinere Schutzgebiete sind Obere und Untere Notgasse und Riesgasse am Dachsteinplateau (Stm. NDM 796), Großes Löckenmoos, Grubenalmmoor und Kleines Löckenmoos in der Gosau (OÖ N088, N087), Schleierfall, Torbachfall, Gradenbachfall und Luserfall im Ennstal (Stm. NDM 789, 788, 813, 1374), sowie der Ödensee (FFH, AT2206000/Nr. 20, Stm. NSa 5), oder auch der Ameisensee (Sbg. LSG 1), Klamm und Wasserfälle am Teichenbach bei Bad Aussee (Stm. NDM 356) und die Felsengruppe um den Trutstein bei Haus (Stm. NDM 807) knapp außerhalb der UNESCO-Zone.
Bedeutend sind die Schauhöhlen Dachstein-Rieseneishöhle, Koppenbrüllerhöhle und Mammuthöhle bei Obertraun, wichtige nur für Forschung zugängliche Höhle etwa die Hirlatzhöhle (zweitlängste bekannte Höhle Österreichs). Insgesamt liegen zahlreiche Höhlen im Schutzgebiet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kulturlandschaft Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Welterberegion Hallstatt – Dachstein/Salzkammergut → Welterbe Informationen → Geschichtliches (Memento vom 15. Februar 2013 im Internet Archive), welterberegion.at, abgerufen 14. Februar 2013
  2. Welterberegion Hallstatt – Dachstein/Salzkammergut → Welterbe Informationen → Geografisches (Memento vom 17. Februar 2013 im Internet Archive), welterberegion.at, abgerufen 14. Februar 2013;
    genaue Flächenangaben: Legende der UNESCO-Karte 2008 (→Lit.)
  3. UNESCO World Heritage Centre: 1997 Advisory Body Evaluation. (PDF) Abgerufen am 17. Februar 2013.
  4. publiziert WHC-97/CONF.208/17, Paris, 27. Februar 1998, Ernennungsurkunde überreicht 13. Juni 1998, vgl. Geschichtliches, welterberegion.at, letzter Absatz
  5. […] that the Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut alpine region is an outstanding example of a natural landscape of great beauty and scientific interest which also contains evidence of a fundamental human economic activity, the whole integrated in a harmonious and mutually beneficial manner.”. Übersetzung zitiert aus Geschichtliches, welterberegion.at
  6. Gütesiegel Unesco Weltkulturerbe: Ausgezeichnete historische Kulturlandschaft Hallstatt – Dachstein – Salzkammergut. dachstein-salzkammergut.com
  7. Naturschutzgebiet Dachstein in den Gemeinden Gosau, Hallstatt und Obertraun, Genisys

Koordinaten: 47° 33′ 34″ N, 13° 38′ 47″ O