Lahntalbahn

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Lahntalbahn
Strecke der Lahntalbahn
Streckennummer:3710
Kursbuchstrecke (DB):625
Streckenlänge:104 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Bundesländer: Rheinland-Pfalz, Hessen
Verlauf
Linke Rheinstrecke nach Köln
Moselstrecke nach Trier
103,7 Koblenz Hbf
Linke Rheinstrecke nach Mainz
Horchheimer Rheinbrücke
Rechte Rheinstrecke nach Köln
99,2 Niederlahnstein
Rechte Rheinstrecke nach Wiesbaden
97,3 Lahn
ehem. Verbindung zur rechten Rheinstrecke
93,9 Friedrichssegen ehem. Anschluss an Bleiwerk
(Schmalspur-Zahnradbahn)
90,1 Nievern
88,4 ehem. Anschlussgleis
88,2 Bad Ems West ehem. Anschluss an Werksbahn
86,4 Bad Ems
82,8 Dausenau
79,4 Lahn
78,6 Nassau (Lahn)
76,4 Hollericher Tunnel (319 m)
75,2 Langenauer Tunnel (232 m)
74,6 Obernhofer Tunnel (450 m)
74,4 Lahn
74,2 Obernhof (Lahn)
72,5 Kalkofener Tunnel (592 m)
67,9 Laurenburger Tunnel (225 m)
67,3 Laurenburg (Lahn)
61,1 Cramberger Tunnel (732 m)
61,4 Balduinstein
60,6 Lahn
60,5 Daubach-Tunnel (193 m)
60,0 Kehrberg-Tunnel (262 m)
58,8
58,2 Lahn
58,0 Fachingen (Lahn)
57,7 Fachinger Tunnel (425 m)
55,5 Diezer Tunnel (105 m)
55,0 Diez
ehem. Aartalbahn nach Wiesbaden Ost
55,2 Freiendiezer Tunnel (65 m)
Oberwesterwaldbahn nach Au (Sieg) und
Unterwesterwaldbahn nach Siershahn
52,2 Limburg (Lahn) Bf
A 3
50,3 SFS Köln–Rhein/Main
48,9 Eschhofen
Main-Lahn-Bahn nach Frankfurt
47,4 Ennericher Tunnel (494 m)
46,8 Lahn
ehem. Kerkerbachbahn nach Dehrn (Schmalspur,
  Dreischienengleis, heute Normalspur)
46,6 Kerkerbach
ehem. Kerkerbachbahn nach Mengerskirchen (s.o.)
44,6 Runkel
41,7 Villmar
40,9 Villmarer Tunnel (228 m)
38,1 Arfurt (Lahn)
Lahn
35,0 Aumenau
31,2 Fürfurt
29,5 Grävenecker Tunnel (127 m)
29,3
28,7 Gräveneck
27,6 Schmidtskopftunnel (223 m)
27,1 Michelsberger Tunnel (433 m)
25,5 Kirschhofener Tunnel (495 m)
Guntersau
23,8 ehem. Weiltalbahn nach Grävenwiesbach
23,5 Weilburger Tunnel (302 m)
23,3 Lahn
23,0 Weilburg
ehem. Bergwerksanschluss
20,2 Löhnberg
ehem. Ulmbachtalbahn nach Beilstein
14,3 Stockhausen (Lahn)
Lahn
B 49
ehem. Ernstbahn nach Philippstein (Schmalspur)
10,7 Leun/Braunfels ehem. Lahnbahnhof
7,5 Solms
ehem. Solmsbachtalbahn nach Grävenwiesbach
5,5 Albshausen
2,6 Wetzlar (Bundeswehrverladeanlage)
Lahn
Dill
B 49
Dillstrecke nach Siegen
0,0 Wetzlar Bf
Dillstrecke nach Gießen

Lahntalbahn heißt die Eisenbahnstrecke, ursprünglich von Oberlahnstein, später von Niederlahnstein nach Wetzlar, die heutzutage betrieblich aber in der Regel von Koblenz nach Gießen durchgebunden wird.

