Loudun
Loudun | ||
---|---|---|
![]() |
||
Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Vienne (86) | |
Arrondissement | Châtellerault | |
Kanton | Loudun (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Pays Loudunais | |
Koordinaten | 47° 1′ N, 0° 5′ O | |
Höhe | 47–120 m | |
Fläche | 43,77 km² | |
Einwohner | 6.702 (1. Januar 2020) | |
Bevölkerungsdichte | 153 Einw./km² | |
Postleitzahl | 86200 | |
INSEE-Code | 86137 | |
Website | www.ville-loudun.fr | |
![]() Wahrzeichen der Stadt: Tour Carrée |
Loudun (lat. Iuliodunum) ist eine Stadt mit 6.702 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im französischen Département Vienne in der Region Nouvelle-Aquitaine.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis 1789 gehörte Loudun zur historischen Provinz Anjou. In den Hugenottenkriegen der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war Loudun einer der Sicherheitsplätze für die Hugenotten.
Bekannt wurde die Stadt 1633, als der Ortspriester Urbain Grandier und mehrere Nonnen der Hexenverfolgung zum Opfer fielen und der Priester schließlich nach einem Aufsehen erregenden Schauprozess um die „Teufel von Loudun“ 1634 hingerichtet wurde. Die Geschichte wurde u. a. von Aldous Huxley aufgegriffen und von Krzysztof Penderecki für die Oper Die Teufel von Loudun verarbeitet, sowie von Ken Russell 1971 für seinen Film Die Teufel.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beschreibung: In rot ein schwarzgefugter silberner Zinnenturm unter einem blauen Schildhaupt mit drei balkenweis gestellten goldenen Lilien.
Die Dolmen von Briande liegen bei Arçay, südlich von Loudun.
Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Leuze, Belgien, seit 1961
Ouagadougou, Burkina Faso, seit 1967
Thibodaux, USA, seit 1978
Shippagan, Kanada, seit 1981
Burgos, Spanien, seit 1985
Audun-le-Tiche, Frankreich, seit 2007
Bemerkenswert ist, dass Ouagadougou eine deutlich über hundertmal höhere Einwohnerzahl hat als Loudun, und zwischen Ouagadougou und Leuze (seit 1977 Leuze-en-Hainaut, 13.205 Einwohner) ebenfalls eine Städtepartnerschaft besteht.
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe: Liste der Monuments historiques in Loudun
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Jean Salmon Macrin (1490–1557), neulateinischer Dichter
- Scévole (I.) de Sainte-Marthe (1536–1623), Dichter
- Scévole (II.) de Sainte-Marthe (1571–1650), Historiograph
- Théophraste Renaudot (1586–1653), Journalist und Mediziner
- Ismael Boulliau (1605–1694), Astronom
- Nicolas Aubin (1655–unbekannt), protestantischer Pastor und Marineschriftsteller
- Jean Ernoul (1829–1899), Politiker
- René Monory (1923–2009), Politiker, mehrfach Minister und Präsident des Senats
Mit Loudun verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Urbain Grandier (1590–1634), katholischer Priester, der wegen Hexerei verurteilt und in Loudun auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurde
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Le Patrimoine des Communes de la Vienne. Band 1, Flohic Editions, Paris 2002, ISBN 2-84234-128-7, S. 419–440.