Melide TI
TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Melide zu vermeiden. |
Melide | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Bezirk: | Bezirk Lugano |
Kreis: | Kreis Paradiso |
BFS-Nr.: | 5198 |
Postleitzahl: | 6815 |
Koordinaten: | 717027 / 90283 |
Höhe: | 279 m ü. M. |
Höhenbereich: | 270–530 m ü. M. |
Fläche: | 1,66 km² |
Einwohner: | 1802 (31. Dezember 2018)[1] |
Einwohnerdichte: | 1086 Einw. pro km² |
Website: | www.melide.ch |
Melide mit Seedamm | |
Lage der Gemeinde | |
Melide ist eine politische Gemeinde am Luganersee im Kreis Paradiso, Bezirk Lugano des Schweizer Kantons Tessin.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt unterhalb des Monte San Salvatore auf der westlichen Seite des Damms von Melide, der die Seeenge zwischen Melide und Bissone überbrückt. Die Nachbargemeinden sind Bissone, Vico Morcote, Lugano und die italienische Exklave und Gemeinde Campione d’Italia.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Dorf wird erstmal seit 852 erwähnt; 1482 bestand dort ein Zollposten, in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts musste das Dorf dem Herzog von Mailand 5 Soldaten stellen. 1555 verlieh die Tagsatzung Melide, Bissone und Morcote das Monopol für die Fischlieferung nach Lugano. 1818 wurde nach dem Bau der Kantonsstrasse unter der Aufsicht von Melide und Bissone auf dem See ein Transportverkehr für Fuhrwerke durchgeführt, der bis zur Eröffnung der 817 m langen Brücke von Melide (1847) dauerte. Der damals eingeführte Brückenzoll wurde 1853 um 12770 Schweizer Franken zurückgekauft. Im Jahr 1863 erfuhr das Gemeindegebiet eine Erweiterung durch einen Teil der Sankt Martins Spitze infolge einer Grenzberichtigung mit Italien.
1498 wird ein Spital mit einer Heiliggeist-Kirche genannt, das dem Spital Santo Spirito in Sassia (Rom) unterstellt war. Beide wurden 1911 abgetragen, nachdem sie lange Zeit ihrer ursprünglichen Bestimmung entzogen gewesen waren. Kirchlich gehörte Melide zuerst zu Lugano, dann zu Carona, 1525 wurde es zur eigenen Pfarrei erhoben, 1636 kaufte es seine Verpflichtung am Unterhalt der Sankt Lorenzokirche von Lugano los.
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||||
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Jahr | 1591 | 1643 | 1709 | 1769 | 1801 | 1850 | 1900 | 1950 | 1970 | 1990 | 2000[2] | 2010 | 2012 | 2017 | |
Einwohner | 197 | 167 | 150 | 142 | 158 | 273 | 403 | 775 | 1315 | 1372 | 1513 | 1612 | 1669 | 1816 |
Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Pfarrkirche Santi Quirico und Giulitta[5]
- Swissminiatur, ein Freilichtmuseum, das eine miniaturisierte Schweiz präsentiert[6]
- Seedamm des Ingenieurs Pasquale Lucchini[5]
- Durch die Berichterstattung in den Medien bekannt war die Villa Branca – ein 1912 errichtetes repräsentatives Weingut am Ufer. Es musste einem Neubau weichen[5][7]
- Ehemalige Ziegeleien[5]
- Schalenstein an der Grenze der ehemaligen Gemeinde Carona TI.[5]
Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Football Club Melide[8]
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Franco Binda: Il mistero delle incisioni. Armando Dadò editore, Locarno 2013, ISBN 978-88-8281-353-6.
- Virgilio Gilardoni: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S. 267, 413–414, 415, 533.
- Giuseppe Negro: Melide. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 27. November 2014.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 354–355.
- Celestino Trezzini: Melide. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5, Maillard – Monod., Attinger, Neuenburg 1929, S. 73 (Digitalisat).
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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- Webauftritt der Gemeinde Melide
- Daten der Gemeinde Melide
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Melide
- Melide: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Strassensperre und Kugelbunker (Memento vom 30. August 2011 im Internet Archive) in festung-oberland.ch (abgerufen am: 2. Mai 2016.)
- Melide auf elexikon.ch
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton, Bezirk, Gemeinde, Bevölkerungstyp und Geschlecht (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2019, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ Giuseppe Negro: Melide. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 23. Oktober 2008.
- ↑ Corpo Pompieri Melide
- ↑ Corpo Pompieri Melide in portal.dnb.de (abgerufen am: 2. Mai 2016.)
- ↑ a b c d e Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 354–355.
- ↑ Swissminiatur auf luganotourism.ch (abgerufen am 2. Mai 2016)
- ↑ Das grosse Villensterben (NZZ, 11. April 2008)
- ↑ Football Club Melide