Streckenbeschreibung

Die Strecke wird von der Deutschen Bahn AG als

Die Strecke ist größtenteils nicht elektrifiziert, Ausnahme ist der kurze Abschnitt EschhofenLimburg an der Lahn, Teil der elektrifizierten Strecke Frankfurt Hbf–Limburg und der Teil zwischen Wetzlar und Gießen. Die Lahntalbahn schmiegt sich großteils dem kurvenreichen Verlauf des Lahntals an, nur wenige Meter über dem Wasserspiegel des Flusses, und ist deshalb durch zahlreiche Brücken und Tunnel geprägt. Sie ist daher landschaftlich äußerst reizvoll.

Da die Strecke nie grundlegend modernisiert wurde, sind an ihr noch zahlreiche Kunstbauten, Formsignale und begleitende Telegrafenleitungen erhalten. In ihrem hessischen Abschnitt ist die Strecke ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Keine Elektrifizierung

Weilburger Tunnel

Die kurvenreiche Strecke ist für höhere Geschwindigkeiten ungeeignet. Die Lahntalstrecke ist eine der wenigen Hauptstrecken in Deutschland, die nicht elektrifiziert sind. Da viele der 18 Tunnel und viele überführende Brücken zu niedrig sind, wäre eine – in den siebziger Jahren geplante – Elektrifizierung sehr kostspielig geworden. Das zu geringe Lichtraumprofil der Tunnel verhindert auch den Einsatz von Doppelstockwagen.

In einem 2005 vorgestellten Konzept des Regionalmanagementvereins MitteHessen wurde der Vorschlag unterbreitet, eine Elektrifizierung mit Induktionsschienen durchzuführen und die Lahntalbahn zum Erprobungsträger für dieses System zu machen. Ein solches System böte insofern den Vorteil, dass keiner der zahlreichen Bahnübergänge durch Über- oder Unterführungen ersetzt werden müsste. Andererseits ist ein solcher Inselbetrieb nicht sehr wirtschaftlich.

Geschichte

Nachdem 1840 die Strecke FrankfurtWiesbaden der Taunus-Eisenbahn Wiesbaden erreicht hatte, wurde dort eine Gesellschaft gegründet, die die Bahn entlang des Rheins fortsetzen wollte. Diese firmierte 1852 als Wiesbadener Eisenbahngesellschaft. Nachdem sie 1853 die Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn zwischen Wiesbaden und Niederlahnstein erhalten hatte, benannte sie sich in Nassauische Rhein-Eisenbahn-Gesellschaft um. 1855 erhielt die Gesellschaft auch die vorläufige Konzession für die Lahntalbahn und benannte sich konsequenter Weise in Nassauische Rhein- und Lahn-Eisenbahn-Gesellschaft um. Die endgültige Konzession für die Lahntalbahn folgte am 31. März 1857.

Die erste Planung stammte von dem belgischen Eisenbahningenieur Frans Splingard 1849/1851. Die nassauische Regierung verhielt sich zunächst ablehnend gegenüber dem Projekt, da sie seit 1844 massiv in den Ausbau der Lahn als Wasserstraße investierte.

Unteres Lahntal 1906

Ein erster Streckenabschnitt der Bahn von Oberlahnstein bis Bad Ems wurde am 1. Juli 1858 eröffnet, jedoch kurz darauf durch einen Erdrutsch verschüttet. Da der Nassauischen Rhein- und Lahn Eisenbahn-Gesellschaft offensichtlich der Wille und das erforderliche Kapital für den zügigen Bau der Strecken fehlte, zog das Herzogtum Nassau 1857 die Konzession zurück, verstaatlichte die Bahn und baute und betrieb die Strecke im Rahmen der Nassauischen Staatsbahn. Die Strecke, wie sie heute existiert, wurde im wesentlichen von dem Eisenbahningenieur Moritz Hilf konzipiert, ab 1860 abschnittsweise eröffnet und war am 10. Januar 1863 fertig gestellt. Allein die addierte Gesamtlänge der Tunnel beträgt mehr als sechs Kilometer.

Mit dem Untergang des Herzogtums Nassau als eigenständigem Staat im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 wurde die Strecke Bestandteil der Preußischen Staatseisenbahnen. Diese richtete ab 15. Mai 1879 eine direkte Verbindung von Niederlahnstein zur Stammstrecke ein. Die Einmündung befand sich bei der Blockstelle Hohenrhein.

Die Lahntalbahn von Wetzlar bis Koblenz wurde im Deutschen Kaiserreich nach 1871 zu einem Abschnitt der Berlin-Wetzlarer Bahn (im Volksmund auch Kanonenbahn genannt), eine militärstrategische Bahn von Berlin nach Metz über Wetzlar, Koblenz und Trier. In diesem Zusammenhang wurde auch zwischen 1875 und 1880 das zweite Gleis verlegt. Zwischen Limburg und Koblenz wurden jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg die Abschnitte Niederlahnstein–Hohenrhein, DausenauNassau und FachingenBalduinstein nur eingleisig wieder aufgebaut. An den Tunneln sowie den Widerlagern und Mittelunterstützungen der Lahnbrücken kann man auf den zuvor genannten Abschnitten heute noch erkennen, dass die Strecke einmal durchgängig zweigleisig war.

Betrieb

Während der Planungen für die Schnellfahrstrecke Köln–Frankfurt gab es Überlegungen, die Lahntalbahn im Bahnhof Limburg (Lahn) betrieblich an die neue Strecke anzubinden, was allerdings erhebliche Mehrkosten verursacht hätte. Als Alternative wurde die Unterwesterwaldbahn Limburg–Siershahn in Montabaur zum dortigen ICE-Bahnhof verlegt, womit über diese Strecke auch Anschluss an die Lahntalbahn besteht.

Personenverkehr

Datei:216 118-0 1997-08-21 Balduinstein.jpg
216 118 fährt mit RB 6937 Koblenz–Gießen in den Bahnhof Balduinstein ein, 1997.

Bis Ende der 1970er Jahre gab es Fernverkehr auf der Lahntalbahn, darunter ein Eilzugpaar von Trier (zeitweise Luxemburg) nach Westerland (Sylt). Einige Fahrplanperioden lang wurde auch der D-Zug Paris–Trier–Koblenz über die Lahntalbahn bis Gießen verlängert. Sehr beliebt bei Kurgästen war auch der Kurswagen Dortmund–Bad Ems, der in den Eilzug Koblenz–Limburg–Frankfurt eingestellt wurde. Die Eilzüge Koblenz–Gießen wurden mehrmals täglich über die Vogelsbergbahn bis Fulda verlängert. Eine Kuriosität war der Eilzug Frankfurt–Köln, der nur an Werktagen und nur in einer Richtung zwischen Weilburg und Limburg die Lahntalbahn benutzte.

Den Verkehr auf der Lahntalbahn teilten sich über viele Jahre lokbespannte Züge und Triebwagen bzw. Triebzüge. Lokbespannte Züge wurden hauptsächlich im Berufs- und Schülerverkehr eingesetzt und vorwiegend aus Umbauwagen bzw. Eilzugwagen der Bauart E 30 gebildet, die bis in die 1980er-Jahre von Dieselloks der Baureihe V 100, später teilweise auch von 216ern gezogen wurden. Silberling-Wagen waren vor 1990 nur vereinzelt anzutreffen.

Datei:216 221-2 1998-09-24 Nassau(Lahn) RB 6944 Weilburg-Koblenz.jpg
216 221 mit RB 6944 Weilburg–Koblenz in Nassau (Lahn), 1998.

Die D-Züge und einige Eilzüge wurden mit der Baureihe V 200 bespannt und aus den üblichen DB-Schnellzugwagen gebildet. Zum Ende der 1980er-Jahre wandelte sich das Bild mit dem Einzug fabrikneuer Dieseltriebzüge der Baureihe 628, welche nach und nach die Schienenbusse und auch viele lokbespannte Züge verdrängten. Letztere verkehrten aber weiterhin bis Dezember 2004, zunächst noch viele Jahre mit den Baureihen 212 und 216, die ab 1998 schrittweise von der Baureihe 215 abgelöst wurden, welche ihrerseits wiederum im Dezember 2002 durch die Baureihe 218 ersetzt wurde. Die Wagenzüge wurden dabei zunächst hauptsächlich noch aus Schnellzugwagen, später immer mehr auch aus Silberlingen gebildet. Mit dem Einsatz der 215 und 218 wurden die lokbespannten Züge dann endgültig auf Wendezugbetrieb umgestellt, welcher bis dahin im Lahntal nur sehr selten praktiziert wurde.

Außerhalb des Berufs- und Schülerverkehrs waren die Personenzüge überwiegend fest in der Hand von Triebwagen und Triebzügen. Die Lahntalbahn war lange Zeit eine Hochburg der Akku-Triebwagen der Baureihen ETA 176 und ETA 150, die in Limburg stationiert waren und in Zügen mit bis zu vier Wagen verkehrten. Auch zum festen Bild gehörten die Uerdinger Schienenbusse in verschiedenen Ausführungen. Die genannten Fahrzeuge wurden jedoch ab 1987 zügig durch fabrikneue 628er-Dieseltriebwagen ersetzt, die auch einen Teil der lokbespannten Züge verdrängten. Daran sollte sich bis Dezember 2004 nichts Wesentliches ändern.

218 398 mit RB 22341 Koblenz–Gießen in Runkel, 2003.

Ein nur wenige Monate andauerndes Intermezzo blieb der bogenschnelle Einsatz der mit Neigetechnik ausgerüsteten Baureihe 611 ab ca. 1997 auf den durchgehenden Regional-Express-Verbindungen. Diese Triebzüge mussten wegen technischen Schwierigkeiten mehrfach aus dem Verkehr gezogen und überarbeitet werden. An ihre Stelle traten kurzfristig lokbespannte Züge vor allem mit der Baureihe 216, teils mit zwei Loks an beiden Zugenden, um die kurzen Wendezeiten in den Endbahnhöfen einzuhalten und Verspätungen zu reduzieren.

Heute werden in den durchgehenden Regional-Express-Zügen Triebzüge der Baureihen 612 und 643 (Talent) eingesetzt. Die Technik des bogenschnellen Fahrens wird derzeit nicht angewendet. Voraussichtlich kommt die Neigetechnik ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wieder zum Einsatz, wodurch die Fahrzeit der Regional-Express-Züge zwischen Limburg und Gießen um etwa zwölf Minuten verkürzt werden soll.[1]

Durchgehende Regionalbahnen verkehren seit dem 12. Dezember 2004 nicht mehr, die Zugläufe werden heute wegen der unterschiedlichen Betreiber in Limburg gebrochen.

Triebzug der Vectus im Bahnhof Limburg

Zwischen Limburg und Gießen verkehren die Regionalbahnen von Montag bis Freitag meistens im Stundentakt, vereinzelt auch halbstündlich, am Wochenende jedoch nur alle zwei Stunden. Die Regionalbahn-Leistungen werden durch DB Regio mit Triebzügen der Baureihe 628 erbracht. Zum Fahrplanwechsel 2006 wurden einige Zugläufe mit dem Regionalverkehr der Vogelsbergbahn verknüpft und fahren jetzt wieder durchgehend zwischen Limburg und Fulda, ab Gießen meist als Regional-Express, als Regionalbahn nur bis Alsfeld.

Den überwiegend in Rheinland-Pfalz gelegenen Abschnitt Limburg-Koblenz bedient im Regionalbahn-Verkehr nun der private Betreiber Vectus mit ihren LINT 27- und LINT 41-Triebwagen, in der Regel im Stundentakt. Bis zum Fahrplanwechsel 2006 verkehrte täglich ein Triebwagen von Vectus als RB auch zwischen Limburg und Gießen. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 gibt es nun auch offiziell vereinzelte Leistungen von Vectus-Triebzügen zwischen Limburg und Gießen: Von Montag bis Freitag werden abends zwei Regionalbahnen von Limburg nach Gießen und zurück durch Vectus gefahren, zudem mehrere Züge am Wochenende. Diese Fahrten dienen der Anbindung der Vectus-Fahrzeuge an die in Gießen vorhandene Waschanlage der DB Regio.

Güterverkehr

Seit dem Niedergang des Erzabbaus im Lahntal ist der Güterverkehr auf der Strecke nur noch gering. Nachdem in den 1990er-Jahren auch der durchgehende Güterverkehr schrittweise vollständig zum Erliegen kam, hatte der Abschnitt Löhnberg–Wetzlar jahrelang überhaupt keinen Güterverkehr mehr aufzuweisen. Die in vielen Bahnhöfen ursprünglich vorhandenen ausgedehnten Gleisanlagen wurden bereits vor der Jahrtausendwende weitgehend abgebaut.

Eine gegenläufige Entwicklung hat der seit den 1980er-Jahren existierende Ganzzugverkehr für den Transport von im Westerwald gefördertem Ton nach Italien erlebt, der seit der Stilllegung der Brexbachtalbahn Engers–Siershahn über den Knoten Limburg abgewickelt wird. Dabei werden die im Westerwald beladenen Tonwagen in Limburg zu Ganzzügen zusammengestellt. Diese fahren von dort aus durchgehend über die Main-Lahn-Bahn über Frankfurt, Mannheim und Basel hauptsächlich bis in das norditalienische Domodossola. Daher verfügt der Bahnhof Limburg noch heute über ausgedehnte Güteranlagen. An der Lahntalbahn wird im Bahnhof Löhnberg Ton verladen, der mit LKW aus den Gruben im angrenzenden Westerwald dorthin transportiert wird. Löhnberg ist somit neben Limburg der einzige Unterwegsbahnhof entlang der gesamten Lahntalbahn, der noch im Güterverkehr bedient wird.

216 102 mit dem wöchentlich verkehrenden Kesselwagenzug in Balduinstein, 2003.

Mit Ausnahme einer kurzzeitigen Wiederbelebung des Güterverkehrs auf der Gesamtstrecke durch Materialtransporte zum Bau der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main Ende der 1990er-Jahre beschränkte sich der spärliche Restverkehr zuletzt auf den Abschnitt Koblenz–Limburg mit einer täglichen Bedienfahrt nach Weilburg und Löhnberg. Im Jahr 2002 trafen im Betriebshof Mainz-Bischofsheim sowie im ehemaligen Bahnbetriebswerk Gießen die ersten Loks der durch Umzeichnungen aus der Baureihe 215 neu entstandenen Baureihe 225 ein, womit für den mittelhessischen Güterverkehr wieder schwere Dieselloks als Nachfolger der damals ausscheidenden Baureihe 216 zur Verfügung standen. Seither waren auch auf dem Westabschnitt der Lahntalbahn an manchen Wochentagen wieder vereinzelte Güterzugleistungen zu verzeichnen. Die trotz aller Rückbaumaßnahmen recht hohe Streckenkapazität sowie eine im Jahr 2004 durchgeführte grundlegende Sanierung des Oberbaus ermöglichen auf lange Sicht den Einsatz schwerer Loks und langer Züge. Die umfangreiche Verlagerung von Zugbildungsaufgaben vom Gießener Güterbahnhof nach Wetzlar zum Dezember 2006 verhalf dem Güterverkehr auf der Lahntalbahn zu einer neuen Bedeutung im Einzelwagenaustausch zwischen den Güterbahnhöfen Koblenz-Lützel und Wetzlar. Nachdem seit Sommer 2005 zwei werktägliche Güterzüge zwischen beiden Bahnhöfen verkehrten, ist das Aufkommen zum Dezember 2007 erneut deutlich gestiegen. Daneben verkehren auf der Strecke auch wieder durchgehende überregionale Güterzüge. So fährt z. B. regelmäßig ein Kesselwagen-Ganzzug von Neuwied nach Bernburg (Saale) über die Lahntalbahn.

Siehe auch

Literatur

  • Udo Kandler: Dieselbetrieb im Lahntal - Von den achtziger Jahren bis heute Eisenbahn-Bildarchiv, EK-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-88255-368-0
  • Joachim Seyferth: Die Lahntalbahn. Schiene Verlag Wiesbaden, 2006, ISBN 3-926669-07-1
  • Bernhard Hager: Im gesegnetesten Theil des reizendschönen Landes. In: Eisenbahn-Geschichte 17/2006, S. 24–37. ISSN 1611-6283
  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnenbauten- und strecken 1839–1939, 1. Auflage. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 276ff (Strecke 017).
  • Eisenbahnatlas Deutschland – Ausgabe 2005/2006, Vlg. Schweers + Wall, o.O. 2005, ISBN 3-89494-134-0

Einzelnachweise

  1. Nassauische Neue Presse (2008): Mit Neigetechnik durchs Lahntal, Artikel vom 08.01.2008, Limburg an der Lahn

Weblinks